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Aktualisiert von Marco am 27. Mai 2025
Veröffentlicht von Carina am 14. Februar 2022
Das wichtigste in Kürze
- Synthetische Fasern sind Chemiefasern.
- Sie bestehen aus synthetisch hergestellten Polymeren.
- Die Polymere werden in chemischen Prozessen zu Fasern für Textilien und andere Materialien.
- Polyamid, Polyester und Polyacryl sind beliebte synthetische Stoffe.
- Synthetische Stoffe gelten als reißfest, elastisch und pflegeleicht, aber auch umweltschädlich.
Was sind synthetische Fasern?
Synthetische Stoffe sind beliebt, denn sie gelten als pflegeleicht und robust. Häufig begegnest Du im Alltag synthetischen Materialien wie Polyamid, Polyester oder Polyacryl. Aber durch was genau zeichnen sich synthetische Fasern aus?
Synthetische Fasern sind chemisch hergestellte Materialien, die aus Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle hergestellt werden. Die Ausgangsstoffe werden in komplexen chemischen Prozessen so verändert, dass Fäden entstehen. Die Fäden können veredelt zu Textilien verarbeitet werden.
Eigenschaften von synthetischen Fasern
In der Regel sind synthetische Fasern elastisch: Du kannst die Fasern vergleichsweise stark strapazieren, ohne dass sie reißen. Da die Oberfläche von Polyester und Co. eher glatt ist, haften nur selten Keime auf ihnen. Damit werden Chemiegewebe seltener von Viren, Bakterien und Pilzen befallen als natürliche Stoffe.
Synthetische Fasern haben aber auch Nachteile: Sie nehmen weder Feuchtigkeit noch Wasser auf. Das heißt auch, sie sind wenig atmungsaktiv. Außerdem können sich synthetische Fasern elektrostatisch aufladen. Das solltest Du besonders bei Bettwäsche und Kleidungsstücken bedenken. Beim Kauf solltest Du auch beachten, dass die Herstellung synthetischer Fasern negative Auswirkungen auf die Umwelt hat.
Arten von synthetischen Fasern
Es gibt unterschiedliche Arten synthetischer Fasern:
- Polyamid: Dünnes und elastisches Gewebe, welches häufig zur Herstellung von Strumpfhosen genutzt wird.
- Polyester: Feines sowie glattes Material, das stabil ist und nur selten reißt. Oft kommt der Stoff daher zur Erzeugung von Matratzenbezügen zum Einsatz.
- Polyurethan: Hat sehr dehnbare Fasern, die glatt sind. Oft wird das Material zu Lycra oder Elasthan weiterverarbeitet. Dieses wird zur Erzeugung von Badeanzügen oder Sportbekleidung genutzt.
- Polyacryl: Gekräuselte Fasern, die optisch an Wolle erinnern. Sie fühlen sich flauschig und warm an. Trotzdem ist Polyacryl ein eher schlechter Wärmespeicher.
- Polyethylen: Ist ein besonders reißfestes Material. Es wird daher zur Herstellung von Fischernetzen oder Seilen genutzt.
- Polypropylen: Stellt eine sehr leichte Faser dar, die scheuerfest ist und kaum Wasser aufnimmt. Sie ist pflegeleicht sowie kochbar, weshalb sie für Unterwäsche sowie Teppiche häufig eingesetzt wird.
- Aramid: Wird oft unter der Bezeichnung Kevlar geführt. Hierbei handelt es sich um einen reißfesten Stoff, der für Westen zum Einsatz kommt.
Weitere beliebte und chemisch erzeugte Materialien sind Mikrofaser, Modal, Viskose, Elasthan sowie Kunstleder.
Wie werden synthetische Fasern hergestellt?
Synthetische Fasern werden vollständig durch chemische Synthese aus niedermolekularen, nicht-natürlichen Rohstoffen, typischerweise Erdöl, Erdgas oder Kohle, gewonnen. Der Prozess beginnt mit der Gewinnung von Monomeren aus diesen fossilen Brennstoffen. Diese Monomere sind kleine, reaktionsfähige Moleküle, die in einem Polymerisationsprozess zu langen Kettenmolekülen, den Polymeren, verbunden werden. Je nach gewünschter Faserart kommen unterschiedliche Polymerisationsreaktionen zum Einsatz, wie z.B. die Polykondensation für Polyester und Polyamid oder die Additionspolymerisation für Polyacryl und Polypropylen. Nach der Polymerisation wird das entstandene Polymergranulat geschmolzen (Schmelzspinnverfahren) oder in einem Lösungsmittel gelöst (Nass- oder Trockenspinnverfahren) und anschließend durch Spinndüsen gepresst. Die dabei austretenden feinen Fäden werden verstreckt und texturiert, um ihnen die gewünschten Eigenschaften wie Reißfestigkeit, Elastizität und Griff zu verleihen.
Pflege- und Waschhinweise für synthetische Fasern
Synthetische Fasern sind pflegeleicht. In der Regel können sie bei einer Temperatur von 30 bis 60°C Grad gewaschen werden. Dazu ist der Schonwaschgang besonders gut geeignet. So bleiben Schäden am Gewebe aus und das Textil wird trotzdem sauber.
Wichtig im Umgang mit Chemiefasern ist, dass man auf chloren verzichtet. Ebenso ist beim Trocknen Vorsicht geboten: Zu hohe Temperaturen sorgen dafür, dass das Gewebe spröde wird. Besser ist es, die Textilien nass aufzuhängen und an der Luft zu trocknen. Auch beim Bügeln sollten nur niedrige bis mittlere Temperaturen genutzt werden.
FAQ
Auf dem Markt gibt es viele synthetische Stoffe. Zu ihnen gehören Polyester, Polyamid, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyacryl und Polyurethan. Ebenso findest Du Produkte aus Aramid, Modal, Mikrofaser, Kunstleder sowie Elasthan.
Es gibt viele verschiedene Arten chemischer Fasern. Du findest sie meist unter ihren Handelsnamen, z.B. Kevlar, Spandex, Lycra, Nylon, Perlon, Diolen und Trevira.
Synthetische Fasern sind aufgrund ihrer positiven Eigenschaften vielfältig nutzbar. Du findest sie nicht nur bei der Erzeugung von Textilien, sondern auch bei der Herstellung von Rohren, Küchenutensilien und Bodenbelägen.