Betten im Camper

Das gemütliche Wohnmobil verfügt über ein geräumiges Bett im Camper mit gestreifter Bettwäsche, zwei senfgelben Kissen und einer Strickdecke. Holzschränke, eine kleine Küchenzeile und Lichterketten schaffen eine warme, einladende Atmosphäre mit Blick auf den Wald draußen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Camper-Betten gibt es als feste oder variable Schlaflösungen.
  • Längsbetten sind komfortabler beim Einstieg, Querbetten platzsparender.
  • Aufstelldächer und Hubbetten schaffen zusätzliche Schlafplätze.
  • Matratzen haben meist Sondermaße; passgenaue Anfertigung ist wichtig.
  • Gute Belüftung und geeigneter Lattenrost verhindern Feuchtigkeit und Schimmel.

Camper-Betten: Worauf kommt es an?

Schlafkomfort gehört zu den wichtigsten Aspekten beim Reisen im Camper. Das Bett muss bequem sein, aber auch den knappen Raum sinnvoll nutzen. Je nach Fahrzeugtyp und Platzangebot stehen feste Betten, aber auch flexible Lösungen zur Wahl. Die Unterschiede betreffen nicht nur die Größe, sondern auch Zugänglichkeit, Stauraum und Schlafklima.

Festbetten (permanente Liegefläche)

Fest eingebaute Betten bieten den größten Komfort, weil sie immer bereitstehen und jederzeit sofort nutzbar sind. Man muss sie nicht jeden Abend aufs Neue umbauen. Dafür nehmen sie dauerhaft Platz im Fahrzeug ein.

Querbett (Doppelbett quer):
Das Querbett liegt quer zur Fahrtrichtung im Heck und nutzt die gesamte Breite des Fahrzeugs. Trotz kompakter Außenlänge ermöglicht diese Bauweise eine Liegefläche, deren Längsmaß mehr als zwei Meter betragen kann. Darunter entsteht eine große Heckgarage für Fahrräder oder Ausrüstung. Wer hinten schläft, spart Raum im Wohnbereich. Nachteilig: Die Person auf der Innenseite muss über den Partner klettern, um nachts auszusteigen.

Längs-Einzelbetten:
Diese Betten verlaufen längs im Heck, getrennt durch einen schmalen Mittelgang. Dass jede Person ihren eigenen Zugang hat, erleichtert das Einsteigen. Viele Modelle lassen sich mit einem Mittelpolster zur großen Liegewiese verbinden. Darunter entsteht zusätzlicher Stauraum oder eine Heckgarage. Längsbetten erfordern mehr Fahrzeuglänge, weshalb sie eher in größeren Reisemobilen zu finden sind.

Queensbett (Längs-Doppelbett mittig):
Das Queensbett liegt mittig längs im Fahrzeug Fahrzeugheck. Es ähnelt einem klassischen Doppelbett: Beide Personen können bequem von der Seite ein- und aussteigen, ohne den anderen zu stören. Das Bett ist meist auf angenehmer Höhe montiert und bietet Stauraum unter der Liegefläche.

Häufig sind Queensbetten Teil großzügiger Grundrisse in längeren Reisemobilen, kombiniert mit einem sogenannten Raumbad − einem über die gesamte Fahrzeugbreite durchgehenden Sanitärbereich mit Schiebewänden. Ihre zentrale Position vermindert allerdings den Stauraum rundherum, und das Fahrzeug wird insgesamt etwas schwerer und teurer.

Französisches Bett (Längs-Doppelbett mit Bad):
Das französische Bett liegt längs an einer Fahrzeugseite, direkt neben dem Bad. Damit man vorbeigehen kann, wird die ans Bad grenzende vordere Ecke des Betts abgeschrägt. Diese Form spart Platz und ermöglicht auch in kleineren Fahrzeugen ein festes Doppelbett. Die Liegefläche ist aber schmaler: Speziell der Fußbereich kann durch die Schräge beengt wirken.

Variable Betten und Zusatzbetten (platzsparende Lösungen)

Im Camper zählt jeder Zentimeter. Variable Betten werden nachts abgesenkt, ausgeklappt oder aus der Sitzgruppe zu bequemen Schlafplätzen umgebaut. Tagsüber beanspruchen sie jedoch keinen Platz, da sie beim allmorgendlichen Umbau fast spurlos verschwinden – praktisch für alle, die den knapp bemessenen Wohnraum ihres Campers möglichst vielseitig ausnutzen wollen.

Hubbett:
Ein Hubbett hängt an einem Gestell unter der Decke und kann per Hand oder Motor abgesenkt werden. Tagsüber verschwindet es unauffällig über der Dinette (also dem Ess- und Sitzbereich) − nachts entsteht ein vollwertiger Schlafplatz. Diese Lösung nutzt den Raum optimal, weil kein zusätzliches Bett dauerhaft Platz wegnimmt.

Im abgesenkten Zustand blockiert das Bett allerdings die Nutzung der Polstergruppe. Zudem ist die Stehhöhe auch unter dem hochgefahrenen Hubbett begrenzt. Das bedeutet in der Praxis: In einem Camper mit 200 cm Stehhöhe bleiben tagsüber unter dem eingefahrenen Hubbett nur etwa 155 bis 170 cm nutzbare Höhe übrig.

Alkovenbett:
Das Alkovenbett befindet sich über dem Fahrerhaus: Im „Wohnmobil-Buckel“ entsteht ein fester Schlafplatz, der den Wohnraum darunter frei lässt. Familien schätzen diese Lösung, weil Kinder oder Gäste hier bequem schlafen können. Die Kopffreiheit ist allerdings begrenzt, und der Aufstieg erfolgt über eine Leiter.

Der Alkoven macht das Fahrzeug höher und schwerer: Mehr Luftwiderstand und Gesamtgewicht können die Treibstoffkosten erhöhen, wie ein Vergleichstest auf promobil.de zeigte. Auch das Fahren eines Campers mit Alkoven ist anspruchsvoller, da überhängende Hindernisse und Höhenbegrenzungen an Durchfahrten zu beachten sind.

Etagen-/Stockbetten:
Etagenbetten findet man meist im Heck familiengeeigneter Camper. Zwei Schlafplätze liegen übereinander und benötigen so nur wenig Grundfläche. Das untere Bett lässt sich in vielen Modellen hochklappen, um zusätzlichen Stauraum zu schaffen. Die obere Liege ist über eine Leiter erreichbar. Die Kopffreiheit ist auf beiden Ebenen geringer als bei Einzel- oder Doppelbetten.

Bett im Aufstelldach:
Bei vielen kleineren Camper-Vans versteckt sich oben im aufklappbaren Dach ein Schlafzelt für zwei Personen, während der Wohnraum unten frei bleibt. Anders als im hartschaligen Alkoven gelangt durch die textilen Seitenwände frische Luft ins Innere – und schafft ein angenehm trockenes Schlafklima. Bei Wind und niedrigen Außentemperaturen isoliert das dünne Material jedoch schlechter als feste Fahrzeugwände.

Umbau-Bett (Dinette/Sitzgruppe):
In kleineren Campern wird oft die Sitzgruppe zum Bett umgebaut. Zur Schlafenszeit senkt man den Tisch ab und klappt oder legt die Polster so, dass eine Liegefläche entsteht. Diese Lösung spart Platz, da keine zusätzlichen Betten nötig sind. Der Umbau kostet aber jeden Abend Zeit, und bei ungleichmäßigen Polstern und störenden Ritzen leidet der Komfort.

Übersicht: Vorteile und Nachteile unterschiedlicher Camperbett-Typen

Bett-TypLage / PositionVorteileNachteile
QuerbettQuer im HeckPlatzsparend, große GaragePartner muss übersteigen
Längs-EinzelbettenLängs im HeckSeparater Einstieg, komfortabelKein Nebeneinanderliegen, mehr Fahrzeuglänge nötig
QueensbettMittig im HeckZugang von drei SeitenPlatzbedarf hoch
Französisches BettSeitlich im Heck mit BadPlatzsparend, kompaktAuf einer Seite schmaler, abgeschrägter Fußbereich
HubbettÜber SitzgruppePlatzsparend, oft elektrisch absenkbarEingeschränkte Stehhöhe
AlkovenbettÜber FahrerhausDauerbett, ideal für FamilienLeiter nötig, erhöhter Luftwiderstand
EtagenbettQuer/längs im HeckZwei Schlafplätze auf engem RaumKein Nebeneinanderliegen, geringe Kopffreiheit
AufstelldachbettIm DachGute Belüftung, Stehhöhe bleibt erhaltenKälteempfindlich, Leiterzugang
Umbau-BettSitzgruppeDoppelte NutzungGeringerer Komfort, 2x täglich Umbau erforderlich

Kaufkriterien (Komfort und Ausstattung)

Der Schlafkomfort im Camper hängt nicht nur von der Art des Betts, sondern auch von Matratze, Unterfederung und Belüftung ab. Matratzen für Camper und Wohnmobile unterscheiden sich aufgrund der räumlichen Gegebenheiten häufig von den üblichen Standardgrößen.

Maße und Form:
Campermatratzen haben meist Sondermaße mit Rundungen oder Ausschnitten, damit sie in die Fahrzeugform passen. Maßanfertigungen sind hier der Regelfall. Gute Anbieter stellen hierfür einen leicht zu bedienenden Online-Konfigurator bereit, mit dem sich Form, Maße und Materialien der Matratzen und Polster einfach anpassen lassen.

Matratzenmaterial:
Am häufigsten kommt Kaltschaum zum Einsatz: Er ist leicht, flexibel und isoliert gut gegen Bodenkälte. In puncto Belüftung schneidet Komfortschaum oft noch besser ab. Da dieser herstellungsbedingt etwas weicher ausfallen kann, sollten langlebige Produkte mit einem hohen Raumgewicht (RG-Wert von ca. 30 kg/m³) genutzt werden.

Federkernmatratzen sind zwar ebenfalls atmungsaktiv, wegen ihres deutlich höheren Gewichts und der mangelnden Flexibilität jedoch kaum für den Einsatz im Camper geeignet.

Lattenrost oder Unterfederung:
Ein belüfteter Unterbau verbessert den Liegekomfort und verhindert, dass sich Feuchtigkeit in und unter der Matratze staut. Viele Hersteller verwenden sogenannte Froli-Systeme, bei denen flexible Kunststoffplatten oder kleine Federn die Matratze stützen. Diese leichten, flachen und sehr variablen Systeme erfüllen ähnliche Funktionen wie herkömmliche Lattenroste, passen sich aber besser an Sonderformen an.

Belüftung:
Nach einer Nacht im Camper sind oft die Fenster beschlagen − ein Hinweis auf die zu hohe Luft­feuchtig­keit. Da Betten oft auf geschlossenen Flächen oder über der Garage liegen, ist eine ausreichende Luftzirkulation essentiell. Atmungsaktive Polster und Matratzen im Mix mit luftigen Unterkonstruktionen schützen vor Kondenswasser, Schimmel und muffigen Gerüchen.

5 wichtige Kriterien beim Kauf von Campermatratzen und -polstern

  • Sondermaß-Matratzen frühzeitig planen und bestellen
  • Kaltschaum oder Komfortschaum mit hohem RG-Wert wählen
  • Belüftung unter der Liegefläche sicherstellen
  • Unterfederung erhöht Liegekomfort und Luftzirkulation
  • Bezüge sollten abnehmbar und waschbar sein

Fazit

Beim Schlafen im Camper zählt vor allem Komfort, aber auch die praktische Nutzung des begrenzten Raums. Feste Betten bieten sofortigen Komfort ohne Umbauaufwand, während Hubbett, Aufstelldach oder Umbau-Bett den Wohnraum tagsüber freihalten. Wer auf die Matratzenqualität, eine belüftete Unterfederung und die passenden Maße achtet, schläft erholsam − egal, wie klein der Camper ist.

FAQ

Wie lang ist ein Querbett m Camper?

In der Regel etwa 1,85 bis 2,00 Meter – abhängig von der Fahrzeugbreite.

Nein, viele haben Sondermaße oder abgeschrägte Ecken.

Ja, sofern es vollständig eingerastet oder verriegelt ist.

Meist zwei, abhängig von Dachgröße und Traglast.

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