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Aktualisiert von Laura am 5. Mai 2025
Veröffentlicht von Laura am 4. Mai 2025
Zusammenfassung
- Frottee ist ein voluminöser, saugfähiger Stoff mit einer charakteristischen Schlingenstruktur auf der Oberfläche.
- Er wird hauptsächlich aus Baumwolle hergestellt.
- Frottee ist besonders bekannt für seine Verwendung in Handtüchern, Bademänteln und anderen Heimtextilien.
Frottee bezeichnet ein textiles Flächengebilde, das sich durch seine charakteristischen Schlingen auf einer oder beiden Seiten auszeichnet. Diese Schlingen entstehen durch spezielle Web- oder Strickverfahren, bei denen zusätzliche Schuss- oder Polfäden in unterschiedlicher Länge in das Grundgewebe eingebunden werden. Die lockere Struktur der Schlingen verleiht Frottee seine besondere Saugfähigkeit und Weichheit.
Arten von Frottee
Es gibt verschiedene Arten von Frottee, hier eine Auswahl:
Frottee-Arten
- Walkfrottee (oder auch einfach Frottier genannt): Besitzt lockere, ungeschnittene Schlingen, die für eine besonders hohe Saugfähigkeit und einen flauschigen, weichen Griff sorgen. Es ist die gängigste Art für Handtücher und Bademäntel.
- Zwirnfrottee: Hier bestehen sowohl die Grund- als auch die Schlingenfäden aus gezwirnten Garnen. Dadurch ist das Gewebe fester, strapazierfähiger und hat einen etwas robusteren Griff mit einem leichten Massageeffekt. Es ist ebenfalls sehr saugfähig.
- Veloursfrottee (oder Frottier-Velours): Bei dieser Variante werden die Schlingen auf einer Seite aufgeschnitten (rasiert), wodurch eine samtig-weiche Oberfläche entsteht. Die Rückseite behält die typischen Schlingen.
- Wirkfrottee (oder Frottierwirkware): Im Gegensatz zu den anderen Arten wird Wirkfrottee nicht gewebt, sondern gewirkt. Das heißt, es werden Maschen gebildet, die schlingenartig verbunden werden. Wirkfrottee ist oft etwas leichter und weicher als gewebter Frottee und kann eine gute Saugfähigkeit aufweisen. Es ist tendenziell auch formstabiler.
Außerdem wird Frottee nach den Materialien unterschieden. Möglich sind Baumwolle, Mikrofaser, Bambusfasern und Mischgewebe.
Ursprung und Entwicklung
Die Ursprünge des Frottees sind nicht eindeutig dokumentiert, aber es wird angenommen, dass die Technik zur Herstellung von Schlingengeweben im 19. Jahrhundert entwickelt wurde. Eine verbreitete Annahme ist, dass der Engländer Samuel Holt im Jahr 1841 ein Patent für ein Verfahren zur Herstellung von Schlingengeweben einreichte. Allerdings gab es möglicherweise bereits früher ähnliche Entwicklungen.
Die industrielle Produktion von Frottee gewann im späten 19. Jahrhundert an Bedeutung, insbesondere in Verbindung mit dem Aufkommen moderner Badezimmer und dem gestiegenen Bedürfnis nach saugfähigen Handtüchern. Deutschland entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum der Frotteeherstellung. Marken wie Frottierwebereien in Schlesien erlangten einen guten Ruf für ihre hochwertigen Produkte.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde Frottee immer beliebter und fand in zahlreichen Anwendungsbereichen Verwendung, weit über das klassische Handtuch hinaus. Die Entwicklung neuer Web- und Stricktechniken sowie der Einsatz verschiedener Fasermaterialien führten zu einer großen Vielfalt an Frotteearten.
Vorteile von Frottee
Vorteile
- Sehr saugfähig: Frottee kann große Mengen Flüssigkeit aufnehmen, was ihn ideal für Badtextilien macht.
- Weich und hautfreundlich: Die Schlingenstruktur fühlt sich angenehm auf der Haut an, auch bei empfindlicher Haut.
- Wärmend: Besonders nach dem Duschen als Bademantel ist die wärmende Eigenschaft von Frottee nützlich.
- Robust und langlebig: Hochwertiger Frottee hält vielen Waschgängen stand und bleibt dabei formstabil.
- Pflegeleicht: Die meisten Frotteeprodukte sind bei hohen Temperaturen waschbar und trocknergeeignet.
Verwendung
Durch diese Vorteile wird Frottee gerne für Heimtextilien eingesetzt. Insbesondere Handtücher sind in der Regel aus einem Frottee-Stoff. Darüber hinaus Auch für Waschlappen und Bademäntel ist es ein beliebtes Material. Seine weiche, flauschige Oberfläche sorgt für ein angenehmes Hautgefühl und eignet sich durch seine Saugfähigkeit besonders gut zum Abtrocknen. Darüber hinaus wird Frottee auch für Babyartikel wie Lätzchen und Kapuzenhandtücher, Sportbekleidung, Hausmäntel sowie für Matratzenbezüge und Spannbettlaken genutzt. In der medizinischen Pflege kommt Frottee wegen seiner Hautfreundlichkeit und Waschbarkeit ebenfalls oft zum Einsatz.
Nachteile von Frottee
Nachteile
- Trocknet langsam: Aufgrund seiner Dichte und Saugfähigkeit kann Frottee nach der Benutzung oder Wäsche lange feucht bleiben.
- Hoher Platzbedarf: Frottee ist voluminös und benötigt mehr Stauraum als andere Stoffe.
- Flusenbildung: Besonders bei neuen Produkten oder minderer Qualität kann es zur Bildung von Fusseln kommen.
- Weniger atmungsaktiv: Für Kleidung, die dauerhaft getragen wird, ist Frottee weniger geeignet, da er Wärme speichert und Luft schwer durchlässt.
FAQ
Der Unterschied zwischen Frottee und Frottier liegt hauptsächlich in der Herstellungsweise – beide Begriffe bezeichnen zwar ähnliche Stoffe mit Schlingenstruktur, aber sie entstehen auf unterschiedliche Art. Frottee ist eine Strickware, während Frottier klassisch gewebt wird.
Ein Spannbettlaken aus Frottee ist angenehm weich und saugfähig, wodurch er Schweiß in der Nacht gut aufnimmt.
Klares ja, denn Frottee ist in der Regel dicker als Schlafanzüge aus beispielsweise Baumwolle. Ein Frottee Schlafanzug bildet in seinem Schlingengewebe eine wärmende Schicht.