Flanell

schwarz-roter flanell

Aktualisiert von Laura am 12. Mai 2025
Veröffentlicht von Laura am 12. Mai 2025

Zusammenfassung

  • Flanell wird meistens aus Baumwolle hergestellt.
  • Flanell wird vor allem genutzt, weil das Material weich und warm ist.
  • Der Begriff bezeichnet eine bestimmte Verarbeitung von Fasern.
  • Dabei werden die Stoffe nach dem Weben verfilzt oder angeraut.

Was ist Flanell?

Flanell ist ein weicher, wärmender Stoff, der meist aus Baumwolle, Wolle oder seltener auch aus synthetischen Fasern besteht. Charakteristisch für Flanell ist seine leicht angeraute Oberfläche, die durch ein spezielles Verfahren – das sogenannte „Rauhen“ – entsteht. Dabei werden die Fasern leicht aufgeraut, was dem Gewebe seine typische weiche Haptik und eine erhöhte Wärmeisolation verleiht. Es gibt verschiedene Arten von Flanell: Wollflanell, Baumwollflanell und synthetischen Flanell. Je nach Herstellung kann der Stoff leicht oder schwer sein, glatt oder eher flauschig wirken.

In der Webtechnik unterscheidet man bei Flanell oft zwischen Kammgarnflanell (feiner, glatter) und Streichgarnflanell (lockerer, weicher). Dennoch weisen beide Varianten die flauschige Oberfläche auf, die für den hohen Tragekomfort sorgt. Die Farbpalette reicht von einfarbigen Tönen bis zu typischen Karomustern, wie man sie etwa bei Holzfällerhemden kennt

Die charakteristischen Eigenschaften

Flanell zeichnet sich durch eine Reihe von besonderen Eigenschaften aus, die seine Vielseitigkeit und Beliebtheit begründen. Seine weiche und flauschige Textur ist das Ergebnis des Aufrauprozesses, der dem Stoff eine angenehme Haptik verleiht. Diese Oberflächenstruktur trägt auch maßgeblich zur Wärmeisolierung bei, indem sie Luft einschließt und den Körper warmhält. Gleichzeitig ist Flanell, insbesondere in Varianten aus Naturfasern wie Baumwolle oder Wolle, atmungsaktiv, was für ein angenehmes Tragegefühl sorgt und die Feuchtigkeitsregulierung unterstützt. Trotz seiner Weichheit ist hochwertiger Flanell strapazierfähig und kann bei entsprechender Pflege lange halten. Die Anpassungsfähigkeit zeigt sich in seiner Eignung für verschiedene Kleidungsstücke, Heimtextilien und sogar Babyartikel. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Flanell aus Naturfasern zum Einlaufen neigen kann und eine sorgfältige Pflege benötigt, um seine Form und Weichheit zu bewahren. Bei minderwertiger Qualität kann es zudem zur Pillingbildung kommen, und dickere Flanellstoffe benötigen eine längere Trocknungszeit.

Tipp

Waschen Sie Flanell bei niedriger Temperatur und auf links gedreht, um die angeraute Oberfläche zu schonen und Pilling zu vermeiden. Ein mildes Waschmittel ohne Bleichmittel ist empfehlenswert. Nach dem Waschen sollte Flanell an der Luft getrocknet werden, um ein Einlaufen zu verhindern.

Wozu wird Flanell verwendet?

Die weiche und wärmende Beschaffenheit von Flanell macht ihn zu einem äußerst vielseitigen Material.

Verwendung

  • Freizeit- und Arbeitskleidung: Flanellhemden sind wohl das bekannteste Beispiel, aber auch Pyjamas, Hosen, Jacken und Kleider werden aus diesem Stoff gefertigt. Seine Strapazierfähigkeit und sein Komfort machen ihn ideal für diesen Einsatz.
  • Bettwäsche: Flanellbettwäsche ist besonders in kälteren Monaten beliebt, da sie eine zusätzliche Schicht Wärme und Gemütlichkeit bietet. Kissenbezüge, Bettlaken und Decken aus Flanell sorgen für ein behagliches Schlafgefühl.
  • Heimtextilien: Neben Bettwäsche findet Flanell auch Verwendung in Decken, Überwürfen und sogar als Polsterstoff für Möbel. Seine weiche Textur trägt zu einer gemütlichen Wohnatmosphäre bei.
  • Babyartikel: Aufgrund seiner Weichheit und Hautfreundlichkeit wird Flanell oft für Babykleidung, Windeln und Pucktücher verwendet.

Herkunft von Flanell

Die Ursprünge von Flanell reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück und liegen im Westen Großbritanniens, insbesondere in Wales. Dort begannen Bauern und Weber, einen wärmenden Stoff aus Wolle herzustellen, der sich besonders für das feuchte und kühle Klima eignete. Die erste Form von Flanell wurde damals aus grober, heimischer Wolle gefertigt und erhielt durch das Aufrauen eine weiche, isolierende Oberfläche. Der Begriff „Flanell“ leitet sich vermutlich vom walisischen Wort gwlanen ab, was so viel wie „Wollstoff“ bedeutet.

Mit der beginnenden Industrialisierung im 18. und 19. Jahrhundert erlebte Flanell einen Aufschwung. Die Textilindustrie in England und später auch in Schottland begann, den Stoff in größeren Mengen maschinell herzustellen. Besonders in Manchester, einem Zentrum der britischen Baumwollverarbeitung, wurde Flanell bald auch aus Baumwolle produziert, was ihn preisgünstiger und vielseitiger machte.

In die USA gelangte Flanell im 19. Jahrhundert, wo er schnell in der Arbeitskleidung Fuß fasste – vor allem in Form des klassischen karierten Holzfällerhemdes. Durch seine Strapazierfähigkeit und Wärme wurde Flanell dort zum festen Bestandteil der Kleidung von Arbeitern, Farmern und später auch Soldaten. Heute ist Flanell ein weltweit produzierter Stoff, wobei hochwertige Varianten häufig aus Portugal, Italien oder Japan stammen – Ländern mit langen Traditionen in der Textilherstellung.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Flanell und Biber?

Flanell und Biber sind beides angeraute Baumwollstoffe, unterscheiden sich jedoch in ihrer Haptik und Webart. Flanell ist meist leichter und feiner gewebt, während Biber dicker, dichter und besonders flauschig ist. Dadurch eignet sich Biber besonders gut für sehr warme Bettwäsche, während Flanell auch für Kleidung verwendet wird.

Flanell ist ein oberflächlich angerautes, wärmendes Gewebe, das aus Wolle, Baumwolle, Viskose, Lyocell, Mikrofaser oder Mischungen mehrerer Fasern besteht. Aufgrund einer speziellen mechanischen Behandlung nach dem Weben sind Flanellstoffe saugfähig und fühlen sich angenehm weich und flauschig an.

Flanell ist weich, wärmend und angenehm auf der Haut. Er ist strapazierfähig und vielseitig einsetzbar.

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