Lattenrost auf dem Boden nutzen

Ein helles Schlafzimmer mit einem Lattenrost-Bettgestell aus Holz, zwei weißen Kissen, einer Topfpflanze, hellen Vorhängen und Holzboden. Das Sonnenlicht fällt durch ein Fenster ein und schafft eine warme, minimalistische Atmosphäre.

Aktualisiert von Laura am 30. Juni 2025
Veröffentlicht von Martin am 13. Oktober 2022

Zusammenfassung

  • Einen Lattenrost kann man auch direkt auf den Boden legen.
  • Der Rahmen sollte ausreichend hoch sein, damit die Luft zirkulieren kann.
  • Auf besonders glattem Untergrund empfiehlt es sich, Anti-Rutsch-Puffer unter dem Rahmen zu befestigen.
  • Die Reinigung ist allerdings aufwendiger, wenn der Rost auf dem Boden liegt.

Lattenrost direkt auf den Boden legen: Eine gute Idee?

Die Schlafkultur ist heute vielfältiger denn je. Bettgestell, Lattenrost und Matratze sind zwar die Klassiker. Aber es gibt viele weitere kreative Formen für das Schlafgemach. Eine davon platziert den Lattenrost direkt auf dem Boden. Matratze drauf, fertig ist das Nacht-Eldorado.

Ist es eine gute Idee, den Lattenrost direkt auf den Boden zu legen? Was gibt es zu bedenken? Betrachten wir diese Thematik im folgenden Beitrag etwas genauer.

Der Lattenrost und seine Geschichte

Seitdem im 18. Jahrhundert immer mehr Betten und Matratzen massenhaft produziert und genutzt wurden, gab es Vorstufen von Lattenrosten. Es kamen Federroste auf, die eine gewisse Federung boten, sowie später Sprungfederrahmen. Diese waren jedoch oft starr und boten wenig Anpassung an den Körper.

Else hat Rückenschmerzen. So könnte man etwas flapsig die Geschichte des modernen Lattenrostes beginnen. Denn Elses Ehemann Hugo Degen hat quasi den Lattenrost erfunden, um die Rückenschmerzen seiner Frau zu lindern. Dazu experimentierte er mit gebogenen Holzleisten, die er unter die Matratze legte.

1957 auf der Möbelmesse in Köln wurden dann federnde Holzleisten präsentiert, die die Matratze unterstützen. Der marktreife Lattenrost erblickte das Licht der Welt. Heute findet er sich in vielen Schlafzimmern. Denn es gibt durchaus gute Gründe, um einen Lattenrost zu verwenden. Allerdings auch kritische Stimmen, die so manche Entwicklungen für wenig konsumentenfreundlich halten. Dazu später mehr.

Lattenrost: Hygienevorteil Luftzirkulation

Die Idee ist klar: Liegt die Matratze auf einem Rost, kann sie besser belüftet werden. Das ist wichtig, weil der Mensch beim nächtlichen Schlaf mehr als einen halben Liter Wasser verliert. Die Feuchtigkeit dringt in die Matratze. Um Schimmel vorzubeugen, ist es gut, wenn die Feuchtigkeit wieder aus der Matratze entweicht.

Da kommt die Luftzirkulation ins Spiel. Der Lattenrost maximiert die Möglichkeiten der Matratze, auch von unten belüftet zu werden. Er minimiert damit das Potenzial der Schimmelbildung, die durch angestaute Feuchtigkeit entsteht. Zudem verringert der Lattenrost den Pflegeaufwand. Denn eine Matratze, die direkt auf dem Boden liegt, muss regelmäßig aufgestellt und durchgelüftet werden.

In diesem Artikel zum Thema “Matratze auf dem Boden” kannst Du Dich umfassend informieren, wenn Du Deine Matratze pur down-to-earth verwenden möchtest.

Lattenrost auf dem Boden: Was ist zu beachten?

Es spricht nichts dagegen, den Lattenrost direkt auf den Boden zu legen. In der Regel sind die Rahmenleisten so hoch, dass die Federleisten nicht auf den Boden drücken. Wenn sie denn überhaupt bei gut gefederten Matratzen nachgeben müssen. Auch die Luft kann unter dem Rost zirkulieren.

Es kann sein, dass der Lattenrost auf besonders glatten Böden verrutscht. Dann helfen Elastikpuffer (auch Bumpons genannt). Die klebt man an alle vier Ecken unter den Lattenrost. Und schon rutscht er nicht mehr.

Wenig komfortabel ist natürlich die Reinigung, wenn der Rost auf dem Boden liegt. Das ist mit mehr Kraftaufwand verbunden, als mal eben unter dem Bettgestell durchzusaugen. Aber auch dieses “Problem” lässt sich mit etwas Disziplin natürlich bewältigen.

Warum man seinen Lattenrost (nicht) direkt auf dem Boden legen sollte

Vorteile

  • Kostengünstig: Man spart sich die Anschaffung eines Bettgestells.
  • Platzsparend: Man hat so kein wuchtiges Bett, wodurch der Raum offener und größer wirkt.
  • Minimalistisches Design: Das Design und die Optik ist funktional und minimalistisch, wodurch es sich ideal in ein solches Raumkonzept einfügt.
  • Einfacher Transport: Bei Umzügen ist ein Lattenrost auf dem Boden unschlagbar, da er leicht zu transportieren und schnell auf- und abgebaut ist.
  • Stabilität: Ein Lattenrost direkt auf dem Boden bietet eine sehr stabile Basis für die Matratze, da er direkten Kontakt mit dem Untergrund hat und somit nicht wackeln kann.

Nachteile

  • Belüftungsprobleme und Schimmelgefahr: Direkter Bodenkontakt kann die Luftzirkulation unter der Matratze erheblich einschränken. Dies führt zu Feuchtigkeitsansammlungen, die wiederum Schimmelbildung begünstigen können – sowohl an der Matratze als auch am Boden.
  • Komfort und Ergonomie: Das Aufstehen und Hinlegen kann für manche Personen unbequemer sein, da die Liegefläche sehr niedrig ist.
  • Kälte vom Boden: In schlecht isolierten Räumen oder im Winter kann die Kälte vom Boden direkt zur Matratze geleitet werden, was den Schlafkomfort beeinträchtigen kann.
  • Ästhetik für manche Geschmäcker: Obwohl es für Minimalisten ansprechend ist, empfinden andere ein Bett ohne Rahmen als „unfertig“ oder weniger ansprechend.

Braucht man einen teuren Lattenrost?

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Heute sind viele Matratzen so gut gefedert, dass die Funktionalität des Lattenrostes kaum in Erscheinung tritt. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest die Stiftung Warentest. Das Fazit der Tester:

“Die Unterfe­derungen im Test sind nicht empfehlens­wert… Wer kein verstellbares Kopf- oder Fußteil braucht, sollte einen einfachen, möglichst starren Rost wählen.”

Wenn Du tiefer in die Materie eintauchen willst, sei Dir unser ausführlicher Artikel über Lattenroste empfohlen.

Tipp: Lattenrost selber bauen

Ein einfacher, starrer Rost lässt sich auch selber bauen. Wer handwerklich etwas Geschick hat, dem sei diese Bauanleitung für den Lattenrost-Eigenbau empfohlen. Wir wünschen Dir, dass keine Schraube locker bleibt und Du den Nagel auf den Kopf triffst.

FAQ

Ein Lattenrost mit stabilem Rahmen kann in der Regel direkt auf dem Boden benutzt werden. Sollte der Rost verrutschen, helfen Elastikpuffer, die an den Ecken unter den Rahmen geklebt werden.

Gute Matratzen sind heute oftmals so gut gefedert, dass ein Lattenrost nicht unbedingt benötigt wird. Allerdings ist darauf zu achten, dass die Matratze gut durchlüftet wird, und das Raumklima nicht zu feucht ist.

Gut gefederte Matratzen kann man auch auf den Boden legen. Aber sie wird dann schlechter durchlüftet. Man sollte sie regelmäßig aufstellen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Mehr dazu erfährst im Artikel zum Thema Matratze auf dem Boden nutzen.

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