Silberfische im Schlafzimmer – was tun?

Aktualisiert am 22. November 2023
Veröffentlicht am 24. November 2021

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Carina

Silberfische – kurz erklärt

  • Silberfische sind flugunfähige Insekten mit einem stromlinienförmigen, silbergrau-schuppigen Körper
  • Silberfische gelten als ungefährlich, sie können weder Beißen noch Stechen noch Krankheiten übertragen
  • Wenn sie in großer Zahl auftreten, kann das ein Hinweis auf Schimmelbefall sein
  • Um Silberfische loszuwerden, helfen häufig Hausmittel, wie z.B. Essig ᐅ alle Hausmittel ansehen

Silberfische im Schlafzimmer: Was tun, um sie wieder loszuwerden?

Du bist nicht allein – das hatte Roy Black bereits 1965 schlagerlike und herzergreifend festgestellt. So gerne wir uns in der Gegenwart von liebenswerten Zeitgenoss*innen befinden, so gibt es doch auch Wesen, die um uns herum eher Unbehagen auslösen. Silberfische (auch Silberfischchen) zum Beispiel. Nun wollen wir den Ur-Insekten nicht vorwerfen, dass auch sie ihren Platz auf unserem Planeten beanspruchen. Doch in der Wohnung, womöglich im Bade- oder Schlafzimmer, sind sie nicht gern gesehen. Wie also umgehen mit den Krabbeltieren? Wir geben Tipps und klären auf.

Was sind Silberfische?

Silberfische sind lichtscheue, flügellose, flugunfähige Insekten. Sie haben einen stromlinienförmigen, silbergrau-schuppigen Körper, sechs Beine und fünf Fühler. Der wissenschaftliche Name für die Silberfische ist Lepisma saccharina. Sie werden der urtümlichen Insektenordnung der Fischchen (Zygentoma) zugeordnet, die vermutlich seit über 300 Millionen Jahren existieren.

Der Lebensraum der Silberfische

Silberfische mögen die Wärme. Bei 20 bis 30 Grad Temperatur und 80 bis 90 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit fühlen sie sich wohl. In unseren Breitengraden trifft man sie daher überwiegend in menschlichen Behausungen an, z.B. in beheizten Küchen, Bädern oder Waschküchen. Sie sind lichtscheu und werden in der Dunkelheit aktiv. Tagsüber verstecken sie sich hinter Sockel- und Scheuerleisten, losen Tapeten oder dunklen Ritzen und Fugen. Silberfische finden sich auch in Schlafzimmern, sofern dort ein Klima herrscht, das ihren Vorlieben entspricht.

Die Nahrung der Silberfische

Wie gesagt, die kleinen Krabbler sind nachtaktiv. Sie suchen ihre Nahrung im Dunklen und mögen stärkehaltige Stoffe, Haare, Zucker, Hautschuppen und Hausstaubmilben. Sie ernähren sich auch von Schimmelpilzen, Papier, Kunstfasern oder Baumwolle. Auch im Fasten ist der kleine Silberfisch ganz groß. Er kann mehrere Monate hungern, ohne Schaden zu nehmen.

Sind Silberfische gefährlich?

Silberfische gelten als harmlos. Sie beißen den Menschen nicht, ebensowenig stechen sie ihn. Auch Krankheiten sollen die Silberfische nicht übertragen. Allerdings ist es auch kein schöner Gedanke, sich das Schlafzimmer mit einer Gruppe von Silberfischchen zu teilen. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass sie sich ins Bett oder unter die Bettdecken vorarbeiten, um dort auf Nahrungssuche zu gehen. Dennoch stellt sich bei vielen Menschen ein unangenehmes Gefühl ein, unter dem auch die Schlafqualität leiden kann.

Zudem sollte man das vermehrte Auftauchen von Silberfischchen auch als Hinweis betrachten, dass in der Wohnung womöglich ein Schimmelbefall vorliegt. Denn Schimmelpilze gehören wie ausgeführt zur bevorzugten Nahrung.

Woher kommen die Silberfische?

Eigentlich ist so gut wie kein Haushalt vor dem Besuch der Silberfischchen gefeit.

Die kleinen Ur-Insekten mögen Wärme und Feuchtigkeit und füllen ihren Speiseplan mit stärkehaltigen Stoffen, u.a. Zucker. Unter diesem Gesichtspunkt sind Wohnräume eine gute Adresse. Feucht-warme Temperaturen, wie sie etwa in Kellern, Bädern, Waschräumen oder Küchen herrschen, sind daher bei den Silberfischchen sehr beliebt.

So reichen bereits ein undichtes Mauerwerk, unzureichende Belüftung oder eine schlechte Dämmung als Entree für einen Silberfischbefall. Auch marode Wasserleitungen leisten dabei ihren “Dienst”. Selbst wenn man in den eigenen vier Wänden diese Phänomene nicht vorfindet, sollte man immer auch die Nachbarwohnung mit in Betracht ziehen.

Was tun gegen die Silberfische? 8 Tipps

Wie gesagt, Silberfische sind für Menschen zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Allerdings möchten die meisten von uns wahrscheinlich auch nicht ihre natürlichen Feinde zur Bekämpfung einsetzen, wie etwa Ohrwürmer oder Spinnen. Welches Vorgehen sich anbietet, hängt daher auch immer von den individuellen Umständen ab. Wo halten sich die Silberfische auf, wie schwer ist der Befall, wie ist die Familienkonstellation, leben z.B. Kleinkinder in der Wohnung? Wenn Du gelegentlich mal ein Silberfischchen siehst, musst Du nicht gleich zu irgendwelchen Maßnahmen greifen. Dennoch nachfolgend acht einfache Tipps, wie Du Silberfische wieder los wirst:

1. Eiskalter Tipp

Haben die Silberfische ein klar identifizierbares Objekt befallen, kann man diesen Gegenstand in eine Plastiktüte verpacken und ihn in das Gefrierfach legen. Diesen Kälteschock überleben die Krabbler nicht.

2. Natürliche Kartoffel-Falle

Was Du probieren kannst, ist, eine Kartoffel über Nacht z.B. in einen offenen Gefrierbeutel zu legen. Die Silberfische krabbeln hinein und können dann am nächsten an einen anderen Ort versetzt werden.

3. Natürliche Backpulver-Falle

Ähnlich wie die Kartoffel- funktioniert die Backpulver-Falle. Dazu einen kleinen Teller mit etwas Zucker und Backpulver füllen. Während der Zucker die Insekten anlockt, ist das Backpulver für sie unverträglich.

4. Essig als Abschreckung

Silberfische mögen den Geruch von Essig nicht. Daher kann es etwas bringen, Flächen, auf denen Silberfische gesichtet wurden, mit Essig zu wischen, z.B. Küchenschränke oder Fliesen.

5. Richtig lüften

Silberfische mögen feucht-warme Luft. Wer z.B. im Schlafzimmer mehrmals täglich grundlegend durchlüftet, tauscht die feucht-warme gegen trocken-kalte Luft, sehr zum Unmut der Insekten.

6. Eine gute Abdichtung

Wie ausgeführt, machen es sich die Ur-Insekten vor allem in Altbauten gerne hinter Fußleisten oder Ritzen gemütlich. Eine gute Abdichtung verhindert, dass die Silberfische vor dort aus auf Nahrungssuche gehen.

7. Abflüsse abschotten

Gerne suchen sich Silberfische über den Abfluss von Waschbecken oder Dusche den Weg in die Wohnung. Daher kann es Sinn machen, Abflüsse über Nacht zu verschließen.

8. Die chemische Keule?

Sollte der Silberfischbefall so stark sein, dass alle vorgenannten Maßnahmen nicht helfen, gibt es im Fachhandel eine ganze Reihe von chemischen Mitteln. Die sind aber oftmals auch für Menschen nicht besonders gesund. Deshalb solltest Du Dich vor der Anwendung professionell beraten lassen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem, die Ursache für den starken Befall zu klären und abzustellen.

FAQ

Silberfische mögen ein feucht-warmes Klima. Deshalb sollte man die Schlafräume regelmäßig gut durchlüften, um trockene, kalte Luft hinein zu lassen.

Du solltest regelmäßig gut durchlüften. Dann gibt es Hausmittel wie Kartoffel- oder Backpulver-Fallen. Zudem solltest Du Leisten und Ritzen gut abdichten und eventuell die Abflüsse von Waschbecken und Dusche über Nacht verschließen.

Silberfische können den Menschen weder beißen, noch stechen. Nach heutigem Kenntnisstand übertragen sie auch keine Krankheiten.

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