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Aktualisiert am 22. November 2023
Veröffentlicht am 2. September 2023
Martin
Martin lebt beinahe im Tor zur Welt, also ganz in der Nähe des Millerntor-Stadions. Martin ist studierter Soziologe und gelernter Werbetexter. Das Thema Schlaf hat er in jungen Jahren verschlafen. Doch jetzt als reifer Silver-Surfer ist er tief eingetaucht in das rätselhafte Dunkel der nächtlichen Ruhepause. Immer, wenn er dort auf spannende Geschichten trifft, schreibt er sie auf. Für den Snooze-Blog. Für Euch. Für eine gute Nacht.⏰ Das Wichtigste in Kürze
- Ashwagandha (Schlafbeere) wird traditionellerweise in der ayurvedischen Medizin eingesetzt.
- Sie soll auch als Beruhigungsmittel bei stressbedingten Schlafstörungen wirken.
- Es gibt bisher einzelne Indizien, die für die Wirkung von Ashwagandha sprechen.
- Was fehlt, sind methodenstarke Untersuchungen mit einer großen Teilnehmerzahl.
Die Wirkung von Ashwagandha: Hilft die Beere beim Schlafen?
Auf Sanskrit heißt sie Ashwagandha, jene Heilpflanze, die wir hierzulande auch als Schlafbeere kennen. Diese deutsche Bezeichnung leitet sich ab vom botanischen Name Withania Somnifera. Somnifera bedeutet „einschläfernd“.
In der ayurvedischen Medizin ist Ashwagandha eine beliebte Heilpflanze. Schlaf ist das große Thema in diesem Blog. Grund genug, die Schlafbeere etwas genauer zu betrachten. Hilft die Beere beim Schlafen? Das wollen wir unvoreingenommen genauer betrachten.
Was ist Ashwagandha?
Ashwagandha ist der Name für einen kleinen, immergrünen Strauch. Er wächst in Indien, im Nahen Osten und in Teilen Afrikas. Die Pflanze wird mittlerweile auch in anderen Regionen angebaut. Dort, wo gemäßigtes Klima herrscht, wie in Nordamerika oder England.
Ashwagandha wird auch als Schlafbeere, Indischer Ginseng oder Winterkirsche bezeichnet. Den Früchten und Blättern wird eine heilsame Wirkung zugeschrieben. Für medizinische Zwecke nutzen Hersteller die Wurzeln der Pflanze.
Ashwagandha findet sich in Kapseln und Pulvern. Oft dafür gedacht, in weiche Nahrung gemischt zu werden wie Joghurt oder Haferflocken. In der ayurvedischen Medizin wird Ashwagandha seit über 3.000 Jahren bei Schlafproblemen, als Stärkungsmittel oder bei Impotenz eingesetzt.
Wofür ist Ashwagandha gut?
Menschen, die Ashwagandha für hilfreich halten, meinen, dass die Substanz dem Körper hilft, psychischen und körperlichen Stress abzubauen. Stresssymptome, die zu Angstzuständen und Depressionen führen, sollen sich verringern.
Auch weitere nützliche Wirkungen werden der Pflanze zugeschrieben:
- Hilfe für Menschen mit Schlaflosigkeit
- Erhöhung von Muskelmasse, Kraft, Ausdauer und Energie
- Verringerung von Entzündungen
- Reduzierung der Blutzuckerwerte bei Diabetikern
- Abtöten von Krebszellen
- Erhöhte Fruchtbarkeit bei Männern
- Senkung des Cholesterin- und Triglyzeridspiegels
- Senkung des Blutdrucks
- Verbesserung der Gehirnfunktion
Das wäre natürlich prima, wenn ein Mittel einen so großen gesundheitlichen Nutzen hätte. Nun sind aber im menschlichen Körper die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung derartig komplex, dass gewisse Zweifel erlaubt sind. Denn: Ist es realistisch, mit einem einzigen Mittel ein so großes Spektrum menschlicher Leiden heilen zu können?
Zumal eine Vielzahl von Herstellern und Anbietern natürlich auch gute Geschäfte mit der Schlafbeere machen will. Dass sie Lobeshymnen über den Strauch verbreiten, scheint naheliegend.
Was also tun? Schauen wir uns die Studienlage zur Schlafbeere an.
Ist die Wirksamkeit von Ashwagandha wissenschaftlich belegt?
Im renommierten msd manual lesen wir:
“Studien mit Menschen im kleinen Umfang deuten darauf hin, dass Ashwagandha möglicherweise
- dazu beiträgt, Stress, Angst und Müdigkeit zu reduzieren
- die Schlafqualität bei Menschen mit Schlaflosigkeit verbessert
- die Gehirnfunktion verbessert und Angstgefühle bei Menschen mit bipolarer Störung lindert”
Wissenschaftler aus Malaysia fanden 2021 im Rahmen von fünf randomisierten, kontrollierten Studien mit 400 Teilnehmern eine kleine, aber signifikante Wirkung auf den Gesamtschlaf heraus.
Insgesamt gehen die meisten Wissenschaftler davon aus, dass noch weitere, umfassend angelegte Studien nötig sind, um die klinische Wirksamkeit der Schlafbeere zu bestätigen. Es sind also Langzeitstudien mit großer Teilnehmerzahl nötig, um belastbare Ergebnisse zu liefern.
Welche Nebenwirkungen können bei Ashwagandha auftreten?
Auch wenn es sehr vage klingt: Für die meisten Menschen ist Ashwagandha vermutlich unbedenklich. Es fehlen allerdings hochwertige Studien, die die positiven gesundheitlichen Auswirkungen von Ashwagandha bestätigen.
Laut msd manual sollten schwangere Frauen, Personen mit Magengeschwüren und Personen mit Lebererkrankungen Ashwagandha vermeiden. Wer sich unsicher ist, sollte ärztlichen Rat suchen.
Im Kern geht es immer um die Frage, wem Du in gesundheitlichen Fragen vertraust. Vieles spricht für die Wissenschaft. Sie basiert zu einem großen Teil auf soliden, überprüfbaren Daten. Es spricht aber auch nichts dagegen, offen zu sein für alternative Heilmethoden oder für medizinische Ansätze, die der westeuropäischen Kultur eher fremd erscheinen.
Verbunden mit einem Prost auf die Gesundheit möchten wir mit diesem Denkanstoß schließen.
FAQ
Bedenkenlos solltest Du Ashwagandha nicht konsumieren. Es fehlen Studien zu einer sicheren Dosierung. Für die meisten Menschen scheint die Schlafbeere unbedenklich zu sein.
Methodenstarke Studien über die Wirksamkeit von Ashwagandha fehlen. Es scheint jedoch so zu sein, dass Ashwagandha eine kleine, aber signifikante Wirkung auf den Gesamtschlaf hat.
Die Studienlage ist ungenügend. Das Wurzelextrakt soll aber einen niedrigen, signifikanten Effekt auf den allgemeinen Schlaf und die Einschlafzeit haben. So ließe sich die Wirkung von Ashwagandha feststellen.
