Inhaltsverzeichnis
Aktualisiert von Anne am 6. Mai 2025
Veröffentlicht von Carina am 5. Dezember 2020
Zusammenfassung
- Der Memory-Effekt bezieht sich auf das Gedächtnis von Viscoschaum-Matratzen
- Viscoschaum passt sich an die Körperform an und kehrt langsam in seine ursprüngliche Form zurück
- Viscoschaum-Matratzen sind ideal für Seitenschläfer und Personen mit Rückenschmerzen
Definition: Was ist der Memory-Effekt?
Der Memory-Effekt beschreibt die Fähigkeit bestimmter Schaumstoffe – insbesondere von viskoelastischem Material –, sich nach einer Verformung allmählich in ihre ursprüngliche Form zurückzubewegen. Diese Eigenschaft entsteht durch die Kombination aus Körperdruck und Körperwärme: Der Schaum passt sich präzise den Konturen des Körpers an und reagiert dabei träge auf Veränderungen. Nach Entlastung bleibt die eingedrückte Form zunächst bestehen, bevor sich das Material langsam wieder glättet. Der Effekt verleiht Memory-Schaum-Matratzen ihre charakteristische Druckentlastung und passt die Liegefläche punktgenau an den Körper an.
Bei welchen Matratzen tritt der Memory-Effekt auf?
Der Memory-Effekt zeigt sich bei Matratzen mit einer Schicht aus viskoelastischem Schaum, auch als Memory Foam bekannt. Dieses Material reagiert sowohl auf Körperdruck als auch auf Körperwärme. Es passt sich den Körperkonturen exakt an und gibt nur langsam in die ursprüngliche Form zurück, wodurch der Eindruck einer geformten Liegefläche entsteht.
Da Viscoschaum sehr nachgiebig ist und wenig Rückstellkraft bietet, setzen Hersteller ihn meist nur als obere Komfortschicht ein. Der Matratzenkern besteht in der Regel aus stabileren Materialien wie Kaltschaum oder Taschenfederkern, um eine ausgewogene Unterstützung zu gewährleisten. Eine zu dicke Visco-Schicht kann das Einsinken verstärken und das nächtliche Drehen erschweren.
Da die Festigkeit von Viscoschaum temperaturabhängig ist, entfaltet die Matratze ihre Liegeeigenschaften erst, wenn sie sich durch Körperwärme aufgewärmt hat. In kühler Umgebung fühlt sie sich anfangs eher fest an, wird aber mit zunehmender Wärme weicher und anpassungsfähiger.
Tipp
Achte auf die Raumtemperatur. Memory Foam reagiert auf Wärme – in kühleren Räumen fühlt er sich anfangs fester an. Ideal sind Temperaturen zwischen 18 und 22 °C.
Für wen sind Matratzen mit Memory-Effekt geeignet?
Memory-Effekt und Schlaftypen
Nicht jeder schläft gleich, und nicht jede Matratze passt zu jedem Schlaftyp. Der Memory-Effekt eignet sich besonders für Menschen, die Druckentlastung und punktgenaue Anpassung schätzen. Die folgenden Punkte helfen bei der Orientierung:
Seitenschläfer mit Schulterverspannungen: Der Memory-Schaum entlastet druckempfindliche Zonen wie Schulter und Becken und fördert die Durchblutung.
Menschen mit Rückenschmerzen: Die Matratze passt sich der Wirbelsäule exakt an und unterstützt eine gleichmäßige Lagerung des Rückens.
Pflegebedürftige oder Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit: Wer sich im Schlaf kaum drehen kann, profitiert von der konstanten Druckentlastung.
Personen mit Gelenkproblemen oder empfindlichem Beckenbereich: Der viskoelastische Schaum minimiert punktuellen Druck und schont schmerzempfindliche Stellen.
Hausstauballergiker: Die dichte Struktur des Memory-Schaums bietet Milben kaum Lebensraum und kann allergische Reaktionen verringern.
Weniger geeignet ist eine Matratze mit Memory-Effekt für:
Unruhige Schläfer: Wer sich nachts oft dreht, kann das verzögerte Nachgeben des Schaums als störend empfinden.
Menschen mit hohem Wärmeempfinden: Memory-Schaum speichert Körperwärme – das kann zu Hitzestau führen, besonders bei geringer Belüftung.
Schläfer, die ein sehr kühles Schlafklima bevorzugen: In kalten Räumen bleibt der Schaum anfangs fest und braucht Zeit, um sich dem Körper anzupassen.
Vorteile (Liste)
Vorteile
- Druckentlastung: Der viskoelastische Schaum passt sich exakt den Körperkonturen an und reduziert punktuelle Belastungen spürbar.
- Anpassungsfähigkeit: Memory-Schaum reagiert auf Wärme und Druck und formt sich individuell – ideal für empfindliche Körperzonen.
- Für Allergiker geeignet: Die dichte Materialstruktur erschwert Milben das Eindringen und bietet hygienische Vorteile.
- Unterstützend bei längerer Liegedauer: Für bettlägerige Personen kann die druckverteilende Wirkung das Risiko von Druckstellen verringern.
- Angenehmes Schlafklima: Der Schaum speichert Körperwärme und sorgt für ein eher warmes Liegegefühl – besonders vorteilhaft bei Kälteempfinden.
Nachteile (Liste)
Nachteile
- Verzögerter Liegekomfort: Der Schaum reagiert träge – nach dem Hinlegen oder bei Positionswechseln entsteht eine kurze Anpassungszeit.
- Kälteempfindlich: Bei Raumtemperaturen unter 16 °C wird der Schaum fester und passt sich langsamer an.
- Hohes Eigengewicht: Memory-Matratzen sind schwerer als viele andere Modelle und lassen sich schwieriger wenden oder transportieren.
- Wärmestau möglich: Die geringe Luftzirkulation kann bei hitzeempfindlichen Personen zu einem unangenehm warmen Schlafklima führen.
- Bewegungseinschränkung: Durch das tiefe Einsinken fällt das Umdrehen schwerer – besonders für unruhige Schläfer.
- Geringer Gegendruck: Die reduzierte Rückstellkraft bietet weniger aktive Unterstützung, was bei höherem Körpergewicht problematisch sein kann.
- Relativ hoher Preis: Qualitativ hochwertige Memory-Matratzen liegen preislich meist über klassischen Kaltschaum- oder Federkernmodellen.
FAQ
Memory-Schaum ist für Kinder nicht empfohlen. Kleinkinder und Säuglinge brauchen mehr Bewegungsfreiheit und oft eine etwas festere, atmungsaktive Matratze.
Memory-Schaum reagiert auf Temperatur. In kühlen Räumen bleibt er zunächst fester und braucht etwas Zeit, um sich durch Körperwärme weicher und anschmiegsamer zu formen.
Bei qualitativen Matratzen bleibt die Rückstellkraft über Jahre erhalten. Günstige Modelle können mit der Zeit Mulden bilden, wenn der Schaum zu weich oder zu dünn ist.