Schlafanalyse

Schlafanalyse

Aktualisiert am 22. November 2023
Veröffentlicht am 8. März 2022

⏰ Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Schlafanalyse wird Dein Schlaf anhand verschiedener Messungen analysiert 
  • Eine professionelle Schlafanalyse findet in der Regel im Schlaflabor statt 
  • Weniger genau können auch Apps, Fitness-Tracker und Smart Watches Dir helfen, Deinen Schlaf zu überwachen
  • Eine Schlafanalyse ist vor allem dann sinnvoll, wenn Dein Schlaf Dein Wachleben negativ beeinträchtigt 
  • Leidest Du z.B. unter Schlafstörungen oder Schlafwandeln, solltest Du mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin über eine Schlafanalyse sprechen

Schlafanalyse ᐅ Wie funktioniert das? Und warum kann sie wichtig sein? 

Was ist eine Schlafanalyse?

Bei einer Schlafanalyse wird das Schlafverhalten von Menschen analysiert. Hierfür kommen unterschiedliche Messverfahren und Geräte zum Einsatz. Neben einer klassischen Analyse in Laboren besteht auch die Möglichkeit, dass Du Wearables (z.B. Apps und Fitness-Tracker) einsetzt. Sie bestimmen und analysieren die Vitalwerte Deines Körpers und auch Deine Bewegungen während des Schlafs.

Wie funktioniert eine Schlafanalyse?

Schlaflabore sind Orte, an denen das Schlafverhalten von Menschen erforscht wird. Hierzu setzen die Fachkräfte der Labore wissenschaftliche Erkenntnisse und spezielle Geräte ein. Um einen umfassenden Überblick über die Qualität des Schlafs eines Menschen zu bekommen, bleiben Patienten meist zwei Nächte in einem Schlaflabor. In besonderen Fällen kann ein Aufenthalt auch ein wenig länger dauern. Dies kann vorkommen, wenn die Resultate der Analyse unklar oder widersprüchlich sind.

Bei einer Analyse des Schlafs überwacht eine Maschine diese körperlichen Aktivitäten:

  • Sauerstoffversorgung im Blut
  • Spannung der Muskeln
  • Hirnströme
  • Atemvorgänge
  • Bewegungen der Augen

Außerdem wird jeder Teilnehmer mit einer Infrarot-Kamera überwacht. Sie zeichnet die Bewegungen des Menschen, während der verschiedenen Schlafphasen auf.

Nachdem alle wichtigen Messwerte ermittelt sind, beschäftigt sich ein Arzt mit der Analyse dieser. Auf der Basis der Informationen erstellt er Dein persönliches Schlafprofil. In ihm kannst Du zum Beispiel erkennen, wie lang Deine Tiefschlaf-, REM- und Aufwachphase dauert.

Warum kann die Beobachtung von Schlaf wichtig sein?

Das Beobachten von Schlaf ist wichtig, da Du so Schlafstörungen analysieren kannst. Auf Dauer wirkt sich eine solche Störung nämlich negativ auf Deinen Körper aus. Sie reduziert nicht nur Deine Leistungsfähigkeit, sondern kann auch Deine Lebensfreude senken. In schwerwiegenden Fällen kann sie sich sogar noch stärker auf Deine Gesundheit auswirken. Sie erhöht nämlich das Risiko für die folgenden Erkrankungen

  • Diabetes
  • Demenz
  • Herz-Kreislauf-Störungen
  • Bluthochdruck
  • Infekte

Hast Du schlecht geschlafen, erhöht sich auch die Unfallgefahr für Dich. Daher solltest Du kein Auto fahren, wenn Du übermüdet bist. In Deutschland sind übermüdete Autofahrer an einem von vier tödlichen Auto-Unfällen schuld. Deshalb ist es wichtig auf einen gesunden und guten Schlaf zu achten und negative Einflüsse zu meiden.

Wichtig ist, dass Du beachtest, dass Schlafstörungen unterschiedlich sein können. Während einige Menschen nur wenige Male im Jahr an ihnen leiden, gibt es andere, die täglich mit den Problemen kämpfen. Deshalb kommt es auch vor, dass Personen erst durch eine Schlafanalyse erfahren, dass sie an einer Störung ihres Schlafs leiden.

Im Schlaflabor

Solltest Du bei Dir eine Schlafstörung vermuten oder hast an Deinem persönlichen Schlafprofil Interesse, besuche am besten ein Schlaflabor. Wie die Untersuchung an dem Ort abläuft und welche Methoden dazu zum Einsatz kommen, erfährst Du in den nächsten Abschnitten von uns.

Was ist ein Schlaflabor?

Schlaflabore sind Einrichtungen, die den Schlaf von Personen überwachen. Dieser Vorgang wird auch Polysomnografie genannt. Die medizinische Untersuchung aller Probanden findet in speziell ausgestatteten Zimmern statt. In ihnen befinden sich nicht nur Aufzeichnungsgeräte, sondern auch viele Monitore.

Das Schlafzimmer jedes einzelnen Teilnehmers ist so ausgestattet, dass es einen optimalen Schlaf fördert. So herrscht in den Räumen z.B. eine Temperatur von 18 Grad Celsius. Außerdem ist jedes Zimmer abgedunkelt und wird vor dem Bezug stets durchgelüftet.

Auch die Ausstattung der Betten ist im Schlaflabor wichtig. Möchtest Du zur Analyse Deines Schlafs in ein Labor, schläfst Du auf einer guten Matratze und einem Kissen, welches jede Schlafposition unterstützt. Auch die Bettwäsche wird so gewählt, dass sie zum optimalen Entspannen beiträgt und einen gesunden Schlaf fördert.

Wie läuft die Untersuchung im Schlaflabor ab?

Die Untersuchung in einem Schlaflabor findet in er Nacht statt. Während einer Schlafanalyse im Schlaflabor kommen in der Regel viele Geräte zum Einsatz. Sie werden an den Probanden angeschlossen und liefern so wichtige Einblicke in die Funktionen seines Körpers. Während eine Maschine die Atmung überwacht gibt es auch spezielle Geräte zum Überprüfen von Hirnströmen und der Sättigung an Sauerstoff im Blut.

Möchtest Du zur Schlafanalyse in ein Schlaflabor, wirst Du nach dem Beziehen Deines Betts entsprechend verkabelt. Die Sensoren an den Kabeln bleiben die ganze Nacht mit Deinem Körper in Verbindung. Nachdem die Nachtruhe beendet ist, nimmt Dir das Personal im Schlaflabor das Equipment ab. Die nächste Überwachung Deines Schlafverhaltens findet in der darauffolgenden Nacht, unter denselben Bedingungen, statt.

Methoden der Schlafforschung

Wie wir Dir bereits erzählt haben, gibt es in der Schlafforschung unterschiedliche Geräte, die zum Einsatz kommen. Sie analysieren verschiedene Parameter. Zu ihnen gehören:

  • EEG
  • EMG
  • EOG

Mithilfe eines EEGs (Elektroenzephalogramm) ermittelt eine Maschine Deine Hirnströme. Aus diesem Grund befestigen die Mitarbeiter im Schlaflabor auch Sensoren an Deinem Kopf, denn nur so sind die Ströme auch aufzuzeichnen.

Ein EOG (Elektrookulogramm) erfasst die Bewegungen Deiner Augen. Je nach Schlafphase bewegen sich Deine Augen nämlich unterschiedlich schnell oder gar nicht. Somit hilft ein solches Gerät dabei, festzustellen in welcher Phase Deines Schlafs Du Dich, zu einem bestimmten Zeitpunkt, befindest.

Beim EMG (Elektromyogramm) wird Deine Muskelstruktur genauer betrachtet. Jede Spannung und auch Entspannung wird mit einem solchen Gerät aufgezeichnet. Die Sensoren für ein EMG machen die Mitarbeiter in einem Schlaflabor übrigens an Deinem Kinn fest.

Wer sollte eine Schlafanalyse machen?

Eine Schlafanalyse kann für jeden Menschen nützliche Erkenntnisse liefern. Um besonders genaue Resultate zu erhalten, solltest Du ein Schlaflabor aufsuchen. Im Vergleich zum Einsatz von Geräten, wie Apps oder Trackern, sind die Ergebnisse aus den qualifizierten Stellen genauer und auch zuverlässiger.

Von Experten wird eine Schlafanalyse besonders dann empfohlen, wenn ein körperliches Problem vorliegt, welches seinen Ursprung in einer Schlafstörung haben könnte. Auch Erkrankungen, die oft zu Schlafstörungen führen, stellen einen guten Grund für eine Begutachtung der Schlafqualität dar. Leidest Du an einer oder mehreren der aufgeführten Probleme, empfehlen wir Dir mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin über eine Überwachung Deines Schlafs im Labor zu sprechen:

  • Epilepsie
  • Schlafapnoe
  • Herzrhythmusstörungen
  • Psychische Erkrankungen, wie Depressionen

Auch wenn Du im Schlaf wandelst oder nach ihm verwirrt aufwachst, solltest Du eine Analyse durchführen lassen. Dasselbe gilt, wenn Du nach der Nachtruhe stark ermüdet aufwachst oder Dich nicht leistungsfähig fühlst.

Schlafanalyse per App, Smart Watch & Co

Mit einer Schlafanalyse via App oder Tracker kannst Du wertvolle Erkenntnisse über Deine Schlafqualität gewinnen. Beachte jedoch, dass Dir die Geräte nur einen kleinen Einblick in Deine nächtliche Ruhe gewähren. Sie arbeiten ungenauer als die speziellen Geräte in Schlaflaboren. Meist führen Smartwatches, Fitness-Armbänder und Apps eine Messung der Herzfrequenz und Bewegungsmuster im Schlaf aus. Dabei wird nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die Länge der Frequenzen und Bewegungen im Schlaf analysiert. Somit erkennen die kleinen Geräte auch Unterschiede zwischen einem kurzen Zucken und einem dauerhaften Wälzen im Bett.

Einige Wearables, wie Smartwatches und Fitness-Tracker, sind mit einem Pulsmesser ausgestattet. Er kann Dir verraten, wann Deine Tiefschlaf- beziehungsweise REM-Phase beginnt. Je nach Gerät kann es jedoch große Unterschiede in der Qualität und somit Genauigkeit des Produkts geben. Am besten siehst Du Dir daher die Bewertungen der einzelnen Geräte von Käufern und Verbraucherorganisationen an.

Bei Wearables zeigt sich jedoch auch ein positiver Aspekt. Beim regelmäßigen Einsatz ermöglichen sie nämlich genauere Rückschlüsse auf Deine Schlafqualität. Sollte es zu fehlerhaften Aufzeichnungen kommen, sind diese nach vielen korrekten Messungen leicht erkennbar, da sie stark abweichen. Dadurch können sie Dir helfen, Deinen Schlaf besser zu verstehen.

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