Nachtschweiß

Nachtschweiß

Aktualisiert von Anne am 19. Juni 2025
Veröffentlicht von Carina am 16. November 2020

Zusammenfassung

  • Nachtschweiß ist meist harmlos, kann aber auch auf Krankheiten oder Medikamente hinweisen.
  • Hormonelle Schwankungen, Infekte oder neurologische Störungen zählen zu möglichen Ursachen.
  • Du kannst Nachtschweiß oft selbst lindern – mit atmungsaktiver Kleidung, kühler Raumtemperatur und der richtigen Ernährung.

Was ist Nachtschweiß?

Nachtschweiß betrifft viele Menschen. Im Schnitt schwitzen wir einen halben Liter oder mehr pro Nacht. Es ist also normal im Schlaf zu schwitzen. Bei übermäßiger Schweißbildung lässt dies jedoch manchmal auf eine Erkrankung oder die Nebenwirkung von Medikamenten schließen, sodass die Gründe für den Nachtschweiß untersucht werden sollten.

So kann die Menge nicht nur je nach Geschlecht, Größe, Gewicht und anderen Faktoren stark variieren, sondern auch je nach Gesundheitszustand und eingenommenen Medikamenten. Tritt nächtliches Schwitzen im großen Maß auf, kommt es häufig zu weiteren Symptomen, die von der zugrunde liegenden Krankheit abhängen.

Typische Symptome bei starkem Nachtschweiß

Zu den häufigsten Beschwerden gehören innere Unruhe und Gereiztheit, die oft mit Einschlaf- oder Durchschlafproblemen einhergehen. Manche Betroffene klagen über Kopfschmerzen oder ein beklemmendes Gefühl in der Brust, begleitet von Atembeschwerden oder Herzstolpern. Auch Übelkeit am Morgen, Hitzewallungen in der Nacht sowie allgemeine Erschöpfung sind typisch. Hinzu kommen bei manchen Menschen Ängste oder Schmerzen, die die Schlafqualität zusätzlich verschlechtern können.

Medizinische Ursachen für Nachtschweiß

Ursachen und Erkrankungen

  • Neurologische Erkrankungen (z. B. Parkinson, MS, Schlaganfall): Diese können das vegetative Nervensystem beeinträchtigen und die körpereigene Temperaturregulation stören.
  • Psychische Belastungen (Angst, Depression): Stresshormone wie Adrenalin oder Cortisol können nachts vermehrt ausgeschüttet werden und zu starkem Schwitzen führen.
  • Hormonstörungen (Wechseljahre, Schilddrüse): Vor allem ein Ungleichgewicht der Sexualhormone oder eine Schilddrüsenüberfunktion erhöht die Schweißproduktion.
  • Infektionen (COVID-19, Grippe): Der Körper versucht, durch Schwitzen fieberbedingte Temperaturanstiege auszugleichen.
  • Autoimmunerkrankungen: Sie verursachen oft chronische Entzündungen, die das Immunsystem dauerhaft aktivieren.
  • Krebserkrankungen (z. B. Lymphome): In einigen Fällen kann auch ein Tumorleiden zugrunde liegen, was auf Nachtschweiß durch Metastasen hinweisen kann.
  • Allergien: Auch eine starke Immunreaktion auf Allergene kann Schweißausbrüche begünstigen.
  • Medikamente: können die Temperaturregulation beeinflussen und starkes Schwitzen auslösen.

Harmlose Ursachen

Nicht immer steckt eine Krankheit dahinter. Gründe für Nachtschweiß können auch äußere Einflüsse sein. Nachtschweiß kann unter anderem auch durch diese Auslöser entstehen:

  • Kalte Dusche direkt vor dem Schlafengehen: Der Temperaturunterschied kann zu einer Nachregulation des Körpers führen.
  • Körperliche Aktivität am späten Abend: Ein erhöhter Puls und Stoffwechsel halten die Körperwärme länger aufrecht.
  • Scharfes Essen: Capsaicin regt die Schweißdrüsen an.
  • Warme Schlafumgebung oder dicke Decken: Zu hohe Raumtemperatur oder wenig atmungsaktive Bettwäsche verhindern eine natürliche Temperaturabgabe.
  • Alkohol, Nikotin oder Koffein: Sie wirken anregend auf das zentrale Nervensystem und fördern das Schwitzen.
  • Seelischer Stress: Psychische Anspannung aktiviert das sympathische Nervensystem.

5 Tipps gegen Nachtschweiß

  1. Atmungsaktive Kleidung und Bettwäsche verwenden, z. B. aus Baumwolle. Baumwolle nimmt Feuchtigkeit gut auf und ist besonders hautfreundlich.
  2. Alkohol, Koffein und scharfes Essen am Abend meiden. Diese Stoffe regen den Kreislauf und die Schweißdrüsen an.
  3. Keine anstrengenden Sporteinheiten vor dem Schlafen. Bewegung erhöht die Körpertemperatur – der Effekt kann mehrere Stunden anhalten.
  4. Lauwarm duschen vor dem Zubettgehen. Das hilft dem Körper, sich zu entspannen und besser auf den Schlaf vorzubereiten.
  5. Schlafzimmertemperatur auf ca. 18 °C senken und gut lüften. Ein kühles, gut durchlüftetes Zimmer verhindert Wärmestau.

Diagnose & Behandlung von Nachtschweiß

Um herauszufinden, welche Behandlungsmöglichkeiten es von Nachtschweiß gibt, solltest du erst einmal seine Ursache kennen. Sie kann vielfältig und schwer erkennbar sein. Deshalb ist es sinnvoll, dass du dir professionellen Rat holst.

Diagnostik

Damit du herausfinden kannst, weshalb du so viel schwitzt, ist eine Diagnostik im ersten Schritt notwendig. In einem Vorgespräch mit deinem Arzt oder deiner Ärztin kann dein Gesundheitszustand ermittelt sowie etwaige Vorerkrankungen und die Einnahme von Medikamenten besprochen werden. Im Anschluss können dann verschiedene Untersuchungen Aufschluss bringen, z. B. eine Blutentnahme oder ein Ultraschall.

Therapiemöglichkeiten

Die Behandlungsoptionen von Nachtschweiß richten sich immer nach den Ursachen des vermehrten Schwitzens. Manchmal hilft es bereits atmungsaktivere Kleidung zu verwenden oder die Raumtemperatur zu senken. Vielen Menschen hilft es sich am Abend mit ein wenig Yoga oder Meditation zu entspannen.

Sollte es sich um die Nebenwirkung eines Medikaments handeln, frage deinen Arzt nach einer Alternative. Beachte jedoch, dass auch andere Arzneimittel zu einer vermehrten Produktion von Schweiß führen könnten.

Bei Erkrankungen kann es auch für den Nachtschweiß hilfreich sein, sie adäquat zu behandeln. Das ist jedoch nicht immer möglich. In einem solchen Fall haben sich Deos, Cremes, Sprays und Lotionen etabliert. In einigen Fällen verschreibt der Arzt entsprechende Medikamente. Sie sind meist individuell zusammengestellt und werden in der Apotheke gemischt.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder-behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

FAQ

Was bedeutet Nachtschweiß?

Oftmals schwitzen Menschen nach einem stressigen Tag mehr. Manchmal sind hormonelle Schwankungen der Grund sein. Ebenso kommen Krankheiten oder spezielle Medikamente als Auslöser für Schweißausbrüche infrage. Die Ursachen für verstärktes Schwitzen in der Nacht sind vielfältig und sollten daher individuell untersucht werden.

Meist ist nächtliches Schwitzen ungefährlich: Im Schnitt schwitzt der Mensch ganze 0,5 Liter pro Nacht. In seltenen Fällen kann jedoch eine schwere Krankheit dahinter stecken oder auch eine Unverträglichkeit gegen gewisse Medikamente oder Lebensmittel. Daher sollten die Ursachen für übermäßiges nächtliches Schwitzen von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden.

Ja. Durch hormonelle Umstellungen ist Nachtschweiß in der Schwangerschaft sehr häufig. Er ist in der Regel harmlos, kann aber bei starker Ausprägung ärztlich abgeklärt werden.

Das könnte Dich auch interessieren

0