Nylon

Aktualisiert von Snooze Project am 7. Mai 2025
Veröffentlicht von Laura am 7. Mai 2025

Zusammenfassung

  • Nylon ist ein synthetischer Stoff.
  • Nylon wird nicht nur als textiler Stoff eingesetzt, sondern auch in diversen anderen Branchen.
  • Nylon ist vor allem für seine Verwendung in Strümpfen und Strumpfhosen bekannt.

Nylon ist ein synthetisches Polymer aus der Gruppe der Polyamide, das erstmals 1935 von Wallace Carothers bei der Firma DuPont entwickelt wurde. Es zählt zu den ersten vollständig synthetisch hergestellten Kunststoffen und wird vor allem in der Textil- und Kunststoffindustrie vielseitig eingesetzt.

Herkunft und Entwicklung

Nylon war das erste kommerziell erfolgreiche synthetische Polymer. Die Entwicklung war ein Durchbruch für die chemische Industrie, denn erstmals konnte ein Faserstoff hergestellt werden, der vollständig aus petrochemischen Rohstoffen bestand. Ab den späten 30er Jahren wurde Nylon in Form von Strümpfen bekannt. Zunächst waren sie aber noch teure Luxusprodukte, erst 1940 wurden günstige Nylonstrümpfe auf dem Markt eingeführt.

Funfact

Nylon war im Zweiten Weltkrieg ein bedeutender Stoff. Denn daraus wurden Fallschirme, Seile und Zelte produziert. Dadurch gab es wieder weniger Nylonstrümpfe für die breite Masse.

Chemische Grundlagen

Chemisch gesehen bestehen Nylons aus langen Ketten von Monomeren, die durch Amidbindungen (-CONH-) miteinander verbunden sind. Die genauen Eigenschaften eines bestimmten Nylontyps hängen von den verwendeten Monomeren und der Anordnung der Polymerketten ab. Eine gängige Form ist Nylon 6,6, das aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin hergestellt wird. Eine andere wichtige Variante ist Nylon 6, das aus Caprolactam polymerisiert wird.

Die Polymerisation erfolgt in der Regel durch eine Kondensationsreaktion, bei der Wasser als Nebenprodukt entsteht. Die resultierenden Polymerketten können dann zu Fasern versponnen, zu Filmen gezogen oder zu Formteilen verarbeitet werden.

Herstellung und Verarbeitung

Die Herstellung von Nylonfasern umfasst typischerweise das Schmelzspinnverfahren. Dabei wird das geschmolzene Polymer durch feine Düsen (Spinndüsen) gepresst, wodurch endlose Filamente entstehen. Diese Filamente werden anschließend verstreckt, um ihre Festigkeit und Elastizität zu erhöhen. Die so gewonnenen Fasern können dann zu Garnen und schließlich zu Textilien weiterverarbeitet werden.

Neben der Textilherstellung wird Nylon auch in vielen anderen Bereichen eingesetzt. Durch Spritzgießen oder Extrusion können komplexe Formteile für die Automobilindustrie, den Maschinenbau und die Konsumgüterindustrie hergestellt werden. Nylon findet Verwendung in Zahnrädern, Lagern, Gehäusen, Kabelbindern, Angelschnüren und vielem mehr.

Anwendungsbereiche

Nylon besitzt eine bemerkenswerte Kombination von Eigenschaften, die es für eine Vielzahl von Anwendungen prädestinieren. Häufig wird Nylon in der Textilindustrie verwendet, wo daraus Strümpfe, Unterwäsche, Sportbekleidung, Regenbekleidung, Teppiche und Gardinen gefertigt werden.

Tipp

Um die Lebensdauer von Nylonkleidungsstücken zu verlängern, waschen Sie sie bei niedrigen Temperaturen und vermeiden Sie das Trocknen im Wäschetrockner. Dies schont die Fasern und reduziert den Energieverbrauch.

Außerdem wird es in der Industrie zur Reifenverstärkung, für Förderbänder, Seile, Netze und Filter verwendet. In der Automobilindustrie wird Nylon vor allem zur Herstellung von Zahnrädern, Lagern, Buchsen und Airbag-Gewebe verwendet. Aber auch klassische Konsumgüter des Alltags wie Zahnbürstenborsten, Haarbürsten, Koffer, Rucksäcke oder Küchenutensilien werden aus Nylon hergestellt. Nicht zuletzt findet Nylon Anwendung in der Medizin, wo daraus unter anderem Nahtmaterial und Prothesenkomponenten hergestellt werden.

Vorteile von Nylon

Nylon wird in so vielen verschiedenen Bereichen angewendet, weil es zahlreiche positive Eigenschaften hat, die es zur Verwendung besonders attraktiv machen.

Vorteile

  • Hohe Festigkeit und Zähigkeit: Nylonfasern sind sehr reißfest und widerstandsfähig gegenüber Zugkräften.
  • Gute Elastizität: Nylongewebe knittern wenig und behalten gut ihre Form.
  • Hohe Abriebfestigkeit: Nylon ist widerstandsfähig gegenüber Verschleiß und Abnutzung.
  • Gute Chemikalienbeständigkeit: Nylon ist beständig gegenüber vielen Ölen, Fetten und Lösungsmitteln.
  • Geringe Feuchtigkeitsaufnahme: Im Vergleich zu Naturfasern nimmt Nylon wenig Wasser auf, wodurch es schnell trocknet.
  • Leichtgewicht: Nylon ist ein relativ leichtes Material.
  • Gute Färbbarkeit: Nylon lässt sich gut mit verschiedenen Farbstoffen einfärben.

Nachteile von Nylon

Nylon ist jedoch nicht unproblematisch und hat neben den ganzen Vorteilen auch einige Nachteile. 

Nachteile

  • Erdölbasiert: Die Basis von Nylon ist Erdöl, daher ist die Produktion nicht ressourcenschonend.
  • Nicht biologisch abbaubar: Die chemische Zusammensetzung von Nylon lässt sich von der Natur nicht zersetzen, weshalb Nylonabfälle umweltbelastend sind.
  • Mikroplastik: Beim Waschen von Nylon-Textilien können Mikroplastikpartikel freigesetzt werden.
  • Hitzeempfindlich: Nylon ist nicht sehr hitzebeständig und kann sich bei hohen Temperaturen verformen.
  • Geringe Atmungsaktivität: Nylon ist nicht so luftdurchlässig wie Naturfasern, daher kann es zu Wärmestau führen, der bei Kleidung an warmen Tagen unangenehm sein kann.

FAQ

Seit wann gibt es Nylon?

Nylon wurde in den 1930ern erfunden und etablierte sich in den 40ern Jahren auf dem Markt.

Das bekannteste Einsatzgebiet für Nylon sind weiterhin Strümpfe, die sich seit über 80 Jahren größter Beliebtheit erfreuen. Aber auch in anderen Textilie, der (Automobil-) Industrie und der Medizin findet Nylon Stoff Anwendung.

Nylon basiert auf Erdöl, ist nicht biologisch abbaubar und beim Waschen von Nylon-Textilien können Mikroplastikpartikel freigesetzt werden.

 

 

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