Stauchhärte bei Matratzen

Aktualisiert am 22. November 2023
Veröffentlicht am 16. November 2020

⏰ Das Wichtigste in Kürze

  • Stauchhärte ist ein Maß für die Widerstandsfähigkeit einer Matratze gegenüber Druck und Gewicht.

  • Stauchhärte wird in Kilopascal (kPa) gemessen. Sie gibt an, wie viel Druck erforderlich ist, um die Matratze um einen bestimmten Prozentsatz ihrer Dicke zu stauchen, typischerweise um 40%.

  • Eine Matratze mit zu niedriger Stauchhärte könnte zu stark einsinken und unzureichende Unterstützung bieten, während eine zu hohe Stauchhärte zu hart und unbequem sein könnte.

Stauchhärte bei Matratzen: Was sagt sie aus?

Definition: Was ist Stauchhärte?

Bei der Maßeinheit Stauchhärte geht es um die Festigkeit. Gehen wir dazu zunächst gemeinsam einkaufen. Stellen wir uns vor, wir stehen vor einem prall gefüllten Regal mit Avocados. Welche kaufen wir? Du ahnst es, jetzt kommt der Drucktest. Wir nehmen eine Avocado in die Hand und drücken sie leicht ein. Geht das relativ einfach, und die Avocado bleibt eingedrückt, wissen wir, dass sie überreif, also etwas zu matschig sein könnte. Bekommen wir die Avocado kaum eingedrückt, wissen wir, dass sie noch nicht reif ist. Gibt sie ein wenig nach und kehrt in ihre Ursprungsform zurück, könnte sie gold- / bzw. grünrichtig sein. Wir testen quasi die Stauchhärte der Avocado. Voilà ! Schon sind wir beim Thema und kehren zurück zum Schaumstoff.

Die Stauchhärte gibt an, welche Kraft wir benötigen, um das Schaumstoffmaterial um 40% seiner ursprünglichen Höhe zusammendrücken zu können. Gemessen wird das in Kilopascal (kPa). Die Stauchhärte  zeigt also an, wie nachgiebig bzw. unnachgiebig das Produkt ist. Die Methoden zur Bestimmung der Stauchhärte sind nach der Stauchhärte Norm DIN 53577, UNI 6351 beziehungsweise ISO 3386 festgelegt.

Wie entsteht die Stauchhärte?

Die unterschiedliche Stauchhärte eines Schaumes basiert auf geringfügigen Variationen bei der Herstellung. Innerhalb einer Raumgewichts-Klasse kann die Schaummasse durch chemische Beigaben oder physikalische Prozesseso gesteuert werden, dass der fertige Schaumstoff in seiner Stauchhärte variiert.

Da der der Schaumstoff für eine effektive Nutzung atmungsaktiv sein muss, ist eine gewisse Offenporigkeit vonnöten. Die erhält das Material, indem es nach dem Aushärten gewalzt wird. Einige Zellen platzen auf und bilden in der Folge eine offenporige Struktur.

Je mehr kleine Luftblasen in der Schaumstoffmasse sind, umso nachgiebiger ist in der Regel das Produkt. Umgekehrt, umgekehrt.

Wie wird die Stauchhärte berechnet?

Die Stauchhärte von Schaumstoffen wird ermittelt, indem ein Prüfmuster des jeweiligen Schaums unter Laborbedingungen um 40 Prozent seiner ursprünglichen Höhe eingedrückt wird. Dabei wird maschinell gemessen, wie viel Kraftaufwand für diese Bewegung nötig ist. Je höher das Messergebnis, desto höher die Stauchhärte.

Auf die Schnelle lässt sich dieser Wert etwa bei einem Besuch in einem Matratzengeschäft nicht überprüfen. Hinzu kommt, dass das bequeme, komfortable Schlafen auch immer etwas mit den persönlichen Gewohnheiten zu tun hat. Wer zeitlebens auf einer eher weichen Matratze geschlafen hat, wird womöglich gar nicht mehr so schnell feststellen können, dass eine härtere Matratze eigentlich viel geeigneter für ihn wäre. Das bringt uns zu der Frage, welche Stauchhärte jetzt die richtige ist.

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Gibt es die ideale Stauchhärte?

Ein gutes Pils dauert sieben Minuten – wer kennt sie nicht, die Binsenwahrheit aus der Gebietskneipe. Wir Menschen mögen Zahlen, Angaben und Größenordnungen, die uns Orientierung geben und auf deren Grundlage wir Entscheidungen treffen können. Eine solche verlässliche Zahl kann man bei der idealen Stauchhärte leider nicht angeben.

Je härter eine Matratze ist (umso höher also der Wert für die Stauchhärte ist), bedeutet nicht automatisch besseren Schlaf. Je weicher eine Matratze ist (umso niedriger also der Wert für die Stauchhärte wäre), heißt umgekehrt nicht, dass man schläft wie auf Wolke sieben.

Um das besser zu verstehen, gehen wir ein wenig spazieren. Wir schlendern gemütlich durch einen Park und kommen an einer riesigen Eiche vorbei, die jetzt im Herbst gerade ihre Blätter verliert. Jedes Blatt ist ein Eichenblatt und doch werden wir keine zwei Blätter finden, die sich zu Einhundertprozent gleich sind. So verhält es sich auch mit den Schlafprofilen von uns Menschen. Uns alle zeichnet der menschliche Schlaf aus, aber wir werden keine zwei Menschen finden, die zu Einhundertprozent gleich schlafen.

Stellen wir uns drei Männer vor: Alle 45 Jahre alt, 1.83m groß und 81 Kilo schwer. Was wäre die richtige Stauchhärte für sie?Diese Frage lässt sich auf Anhieb und seriös so nicht beantworten. Denn bereits, wenn wir uns die gängigen Körpertypen anschauen, merken wir, dass sich die 81 Kilo sehr unterschiedlich verteilen können.

Körpertypen

Der Ectomorphhat einen schlanken Körperbau, schmale Hüften und lange Arme und Beine. Der Mesomorphhat eine mittlere Statur mit kräftigen Knochen und Muskeln, gut definierter Brust und Schultern, die breiter sind als die Hüften. Der Endomorph ist ein Mensch mit breiten Schultern und relativ breiten Hüften. Eins eint allerdings unsere drei Körpertypen auf Ihrer Suche nach dem erholsamen Schlaf und der optimalen Stauchhärte der Matratze: Die optimale Oberfläche sollte das Gewicht und die Körperform problemlos aufnehmen und z.B. in der Fötus-Schlafstellung für eine gerade Haltung sorgen. Statt sich an einer Tabelle und einer Zahl zu orientieren, wäre unsere Empfehlung für die genannten Mustermänner, auszuprobieren, welche Stauchhärte letztlich die optimale ist.

Fazit: Probeschlafen – das A und O

So wie das Raumgewicht oder die Rückstellkraft ist auch die Stauchhärte ein Wert, der Schaumstoffmatratzen charakterisiert. Man sollte allerdings nicht glauben, dass es – ähnlich wie bei einer Tresorkombination – für die Ermittlung der eigenen optimalen Schlafqualität gewissermaßen vorweg die richtige Zahlenkombination gibt. Denn dazu ist die Schlafqualität viel zu vielen Faktoren unterworfen, als dass man drei Werte berechnet und dann die optimale Lösung gefunden hätte.

Am besten probiert man die Matratze aus. Bitte nicht nur probeliegen, denn das schafft nur eine Momentaufnahme. Und wenn man nach einem stressigen Einkaufsbummel auch noch einmal kurz ein Matratzengeschäft aufsucht, wird wahrscheinlich jede Matratze wunderbar erholsam erscheinen. Nein, tatsächlich probeschlafen. Über einen längeren Zeitraum und dort, wo man auch später die Matratze einsetzen würde.

Wir von Snooze Project bieten Hundert Tage Probeschlafen nicht an, weil wir einen Marketing-Gag nötig gehabt hätten. Uns scheint das die wirklich beste Methode zu sein, um zusammen zu bringen, was zusammen gehört: Ein schlafsuchender Mensch und eine Matratze, die dazu passt und erholsamen Schlaf bietet.

Kurzum: Informiert Euch gerne über die Stauchhärte (auch für Vergleiche), macht Euch schlau über das Raumgewicht und die Rückstellkraft, aber traut schlussendlich nur der Erfahrung, die Ihr mit der Matratze macht, wenn Ihr sie ausprobiert. Darauf ein kleines Nickerchen.

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