Perkal

perkal und bettwäsche aus perkal

Aktualisiert von Laura am 31. Mai 2025
Veröffentlicht von Laura am 31. Mai 2025

Zusammenfassung

  • Perkal ist ein strapazierfähiges Baumwollgewebe.
  • Man kennt das Gewebe vor allem als Bettwäsche.
  • Perkal wird sehr vielseitig eingesetzt, unter anderem in der Bekleidungsindustrie.

Was ist Perkal?

Perkal ist ein dicht gewebtes Baumwollgewebe aus sehr filigranen Fäden in Leinwandbindung, das sich durch seine feine, glatte und kühle Oberfläche auszeichnet. Es wird typischerweise aus hochwertigen, gekämmten Garnen aus Baumwolle mit einer hohen Fadendichte (oft 200 Fäden pro Quadratzoll oder mehr) hergestellt. Zum Teil enthält der besondere Stoff zusätzliche Materialarten, wie Polyester, und ist daher auch als Mischgewebe auffindbar. Im Gegensatz zu Satin, das einen glänzenden Schimmer aufweist, hat Perkal ein mattes Finish und eine gleichmäßige Textur. Seine charakteristischen Eigenschaften machen es besonders beliebt für Bettwäsche, wo Atmungsaktivität und ein angenehmes Hautgefühl gefragt sind. Der Begriff Perkal stammt vom arabischen Wort „pargalah“ ab. Pargalah bedeutet in das Deutsche übersetzt so viel wie Tuch.

Herstellung und Verarbeitung

Perkal wird aus Baumwollfasern hergestellt. Der Prozess beginnt mit der Ernte der Baumwolle, gefolgt von der Reinigung (Entkörnen), bei der die Samen von den Fasern getrennt werden. Für hochwertigen Perkal werden die Baumwollfasern oft gekämmt, ein Prozess, der kürzere Fasern und Verunreinigungen entfernt und so eine glattere, gleichmäßigere Faser hervorbringt.

Anschließend werden die gereinigten und gekämmten Fasern zu feinen, gleichmäßigen Garnen gesponnen. Die Qualität der Garne ist entscheidend für die spätere Fadendichte und Haptik des Perkals. Das Herzstück der Perkalherstellung ist die Leinwandbindung. Bei dieser einfachsten und zugleich stabilsten Bindungsart wird jeder Schussfaden abwechselnd über und unter jedem Kettfaden geführt, was ein sehr dichtes und widerstandsfähiges Gewebe erzeugt. Die hohe Fadendichte ist ein Markenzeichen von Perkal und trägt zu seiner Festigkeit und glatten Oberfläche bei.

Nach dem Weben durchläuft das Perkalgewebe verschiedene Verarbeitungsschritte. Dazu gehören in der Regel das Waschen und Bleichen, um eine reine, oft strahlend weiße Basis zu schaffen. Perkal kann auch gefärbt werden, wobei es Farben gut annimmt und ein gleichmäßiges Ergebnis liefert. Gegebenenfalls werden Veredelungen wie das Sanforisieren angewendet, um das Einlaufen beim Waschen zu minimieren, oder das Kalandrieren, um die Oberfläche zu glätten und einen subtilen Glanz zu verleihen. Abschließend wird das Gewebe zugeschnitten und zu den gewünschten Produkten, meist Bettwäsche, weiterverarbeitet.

Vor- und Nachteile von Perkal

Vorteile:

  • Atmungsaktiv und kühlend: Die Leinwandbindung und die hohe Fadendichte ermöglichen eine gute Luftzirkulation, was Perkal ideal für wärmere Temperaturen macht.
  • Glatt und weich: Durch die Verwendung gekämmter Garne und die dichte Bindung fühlt sich das Gewebe sehr angenehm und glatt auf der Haut an.
  • Strapazierfähig und langlebig: Die Leinwandbindung ist eine der stabilsten Gewebearten, was Perkal sehr widerstandsfähig und haltbar macht, auch bei häufigem Waschen.
  • Mattes Finish: Perkal hat eine elegante, matte Optik, die von vielen als besonders edel empfunden wird.
  • Gute Farbbeständigkeit: Der Stoff nimmt Farben gut auf und behält diese auch nach vielen Wäschen bei.
  • Pflegeleicht: Perkal ist in der Regel maschinenwaschbar und relativ unkompliziert in der Pflege.

Nachteile:

  • Knitteranfälligkeit: Perkal neigt stärker zum Knittern als beispielsweise Satin oder bestimmte Mischgewebe, was unter Umständen Bügeln erforderlich macht.
  • Geringer Glanz: Für Liebhaber eines glänzenden Finishs ist Perkal möglicherweise nicht die erste Wahl.
  • Kann steif sein: Neues Perkal kann sich etwas steifer anfühlen als andere Gewebe, wird aber mit jeder Wäsche weicher.
  • Erhöhter Preis: Hochwertiger Perkal ist aufgrund der besseren Baumwolle und des aufwendigeren Webprozesses oft teurer als Standard-Baumwollbettwäsche.

Verwendung von Perkal

Perkal ist aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften besonders beliebt und findet neben dem Einsatz als Bettwäsche auch in anderen Bereichen Anwendung:

  • Bettwäsche: Dies ist die Hauptanwendung von Perkal. Bettlaken, Bettbezüge und Kissenbezüge aus Perkal sind für ihre Atmungsaktivität und ihre kühlende Wirkung bekannt, was sie besonders in wärmeren Klimazonen oder für Menschen, die nachts zum Schwitzen neigen, attraktiv macht.
  • Hemden und Blusen: Gelegentlich wird Perkal auch für leichte Sommerhemden oder Blusen verwendet, wo seine Atmungsaktivität und sein kühler Griff geschätzt werden.
  • Kinderkleidung: Die Weichheit und Strapazierfähigkeit von Perkal machen es auch für bestimmte Arten von Kinderkleidung geeignet.
  • Vorhänge: In einigen Fällen kann Perkal für leichte Vorhänge verwendet werden, wo eine matte Optik gewünscht ist.

Tipp

Achte beim Kauf von Perkal-Bettwäsche auf einen „Thread Count“ von mindestens 200 (das beschreibt die Fadendichte), um eine gute Qualität und Langlebigkeit zu gewährleisten. Je höher der Thread Count, desto feiner und dichter ist das Gewebe.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Perkal und Satin?

Der Hauptunterschied liegt in der Webart und dem Finish: Perkal wird in Leinwandbindung gewebt und hat ein mattes Finish. Satin hingegen wird in Satinbindung gewebt, was eine glänzende, schimmernde Oberfläche und einen geschmeidigeren Fall ergibt.

Der „Thread Count“ (Fadendichte) gibt an, wie viele Fäden (Kett- und Schussfäden) pro Quadratzoll im Gewebe vorhanden sind. Bei Perkal deutet ein höherer Thread Count (z.B. 200 oder mehr) auf eine feinere, dichtere und oft hochwertigere Qualität hin.

Perkal wird hauptsächlich aus Baumwolle hergestellt. Seltener können aber auch Baumwollgemische oder beispielsweise Leinen verwendet werden.

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