Atlasbindung

Atlasbindung

Aktualisiert am 22. November 2023
Veröffentlicht am 3. März 2023

⏰ Das Wichtigste in Kürze

  • Atlasgewebe zeichnet sich durch eine glänzende Oberseite und matte Unterseite aus
  • Die Gewebeart gehört mit der Leinwand- und Köperbindung zu den Grundbindungsarten
  • Verglichen mit anderen Grundbindungsarten ist die Atlasbindung deutlich dicker
  • Beliebte Atlasgewebe sind Moleskin, Damast, Satin, Duchese und Crepe Satin
  • Bindepunkte berühren sich bei dieser Bindungsart nicht

Atlasbindung: Was ist das? 

Genauso wie die Köperbindung und Leinwandbindung gehört die Atlasbindung zu den Grundbindungsarten. Sie beschreibt die genaue Anordnung der Fäden, die bei der Herstellung von Geweben wichtig sind. Hierbei wird auf die Kreuzung von Schuss- und Kettfäden geschaut. Sie ist für die Eigenschaften eines Gewebes ausschlaggebend.

Eine Atlasbindung ist mit verschiedenen Stoffen möglich. So findest Du sie bei zahlreichen Gewebearten. Generell sind die kleinsten Einheiten der Atlasbindung fünfbindig. Das bedeutet, dass wenigstens fünf Schuss- und Kettfäden pro Gefüge notwendig sind. Die Bindepunkte berühren sich dabei weder vertikal noch horizontal noch diagonal. So gelingt es, eine weiche und glatte Fläche zu schaffen, die durch ihre Anschmiegsamkeit und Drapierbarkeit auffällt.

Verglichen mit anderen Bindungsarten ist das Atlasgewebe ungleichseitig. Das bedeutet, dass seine Oberfläche glänzend und die Unterseite matt ist.

Eigenschaften der Atlasbindung

Eine Atlasbindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Schuss unterhalb eines Kettfadens verläuft. Deshalb ist bei dieser Gewebebindung eine hohe Anzahl an Kettfäden notwendig. Pro Reihe erhöht sich die Anzahl an Kettfäden um wenigstens zwei. Dadurch kann der Stoff mit zwei unterschiedlich konstruierten Seiten beeindrucken. Während die Oberseite glänzt, ist die Unterseite matt.

Ein weiterer Vorteil dieser Bindungsart ist ihre Dichtheit. Sie ist der Grund dafür, dass sich Gewebe dieser Art besonders weich und glatt anfühlen. Deshalb fallen sie fließend und sind als Dekorationsobjekte eine gute Wahl. Du kannst sie leicht drapieren und so gut auf Deinen Geschmack abstimmen.

Je nach eingesetzten Materialien ergeben sich weitere Eigenschaften. Speziell Atlasgewebe aus Satin und Damast sind gefragt. Zur Herstellung von Damast kommt oft Baumwolle, Seide oder Leinen zum Einsatz.

Aufgrund der Herstellungsart des weichen Gewebes ist es nicht scheuerfest. Großen Belastungen kann es daher kaum standhalten. Verglichen mit den anderen Bindungsarten ist Atlasgewebe daher weniger robust und langlebig.

Arten der Atlasbindung

Verglichen mit anderen Bindungsarten wie der Köperbindung gibt es bei der Atlasbindung nur wenige Arten. Das liegt daran, dass sich die Bindungspunkte der Variante nicht berühren. Aus diesem Grund triffst Du meist nur auf Textilien, die aus Bunt- und Streifensatin gemacht sind. Dank eines Wechsels beziehungsweise Versetzens von Kett- und Schussatlas kann der Stoff ein anderes Muster erhalten. Dazu trägt zusätzlich eine Rapporterweiterung bei.

Gefallen Dir zum Beispiel Breit- oder Fischgratmuster, sind diese bei Köperbindungen möglich. Sie besitzen einen Grat, der schräg verlaufend ist.

Verwendung der Atlasbindung

In der Regel findest Du Textilien mit einer Atlasbindung bei feierlichen Anlässen. Sie sehen nämlich besonders fein und hochwertig aus. Egal ob als Tischdecke oder Vorhang beeindrucken sie mit ihrem Glanz und ihrer Weichheit.

Das Gewebe Duchese findest Du auch als Futterstoff in Kleidern oder Rücken. Creme Satin hingegen kommt bei der Herstellung von Schals und Tüchern, manchmal sogar Dessous, zum Einsatz. Damast hat sich bei Bettbezügen etabliert.

Eine besondere Variante an Geweben mit Atlasbindung ist Moleskin. Sie ist nämlich belastbarer als die meisten anderen Arten. Daher findest Du sie bei Arbeitskleidung und sogar als Einband bei Büchern.

FAQ

Eine Atlasbindung ist leicht zu erkennen. Das liegt an ihrer glänzenden und glatten Struktur. Sie erinnert an den Stoff Satin. Deshalb wird sie manchmal Satinbindung genannt. Textilien mit Atlasbindung haben eine glänzende Oberseite und matte Unterseite.

Zu den Atlasgeweben gehört nicht nur Satin. Ebenso zählt Brokat (Seide), Duchese (Seide, synthetisches Filament oder Halbseide) und Zanella/Moleskin (Baumwolle) zu ihnen. Zu den atlasbindigen Geweben gehören zusätzlich Damast (Seide, Baumwolle oder Leinen) und Crepe Satin (Satin).

In der Bindungslehre wird zwischen drei Grundbindungsarten unterschieden. Zu ihnen gehören die Atlasbindung, Köperbindung und Leinwandbindung. Sie unterscheiden sich in ihrer Optik und ihren Eigenschaften.