Matratzen Härtegrad

Aktualisiert am 22. November 2023
Veröffentlicht am 30. Mai 2020

⏰ Das Wichtigste in Kürze

  • Der Härtegrad gibt an, wie weich oder hart eine Matratze ist
  • Der richtige Härtegrad ist wichtig für die Stützung der Wirbelsäule
  • Matratzen-Härtegrade unterliegen keiner Norm
  • Die meisten Menschen empfinden den mittleren Härtegrad (H3) als komfortabel
  • Auch Matratzenmaterial und persönliche Vorlieben beeinflussen das Liegegefühl

Infos, Tipps, Tabellen & Berechnungen zum Thema Härtegrade bei Matratzen

Was ist der Härtegrad einer Matratze?

Viele Matratzenmodelle werden in unterschiedlichen Härtegraden angeboten. Der Härtegrad dient dabei als Richtwert für die Festigkeit der Matratze: Angaben wie F1 oder H1 (beide werden parallel genutzt) kennzeichnen weiche, Härtegrade wie F5 bzw. H5 besonders harte Matratzen.

Der Härtegrad (abgekürzt: HG) kann Deine Schlafqualität beeinflussen: Je nach Lieblings-Schlafposition wirkt sich das Verhältnis zwischen Nachgiebigkeit und Stützfähigkeit auf Deinen Liegekomfort aus. Liegt Deine Wirbelsäule ergonomisch korrekt, schläfst Du erholsamer. Deswegen sollte der Härtegrad Deiner Matratze zu Deinem Körperbau, Deinem Gewicht und Deinen individuellen Vorlieben passen.

Weil für den Härtegrad von Matratzen weder Absprachen zwischen den Herstellern noch verbindliche Normen existieren, sagt er wenig aus. Je nach Marke, Modell und Material fällt derselbe Härtegrad ganz unterschiedlich aus. Bedenke beim Matratzenkauf, dass sich der Härtegrad nur als Anhaltspunkt eignet. Anbieter moderner One-fits-All-Matratzen verzichten bewusst auf Härtegrade.

💡Tipp: Welche Matratze mit welchem Härtegrad passt zu mir?

Ob eine Matratze wirklich zu Dir passt, lässt sich nicht durch den Härtegrad herausfinden. Testen ist angesagt! Achte beim Matratzenkauf auf Probeschlafen mit Geld-zurück-Garantie!

Welche Matratzen-Härtegrade gibt es?

Viele Matratzenmodelle sind in drei oder fünf Härtegraden erhältlich. Zu jedem Härtegrad wird der Körpergewichts-Bereich der jeweiligen Zielgruppe angegeben. Abhängig davon, ob Du gern weich oder eher hart liegst, sind die Gewichtsgrenzen gleitend: Wiegst Du 75 kg und liegst gern weich, kannst Du Härtegrad 2 wählen − liegst Du lieber hart, passt eine Matratze mit Härtegrad 3.

Aus obigem Beispiel wird ersichtlich: Der Härtegrad ist kein Muss – kann aber eine Entscheidungshilfe sein. Leider richten sich nicht alle Hersteller nach derselben Systematik und verwirren durch unterschiedliche Bezeichnungen. Oft bezeichnet eine Buchstaben-Zahlen-Kombination den Matratzen-Härtegrad.

Am häufigsten wird die H-Skala verwendet, die 5 Härtegrade von H1 (sehr weich) bis H 5 (ultrahart) umfasst. H3 steht für eine mittelfeste Matratze. Ebenfalls gebräuchlich ist die F-Skala von F1 bis F5, die derselben Unterteilung entspricht: Die Härtegrade F2, F3 und F4 befinden sich auch hier zwischen den Härtegraden F1 (sehr weich) und F5 (ultrahart).

Einige Hersteller richten sich nach der Nachfrage: Sie führen ausschließlich Matratzen in den drei mittleren Härtegraden. In dieser 3er-Skala gibt es beispielsweise nur die Härtegrade 1, 2 und 3 – von weich über mittel bis fest.

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ZU DEN MATRATZEN

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Matratzen-Härtegrad 1 (H1 oder F1)

Viele Personen mit einem Gewicht bis 60 kg bevorzugen sehr weiche Matratzen mit dem Härtegrad 1.  Für die Mehrzahl der Erwachsenen ist dieser Härtegrad aber nicht stützend genug.

Matratzen-Härtegrad 2 (H2 oder F2)

Wer zwischen 50 und 80 kg wiegt und ein softeres Liegegefühl bevorzugt, kann Matratzen im Härtegrad 2 in die engere Wahl nehmen.

Matratzen-Härtegrad 3 (H3 oder F3)

Für Personen von circa 70 bis 110 kg eignen sich Matratzen im Härtegrad 3. Sehr viele Menschen empfinden die mittelfeste Liegefläche als komfortabel: Härtegrad 3 ist europaweit der meistverkaufte.

Matratzen-Härtegrad 4 (H4 oder F4)

Bei schwereren Personen zwischen rund 100 bis 130 kg benötigt die Wirbelsäule eine stützende Unterlage. Hier ist der feste Härtegrad 4 angebracht.

Matratzen-Härtegrad 5 (H5 oder F5)

Liegt das Körpergewicht über 120 kg, bieten ultrafeste Matratzen im Härtegrad 5 den Muskeln und Gelenken Halt.

Matratzen-Härtegrad berechnen & auswählen

Die Mehrzahl der Matratzenhersteller richtet sich bei der Angabe von Matratzen-Härtegraden ausschließlich nach dem Körpergewicht. Stark übergewichtige, sehr durchtrainierte oder extrem kleine bzw. große Menschen berücksichtigen derartige Raster kaum.

📌 Faktoren für die Auswahl des richtigen Härtegrades

Der Härtegrad Deiner Matratze sollte Deinen individuellen Bedürfnissen entsprechen. Berücksichtige abgesehen vom Körpergewicht auch folgende Faktoren:

  • Deine Größe
  • Deinen Körperbau
  • Deine bevorzugte Schlafposition
  • Deine persönliche Vorliebe für harte oder weiche Matratzen
  • Gesundheitliche Beschwerden

Nehmen wir an, Du wiegst 80 kg und bist 1,90 m groß. Dann verteilt sich Dein Gewicht viel großflächiger auf Deiner Matratze, als wenn Du nur 1,50 m groß bist: Im ersten Fall würde Härtegrad H2 vielleicht genügen, während im zweiten Fall eine Matratze in H3 angebracht wäre.

Ein weiteres Thema ist die Schlafposition: Rückenschläfer*innen sollten weniger tief in die Liegefläche einsinken als Seitenschläfer*innen. Für die Rückenlage empfiehlt sich daher ein höherer Härtegrad als für die Seitenlage.

Leidest Du häufig unter Muskel- oder Gelenkschmerzen, ist der für Deine Gewichtsklasse empfohlene Härtegrad oft nicht nachgiebig genug. Eine weichere Matratze übt weniger Gegendruck aus und kann Schmerzen verringern. In die Auswahl des richtigen Härtegrads fließen sehr viele Faktoren mit ein. Verlass‘ Dich deshalb auf Dein eigenes Empfinden beim Probeschlafen.

Bei durchschnittlichem Körperbau bietet Dir die Einteilung in Gewichtsbereiche eine gute Orientierung. Deswegen stellen wir Dir nachfolgend eine im Matratzenhandel gebräuchliche Daumenregel zur Bestimmung des passenden Härtegrads vor.

📈 Faustformel zur Bestimmung des richtigen Härtegrades

Körpergewicht in kg < (Körpergröße in cm – 100) → weiche Matratze (H1 bis H2)
Körpergewicht in kg = (Körpergröße in cm – 100) → mittelharte Matratze (H3)
Körpergewicht in kg > (Körpergröße in cm – 100) → feste Matratze (H4 bis H5)

Betrachten wir als Beispiel eine 1,80 m (also 180 cm) große Person:

  • Bis zu einem Körpergewicht von knapp 80 kg kämen die Härtegrade H1 oder H2 infrage.
  • Bei einem Körpergewicht von 80 kg wäre der Härtegrad H3 passender.
  • Bringt die Person mehr als 80 kg auf die Waage, wären H4 oder H5 angebracht.

Der Nachteil solcher „Formeln“: Sie gehen weder auf deutlich abweichende Körpergewichte noch auf andere Einflussfaktoren ein. Den optimalen Härtegrad kannst Du damit nur grob schätzen. Etwas hilfreicher ist eine feiner unterteilte Härtegrad-Tabelle wie die folgende.

Tabelle: Härtegrade nach Gewicht

HärtegradBezeichnungInterpretationIn der Regel passend für Körpergewicht
Härtegrad 1H1 oder F1sehr weichbis ca. 60kg
Härtegrad 2H2 oder F2weichca. 50kg bis 80kg
Härtegrad 3H3 oder F3mittelfest / mediumca. 70kg bis 110kg
Härtegrad 4H4 oder F4fest / extrafestca. 100kg bis 130kg
Härtegrad 5H5 oder F5sehr fest / hartab ca. 120kg

Achtung: Wir versuchen hier, die gängigsten Härtegrade mit den dazugehörigen Gewichtsbereichen übersichtlich darzustellen. Da Härtegrade nicht genormt sind, variiert deren Einteilung je nach Hersteller und Matratzenmodell. Die obige Tabelle kann lediglich als Orientierungshilfe dienen.

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Unverbindliche Härtegrade verwirren eher, statt Dir bei der Wahl der richtigen Matratze zu helfen. Snooze Project verzichtet komplett darauf. Unsere mittelfesten Kaltschaummatratzen werden von nahezu allen Schlaftypen zwischen 50 und 120 kg als komfortabel empfunden. Vergiss komplizierte Formeln und Tabellen: Wir geben Dir 100 Tage Zeit zum Probeschlafen − und Du testest selbst, ob Du bequem liegst!

Tabelle: Härtegrade nach Beliebtheit

HärtegradBezeichnungInterpretationHäufigkeit
Härtegrad 1H1 oder F1Besonders weiche LiegeflächeWird eher selten nachgefragt
Härtegrad 2H2 oder F2Weiche LiegeflächeWird relativ häufig nachgefragt
Härtegrad 3H3 oder F3Mittelfeste LiegeflächeWird am häufigsten nachgefragt
Härtegrad 4H4 oder F4Feste LiegeflächeWird relativ häufig nachgefragt
Härtegrad 5H5 oder F5Besonders harte LiegeflächeWird eher selten nachgefragt

Härtegrade nach Matratzenart

Aufbau, Design, Festigkeit, Qualität, Form, Einkerbungen – all diese Faktoren wirken sich auf den Härtegrad einer Matratze aus. Je nach Funktionsweise unterscheidet sich der Härtegrad auch bei verschiedenen Matratzenarten:

👉 Härtegrade bei unterschiedlichen Matratzentypen

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Matratzenhärtegrad bei Federkernmatratzen

Der Härtegrad von Federkernmatratzen hängt hauptsächlich von der Drahtstärke der Stahlfedern ab. Je stärker der verwendete Draht, desto unnachgiebiger die Federn im Matratzenkern, und desto höher der Härtegrad der Matratze. Federkernmatratzen sind stabil und verschleißfest. In den höheren Härtegraden H4 und H5 eignen sie sich ideal für sehr schwere Menschen.

Die flächenelastischen Bonellfederkernmatratzen schmiegen sich kaum an die Körperkonturen an. Vielen leichten und normalgewichtigen Personen sind sie daher generell zu hart. In diesen Fällen sind Kaltschaummatratzen dank ihres punktelastischeren Verhaltens und ihres soften Materials die bessere Alternative. Punktelastische Taschenfederkern- oder Tonnentaschenfederkern-Matratzen passen sich ebenfalls gut an, sind jedoch meist teurer.

Matratzen-Härtegrad bei Latexmatratzen

Latexschaum ist besonders punktelastisch: Bei gleichem Härtegrad fühlen sich Latexmatratzen vergleichsweise weich an. Allerdings lässt sich die Aushärtung von Latex während der Herstellung nur schwer steuern. Bei Latexmatratzen kommt es dadurch häufig zu falschen Härtegradangaben. Kaufe Latexmatratzen also nur, wenn Du sie risikolos zuhause testen und bei Nichtgefallen zurückgeben kannst.

Um einen höheren Härtegrad zu erzielen, werden bei manchen Latexmatratzen Schichten aus latexierter Kokosfaser oder Rosshaar eingebaut. Dadurch werden die Matratzen weniger nachgiebig: Sie erhalten ein insgesamt festeres Liegegefühl, das sich auch für Personen mit höherem Körpergewicht eignet.

Matratzen-Härtegrad bei Visco- & Gel-Matratzen

Viscoschaummatratzen mit Memory-Effekt sinken unter der Einwirkung von Körpergewicht und ‑wärme oberflächlich ein. Ihr Härtegrad ist zweitrangig: Wichtiger ist der stützende Effekt des darunterliegenden Kaltschaumkerns. Nur Matratzenkerne mit hohem Raumgewicht (RG-Wert) nehmen nach Umdreh-Bewegungen oder Positionswechseln rasch wieder ihre ursprüngliche Form an.

Gelschaum-Matratzen haben keinen Memory-Effekt, sondern reagieren sofort auf jede Druckverlagerung – ähnlich wie Latex- oder Kaltschaummatratzen. Mit ihrer hohen Rückstellkraft unterstützen Gelmatratzen das nächtliche Umdrehen. Der Körper sinkt dabei ähnlich konturgenau ein wie bei Viscomatratzen. Achte bei diesem Matratzentyp genau auf den passenden Härtegrad, um komfortabel zu schlafen.

Matratzenhärtegrad bei Kaltschaummatratzen

Kaltschaummatratzen haben einen durchgängig punktelastischen Matratzenkern. Oft steuert ein Schichten-Aufbau aus mehreren Schaumlagen mit speziellen Eigenschaften Liegeverhalten und Härtegrad. Auch bei diesem Matratzentyp ist das Raumgewicht ausschlaggebend: Je höher der RG-Wert der verwendeten Kaltschäume, desto dichter das Material − und desto höher die Punktelastizität der Matratze.

Hochwertige Kaltschaummatratzen geben unter jeder Stelle des Körpers präzise nach und stützen ihn zugleich besonders gut ab. Dadurch kann sich die Vorliebe für ein bestimmtes Liegegefühl verändern. Auch der Härtegrad laut Tabelle scheint plötzlich nicht mehr zu passen. Matratzen mit Probeschlaf-Option lassen Deinem Körper ausreichend Zeit, sich an die neue Unterlage zu gewöhnen: So triffst Du eine sichere Kaufentscheidung.

Unser Tipp: Wie Du einen bestimmten Härtegrad empfindest, hängt stark vom Material ab. Die meisten Menschen finden Kaltschaummatratzen generell anschmiegsamer als Federkernmatratzen. Tabellen oder Listen können Dir nur Hinweise auf den richtigen Härtegrad liefern. Durchs Probeschlafen findest Du heraus, ob Du wirklich bequem liegst.

Wie Du Deinen Lattenrost ganz einfach richtig einstellst, zeigen wir Dir in unserem Lattenrost-Ratgeber.

Matratzen-Härtegrad für zwei Personen

Bei vielen Paaren unterscheiden sich beide Partner*innen in puncto Statur und Gewicht stark voneinander. Bei Matratzen fürs Doppelbett wird die Suche nach dem richtigen Härtegrad dann zur Herausforderung: Weicht Euer Körpergewicht stark voneinander ab, braucht Ihr zwei separate Matratzen in unterschiedlichen Härtegraden, um bequem zu schlafen.

Der Vorteil ist, dass Ihr dann zwei getrennte Lattenroste benutzen und individuell einstellen könnt. Der Nachteil ist der Spalt in der Bettmitte: Selbst mit einer speziellen „Liebesbrücke“ aus Schaumstoff werdet Ihr ihn nie ganz beseitigen können.

Härtegrade beim Matratzen-Topper

Mit einem Topper kannst Du Komfort und Härtegrad einer Matratze nachträglich justieren. Ein Topper ist eine Auflage aus nachgiebigem Schaumstoff (meist Kaltschaum oder Viscoschaum). Du legst ihn einfach auf die eigentliche Matratze. Dadurch kannst Du den Härtegrad zwar nicht komplett verändern, aber das Liegegefühl gezielt anpassen. Angenehmer Nebeneffekt: Die hinzugefügten Zentimeter erleichtern Dir das Aufstehen.

FAQ

Die meisten Hersteller bieten ihre Matratzen in vier bis fünf Härtegraden an. Nachgiebige Matratzen mit dem Härtegrad H1 sind sehr weich. Stark stützende Matratzen mit einem Härtegrad von H4 bzw. H5 haben ein besonders festes Liegegefühl. Dazwischen liegen mehrere Abstufungen.

Matratzenhersteller orientieren sich mit ihrer Härtegradempfehlung gern am Körpergewicht. Dies führt zu Fehlkäufen, denn jeder Mensch bringt andere Vorlieben und Voraussetzungen mit. Die Wahl des Härtegrads hängt auch vom Körperbau, der bevorzugten Schlafposition und dem persönlichen Liegegefühl ab.

Der Härtegrad H3 ist der meistgekaufte Matratzen-Härtegrad. Er eignet sich für Frauen und Männer im mittleren Gewichtsbereich. Die Härtegrad-Tabellen vieler Hersteller empfehlen Matratzen im Härtegrad H3 für einen Gewichtsbereich zwischen 70 und etwa 110 kg.

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