Mangoholz

Ein moderner Wohnbereich mit einem hellbeigen Sofa und strukturierten Kissen, in dem ein großes, geschwungenes Stück Treibholz auf einem Nussbaumholzregal vor einer weißen Wand steht. An der Wand im Hintergrund ist ein kleiner Fernseher montiert.

Das wichtigste in Kürze:

  • Tropisches Hartholz mit abwechslungsreicher Maserung
  • Wird v. a. für Möbel, Dekoartikel und Innenausbau verwendet
  • Ist robust, leicht zu bearbeiten, aber empfindlich gegenüber Feuchtigkeit

Was ist Mangoholz?

Mangoholz − manchmal auch unter der englischen Bezeichnung Mango-Wood angeboten − ist das Holz des Mangobaums (Mangifera indica). Ursprünglich aus Indien stammend wächst er heute auch in tropischen Regionen Afrikas und Mittelamerikas. Vorwiegend wird er in Plantagen zum Zweck des Obstanbaus kultiviert. In der europäischen Möbelindustrie gehört Mangoholz zu den moderneren Holzarten, die uns erst mit der zunehmenden Handels-Globalisierung der 1980er Jahre erreichten.

Mangoholz weist eine lebendige, wellenartige oder wolkige Maserung auf. Seine Farbnuancen können von hell- oder goldgelb über braun bis grau oder leicht grünlich reichen, manchmal auch mit kontrastreichen Einschlüssen. Dank seiner exotischen, individuellen Optik gilt es als dekorativ und eignet sich gut für modern-rustikale Möbel oder Dekorationszwecke. Verglichen mit anderen Hölzern ist Mangoholz mittelhart und eher leicht. Es lässt sich gut bearbeiten.

Herkunft und Verbreitung: Woher kommt Mangoholz?

In Europa angebotenes Mangoholz stammt überwiegend aus Indien, Thailand, Indonesien und Bangladesch. Mangobäume erreichen Höhen von bis zu 25 Metern und einen Stammdurchmesser von bis zu einem Meter. Das Holz entsteht meist als Nebenprodukt kleinbäuerlicher Mango-Erzeugung. Nach rund 15 bis 20 Jahren lässt der Ertrag deutlich nach: Die Mangobäume werden gefällt und durch junge Exemplare ersetzt.

Umwelt und Klima

Da Mango-Plantagen ohnehin zum Fruchtanbau angepflanzt werden, verursacht der Holzschlag meist keine zusätzlichen Rodungen und ist nachhaltig. Jedoch können Monokulturen, Pestizid- Einsatz und mangelnde soziale Standards in den Anbauländern problematisch sein. Lange Transportwege aus Asien wirken sich zudem negativ auf die CO₂-Bilanz aus. Durch die Mehrfachnutzung der Pflanzen gilt Mangoholz dennoch als vergleichsweise umweltfreundlich.

Hintergrund: Ökologischer Zusatznutzen

Alte Mangobäume aus dem Obstanbau müssen nicht entsorgt werden − sie erhalten durch die Verwendung ihres Holzes einen wirtschaftlichen Mehrwert. Erlöse aus dieser effizienten Nutzung vorhandener Ressourcen stärken die lokale Landwirtschaft in den Anbaugebieten.

Wie wird Mangoholz verarbeitet?

Mangoholz ist maschinell und von Hand leicht bearbeitbar. Es ist schnittfreundlich, lässt sich hobeln, sägen und schleifen. Lackieren, beizen oder ölen ist problemlos möglich, wobei transparente Produkte die natürliche Maserung noch unterstreichen. Auch Farblasuren lassen die Holzzeichnung gut durchscheinen.

Die Verarbeitung von Mangoholz in 5 Schritten:

  1. Fällen des ertragsschwach gewordenen Mangobaums
  2. Entfernen von Rinde und grobem Astwerk
  3. Trocknung (meist an der Luft, ggf. Ofentrocknung)
  4. Zuschnitt und Weiterverarbeitung (z. B. für Möbel, zu Dekorzwecken…)
  5. Oberflächenbehandlung (Schleifen, Beizen, Lasieren, Lackieren…)

Eigenschaften von Mangoholz im Überblick

Seine Sonderstellung als Nebenprodukt des Mango-Anbaus macht Mangoholz nachhaltig und relativ preisgünstig. Für sein eher moderates Gewicht ist es recht hart. Trotz seiner Zähigkeit und Elastizität ist es aber nicht wetterfest. Ohne Oberflächenbehandlung reagiert Mangoholz empfindlich auf Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen, weshalb es sich nicht für den Outdoorbereich eignet.

Die Vor- und Nachteile von Mangoholz

Vorteile

  • Dekorative, teils exotische Optik
  • Gut zu bearbeiten
  • Vielseitig einsetzbar
  • Nachhaltige Nutzung durch Kombination mit Fruchtanbau
  • Relativ günstiger Preis im Vergleich zu anderen Tropenhölzern

Nachteile

  • Nicht witterungsbeständig
  • Kann bei starker Austrocknung zu Rissen neigen
  • Hohe Transport-Emissionen
  • Eventuell durch Pestizidreste belastet

Wofür wird Mangoholz verwendet?

Aufgrund seiner charakteristischen Merkmale kommt Mangoholz überwiegend im Innenausbau und bei der Herstellung von Einrichtungsgegenständen zum Einsatz. Es eignet sich für dekorative Möbel und Holzarbeiten im Wohnbereich. Sein urtümlicher, naturbetonter Charakter ist auch für stylische Designmöbel sehr beliebt.

Verwendungsbereiche von Mangoholz:

  • Innenmöbel
  • Dekoartikel
  • Innenausbau
  • Kunsthandwerk und Schnitzarbeiten

Welche Produkte bestehen oft aus Mangoholz?

Erzeugnisse aus Mangoholz sind inzwischen weit verbreitet. Vor allem Möbelhäuser und Einrichtungsgeschäfte führen sie im Sortiment. Oft wird Mangoholz als Alternative zu Teak- oder Akazienholz angeboten − für den Innenbereich kann sich diese Überlegung finanziell lohnen, während Mangoholz mit den Outdoor-Qualitäten von Teak oder Akazie nicht mithalten kann.

Typische Mangoholz-Produkte:

  • Esstische, Couchtische
  • Stühle
  • Schränke, Sideboards, Kommoden
  • Regale, Bücherwände
  • Bilder- und Spiegelrahmen
  • Schneidebretter, Servierplatten, Schalen
  • Kerzenhalter, Deko-Skulpturen
  • Schmuckkästchen, Aufbewahrungsboxen
  • Vertäfelungen, Wandverkleidungen, Raumteiler

FAQ

Ja, Mangoholz gilt als nachhaltig, da es ein Nebenprodukt der Fruchtwirtschaft ist und keine zusätzlichen Rodungen erfordert.

Mit einem trockenen oder nebelfeuchten Tuch abwischen und gelegentlich mit Möbelöl pflegen, um die Maserung zu erhalten.

Nein, Mangoholz ist nicht witterungsbeständig und sollte nur im Innenbereich verwendet werden.

Die intensive Maserung entsteht durch Mineralien im Boden und unterschiedliche Reifegrade des Holzes beim Fällen.

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