Flachs

Zarte blaue Flachs-Blüten mit schlanken grünen Stängeln und Blättern, die sich sanft vor einem hellgrünen und blauen, verschwommenen Buchenholz-Hintergrund abzeichnen und an eine friedliche, natürliche Frühlings- oder Sommerszene erinnern.

Das wichtigste in Kürze:

  • Flachs ist eine einjährige Pflanze, aus der Leinen-Fasern gewonnen werden.
  • Robuste, langlebige Fasern mit kühlenden Eigenschaften zeichnen ihn aus.
  • Aus Flachs fertigt man hochwertige Textilien, Bettwäsche und Kleidung.
  • Typisch ist der natürliche Glanz. Er ist knitteranfällig und wird mit der Zeit weicher.

Was ist Flachs?

Flachs stammt von der Pflanze Linum usitatissimum. Der wissenschaftliche Name bedeutet „äußerst nützlicher Lein“. Die blauen Blüten erscheinen nur kurz, dann bildet die Pflanze ihre wertvollen Fasern.

Flachs liefert das Rohmaterial für Leinen. Die Fasern stecken im Stängel und müssen durch aufwendige Verarbeitung freigelegt werden. Das Ergebnis: edle Textilien mit natürlichem Charakter.

Woher kommt Flachs?

Die Pflanze entstand vermutlich in Mesopotamien oder Ägypten. Schon vor 6000 bis 8000 Jahren bauten Sumerer und Ägypter Flachs an. Europa übernahm den Anbau später. Heute wächst Flachs hauptsächlich in gemäßigten Klimazonen. Frankreich, Belgien und die Niederlande sind die wichtigsten Anbaugebiete. Das feuchte Klima dort macht die Fasern besonders fein.

Gut zu wissen:

Der Name „Lein“ kommt vom griechischen „li“ und bedeutet „bläulich“, benannt nach der Blütenfarbe.

Verarbeitung

Die Verarbeitung ist komplex und braucht Zeit:

Schritt 1: Raufen
Der reife Flachs wird mit den Wurzeln aus dem Boden gezogen, um die volle Faserlänge zu erhalten.

Schritt 2: Riffeln
Die Samenkapseln werden entfernt. Die Samen dienen als Leinsaat.

Schritt 3: Rösten
Die Stängel liegen 5 bis 8 Tage in warmem Wasser. Das zersetzt die Kittsubstanzen und löst die Fasern.

Schritt 4: Brechen und Schwingen
Der Holzkern wird zerkleinert und die Schäben vom Flachs getrennt.

Schritt 5: Hecheln
Die Fasern werden über Nagelbretter gezogen, um sie zu ordnen und kurze Fasern zu entfernen.

Eigenschaften: Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Kühlend: Leinen kühlt bei Hitze und transportiert Feuchtigkeit ab
  • Robust: Flachsfasern sind sehr reißfest und langlebig
  • Natürlich antibakteriell: Hemmt Bakterien und Gerüche
  • Umweltfreundlich: Nachwachsender Rohstoff, vollständig abbaubar
  • Wird schöner mit der Zeit: Leinen wird durch Waschen weicher

Nachteile

  • Knittert stark: Braucht häufiges Bügeln oder lockeren Stil
  • Läuft ein: Kann beim ersten Waschen schrumpfen
  • Teuer: Aufwendige Verarbeitung macht Leinen kostspielig
  • Begrenzte Farben: Natürliches Leinen ist meist beige bis grau

Wo wird Flachs verwendet?

Flachs findet vielseitige Verwendung:

  • Heimtextilien: Bettwäsche, Tischdecken, Vorhänge
  • Kleidung: Hemden, Kleider, Hosen für den Sommer
  • Technische Textilien: Segeltuch, Malerleinwand
  • Verbundwerkstoffe: Verstärkung in Bio-Kunststoffen
  • Dämmstoffe: Ökologische Isolierung im Hausbau

Tipp:

Leinen bei 40°C waschen, feucht aufhängen und noch leicht feucht bügeln.

Produkte aus Flachs

Typische Buchenholz-Produkte

  • Bettwäsche und Kissenbezüge
  • Sommerkleidung und Blusen
  • Küchenhandtücher und Geschirrtücher
  • Tischdecken und Servietten
  • Künstler-Leinwände
  • Seile

FAQ

Nein. Flachs ist die Pflanze, Leinen das fertige Textil. Flachs wird zu Leinen verarbeitet.

Ja, für kleine Mengen geht das. Der Anbau braucht aber Erfahrung und das richtige Klima.

Flachsfasern sind steif und brechen beim Knicken. Das macht Leinen knitteranfällig, aber auch robust.

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