Inhaltsverzeichnis
Das wichtigste in Kürze:
- Nussbaumholz ist hochwertiges dunkelbraunes Edelholz mit markanter Maserung.
- Es wird meist in Europa (Walnuss) oder Nordamerika (Schwarznuss) gewonnen.
- Ideal im Innenbereich − für Outdoormöbel kaum geeignet.
Was ist Nussbaumholz?
Europäisches Nussbaumholz ist das Holz des Walnussbaums (Juglans regia). Weitere Bezeichnungen sind Walnussholz oder schlicht Nussholz. Nordamerikanische Nussbaumhölzer stammen oft vom Schwarznussbaum (Juglans nigra; auch amerikanische Schwarzwalnuss genannt). Beide Arten sind sommergrüne Laubbäume aus der Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae) und liefern neben Holz auch essbare Nüsse.
Nussbaumholz zählt zu den Edelhölzern. Es ist dunkel- bis graubraun, häufig mit kühlen oder aber violett-rötlichen Nuancen. Seine Maserung ist meist lebhaft, mit kontrastreicher Streifen- oder Fladerzeichnung (abhängig von der Schnittrichtung). In der Möbelverarbeitung entsteht durchs Polieren mit glättenden, teils versiegelnden Materialien eine rustikale bis elegante Oberfläche. Nussbaumholz ist hart, sehr haltbar und gut zu bearbeiten.
Herkunft und Verbreitung
In Europa stammt Nussbaumholz vorwiegend aus Frankreich, Italien, Ungarn, Rumänien und Griechenland. Weil der Walnussbaum in Deutschland eher vereinzelt in Parks oder Gärten steht, ist deutsches Nussholz selten und teuer. Außerhalb Europas sind die USA ein bedeutender Exporteur, überwiegend von Schwarznussholz. Weite Transportwege verschlechtern dessen CO₂-Bilanz − klimafreundlicher ist die Verwendung heimischen Walnussholzes.
Nussbaumholz: Umwelt und Klima
In Regionen wie Rumänien und Kalifornien (USA) wird natürliche Vegetation großflächig zugunsten von Nussbaumplantagen gerodet − zunächst meist zur Gewinnung von Walnüssen, später auch zur Holznutzung. Plantagenanbau kann zur Monokultur führen und die Artenvielfalt verringern. Der dann erforderliche Pestizid-Einsatz belastet oft Boden und Wasser. Insgesamt betrachtet erfolgt die Gewinnung in Europa aber vergleichsweise nachhaltig.
Gewinnung: Wie wird Nussbaumholz verarbeitet?
Um hochwertiges Möbel- oder Furnierholz zu gewinnen, werden Walnussbäume meist im Alter von 80 bis 100 Jahren gefällt. Anschließend wird das Holz zunächst abgelagert: Eine schonende Trocknung verhindert Rissbildung und Verformung − Formstabilität und Farbe bleiben erhalten. Erst danach erfolgt die Bearbeitung durch Sägen, Hobeln und/oder Drechseln. Nussbaumholz lässt sich gut beizen, ölen oder polieren.
Die 5 Verarbeitungsschritte von Nussbaumholz:
- Fällen des Baums
- Entrinden und Zuschneiden
- Trocknen (erst an der Luft, abschließend in einer Trocknungskammer)
- Zuschnitt in Bretter, Furniere oder Vierkantholz
- Oberflächenbehandlung (Schleifen, Beizen, Lackieren)
Welche Eigenschaften hat Nussbaumholz?
Nussbaumholz weist eine mittlere bis hohe Rohdichte auf. Es arbeitet wenig und ist formstabil. Seine Kombination aus Härte, Elastizität und Zähigkeit macht Nussbaumholz besonders vielseitig und wertvoll. Im Innenbereich ist es sehr langlebig. Dem Kontakt mit Erde oder Feuchtigkeit hält Nussbaumholz ohne Schutzbehandlung hingegen nicht lange Stand.
Tipp
Die UV-Strahlen im Sonnenlicht lassen die dunkle Tönung von Nussbaumholz schnell ausbleichen. Deshalb auch im Innenbereich Nussbaummöbel lieber nicht direkt am Fenster aufstellen!
Nussbaumholz ist nicht sehr witterungsbeständig. Durch nässebedingtes Aufquellen können Risse und Verformungen entstehen, die es wiederum noch anfälliger für Feuchtigkeit, Pilze und Insekten machen. Outdoormöbel aus Nussbaum eignen sich deshalb nur für regen- und sonnengeschützte Bereiche. Ein robuster Ersatz sind Möbel aus wetterfesteren heimischen Holzarten (z. B. Robinie, Lärche), die in Nussbaum-Optik lasiert werden.
Die Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile
- Edle, dekorative Optik
- Gute Bearbeitbarkeit
- Bei richtiger Pflege sehr beständig
- Formstabil
- Geringes Quell- und Schwindverhalten
Nachteile
- Relativ hoher Preis
- Teilweise umweltkritischer Import aus anderen Erdteilen
- Anfällig für UV-Veränderung (ohne Schutz droht Vergrauung)
- Für Outdoor-Anwendungen wenig geeignet
Wofür wird Nussbaumholz verwendet?
Nussbaumholz kommt überwiegend im Innenausbau und für hochwertige Indoor-Möbel zum Einsatz. Es eignet sich auch für Musikinstrumente, Drechselarbeiten oder Furnierherstellung. Nussbaumholz wird heute zunehmend im Luxussegment nachgefragt.
Typische Einsatzbereiche von Nussbaumholz:
- Möbelbau (Tische, Stühle, Schränke)
- Innenausbau (Wandverkleidung, Parkett)
- Musikinstrumente (z. B. Klaviere, Gitarren)
- Gewehrschäfte
Welche Produkte bestehen häufig aus Nussbaumholz?
Typisch für Produkte aus Nussbaumholz ist die handwerklich meist sehr hochwertige Verarbeitung. Durch seine markante Farbe und Maserung hebt sich Nussbaum von anderen Hölzern ab: Gegenstände aus Nussbaumholz werden gern als Eyecatcher oder zur dekorativen Akzentuierung eingesetzt. Häufige Verwendung findet es im Wohn- und Luxusbereich.
Typische Produkte:
- Massivholzmöbel
- Furnieroberflächen
- Innenarchitektur-Elemente
- Schneidebretter
- Gehäuse für Luxusuhren
- Schreibgeräte (Füller, Kugelschreiber…)
- Designobjekte (Schalen, Dosen, Kerzenständer…)
FAQ
Ja, Nussbaumholz gehört zu den teureren Hölzern − vor allem als Massivholz oder aus europäischer Herkunft.
Regelmäßiges Ölen oder Wachsen schützt die Oberfläche. UV-Schutz beugt dem Ausbleichen vor.
Das hängt von seiner Herkunft ab. Europäisches Nussbaumholz stammt oft aus nachhaltiger Forstwirtschaft und ist auch wegen kürzerer Transportwege besonders klimafreundlich.
Schwarznussholz stammt meist aus Nordamerika. Es ist dunkler und grobporiger als europäische Walnuss.