Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Dauercamping bedeutet: Ein fester Stellplatz auf einem Campingplatz wird ganzjährig gemietet.
- Der Wohnwagen oder das Mobilheim bleiben dauerhaft vor Ort, ständiges Packen und Fahren entfällt.
- Es stellt eine Kombination aus Naturverbundenheit und dem Komfort einer festen Bleibe dar.
- Es ermöglicht feste Nachbarschaftsbeziehungen und die Nutzung außerhalb der Hauptsaison.
- Wichtig: Es handelt sich um einen Freizeitwohnsitz, nicht um einen festen Hauptwohnsitz, die rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu beachten.
Was ist Dauercamping?
Dauercamping beschreibt die Möglichkeit, einen festen Rückzugsort in der Natur zu schaffen, der jederzeit zugänglich ist. Dabei wird ein Stellplatz auf einem Campingplatz, oft für mindestens ein Jahr, gemietet. Im Gegensatz zum klassischen Camping wird nicht ständig an- und abgereist. Die Unterkunft – typischerweise ein Wohnwagen, ein Mobilheim oder ein Chalet – verbleibt das ganze Jahr über auf dem Platz. Dauercamper richten diesen Ort gemütlich ein, errichten oft ein festes Vorzelt oder legen einen kleinen Garten an.
Dauercamping ist weniger eine Urlaubsform, sondern eher eine Form des Freizeitwohnens. Es bietet die Freiheit des Campings, ergänzt durch die Beständigkeit und den Komfort eines eigenen Feriendomizils. Man genießt die Ruhe und die Natur, ist aber gleichzeitig Teil einer etablierten Gemeinschaft.
Wo kann man dauerhaft campen?
Dauercamping ist auf speziell dafür ausgewiesenen Campingplätzen möglich. Nicht jeder Platz bietet Jahresstellplätze an. Interessierte suchen idealerweise nach Plätzen, die explizit einen Jahresstellplatz oder Dauerstellplatz im Angebot führen. Diese Areale sind häufig separiert und besser für die feste Infrastruktur (Vordächer, feste Anschlüsse) der Dauercamper ausgestattet.
Dauercamping unterliegt klaren Vorschriften:
- Kein fester Wohnsitz: Der Platz darf nicht als Hauptwohnsitz angemeldet werden. Es gilt als Freizeitwohnen.
- Meldepflicht: Der Wohnsitz verbleibt dort, wo der Lebensmittelpunkt liegt (die Hauptwohnung oder das Haus).
- Mietvertrag: Es wird ein Mietvertrag mit dem Platzbetreiber geschlossen. Kündigungsfristen und Gebühren sind dort detailliert festgelegt. Es fallen jährliche Pauschalen für Miete und Nebenkosten (Strom, Wasser, Müll) an.
- Baurecht: Jede Kommune legt eigene Regeln für feste Anbauten (Vordächer, Zäune, Schuppen) fest. Die Platzordnung und die örtlichen Bauvorschriften müssen strikt eingehalten werden, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Für wen ist Dauercamping ideal?
Dauercamping eignet sich für Personen, die regelmäßig Erholung in der Natur suchen, ohne weite Anfahrtswege in Kauf nehmen zu wollen. Es ist ideal für Menschen, die:
- Naturliebhaber sind und die Ruhe an den Wochenenden wertschätzen.
- Gemeinschaft suchen und sich gerne in eine bestehende Nachbarschaft integrieren.
- Einen sicheren Ort für Kinder oder Enkelkinder zum Spielen wünschen.
- Kosten sparen möchten: Es ist oft deutlich günstiger als der Kauf eines eigenen Ferienhauses.
- Einen festen, vertrauten Rückzugsort mit geringem Aufwand etablieren wollen.
Wie unterscheidet sich Dauercamping vom klassischen Camping?
Der wesentliche Unterschied liegt in der Dauerhaftigkeit und der möglichen Ausstattung.
| Merkmal | Dauercamping | Klassisches Camping (Touristencamping) |
|---|---|---|
| Unterkunft | Bleibt fest aufgestellt (Wohnwagen, Mobilheim). | Wird mitgebracht, aufgebaut und wieder abgebaut. |
| Dauer | Ganzjährig oder Saisonweise (mindestens 1 Jahr). | Kurzaufenthalt (wenige Nächte bis maximal einige Wochen). |
| Ausstattung | Individuell: Feste Vordächer, Gartengestaltung, feste Ver- und Entsorgungsanschlüsse. | Mobil: Leichte Vorzelte, alles ist transportabel. |
| Gefühl | Zuhause bzw. ein fester Erholungsort. | Temporärer Urlaub, der endet. |
| Soziales | Etablierte Gemeinschaft, man kennt die Nachbarn. | Fluktuation, wechselnde Nachbarn. |
Abgrenzung zu anderen Wohnformen (Tiny House, Schrebergarten)
Dauercamping ist eine eigene Freizeitform.
- Tiny House: Ein Tiny House ist ein festes, vollwertiges Haus, oft mobil. Es erfordert Bauland und eine Baugenehmigung. Dauercamping basiert auf einem Mietvertrag für ein Freizeitgrundstück. Das Mobilheim oder der Wohnwagen erfüllen keine vollwertigen, baurechtlich zugelassenen Hausstandards.
- Schrebergarten (Kleingarten): Ein Kleingarten dient primär dem Anbau von Pflanzen. Die Wohnfläche in der Laube ist streng limitiert. Dauercamping erlaubt die Nutzung des Platzes als reinen Erholungsort, wobei die Unterkunft im Mittelpunkt steht.
Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile
- Kosten: Günstiger als eine Ferienimmobilie.
- Komfort: Kein ständiger Auf- und Abbau notwendig.
- Ruhe: Der Platz wird auch außerhalb der Hauptsaison genutzt.
- Gemeinschaft: Feste soziale Kontakte entstehen.
- Flexibilität: Spontane Besuche sind ohne vorherige Buchung möglich.
Nachteile
- Kosten: Jährliche Mietgebühren fallen auch bei Nichtnutzung an.
- Pflege: Instandhaltung des Stellplatzes und der Anbauten.
- Regeln: Bindung an die Platzordnung (Besuchszeiten, Lärmschutz).
- Kein Hauptwohnsitz: Ein vollständiger Umzug ist nicht möglich.
- Wertverlust: Der stehende Wohnwagen verliert an Wert.
FAQ
Die Preise variieren stark. Sie hängen von der Lage (Wasserlage, Region) und der Größe des Stellplatzes ab. Die Kosten liegen grob zwischen 1.500 und über 5.000 Euro pro Jahr für die Miete inklusive Pauschalen für Nebenkosten.
Ja, das ist ratsam. Der feststehende Wohnwagen zählt als stehendes Inventar. Eine herkömmliche Kfz-Versicherung ist nicht ausreichend. Eine spezielle Campingversicherung deckt in der Regel Schäden durch Diebstahl, Feuer und Sturm am Wagen sowie an festen Anbauten ab.
Der Stellplatz muss vollständig geräumt werden. Die Unterkunft ist zu entfernen. Oft besteht die Möglichkeit, den feststehenden Wohnwagen direkt an einen Nachfolgecamper zu verkaufen, was den Aufwand reduziert.
