Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
- Farbechtheit = Beständigkeit von Farben gegenüber äußeren Einflüssen.
- Setzt sich zusammen aus Licht-, Wasch-, Reib-, Schweiß- und Wetterechtheit.
- Sehr relevant bei Lacken, Anstrichen, Tapeten, Kleidung, Heimtextilien, Bezügen.
- Wird nach genormten Prüfverfahren gemessen und eingestuft.
- Höhere Echtheiten bedeuten längere Haltbarkeit und sorgloseren Gebrauch..
Definition
Farbechtheit beschreibt die Beständigkeit von Farben gegenüber äußeren Einwirkungen. Sie sagt aus, wie lange ein Farbton seine Intensität und sein Aussehen behält. Der Begriff gilt für Lacke und Abstriche, Textilien, Leder, Kunststoffe und andere Materialien. Die Farbechtheit bestimmt maßgeblich deren optischen Eindruck, Alltagstauglichkeit und Nutzungsdauer.
Zusammensetzung der Farbechtheit
Die Farbechtheit umfasst mehrere Teilbereiche, von denen jeder für eine bestimmte Beanspruchung steht. Am Beispiel von Polsterbezügen wird deren Wichtigkeit für die langjährigen alltägliche Nutzung gut ersichtlich.
Echtheit | Typische Belastung | Bedeutung |
---|---|---|
Lichtechtheit | Sonnenlicht, Kunstlicht | Schutz vor Ausbleichen |
Waschechtheit | Waschen, Fleckentfernung | Farbe bleibt beim Reinigen erhalten |
Reibechtheit | ||
(Trocken- und Nassreibechtheit) | Sitzen (teils verschwitzt), Scheuern (auch Fleck-Entfernung mit Wasser) | Kein Abfärben durch Sitzen und Herumrutschen |
(weder trocken noch feucht) | ||
Schweißechtheit | Nackte Arme auf Lehnen | Farbe bleibt bei Hautkontakt stabil |
Wetterechtheit | Sonne, Regen, Temperaturwechsel | Haltbarkeit im Outdoor- und Campingbereich |
Alltags-Relevanz der Farbechtheit
Bei Kleidung ist Farbechtheit ein zentrales Qualitätsmerkmal: Sie bestimmt, ob Hosen, Jacken & Co. ihre Farbe lange behalten, wie rasch sie beim Waschen oder Tragen verblassen oder ob sie auf andere Textilien abfärben. Bei unifarbenen Stoffen ohne Muster fallen Farbverluste meist besonders auf.
Ebenso wichtig ist die Farbechtheit von Heimtextilien wie Vorhängen, Bettwäsche, Teppichen oder Polsterbezügen. Sie kommen im Alltag mit Haut, Kleidung und Flüssigkeiten in Kontakt, sind UV-Strahlen, Reibung und Feuchtigkeit ausgesetzt – dabei können viele nicht abgenommen und gereinigt werden. Auch bei Tapeten oder Lampenschirmen kann fehlende Beständigkeit schnell zu sichtbarem Ausbleichen oder unschönen Flecken führen.
Tipp
Prüfe bei stark genutzten Textilien – vom Sommerkleid bis zum Gartenstuhlpolster – die Angaben zur Farbechtheit, um Verfärbungen und schnelles Ausbleichen zu vermeiden.
Bei Sitzmöbeln und Polstern im Außenbereich liegt ein Schwerpunkt auf der Wetterechtheit. Sonne, Regen und Temperaturschwankungen können Farben besonders stark belasten. Auch bei Kunststoffen, Farben und Lacken kommt das vor: Ein typisches Beispiel sind dunkelgraue Gartenmöbel, die bei mangelnder Wetterfestigkeit ausbleichen oder brüchig werden („verwittern“) können.
Überblick: Farbechtheit ist besonders wichtig bei…
- Bekleidung, insbesondere in Kontakt mit Haut oder anderen, helleren Stoffen
- Heimtextilien wie Vorhängen, Tischdecken und Bettwäsche
- Möbeln und Polsterbezügen im Innen- und Außenbereich
- Textilien in öffentlichen Räumen, Hotels oder Gastronomie
Messung und Klassifizierung von Farbechtheit
Die Farbechtheit von Textilien wird nach international gültigen Normen geprüft. Dabei setzen die Labore Stoffe künstlichem Licht, Reibung, schweißähnlichen Lösungen oder Waschvorgängen aus, um alltägliche Belastungen nachzuahmen. Anschließend vergleichen sie die Farbveränderungen mit Referenzmustern.
Für die Beurteilung der Farbechtheit von Textilien gilt international vor allem die Normenreihe DIN EN ISO 105. Diese Normenreihe trägt den Titel „Textilien − Farbechtheitsprüfungen“. Sie umfasst mehrere Teile, die sich jeweils mit einem bestimmten Einfluss befassen.
Beispiele für Teile der Normenreihe DIN EN ISO 105:
- ISO 105-B02: Prüfung der Lichtechtheit
- ISO 105-C06: Prüfung der Waschechtheit
- ISO 105-X12: Prüfung der Reibechtheit
- ISO 105-E04: Prüfung der Schweißechtheit
- ISO 105-B04: Prüfung der Wetterechtheit
Diese Normen sind international anerkannt und bilden die Grundlage für weltweit vergleichbare Prüfergebnisse. Die Bewertung erfolgt über Skalen, meist von 1 bis 8 oder von 1 bis 5 – hierbei stehen höhere Werte für bessere Beständigkeit. So gilt bei der Lichtechtheit Stufe 8 als höchste Qualität, während bei der Reibechtheit Stufe 5 den besten Wert darstellt.
Lichtechtheit | 1 = starkes Ausbleichen | 8 = kaum Veränderung |
Reibechtheit | 1 = starke Abfärbung | 5 = keine Abfärbung |
Schweißechtheit | 1 = ungenügend | 5 = sehr gut |
Fazit
Farbechtheit ist ein entscheidender Qualitätsfaktor. Ob Kleidung, Heimtextilien oder Polsterbezüge: Je höher die Echtheitsstufe, desto beständiger und pflegeleichter bleibt das Material im Alltag. Ein Blick in die Produktbeschreibung oder das Pflegeetikett liefert oft Hinweise auf geprüfte Echtheitsstufen. Wer auf diese Angaben achtet, kann gezielt unempfindlichere und langlebigere Materialien auswählen.
FAQ
Sie beschreibt die Widerstandsfähigkeit von Farben gegenüber äußeren Einflüssen wie Licht, Reibung oder Feuchtigkeit.
Vor allem Waschechtheit, Reibechtheit und Schweißechtheit.
Neben der Lichtechtheit sind vor allem Reib- und Schweißechtheit entscheidend, da Polster häufig mit Kleidung und Haut in direkten Kontakt kommen.
Auf hohe Wetterechtheit, da Sonne, Regen und Temperaturschwankungen die Farben stark beanspruchen.
Nur eingeschränkt, etwa durch Reiben mit einem feuchten Tuch an einer unauffälligen Stelle. Aussagekräftigere Werte liefern Labortests.