Köperbindung

Köperbindung

Aktualisiert am 22. November 2023
Veröffentlicht am 27. Februar 2022

⏰ Das Wichtigste in Kürze

  • Köperbindung bezeichnet eine bestimmte Art, Fäden zu einem gewebten Stoff zu verarbeiten 
  • Gewebe mit Köperbindung gelten als glatt, weich und strapazierfähig 
  • Ein beliebtes Beispiel für Köperbindung sind Jeans-Hosen 
  • Die Köperbindung wird auch als Twill oder Köper bezeichnet 

Köperbindung, Twill oder auch Köper ᐅ Was ist das? 

In der Bindungslehre gibt es verschiedene Techniken. Eine von ihnen ist die Köperbindung, welche für gewebte Stoffe zum Einsatz kommt. Wodurch sich diese besondere Bindung auszeichnet und welche Varianten es gibt, kannst Du nachfolgend lesen. 

Was ist Köperbindung?

Im Umgang mit gewebten Stoffen gibt es drei verschiedene Basisbindungsarten. Zu ihnen gehören:

  • Atlasbindung
  • Köperbindung
  • Leinwandbindung

Generell sind Gewebe aus Schuss- sowie Kettfäden gemacht. Dabei sind die Kettfäden auf einen Webrahmen befestigt und mit Schussfäden verwebt. Damit die Köperbindung entsteht, die auch als Twill bezeichnet wird, kommt der Kettfaden über einen Schuss. Unterhalb des nächsten Kettfadens befinden sich zwei Schussfäden, gefolgt von einem Kettfaden mit einem Schuss. Dieses System wird entsprechend weitergeführt, bis die nächste Reihe erreicht wird. In ihr wird der Rhythmus verändert, indem ein Kettfaden an die Seite verlagert wird. Dies führt zum bekannten Diagonalmuster, welches als Köpergrat bezeichnet wird.

Eigenschaften der Köperbindung

Die Art des Webprozesses, also wie Schuss- und Kettfäden miteinander verbunden sind, beeinflusst die Eigenschaften der Köperbindung durch Struktur und Optik des Gewebes. Das heißt, dass die Dehnbarkeit sowie Festigkeit einer Bindung stark variieren kann. Dasselbe gilt für die Punkte Knitterschutz, Wasch- und Scheuerverhalten. Üblicherweise sind Gewebe mit Köpergrundbindung glänzend, glatt, anschmiegsam und weich. Trotzdem gelten sie als strapazierfähig. 

Arten der Köperbindung

Betrachtest Du die unterschiedlichen Varianten an Köperbindungen wirst Du überrascht sein, wie viele es gibt: 

  • Gleichgratköper: Auf der Oberfläche finden sich in gleichen Anteilen verteilte Schuss- und Kettfäden. Lediglich die Gratrichtung beider Fadenarten variiert.
  • Kreuzköper: Sehen untypisch aus. Durch das Halbieren eines Rapportes in Schuss- oder Kettrichtung sowie den Wechsel von Bindungsrichtungen erzielen sie ihr charakteristisches Aussehen. Es wird zwischen S- und Z-Richtung variiert.
  • Mehrgratköper: Bestehen aus zwei unterschiedlich breiten Graten. Sie kommen als gleichseitige Köper oder Kett- sowie Schussköper vor.
  • Fischgratköper: Wird durch einen Gratrichtungswechsel erzeugt. Verglichen mit Spitzgratköpern wird der Bindungspunkt jedoch um einige Schüsse verschoben.
  • Breitgratköper: Zeichnen sich durch ihre breiten Grata aus. Sie bestehen aus wenigstens zwei Schusshebungen und Ketthebungen. Du findest Breitgratköper mit ungleichseitigen und gleichseitigen Breitgratköpern.
  • Spitzgratköper: Erkenntlich durch den Wechsel der Gratrichtungen. Du kannst dabei zwischen Längsspitz- sowie Quergratköpern unterscheiden. Ebenso gibt es Spitzkaroköper.
  • Steilgratköper: Er wird beim Einsatz einer hohen Kettdichte verwendet. Dabei haben Schuss- und Kettköper dieselbe Dichte. Berücksichtige zudem, dass ein Steilgratköper keinen 45 Grad Winkel hat.
  • Flachgratköper: Sie stellen das Gegenstück zu den Steilgratköpern dar. Durch ihre hohe Schussdichte gehören sie zu den Schussköpern.

Verwendung der Köperbindung

Bei einer Köperbindung unterscheidet sich die Unter- und Oberseite eines Stoffs. Das kannst Du leicht selbst erkennen, indem Du Dir Deine Denim-Jeans genauer ansiehst. Beim Gewebe ist es so, dass die Oberseite mehr Schuss- sowie Kettfäden haben kann. Denim gehört zu den Kettköpern. Das bedeutet, dass sich auf der oberen Seite des Stoffs deutlich mehr Kettfäden in Blau befinden als Schussfäden in Weiß.

In Abhängigkeit von der Dichte der Fäden variiert die Strapazierfähigkeit von Köper. Auch andere Eigenschaften, wie Glattheit und Weichheit hängen von der Fadendichte ab. Darum kommt die Köperbindung sogar bei der Herstellung von Tweed sowie Drell zum Einsatz. Es gibt auch Matratzenbezüge, die mit der besonderen Bindung erzeugt sind. Ebenso entstehen Flanellhemden und andere Winterkleidungsstücke aus einer Köperbindung. Das liegt daran, dass diese Gewebsart viel Luft einschließt. Sie sorgt für einen wärmenden Effekt, was speziell an den kalten Tagen wichtig ist.

FAQ

Die Köperbindung stellt eine der drei Grundbindungsarten dar, die für gewebte Stoffe zum Einsatz kommen. Zu ihnen gehören außerdem die Leinwand- sowie Atlasbindung. Zur Erzeugung von Geweben kommen Schuss- und Kettfäden zum Einsatz.

Die Köperbindung wird oft zur Herstellung von Winterkleidung verwendet. Ebenso kannst Du Bezüge für Matratzen mit einer Köperbindung kaufen. Sie fühlen sich häufig stabil, weich und bequem an.

Köperware sind feste und strapazierfähige Stoffe. Sie kommen oft zur Herstellung von Jacken, Hemden sowie Hosen zum Einsatz.

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