Betten machen: Ja oder Nein?

Aktualisiert am 22. November 2023
Veröffentlicht am 12. April 2021

⏰ Das Wichtigste in Kürze

  • Admiral William H. McRaven sagt, dass das morgendliche Bettmachen das Selbstbewusstsein stärkt und zur Bewältigung von Aufgaben ermutigt.
  • Mehrere Argumente sprechen jedoch gegen das Bettenmachen, z. B. das Risiko von Stockflecken und Schimmel.
  • Das Nichtmachen des Bettes ermöglicht eine bessere Luftzirkulation und spart Zeit.
  • Du möchtest Dein Bett trotz dessen jeden Morgen machen? Mit unseren Tipps sparst Du Zeit und Nerven.
  • Grundsätzlich ist es empfehlenswert, planvolle Abläufe zu etablieren und das Schlafzimmer geräumig und aufgeräumt zu halten, um das Bettenmachen zu erleichtern.

Bett machen oder lieber nicht? Wir klären auf!

Wer die Welt verändern will, muss damit anfangen, morgens sein Bett zu machen − so zumindest die Auffassung von Ex-Navy-Seal und US-Bestsellerautor Admiral William H. McRaven. Und tatsächlich deutet manches darauf hin, dass das morgendliche Ritual unser Selbstbewusstsein stärkt und uns zur Bewältigung weiterer Aufgaben ermutigt. Schick aussehen tut’s jedenfalls, das ordentlich gemachte Bett − aber ist der Retro-Trend zum Bettenmachen am frühen Morgen wirklich so gesund?!

Warum Du Dein Bett morgens nicht machen solltest

Eine repräsentative Umfrage der Agentur myMarktforschung.de hat sich schon 2016 mit den Morgenritualen der Deutschen befasst. Mit überraschendem Ergebnis: Nur 37,1 % der Befragten gaben an, nach dem Aufstehen ihr Bett zu machen. Und der Rest? Sind Menschen, die ihr Bett nicht gleich ordentlich machen, allesamt chaotische Faulpelze? Du ahnst es bereits: nein, natürlich nicht. Denn in Wahrheit gibt es gleich mehrere stichhaltige Argumente gegen das Bettenmachen.

5 astreine Gründe, Dein Bett nicht zu machen:

  1. Stockflecken & Schimmel: Wenn Du Dein Bett umgehend nach dem Aufstehen machst und womöglich eine Tagesdecke darüber drapierst, schaffst Du damit ein wahres Pilz-Paradies. Die während der Nacht ausgeschwitzte, nun in Bettwäsche und -decke eingeschlossene Feuchtigkeit kann Schimmel begünstigen. Schimmelgifte können Allergien, Asthma und andere, teil schwerwiegende Gesundheitsprobleme auslösen.
  2. Hausstaubmilben: Unter der Bettdecke gestaute Feuchtigkeit (zwischen 0,5 und 2 Liter Wasser pro Nacht!) bietet auch Hausstaubmilben optimale Wachstumsbedingungen. Bestimmte Eiweißverbindungen in den Ausscheidungen der fürs bloße Auge unsichtbaren Spinnentierchen verursachen häufig Allergie-Symptome wie Juckreiz, Ausschlag und Atembeschwerden.
  3. Lebensdauer der Matratze: Wenn Du Dein Bett jeden Morgen sofort machst, kann die gestaute Feuchtigkeit Materialien im Matratzenkern angreifen und mürbe machen. Ein ungehinderter Luftaustausch kann die Bildung lästiger Kuhlen und Dellen in der Liegefläche herauszögern helfen.
  4. Schlafklima: Wenn Du Dein Bett nicht bzw. nicht sofort machst, kann die Luft besser zirkulieren und Feuchtigkeit aufnehmen. Deine Matratze bleibt auf lange Sicht trockener und kühler, was zu einem angenehmen Schlafklima beiträgt.
  5. Zeitersparnis: Wenn Du Dein Bett ganz konsequent nicht machst, sparst Du im Lauf Deines Lebens viel Zeit − das macht sich bemerkbar, vor allem, wenn Du es morgens immer eilig hast.

Letzten Endes bleibt es Deine ganz persönliche Entscheidung, ob Du morgens gleich Dein Bett machen möchtest, nur bei speziellen Gelegenheiten für einen aufgeräumten Schlafbereich sorgst oder Dein Bett prinzipiell nie machst. Viel wichtiger ist es, Dein Bett regelmäßig frisch zu beziehen. Ein ungemachtes Bett kommt für Dich trotzdem nicht infrage? Die folgenden Tipps können Dir helfen, das Bettenmachen zukünftig einfacher und schneller zu erledigen!

Betten machen: Unsere Tipps

“Die Ordnung der Dinge hat ihre eigene Schönheit”, wusste der römische Universalgelehrte Seneca schon vor rund 2 000 Jahren. Ob er dabei an seine Schlafstatt dachte, ist leider nicht überliefert − möglich wäre es aber. Denn tatsächlich wirkt sich ein gemachtes, ansprechend hergerichtetes Bett beruhigend auf die Psyche vieler Menschen aus. Es vermittelt uns eben, dass buchstäblich alles in bester Ordnung ist, und wir uns beruhigt schlafen legen können.

Genau das ist der Grund, aus dem Hotels die Kunst des Bettenmachens zur Perfektion erhoben haben. Natürlich kannst Du den cleanen Hotelstil auch im eigenen Schlafzimmer nachahmen: Benutze weiße oder unifarben helle Bettwäsche, sorge mit Spannbettlaken für eine faltenfreie Oberfläche und stelle die Kopfkissen an der Kopfseite des Betts senkrecht auf. Schneller und effizienter erledigst Du das alltägliche Bettenmachen hingegen mit ein paar simplen Kniffen.

7 hilfreiche Tipps, mit denen Du Dein Bett einfacher & schneller machst

  1. Lass die Zeit für Dich arbeiten: Schlage nach dem Aufstehen erstmal nur die Bettdecke zurück. Öffne nun das Fenster, frühstücke, dusche − kurz: tu alles, was Du morgens so tust. Erst ganz am Schluss Deiner Morgenroutine gehst Du erneut ins Schlafzimmer, richtest Dein Bett und schließt das Fenster. Bis dahin darf Deine Matratze in aller Ruhe auslüften. Schimmelsporen und Milben hassen diesen Trick!
  2. Mach Dir Deine Bettwäsche zu Verbündeten: Spannbettlaken lassen sich zum Beispiel viel leichter aufziehen und glätten als normale Bettlaken; Baumwollbezüge mit Seersucker-Struktur bekommen keine Knitterfalten. Überlege ab jetzt schon beim Kauf, ob Dir Wäsche und Accessoires Zeit sparen − oder Dich Zeit kosten.
  3. Lass Deine Bettdecke weiterschlafen: Wenn Du spät dran bist, Bettdecke nicht erst lang aufschütteln, sondern bloß sanft ausbreiten und glattstreichen − restliche Falten hängen sich tagsüber meist ganz entspannt von selbst aus.
  4. Nutze die Tricks der Magier: Eine große Tagesdecke in spektakulärem Design lenkt von Knitterfalten perfekt ab, verdeckt zerwühlte Bettwäsche und lässt Dein Schlafzimmer im Handumdrehen ordentlich aussehen.
  5. Lass das Kopfkissen verschwinden: Vor allem bei Singlebetten oder offen sichtbaren Betten (etwa in 1-Zimmer-Apartments ohne separates Schlafzimmer) wirkt es oft wohnlicher, das Kopfkissen im Bett liegen zu lassen und die Bettdecke einfach darüber glattzuziehen. Bettwäsche mit attraktivem Design ersetzt bei dieser Methode die Tagesdecke.
  6. Weniger ist mehr: Falls Du Dein Bett mit Zierkissen dekorierst, solltest Du deren Anzahl und Größe reduzieren. Wir fühlen Deinen Trennungsschmerz, wollen aber ehrlich nur Dein Bestes: Behältst Du nur die 2-3 schönsten, erleichterst Du Dir das Bettenmachen immens − und zwar jeden einzelnen Morgen!
  7. Geteiltes Bett ist halbes Bett: Wenn du mit jemandem zusammenlebst, solltet Ihr das Bett möglichst gemeinsam machen. Gewöhnt Euch am besten eine feste Aufgabenteilung an − so spart Ihr Zeit und könnt das morgendliche Bettenmachen sogar nutzen, um dabei Eure Tagesplanung zu besprechen.

Du merkst sicher schon, worauf alles hinausläuft: Planvolle Abläufe können Dir helfen, Dein Bett morgens einfacher und viel zeitsparender zu machen. Aufwändigere Tätigkeiten wie das gelegentliche Lüften Deines Bettzeugs oder das Wechseln der Bezüge erledigst Du entspannter an Tagen ohne Termindruck − etwa am Wochenende oder am nächsten Feiertag.

Manchmal machen wir uns übrigens auch selbst das Leben schwer. In einem geräumigen Schlafzimmer lässt sich das Bett viel leichter machen als in einem engen, zugestellten Raum. Achte daher beim Einrichten darauf, rund ums Bett an mindestens zwei Seiten 50 Zentimeter Platz zu lassen − und entrümple Dein Schlafzimmer regelmäßig von Dingen, die Du nicht (mehr) brauchst. So machst Du Dir das Bettenmachen noch ein bisschen leichter.

FAQ

Eine Studie mit 68.000 Probanden hat ergeben: Wer jeden Morgen das Bett macht, ist erfolgreicher, sportlicher und seltener krank. Ob diese Beobachtungen eine Folge des Bettenmachens sind, oder ob erfolgreiche Menschen generell ordentlicher und disziplinierter sind, lässt sich aus der Studie allerdings nicht eindeutig ablesen… Notwendig ist das tägliche Bettenmachen jedenfalls nicht.

Ein gemachtes Bett vermittelt mit seiner aufgeräumten Optik ein Gefühl von Ordnung und Sauberkeit im Schlafzimmer. Außerdem kann das Lüften der Bettwäsche dazu beitragen, Milben einzudämmen und Allergene zu reduzieren.

Das Bett nicht oder zumindest nicht gleich nach dem Aufstehen zu machen, kann das Schlafklima verbessern. Bleibt die Bettdecke zurückgeschlagen, reduziert dies die Feuchtigkeit in Matratze und Bettzeug. Die Ausbreitung von Hausstaubmilben und Schimmel wird dadurch eingedämmt. Außerdem spart es Zeit, nicht täglich das Bett zu machen.

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