Inhaltsverzeichnis
Aktualisiert von Anne am 31. Mai 2025
Veröffentlicht von Carina am 19. Mai 2021
Zusammenfassung
- Antidekubitus-Matratzen beugen aktiv Druckgeschwüren bei bettlägerigen Personen vor
- Sie verteilen den Druck gleichmäßig und fördern die Durchblutung
- Spezielle Systeme wie Wechseldruck, Weichlagerung oder Mikrostimulation sorgen für individuellen Schutz und Komfort
Was ist eine Antidekubitus Matratze?
Antidekubitus Matratzen – auch Dekubitusmatratzen – kommen in der Krankenpflege zum Einsatz. Dort sind sie für Personen geeignet, die eine lange Zeit im Bett liegen müssen. Ihr Ziel ist es den Auflagedruck für den betreffenden Menschen zu reduzieren und so den Liegekomfort langfristig zu erhöhen. Dazu kommen spezielle Funktionen, wie die Mikro-Stimulation oder ein Wechseldrucksystem, zum Einsatz.
Was ist Dekubitus?
Dekubitus bezeichnet ein Wundliegen oder Druckgeschwür, das entsteht, wenn Haut und Gewebe durch anhaltenden Druck geschädigt werden. Vor allem bei immobilen Personen ist die Gefahr groß, da die Belastung über Stunden oder Tage auf denselben Stellen liegt – oft am Rücken, an den Hüften oder Fersen.
Wo kommen Antidekubitus Matratzen zum Einsatz?
Diese Matratzen kommen in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und zunehmend auch in der häuslichen Pflege zum Einsatz. Sie sind für Menschen gedacht, die über längere Zeit bettlägerig sind oder ein erhöhtes Risiko für Dekubitus haben. Gesunde Menschen benötigen diese speziellen Matratzen in der Regel nicht.
Welche Arten von Antidekubitus Matratzen gibt es?
Arten und Einordnung
Solltest du eine Antidekubitus Matratze benötigen, kannst du zwischen fünf unterschiedlichen Systemen wählen. Je nach Grad des Dekubitus eignet sich ein bestimmtes Auflagesystem am besten für dich. Hier ist ein Überblick über die beliebtesten Varianten an Hilfsmitteln:
- Wechseldrucksystem
- Mikrostimulation
- Weichlagerungssystem
- Gelmatratze
- Glaskugelbett
Wechseldrucksystem
Ein Wechseldrucksystem arbeitet mit Luft. Es wird dazu genutzt die zahlreichen Luftkammern abwechseln zu befüllen. So profitierst du davon, dass dein Körper an jeder Stelle im Wechsel be- und entlastet wird. Ebenso ist es möglich alle Kammern oder keine Kammer mit Luft zu befüllen. So wird schnell auf unterschiedliche Situationen reagiert und die Matratze perfekt deinem gesundheitlichen Zustand angepasst. Je nach Art des Systems bläst dieses übrigens entweder zwei oder drei Lufträume, zur selben Zeit, auf.
Weichlagerungssystem
Bei einem Weichlagerungssystem wählst du zwischen einer elektrischen Matratze mit Luftkissen und einer Auflage aus Schaumstoff. Die Variante aus Schaumstoff ist sehr weich, sodass du in sie einsinkst. Dadurch erhöht sich die Auflagefläche und der Druck auf deinen Körper sinkt. Wenn du möchtest, kannst du auch eine Auflage oder ein Kissen mit Luftkammern kaufen. Sie haben den Vorteil für einen optimalen Ausgleich deines Gewichts, im Liegen, zu sorgen.
Mikrostimulation
Auflagen mit einer Mikrostimulation führen zu kleinen Bewegungen, die du jedoch selbst ausführst. Das bedeutet, dass du dich auf der Matratze bewegst, bevor es zu Druckproblemen kommt. Solch ein System ist daher auch vorbeugend eine gute Wahl.
Gelmatratzen
Im Vergleich zur Mikrostimulation finden sich Gelmatratzen deutlich seltener in Schlafzimmern. Sie entdeckst du meist in einem Operationssaal. Das liegt daran, dass du durch sie sogar die Möglichkeit hast das Gel der Auflagen zu erwärmen. Dadurch wird einer Auskühlung des Körpers vorgebeugt, was speziell während und nach Operationen wichtig ist.
Glaskugelbetten
Glaskugelbetten sind für dich eine gute Wahl, wenn du an größeren Wunden leidest. Ein solches Bett enthält kleine Glaskugeln, die sich mithilfe von Luft bewegen. Dadurch zeigen sie ähnliche Verhaltensweisen wie Flüssigkeiten. Dank einer speziellen Auflage bleiben die Kugeln im Inneren des Betts und fallen nicht heraus. Nutzt du Glaskugelbetten, profitierst du von einem geringen Auflagedruck und kannst so Dekubitus wirksam vorbeugen.
Übernehmen Krankenkassen Kosten für Antidekubitus Matratzen?
Antidekubitus-Matratzen gelten als Hilfsmittel. Bei medizinischer Notwendigkeit können gesetzliche und private Krankenversicherungen die Kosten übernehmen. Voraussetzung ist ein ärztliches Rezept. Je nach Tarif oder Pflegegrad übernimmt auch die Pflegeversicherung anteilig oder vollständig die Kosten. Eine Eigenbeteiligung – meist 5 bis 10 Euro – ist üblich.
Tipp
Auch mit Antidekubitus Matratze bleibt regelmäßiges Umlagern wichtig. Die Matratze entlastet – ersetzt aber keine Bewegung.
Worauf solltest du bei einer Antidekubitis Matratze achten?
Solltest du eine Antidekubitus Matratze kaufen wollen, sind verschiedene Gesichtspunkte zu beachten. Besonders wichtig ist es, dass du die Auflage als bequem einstufst und dich auf ihr entspannen kannst. Ebenso solltest du darauf achten, dass das Polster die korrekte Größe hat. Das bedeutet, dass es weder zu klein noch zu groß sein darf. So verhinderst du, dass es beim Liegen Schwierigkeiten gibt, die zu einem verminderten Schlafkomfort und gesundheitlichen Problemen führen könnten. Bei Weichlagerungs-, Wechseldruck- und Mikrostimulationsmatratzen gibt es teilweise verschiedene Kaufkriterien, die du beachten solltest. Hier ist ein Überblick über sie:
Matratzenart | Kriterium |
Weichlagerungsmatratze | Art an Schnitttechniken, Siegel, Oberflächenstruktur und Variante des Schaums |
Wechseldruckmatratze | Lautstärke der Pumpe und Stärke der Bewegungen der Unterlage während des Aufpumpens |
Mikrostimulationsmatratze | Verarbeitung der Unterfederung und Güte der Schaumstoffmatratze |
FAQ
Eine Dekubitus Matratze hat das Ziel den Druck des Körpers, während des Liegens, zu reduzieren. So kannst du besser schlafen und auch deine gesundheitlichen Probleme, wie Schmerzen und Wunden, verringern. In regelmäßigen zeitlichen Abständen übt jedoch auch eine Matratze gegen Dekubitus einen leichten Druck auf deinen Körper aus. Er wirkt jedoch entspannend und kann somit deine Gesundheit und dein Wohlbefinden fördern.
Das hängt vom Dekubitus-Grad und der individuellen Situation ab. Bei hohem Risiko ist ein Wechseldrucksystem empfehlenswert, bei leichtem Risiko reicht oft eine Weichlagerungsmatratze.
Möchtest du für dich selbst oder eine andere Person eine Matratze kaufen, die den Körper bei einem langen Liegen unterstützt? Dann gibt es auch spezielle Pflegematratzen, passend zu Pflegebetten. Sie eignen sich nicht nur bei der Behandlung von Dekubitus, sondern auch bei Inkontinenz und Übergewicht. Besonders praktisch ist, dass die Auflagen einfach zu pflegen sind, sodass ein geringer Reinigungsaufwand für dich besteht.