Mücken vertreiben mit Hausmitteln, Tipps & Tricks: Was hilft wirklich gegen Mücken?

Aktualisiert am 24. August 2023
Veröffentlicht am 20. Juli 2021

Mücken vertreiben: In Kürze 

Stechmücken nutzen schon kleinste Wasseransammlungen als Brutstätte. Daher Wasserstellen auf Balkon bzw. im Garten regelmäßig reinigen bzw. abdecken. Innen helfen Fliegen- oder Moskitonetze, die vor die Fenster gespannt werden. Schweißgeruch zieht Mücken an, daher vor dem Schlafengehen gründlich waschen.

Einführung: Mücken vertreiben mit Hausmitteln. Tipps & Tricks: Was hilft wirklich gegen Mücken?

Summertime and the livin’ is easy … Ein lauwarmer Sommerabend bei 20 bis 25 Grad. Ein Moment, um sich richtig wohlzufühlen. So geht es vielen Menschen. Allerdings auch vielen Stechmücken. Manchmal tauchen die Blutsauger ungebeten in ganzen Heerscharen auf. Ausgerechnet hier, ausgerechnet jetzt. Auch die allergrößten Tierfreunde finden das dann lästig. Der schöne Abend ist dahin und im Schlaf meldet sich plötzlich ein Juckreiz. Was tun, um die Mückenschar fernzuhalten? Chemie einsetzen, Hausmittel benutzen oder womöglich zu Geheimtipps greifen. Wir begeben uns auf die Flughöhe der Mücken und verraten Tipps & Tricks zum Thema: Was wirklich gegen Mücken hilft?

Allgemeines zur Mücke

Die Forschung geht davon aus, dass es weltweit etwa 3500 Stechmückenarten gibt. Hierzulande tummeln sich ca. 50 Arten. Durch den Klimawandel und die Globalisierung mit dem damit verbundenen Handelsverkehr wird der “Import” nicht-heimischer Arten begünstigt. Zu den heimischen Mückenarten zählen etwa die gemeine Stechmücke und die große Hausmücke. Viele Mücken sind ungefährlich, doch einige übertragen Krankheiten.

Um sich einen Überblick zu verschaffen, gibt es beispielsweise Projekte wie den Mückenatlas. Dort werden Mücken kartografiert. Dieses Video erklärt auf einfache Art und Weise, wie der Mückenatlas funktioniert, und wie Du Dich an dem Projekt beteiligen kannst.

Auch wenn uns Mücken lästig erscheinen, so haben sie natürlich in der Natur ihren Stellenwert.

Der natürliche Stellenwert der Mücken

Mücken sind Parasiten und erfüllen ähnlich wie Zecken, Würmer, Flöhe und Milben eine wichtige Funktion in der Nahrungskette. Einerseits dienen sie als Nahrungsquelle für andere Lebewesen, andererseits halten sie quasi die Populationszahlen ihrer Wirtstiere “in Schach”, indem sie ihnen das Leben schwer machen. Wie gesagt, irgendwie sind sie fies, die kleinen Blutsauger, aber dennoch ein wichtiges Element in der Nahrungskette für Spinnen, Vögel, Fische und andere Insektenfresser.

Die Mücke als Krankheitsüberträger

Mücken können einen Krankheitsüberträger nur dann weitergeben, wenn sie selbst von ihm infiziert wurden. Ist das Wirtstier infiziert, muss der Erreger nach dem Stich in die Speicheldrüse der Mücke gelangen. Nur in diesem Fall wird der Erreger von der Mücke weitergegeben. Nicht jede Mücke kann also jeden Erreger übertragen. Die häufigsten übertragenen Krankheiten sind etwa Malaria oder das Dengue-Fieber. Das ist in unseren Breitengraden weniger relevant, als vielmehr auf Reisen rund um den Globus. Ausführlich informiert diese Seite über die Mücken und ihre potentielle Krankheitsübertragung.

Sind Mücken gefährlich?

Auch einige tropische Mückenarten sind mittlerweile in Deutschland heimisch geworden.

Grund zur Panik besteht allerdings nicht. Denn wie ausgeführt – erst wenn das Mückenweibchen ein Wirtstier angezapft hat, das einen Krankheitserreger in sich trägt, geben sie den Erreger beim nächsten Stich weiter. Solche Krankheitserreger sind in Deutschland sehr selten, daher ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion durch eine Mücke sehr gering. Das Robert-Koch-Institut (RKI) registrierte 2019 erstmals fünf Infektionen mit dem aus Afrika stammenden West-Nil-Virus bei Menschen hierzulande, die auf heimische Mücken zurückgeführt werden konnten.

Worauf reagieren Mücken?

Hartnäckig hält sich der Glaube, dass Mücken besonders vom Licht angezogen werden. Die verschiedenen Mückenarten sind allerdings zu verschiedenen Tageszeiten aktiv. Nicht alle, aber viele bevorzugen die Dämmerung. Also eine Zeit, zu der viele von uns vermehrt das Licht einschalten. Das hat den Fehlschluss befördert, dass Mücken vom Licht angezogen werden. Stechmücken orientieren sich aber vor allem entlang ihrer Geruchsempfindlichkeit. Angezogen fühlen sie sich besonders vom Körpergeruch und vom ausgeatmeten Kohlendioxid. Besonders reagieren sie auf den Körperschweiß, z.B. auf Butter- und Milchsäure sowie Ammoniak, die auf der Haut beim Schwitzen entstehen. Je mehr Du schwitzt, desto attraktiver bist Du für die Mücken.

Warum stechen Mücken eigentlich?

Sowohl männliche als auch weibliche Stechmücken ernähren sich von zuckerhaltigen Pflanzensäften. Zur Eireifung braucht das Weibchen dazu eine proteinreiche Ernährung. Die findet es, indem es Blut saugt. Das hat nicht nur der Mensch zu bieten, sondern auch

andere Wirbeltiere wie z.B. Vögel. Stechmücken stechen also nicht nur Menschen.

Wen stechen Mücken am liebsten?

Tatsächlich bevorzugt die Mücke bestimmte Gerüche. Das hat entgegen landläufiger Meinungen nichts mit dem Geschlecht der Person zu tun oder etwa mit vermeintlich süßem Blut. Für die Stechmücke schmeckt Blut schlicht unterschiedlich, und wenn sie die Wahl hat, dann sticht sie quasi den für sie leckersten Geruch.

Was hilft gegen Mücken?

Wasseransammlungen säubern

Sofern Du einen Garten hast, solltest Du Regentonnen, Gießkannen u.ä. Wasserbehälter

in regelmäßigen Abständen leeren und säubern. Auch Abflusssysteme und Regenrinnen sollten regelmäßig auf nasse Stellen überprüft werden. Generell gilt: Alle unnötigen Wasseransammlungen sollten vermieden werden. Schon die kleinste Pfütze dient Mücken als Brutstätte.

Textiler Schutz

Zu empfehlen ist helle, lange Kleidung, dazu geschlossene Schuhe. Mückenschutzrollos oder Fliegengitter verhindern, dass Mücken in die Innenräume vordringen. Darüber hinaus kann ein Moskitonetz über dem Bett nützlich sein.

Mücken­sprays

Die Stiftung Warentest hat im Jahr 2017 Mittel gegen Zecken und Mücken getestet. Die Besten wehrten über mehrere Stunden hinweg Stiche ab. Allerdings können Wirkstoffe wie

Diethyltoluamid (DEET), Icaridin oder Para-Menthan-3,8-diol (PMD) Augen oder Schleimhäute reizen oder allergische Reaktionen auslösen. Daher ist das wahrscheinlich nur eine Lösung für den Extremfall. Mittel, die ausschließ­lich auf Wirk­stoffe mit ätherischen Ölen setzen, haben in den Tests nicht überzeugt. Ebenfalls problematisch sind Insekten­sprays und Verdampfer für Innenräume, weil sie die Atemluft belasten.

Körpergeruch beeinflussen

Wie bereits ausgeführt reagieren Mücken auf das Kohlen­dioxid der Atem­luft sowie Schweißgeruch. Gegen nächtliche Mückenstiche kann es daher helfen, sich vor dem Zubettgehen gründlich zu waschen. Um das Kohlendioxid zu verwirbeln und die Orientierung der Mücken zu erschweren, kann ein Ventilator hilfreich sein.

Der richtige Duft

Mücken sind besonders geruchsempfindlich. Auch wenn sich die Geister scheiden ob der Wirkung der Düfte, kannst Du folgende Gerüche, die Mücken angeblich verschmähen, ruhig einmal ausprobieren (in Ölen, Kerzen oder als getrocknete Blätter):

  • Zitrone
  • Eukalyptus
  • Salbei
  • Zimt
  • Bergamotte
  • Sandelholz
  • Zeder

Was hilft gegen den Mückenstich?

Keine Geduld, sondern schnell Spucke auftragen. Das hat sich über Generationen bewährt. Kühlung ist zudem die beste Hilfe bei jeder Art von Insektenstich, etwa durch Kühlpacks oder Eiswürfel. Auch eine frisch aufgeschnittene Zwiebel mindert den Juckreiz und desinfiziert die Wunde. Und bitte nicht kratzen!

Tipps gegen Mücken – auf einen Blick

  • Wasseransammlungen im Garten regelmäßig reinigen
  • Lange, helle Kleidung tragen
  • Vor dem Schlafengehen gründlich waschen
  • Keine stark parfümierten Duschgels nutzen
  • Fliegengitter bzw. Mückenschutzrollos einbauen
  • Ventilator einschalten, um die Orientierung der Mücken zu erschweren

FAQ

Gewürzpflanzen stehen in dem Ruf, Mücken zu vertreiben. Kräuter wie Minze und Eukalyptus, Zitronenmelisse, Thymian, Basilikum, Rosmarin oder Lavendel sollen Stechmücken eher abschrecken.

Am besten die Mücke gar nicht erst in das Zimmer lassen. Dazu bieten sich feinmaschige Fliegenschutzgitter an allen Fenstern an.

Wasseransammlungen im Garten regelmäßig reinigen, denn dort haben Mücken ihre Brutstätten. Dazu lange, helle Kleidung tragen und vor dem Schlafengehen gründlich waschen, um den Schweißgeruch los zu werden.

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