Home Office einrichten – aber wo? 10 Tipps für Dein Home Office im Schlafzimmer

Aktualisiert am 24. August 2023
Veröffentlicht am 1. März 2021

Einführung: Homeoffice im Schlafzimmer?

Der Corona-Virus breitet sich aus und belastet das Zusammenleben. Das Gebot der Stunde ist es, soziale Kontakte auf ein Mindestmaß einzuschränken. Man bleibt möglichst zuhause. Auch Arbeitsgeber*innen haben darauf reagiert und ermöglichen ihren Beschäftigten die Arbeit von zuhause. Viele Menschen fahren nicht mehr zur Arbeit, sondern stehen auf, dann gehen sie ein paar Schritte und sind im Homeoffice. Was uns hier interessiert: Wie genau ist so ein Homeoffice beschaffen, wo richtet man es ein? Ist es eine gute Idee, das Homeoffice im Schlafzimmer zu betreiben? Diesen Fragen wollen wir in dem folgenden Beitrag nachgehen.

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Was ist ein Homeoffice?

Das Wort Homeoffice stammt aus dem Englischen und bedeutet Heimarbeitsplatz oder Heimbüro. Zugleich wird damit aber auch ein Arbeitsansatz bezeichnet, bei dem die Mitarbeiter*innen die Arbeit von zuhause erledigen. Der Oberbegriff dafür ist Telearbeit. Tele bedeutet fern, man arbeitet also “fern” der eigentlichen Geschäftsräume des Unternehmens.

Vorteile des Homeoffice

Wer im Homeoffice arbeitet, spart Zeit. Das merken besonders Arbeitnehmer:innen, die einen langen Arbeitsweg zurücklegen. Womöglich überfüllte öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Bahnen oder nervtötende Staus stehen so nicht mehr am Beginn eines Arbeitstages. Man startet entspannter.

Die gewonnene Freizeit wird in der Regel von den Beschäftigten sehr geschätzt. Das führt zu einer höheren Arbeitszufriedenheit. Die Stimmung verbessert sich.

Durch das Homeoffice wird auch Geld gespart. Denn Zug- und Bahntickets oder Benzin für das Auto fallen jetzt weg. Auch Unternehmen sparen. Sofern sie ihre Beschäftigten beim Arbeitsweg unterstützen, entfallen nun Zusatzkosten für öffentliche Verkehrsmittel oder den Sprit.

Viele Beschäftigte können im Homeoffice konzentrierter arbeiten. Die latente Geräuschkulisse in Großraumbüros entfällt und laute, bisweilen störende Arbeitskollegen fallen weg. Die gewohnte Umgebung sorgt zudem für eine gewisse Vertrautheit, so dass die Produktivität zu Hause oftmals steigt.

Nachteile des Homeoffice

Genießt ein Teil der Beschäftigten die Ruhe und Ungestörtheit zu Hause, so gibt es auch Arbeitnehmer*innen, denen der soziale Kontakt zu den Kollegen fehlt. Für sie ist die Arbeit im “offiziellen” Büro nicht nur ein willkommener Tapetenwechsel gegenüber den eigenen vier Wänden, sondern auch ein Ort für ihr Sozialleben. Homeoffice erleben sie daher mehr als Isolation.

Die Arbeit zu Hause stellt die Selbstdisziplin auf eine Probe. Die eigenen vier Wände sind eigentlich ein Rückzugsort und Erholungsraum. Sie werden für gewöhnlich nicht damit in Verbindung gebracht, Leistung zu erbringen und jetzt ausgerechnet an diesem Ort für den Lebensunterhalt zu sorgen. Es fühlt sich außerdem zunächst merkwürdig an, den privaten Raum als Firmenbüro zur Verfügung zu stellen.

Zudem ist die Versuchung groß, private Angelegenheiten während der Arbeitszeit zu erledigen. Das ist bei der Präsenzpflicht im Büro so ohne weiteres nicht möglich, so dass eine klare Trennung von Arbeitszeit und Privatsphäre vorliegt. Auch hier liegt es an der Selbstdisziplin der Arbeitnehmer*innen, auch bei der Arbeit im Homeoffice eine solche klare Trennung vorzunehmen.

Bei der Arbeit zu Hause ist die Kommunikation mit den Kollegen immer eine “Extra-Anstrengung”. Was im Büro mal schnell zwischen Tür und Angel oder bei einer Zigarettenpause besprochen werden kann, erfordert im Homeoffice gleich eine E-Mail oder einen Telefonanruf. Das kann auch schnell einmal zu Missverständnissen führen, die dann erneut zu weiterer Kommunikation führen.

Fassen wir kurz zusammen:

Je nach Arbeitstyp und dem Charakter der anfallenden Arbeiten kann Homeoffice eine sinnvolle Lösung sowohl für Arbeitgeber*innen als auch Arbeitnehmer*innen sein. Auch unabhängig von einer Krisensituation wie der derzeitigen Pandemie. Folgt man dieser Stanford-Studie aus dem Jahr 2013 soll die Produktivität im Homeoffice um rund 13 Prozent steigen. Lange Mittagspausen mit Kollegen entfallen, die Mitarbeiter*innen arbeiten konzentrierter und melden sich seltener krank.

Ganz jenseits der momentan erwünschten Heimarbeit zur Kontakt-Verminderung ist es also sinnvoll, sich mit der Einrichtung eines Homeoffice einmal genauer zu beschäftigen. Dazu jetzt ganz konkret zu der Frage: Ist das Schlafzimmer zum Beispiel ein geeigneter Ort, um dort ein Homeoffice einzurichten?

Das Schlafzimmer: Wichtiger als manche denken

Ein abgetrennter Raum, der in der Hauptsache dem Schlafen dient – so würde man wohl das Schlafzimmer definieren. Klingt erst einmal nach einer banalen Wahrheit, die aber in vielen Wohn-Zusammenhängen schon gar nicht mehr gilt. Das Schlafzimmer ist vielerorts zu einem zweiten Wohnzimmer geworden. Die Gründe liegen auf der Hand: Warum sollte man einen schönen Raum den ganzen Tag ungenutzt lassen und ihn nur zum Schlafen nutzen, ergo: pure Verschwendung. Menschen kommen schnell auf einen solchen Gedanken, weil sie kaum oder relativ wenig über ihren Schlaf reflektieren. Auch das lässt sich leicht nachvollziehen: Schlafen, das kann jeder Mensch von Geburt an. Deshalb muss man sich mit diesem Thema nicht mehr großartig beschäftigen oder womöglich sogar noch etwas lernen, sondern nimmt es als Selbstverständlichkeit. Ein wissenschaftlicher Blick in die Schlafqualität von uns allen zeigt aber ein ganz anderes Bild. Wie der DAK-Gesundheitsreport 2017 ermittelt, schlafen 80 Prozent der Erwerbstätigen schlecht.

Schlafzimmer und Schlafhygiene

Schlechter Schlaf zieht oftmals gesundheitliche Folgeschäden nach sich. Daher lohnt es sich, guten Schlaf anzustreben und sich um eine gute Schlafhygiene zu bemühen. Darunter versteht man nicht nur saubere Bettwäsche und einen porentief reinen Pyjama, sondern Maßnahmen, sie sich positiv auf die Schlafqualität auswirken. Und dazu gehört auch ein Schlafzimmer, das seinen Namen verdient. Experten raten sogar dazu, das Schlafzimmer umzubenennen in Erholungsraum für Geist und Körper. Ein Raum, der kühler als die anderen, aber nicht kalt ist. Ein Raum, der Sicherheit und Geborgenheit stiftet. Ein Raum, der neutral und angenehm reizlos gestaltet ist und in dem keine Ablenkung zum Beispiel durch TV, Tablet oder Bilder mit grellen Farben stattfindet.

Stellt sich also die Frage, ob ein Homeoffice in einem Schlafzimmer sinnvoll ist.

Schlafzimmer und Homeoffice

Schlafmediziner und Psychologen raten im Allgemeinen davon ab, im Schlafzimmer ein Homeoffice einzurichten. In dem Moment, wo man die Phase der nächtlichen Erholung einläuten möchte, wird man doch wieder an die Arbeit, unerledigte Aufgaben und womöglich Termindruck erinnert. Man hat direkt vor Augen, was einem womöglich den Schlaf rauben könnte. Das ist schlecht für die Schlafqualität.

Dennoch kann es aufgrund der Wohnsituation sein, dass der einzige ruhige Platz zum Arbeiten im Schlafzimmer ist. Das lässt sich vielleicht nicht vermeiden und könnte während des Lockdowns dann doch eine Übergangslösung sein. Schauen wir uns daher zunächst an, was es zu beachten gibt, wenn man ein Homeoffice einrichtet, um dann auch noch einige Tipps für die Einrichtung im Schlafzimmer zu geben.

Wie richtet man eine Homeoffice ein?

Raum zum Arbeiten

Auch wenn es sich vielleicht etwas trivial anhört, wer im Homeoffice arbeitet, sollte sich einen festen Arbeitsplatz einrichten. Ein Arbeitszimmer wäre dafür natürlich ideal, aber das dürften die wenigsten haben. Aber auch ohne eigenes Büro kann man sich einen abgetrennten Bereich schaffen, der ein wenig Büroatmosphäre ausstrahlt. Man sollte also versuchen, eine optische Trennung von Wohnraum und Arbeitsbereich herbeizuführen. Vielleicht durch Raumtrenner, Regale oder Pflanzen.

Die richtige Ausstattung

Da man sich ja nur vorübergehend im Homeoffice befindet, neigt man dazu, alles ein klein wenig spontan und provisorisch einzurichten. Menschlich verständlich, aber am Ende des Tages doch nur mit mehr Aufwand und unnötigen Aktivitäten verbunden. Lieber gleich für einen ergonomischen Bürostuhl, einen Monitor, Maus und Tastatur sorgen.

Alles eine Frage der Technik

Ebenso ist es empfehlenswert, von Beginn an für sichere Internet- und Netzwerkverbindungen zu sorgen. Wenn nötig sollte man den IT-Spezialisten der Firma zu Rate ziehen, besonders, wenn sensible Daten im Spiel sind. Dann die Telefon-Umleitungen einstellen und die relevanten Programme z.B. für Video-Konferenzen installieren.

Ablenkungen vermeiden

In der gewohnten, geliebten heimischen Umgebung ist die Versuchung natürlich groß, mal kurz und schnell etwas anderes zu machen als der Arbeit nachzugehen.

Nachrichten sehen im TV, kurzes Nickerchen auf der Couch, ein weiteres Kapitel im Lieblingsbuch lesen usw. Da hilft es, jedwede Verlockungen außerhalb der Schreibtisch-Reichweite aufzubewahren, dann greift man auch nicht so schnell zu.

Blaumann statt Jogger

Wen geht es etwas an, welche Kleidung Du im Homeoffice trägst? Richtig, niemanden. Oder genauer gesagt, nur einen, nämlich Dich. Dir ist sicherlich bei den anderen Punkten schon aufgefallen, dass ein wesentlicher Punkt beim Homeoffice die Trennung von Arbeits- und heimischer Wohlfühlwelt ist. Der lässige Look, den man zuhause pflegt, erschwert es psychologisch tatsächlich, in den Arbeitsmodus umzuschalten. Probiere also auch zuhause einmal Deine Business-Kleidung aus.

Licht und Erleuchtung

Oft wird auch die Licht-Umgebung im Homeoffice unterschätzt. Denn – der Monitor leuchtet ja. Doch wenn es um ihn herum viel dunkler ist, muss das Auge sich ständig auf Kontraste einstellen, was ermüdet. Je mehr Tageslicht den Arbeitsplatz erleuchtet, umso besser. Und in der grauen und düsteren Zeit könnte auch eine Tageslichtlampe von Vorteil sein.

Arbeitszeiten definieren

Spätestens, wenn man in den Bus steigt und von der Arbeit nach Hause fährt, weiß man, dass Feierabend ist. Diese klare Abgrenzung von Arbeitszeit und Freizeit ist im Homeoffice nicht so offenkundig. Deshalb solltest Du Deine Arbeitszeiten klar definieren, also den Beginn und den Endpunkt festlegen und Dich dann auch daran halten.

10 Tipps für Dein Homeoffice im Schlafzimmer

Gehen wir davon aus, dass Du Deine Wohnung gescannt hast und – auch wenn es nicht optimal ist – das Homeoffice im Schlafzimmer eingerichtet werden soll. Folgende Tipps dafür:

  • Den Bedarf an Arbeitsfläche und Stauraum genau definieren
  • Reicht ein Klapptisch, ein kleiner Sekretär oder ein Stehtisch?
  • Oder muss es ein ausgewachsener Schreibtisch sein?
  • Ist ein an der Wand montierter Arbeitstisch zum Wegklappen die Lösung?
  • Lässt sich das Fenster mit Blick nach draußen in den Arbeitsplatz integrieren?
  • Flexible Rollcontainer für ausreichend Stauraum nutzen
  • Arbeitsplatz so einrichten, dass keine Blickbeziehung zum Bett besteht
  • Dafür Raumteiler nutzen wie Regale, Pflanzen oder eine mobile Wand
  • Eventuell Bett-Schubladen als Stauraum nutzen
  • Zur Schlafenszeit die Verbindung zu den Elektro-Geräten komplett trennen, eventuell durch eine schaltbare Steckerleiste

Ein Bild sagt mehr als viele Worte. Lass Dich auch zum Beispiel auf unserem Pinterest Profil inspirieren, welche kreativen Lösungen es für Dein Homeoffice im Schlafzimmer gibt. Wir wünschen guten Gelingen und frohes Schaffen.

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