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Aktualisiert von Laura am 19. Mai 2025
Veröffentlicht von Laura am 19. Mai 2025
Zusammenfassung
- Leder ist ein tierischer Stoff, der gerne in der Textilindustrie verwendet wird.
- Es gilt als robust und langlebig.
- Leder ist vor allem ein beliebter Stoff für Möbel und Accessoires.
Was ist Leder?
Leder ist ein haltbares und flexibles Material, das durch die Gerbung von Tierhäuten und -fellen gewonnen wird. Dieser Prozess verhindert den natürlichen Verfall des organischen Materials und bewahrt seine ursprüngliche Faserstruktur. Leder ist also die konservierte Haut eines Tieres, wobei die äußere Epidermis und das darunterliegende Unterhautgewebe in der Regel entfernt werden. Die mittlere Schicht, die Dermis oder Lederhaut, besteht hauptsächlich aus Kollagenfasern und ist die Grundlage für das fertige Leder. Die Gerbung ist der entscheidende Prozess, der die rohe Tierhaut in das beständige und nutzbare Material umwandelt. Dabei werden die Proteinstrukturen der Haut so verändert, dass sie nicht mehr verrotten und widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit und Bakterien werden. Die Art des Tieres, die angewandte Gerbmethode und die anschließenden Verarbeitungsschritte bestimmen die spezifischen Eigenschaften des Leders, wie seine Dicke, Festigkeit, Weichheit, Narbenbild und Farbe.
Geschichte und Herkunft
Die Verwendung von Tierhäuten zur Herstellung von Kleidung und Werkzeugen reicht bis in die prähistorische Zeit zurück. Archäologische Funde belegen, dass Menschen bereits vor Zehntausenden von Jahren Leder nutzten. Die Techniken zur Lederverarbeitung entwickelten sich im Laufe der Zeit stetig weiter. Frühe Methoden umfassten das Trocknen, Räuchern und Fetten der Häute. Die eigentliche Gerbung, bei der chemische Substanzen eingesetzt werden, entstand später.
Im antiken Ägypten, Griechenland und Rom war Leder ein wichtiger Werkstoff für Rüstungen, Schuhe und Schreibmaterialien. Im Mittelalter entwickelten sich in Europa spezialisierte Gerberhandwerke. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden die Gerbprozesse mechanisiert und die Lederproduktion nahm deutlich zu. Heute stammt das für die Lederherstellung verwendete Rohmaterial hauptsächlich von Rindern, aber auch von anderen Tieren wie Schafen, Ziegen, Schweinen und exotischen Arten. Die Lederindustrie ist globalisiert, mit bedeutenden Produktionszentren in Ländern wie China, Indien, Italien und Brasilien.
Funfact
Die ältesten erhaltenen Lederfunde sind über 5.500 Jahre alt und wurden in Armenien entdeckt. Sie belegen die lange Geschichte der Nutzung dieses vielseitigen Materials durch den Menschen.
Lederproduktion
Die Produktionsschritte haben sich über die Jahrhunderte immer weiter entwickelt und verbessert, der grundlegende Ablauf der Lederverarbeitung ist aber gleichgeblieben.
Schritte der Lederherstellung
- Häutung und Konservierung: Die Tierhaut wird nach der Schlachtung abgezogen und mit Salz oder Kälte konserviert.
- Weichen, Enthaaren, Entfleischen: Die Haut wird gereinigt, von Haaren und überschüssigem Gewebe befreit.
- Gerben: Dies ist der entscheidende Schritt, bei dem die Kollagenstruktur der Haut dauerhaft verändert wird. Hier wird die Haut durch pflanzliche (vegetabile), mineralische (z. B. Chromsalze) oder synthetische Mittel haltbar gemacht.
- Trocknung und Färbung: Nach der Gerbung wird das Leder getrocknet, geglättet, gefärbt und gegebenenfalls nachbehandelt (z. B. mit Wachsen oder Ölen).
- Veredelung: Um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen, wird das Leder oft geschliffen, geprägt oder lackiert.
Nach dem Weben wird der Stoff gefärbt, gewaschen und gebügelt oder geprägt, um Muster und Texturen zu erzeugen.
Einsatz von Leder
Leder findet in zahlreichen Bereichen des täglichen Lebens Anwendung und überzeugt dabei durch seine Kombination aus Funktionalität, Langlebigkeit und ästhetischem Anspruch. In der Modebranche ist Leder besonders beliebt für Jacken, Schuhe, Gürtel, Taschen und Handschuhe, da es sowohl robust als auch stilvoll ist. In der Möbelindustrie wird es häufig für hochwertige Sofas, Sessel und Autositze eingesetzt, wobei sowohl die Haptik als auch die edle Optik geschätzt werden. Auch im handwerklichen und industriellen Bereich kommt Leder zum Einsatz – etwa bei Arbeitshandschuhen, Schutzkleidung oder der Ummantelung von Werkzeuggriffen, wo es seine Widerstandsfähigkeit und Griffigkeit unter Beweis stellt. Darüber hinaus spielt Leder eine zentrale Rolle bei Luxusartikeln wie Uhrenarmbändern, Designerhandtaschen und anderen Accessoires, bei denen es nicht nur auf Funktion, sondern auch auf Prestige ankommt. Durch seine Vielseitigkeit bleibt Leder ein unverzichtbares Material in vielen Lebensbereichen.
Tipp
Wenn du auf nachhaltiges Leder achten möchtest, wähle vegetabil gegerbte Produkte oder achte auf Zertifikate wie IVN Naturleder. Diese garantieren umweltfreundlichere Herstellungsprozesse und bessere Sozialstandards.
Vorteile (Liste)
Vorteile
- Haltbarkeit und Langlebigkeit: Leder ist ein sehr robustes Material, das bei guter Pflege viele Jahre halten kann.
- Atmungsaktivität: Es kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, was für ein angenehmes Tragegefühl sorgt.
- Geschmeidigkeit: Leder passt sich mit der Zeit dem Körper an und wird oft bequemer.
- Widerstandsfähigkeit: Leder ist widerstandsfähig gegen Abrieb und viele äußere Einflüsse.
Nachteile (Liste)
Nachteile
- Preis: Hochwertiges Leder kann teuer sein.
- Pflegeaufwand: Leder benötigt regelmäßige Pflege, um geschmeidig zu bleiben und nicht auszutrocknen oder rissig zu werden.
- Empfindlichkeit gegenüber Wasser und Flecken: Unbehandelt kann es durch Wasser beschädigt werden und Flecken schwer entfernen lassen.
- Ethische Bedenken: Die Produktion kann ethische Fragen in Bezug auf Tierhaltung und Tierschutz aufwerfen.
- Umweltbelastung: Der Gerbprozess kann umweltbelastend sein, insbesondere bei der Chromgerbung.
FAQ
Das ist Leder, das mit pflanzlichen Gerbstoffen (z. B. aus Rinde, Holz oder Früchten) behandelt wurde – eine umweltfreundlichere, aber aufwendigere Alternative zur häufig genutzten Chromgerbung.
Meist stammt Leder von Rindern, Schweinen, Ziegen und Schafen, seltener von exotischen Tieren wie Krokodilen, Schlangen oder Straußen. Die meisten Arten entstehen als Nebenprodukt der Fleischindustrie.
Echtleder ist tierischen Ursprungs, während Kunstleder ein veganes, synthetisches Material ist, oft auf Basis von PVC oder PU. Kunstleder ist günstiger und pflegeleichter, aber meist weniger atmungsaktiv und langlebig.