Inhaltsverzeichnis
Aktualisiert von Anne am 21. Mai 2025
Veröffentlicht von Carina am 7. Dezember 2020
Zusammenfassung
- Schaumstoffmatratzen sind eine beliebte Wahl für Menschen, die nach Komfort und Unterstützung beim Schlafen suchen
- Die Schaumstoffmatratzen sind so konzipiert, dass sie ihre Form über einen langen Zeitraum hinweg beibehalten
- Da diese Matratzen keinen Raum für Staub und Milben bieten, sind sie eine gute Wahl für Allergiker
Was ist eine Schaumstoffmatratze?
Der Begriff Schaumstoffmatratze bezeichnet eine Kategorie von Matratzen, deren Kern vollständig ohne Metallfedern auskommt. Stattdessen bestehen sie aus aufgeschäumten Kunst- oder Naturstoffen – sogenannten Polymeren – die je nach Art unterschiedliche Eigenschaften mitbringen. Schaumstoffmatratzen gelten als moderne Alternative zu Federkernmodellen und erfreuen sich in Europa, besonders im Bereich der Kaltschaummatratzen, großer Beliebtheit.
Auch wenn Hersteller und Händler meist spezifischere Begriffe wie Kaltschaum, Viscoschaum, Memoryschaum, Gelschaum oder Latex verwenden, gehören Matratzen mit diesen Materialien zur großen Gruppe der Schaumstoffmatratzen. Im Alltag bezieht sich der Begriff meist auf Kaltschaummatratzen.
Gemeinsam ist allen Schaumstoffmatratzen der Verzicht auf Stahlfedern und ein Matratzenkern aus luftdurchlässigem, meist punktelastischem Schaumstoff. Je nach Zusammensetzung variiert das Liegegefühl von weich und anschmiegsam bis stützend und fest. Besonders die Kombination aus guter Anpassungsfähigkeit, leisem Liegeverhalten und vergleichsweise geringem Gewicht macht diese Matratzenform für viele Menschen attraktiv.
Grundsätzlich lassen sich die meisten Matratzen in zwei große Kategorien einteilen: Federkernmatratzen und Schaumstoffmatratzen. Mehr über die Unterschiede und Vorzüge beider Varianten findest du in unserem großen Matratzenarten-Vergleich.
Geschichte der Schaumstoffmatratze
In den 1950er Jahren galten Schaumstoffmatratzen als günstigste, aber auch qualitativ schwächste Variante am Markt. Ihr Ruf litt unter unausgereiften Schaumstoffrezepturen und frühen Herstellungsverfahren, die noch nicht für dauerhafte Belastung ausgelegt waren. Viele dieser Matratzen verloren schon nach kurzer Zeit ihre Elastizität, wurden spröde, bildeten tiefe Kuhlen und mussten bald ersetzt werden.
Seitdem hat sich viel verändert: Die Materialforschung hat Schaumstoffe mit deutlich besseren Eigenschaften hervorgebracht – von punktelastischen Kaltschäumen über temperaturregulierende Gelschaumvarianten bis hin zu langlebigen Latexmischungen. Moderne Schaummatratzen überzeugen heute durch ihre Anpassungsfähigkeit, ihr leises Liegeverhalten und ihre ergonomische Unterstützung – oft schneiden sie in Tests sogar besser ab als viele Federkernmatratzen.
Trotz dieser Fortschritte finden sich nach wie vor einfache Modelle aus minderwertigem Schaum auf dem Markt, meist unter der Bezeichnung Komfortschaum. Solche Matratzen eignen sich nur für wenige Einsatzbereiche oder Personengruppen. Wer dauerhaft gut schlafen will, sollte beim Kauf auf Qualitätsmerkmale achten und die Unterschiede zwischen einfachen und hochwertigen Schaumstoffen kennen.
Welche Arten von Schaumstoffmatratzen gibt es?
Arten von Schaumstoffmatratzen
Schaummatratzen lassen sich in 5 Haupttypen unterteilen:
- Latexmatratzen
- Komfortschaummatratzen
- Kaltschaummatratzen
- Viscoschaummatratzen
- Gelschaummatratzen
Hochwertige Schaumstoffmatratzen entlasten gezielt Rücken, Muskulatur und Gelenke – daher empfehlen viele Fachleute Schaumstoffmatratzen besonders bei Verspannungen oder Rückenschmerzen.
Latexmatratze
Latexmatratzen bestehen aus aufgeschäumtem Gummi, dessen Ausgangsstoff entweder natürlicher, synthetischer oder gemischter Latex ist – auch bekannt als Kautschuk. Matratzen aus Naturlatex, also aus dem Milchsaft des Kautschukbaums, zeichnen sich durch besonders hohe Punktelastizität aus, sind aber deutlich schwerer als Modelle aus rein synthetischem Latex. Im Handel finden sich Varianten aus Natur-, Kunstlatex oder Mischformen.
Der Matratzenkern entsteht durch Vulkanisation: Flüssiger Latex wird zusammen mit Vulkanisiermitteln in eine Form gegossen und unter Hitzeeinwirkung zu elastischem Schaumstoff vernetzt. Während dieses Prozesses verbrauchen sich die Zusatzstoffe, sodass das fertige Produkt bei fachgerechter Herstellung ausschließlich aus reinem Latex besteht. Die typischen vertikalen Luftkanäle von Stiftlatex entstehen durch Heizstifte in der Form und verbessern sowohl die Atmungsaktivität als auch das Schlafklima.
Besonders hochwertig ist Talalay-Latex, dessen aufwendige Herstellung mit einem erhöhten Energieeinsatz verbunden ist. Dafür bietet dieser Latextyp eine noch feinere Zellstruktur, exzellente Rückstellkraft und eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer.
Latexmatratzen verfügen über ein hohes Raumgewicht von etwa 70 bis 90 kg/m³ und gelten als sehr formstabil. Sie bieten exakte Körperanpassung und eignen sich – abhängig vom Schichtaufbau – für nahezu alle Schlafpositionen. Allerdings machen ihr Gewicht und ihre geringe Flexibilität sie etwas pflegeintensiver im Alltag, etwa beim Wenden oder Transport.
Komfortschaummatratze
Komfortschaummatratzen zählen zu den einfachsten und preisgünstigsten Varianten im Bereich der Schaumstoffmatratzen. Ihr Kern besteht in der Regel aus herkömmlichem PU-Weichschaum (Polyurethan), der wegen der erforderlichen Wärmezufuhr bei der Herstellung auch als Heißschaum bezeichnet wird – im Unterschied zum hochwertigeren Kaltschaum.
PU-Komfortschaum ist besonders leicht, weist jedoch nur eine mittlere Rückstellkraft auf und besitzt meist ein geringes Raumgewicht. Dadurch fällt seine Lebensdauer kürzer aus, und auch der Liegekomfort bleibt eher bescheiden – trotz des vielversprechenden Namens. Die offenporige Struktur sorgt zwar für gute Atmungsaktivität, bietet aber kaum Feuchtigkeitsregulierung. Wer im Schlaf stark schwitzt, findet hier kaum das ideale Schlafklima. Aufgrund der geringen Belastbarkeit empfiehlt sich Komfortschaum in erster Linie für leichte und zierliche Personen.
Für Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase kann eine einfache Komfortschaummatratze eine günstige Übergangslösung darstellen. Ab einer Körpergröße von etwa 1,50 m oder einem Alter von 15 Jahren lohnt sich jedoch der Wechsel auf ein stabileres Modell mit besserer Stützkraft.
Gelegenheitsnutzung ist das typische Einsatzgebiet: Im Gästezimmer, in Ferienunterkünften oder im Wohnmobil erfüllen Komfortschaummatratzen ihren Zweck. Auch für Personen mit sehr niedrigem Körpergewicht kann ein einfaches Modell ausreichend sein. Für den täglichen Gebrauch durch normalgewichtige oder schwerere Erwachsene sind sie jedoch aufgrund der schwachen Stützeigenschaften und der schnellen Materialermüdung nur bedingt geeignet.
Kaltschaummatratze
Kaltschaummatratzen gehören in Deutschland zu den beliebtesten Matratzentypen. Ihr Kern besteht – wie bei vielen anderen Schaumstoffen – aus Polyurethan. Im Unterschied zu Komfortschaum basiert Kaltschaum (auch HR-Schaum für „high resilient“) auf einer leicht modifizierten Rezeptur mit größeren Poren, die nach dem Schäumen gezielt aufgeplatzt werden. Dieses „Crushing“-Verfahren sorgt für eine besonders offenporige Struktur und macht den Schaum zugleich atmungsaktiver und elastischer. Anders als bei Heißschaum erfolgt die Herstellung bei niedrigeren Temperaturen – daher der Begriff Kaltschaum.
Kaltschaummatratzen werden in der Regel aus großen Schaumstoffblöcken geschnitten und anschließend mit verschiedenen Oberflächenprofilen versehen. Diese Einschnitte (z. B. Würfel- oder Wellenschnitte) optimieren die Anpassung an unterschiedliche Körperzonen. Entscheidend für die Qualität ist jedoch vor allem das Raumgewicht (RG): Matratzen mit einem RG-Wert ab etwa 35 kg/m³ gelten als formstabil, langlebig und besonders punktelastisch. Modelle mit hohem RG haben ein hervorragendes Verhältnis von Komfort und Haltbarkeit – oft vergleichbar mit Latexmatratzen, aber zu einem günstigeren Preis.
Dank ihrer Flexibilität lassen sich Kaltschaummatratzen problemlos mit verstellbaren Lattenrosten kombinieren. Viele Modelle funktionieren auch auf einfachen Unterlagen wie Rollrosten oder sogar Paletten. Einige besonders atmungsaktive Matratzenkonstruktionen – wie moderne Hybrid- oder Markenmodelle – können sogar direkt auf dem Boden liegen, ohne dass es zu Feuchtigkeitsproblemen kommt.
Kaltschaummatratzen eignen sich hervorragend für Allergiker, da ihr Material Hausstaubmilben kaum Lebensraum bietet. Zudem punkten sie durch ihr geringes Gewicht, das den Transport und das Wenden erleichtert. Ausgesprochen pflegeleicht sind Modelle, die nicht regelmäßig gewendet werden müssen und dennoch dauerhaft ihre Form behalten.
Viscoschaummatratze
Viscoschaum entstand ursprünglich für die US-Raumfahrt und gilt heute als stark druckentlastendes Matratzenmaterial. Die Bezeichnung „visco“ (zäh) beschreibt das typische Verhalten dieses Schaumtyps: Viscoschaum reagiert verzögert auf Körperwärme und Gewicht, passt sich punktgenau an und kehrt nur langsam in seine Ausgangsform zurück. Je nach Anbieter findet sich das Material auch unter Namen wie Memoryschaum, Gedächtnisschaum, viscoelastischer Schaum oder Visko-Mineralschaum. Der Kern besteht meist aus einem speziell modifizierten PU-Kaltschaum, der durch ein polymeres Formgedächtnis seine charakteristische Anpassung entwickelt.
Das Einsinken erfolgt sanft und gedämpft – eine Eigenschaft, die besonders bei orthopädischen Beschwerden geschätzt wird. Für ein langlebiges Modell sollte der RG-Wert bei mindestens 45 kg/m³ liegen. Weil Viscoschaum nahezu keinen Gegendruck erzeugt, eignet er sich zur Druckentlastung – bietet jedoch weniger Stützkraft als Matratzen aus Kaltschaum oder Latex. Wer sich nachts häufig bewegt, kann die träge Rückstellfähigkeit mitunter als störend erleben. Bei bewegungsarmen Schläfern oder in der Pflege hat sich Viscoschaum dagegen bewährt, da er das Risiko von Druckstellen deutlich senken kann.
Ein Nachteil liegt im temperaturabhängigen Verhalten: Unter 18–20 °C bleibt die Liegefläche spürbar hart, erst bei Zimmertemperatur entfaltet sich die volle Anpassungsfähigkeit. Weil die Wärmespeicherung hoch und die Feuchtigkeitsableitung begrenzt ist, ergänzen viele Hersteller den Matratzenkern mit Lüftungskanälen oder atmungsaktiven Filterschaumschichten. Für Menschen mit starkem Bewegungsdrang oder nächtlichem Hitzestau ist eine Matratze aus Visco daher nicht immer die beste Wahl. Wer hingegen besonderen Wert auf Druckentlastung legt, findet im Memoryschaum eine sehr körpernahe, geräuscharme und weiche Schlafunterlage.
Gelschaummatratze
Gelschaum gehört zur Gruppe der Kaltschaummaterialien, wird jedoch bei der Herstellung gezielt mit speziellen Gel-Komponenten angereichert. Diese Zusätze lagern sich während des Schäumprozesses in die Polyurethan-Grundstruktur ein und verleihen dem Endprodukt seine typische, leicht nachgiebige Gel-Charakteristik. Der Begriff „Gelschaum“ bezieht sich somit sowohl auf die verwendeten Zusatzstoffe als auch auf das resultierende Liegegefühl.
Charakteristisch für Gelschaum ist seine hohe Rückstellkraft und schnelle Reaktion auf Druck. Gelschaummatratzen passen sich sofort an Positionsveränderungen an und erleichtern dadurch das nächtliche Umdrehen – ein deutlicher Vorteil gegenüber dem trägeren Viscoschaum, der Bewegungen eher abbremst. Im Gegensatz zu Viscoschaum reagiert Gelschaum nicht auf Wärme, sondern allein auf Druck, was ihn besonders für kühlere Schlafzimmer geeignet macht. In seiner Elastizität ähnelt er hochwertigem Kaltschaum, wirkt jedoch spürbar weicher und vermittelt ein stärkeres Einsinkgefühl – eine Eigenschaft, die nicht zu jedem Schlaftyp passt.
Die meisten Gelschaummatratzen bestehen aus einem mehrschichtigen Aufbau: Außenbezug, Polstervlies, eine dünne Gelschaumauflage sowie eine tragende Basis aus Kaltschaum oder Taschenfederkern. Reine Gelschaumkerne, die vollständig auf eine stützende Unterschicht verzichten, sind selten. Sie lassen sich zwar beidseitig verwenden, bieten allerdings deutlich weniger Stabilität und Halt im Vergleich zu Hybridvarianten mit kombinierter Schaum- oder Federbasis.
Vorteile (Liste)
Vorteile
- Schon einfache Modelle sind sehr günstig erhältlich, während hochwertige Varianten ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
- Hochwertige Schaumstoffe stützen Wirbelsäule und Muskulatur zuverlässig – besonders vorteilhaft für Rücken- und Bauchschläfer.
- Offenzellige Schäume ermöglichen Luftzirkulation und regulieren Feuchtigkeit – ideal bei Schweißbildung.
- Schaumstoffmatratzen sind meist unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und weniger anfällig für Schimmel.
- Auch auf einfachen oder starren Lattenrosten gut einsetzbar, viele Modelle eignen sich sogar für verstellbare Unterfederungen.
- Qualitativ hochwertige Matratzen mit hohem Raumgewicht behalten ihre Form über viele Jahre hinweg.
- Besonders Kaltschaum- und Komfortschaummatratzen lassen sich einfach wenden, transportieren und beziehen.
Nachteile (Liste)
- Billige Komfortschäume verlieren schnell ihre Form und bilden Liegekuhlen.
- Komfortschaum bietet oft nur flächenelastisches Einsinken, was nicht jeder Schlaftyp bevorzugt.
- In kühlen Räumen fühlen sich diese Matratzen anfangs oft hart an und reagieren verzögert.
- Matratzen mit Naturfasern in der Abdeckung (z. B. Latex-Kokos) können Staub und Milben anziehen.
- Latexmatratzen oder Modelle mit hohem Raumgewicht wiegen oft deutlich mehr.
- Einige Matratzen müssen regelmäßig gedreht oder gewendet werden, um Verformungen zu vermeiden.
- Werden Matratzen dauerhaft falsch gelagert, kann sich das negativ auf die Elastizität auswirken.
Tipp
Achte beim Kauf einer Schaumstoffmatratze besonders auf das Raumgewicht (RG) des Schaumkerns. Es gibt Aufschluss über die Dichte und Haltbarkeit des Materials. Ein RG ab 35 kg/m³ gilt als gutes Qualitätsmerkmal für Kaltschaum- und Gelschaummatratzen – je höher der Wert, desto formstabiler, langlebiger und punktelastischer ist die Matratze.
Für wen eignen sich Schaumstoffmatratzen?
Überblick
- AllergikerInnen – dank geschlossener Zellstruktur vieler Schäume kaum anfällig für Schimmel oder Milben (je nach Bezug)
- Rücken- und Bauchschläfer – profitieren von der guten Flächenelastizität und stabilen Lagerung
- Unruhige SchläferInnen – Schaumstoff dämpft Bewegungen, wodurch das nächtliche Umdrehen leiser und leichter fällt
- Leichte bis normalgewichtige Personen – Schaumstoffe verteilen das Gewicht gleichmäßig, ohne einzusinken
- Kinder und Jugendliche – speziell Kaltschaum bietet bei geringem Gewicht gute Unterstützung fürs wachsende Skelett
- Senioren – je nach Modell einfache Handhabung durch geringes Gewicht (z. B. bei Komfort- oder Kaltschaum)
- Menschen mit Rückenschmerzen – hochwertige Kaltschaum- oder Gelschaummatratzen stützen punktgenau und entlasten die Wirbelsäule
Auf was solltest du bei Schaumstoffmatratzen achten?
Härtegrad bei Schaumstoffmatratzen
Die meisten Schaumstoffmatratzen gibt es in mehreren Härtegraden, oft mit zusätzlichen Empfehlungen für bestimmte Körpergewichtsbereiche. Hersteller verwenden dafür meist Kürzel wie H3 oder F4. Diese Angaben folgen jedoch keiner einheitlichen Norm und führen bei vielen Käuferinnen und Käufern zu Verwirrung. Die Einstufungen unterscheiden sich je nach Anbieter und lassen sich kaum objektiv vergleichen.
Viele Fachleute kritisieren die uneinheitlichen Härtegrad-Bezeichnungen und empfehlen stattdessen, auf das Raumgewicht (RG) zu achten. Es liefert deutlich zuverlässigere Hinweise auf die Qualität und Stabilität einer Matratze. Ein hoher RG-Wert deutet auf eine langlebige, formstabile Schaumqualität hin – unabhängig vom angegebenen Härtegrad.
Am besten testest du eine neue Matratze unter realen Bedingungen bei dir zuhause. Seriöse Anbieter bieten eine risikofreie Probezeit mit Rückgabemöglichkeit. So findest du ohne Druck heraus, ob sich das Liegegefühl wirklich für dich eignet – und kannst das Modell bei Bedarf unkompliziert umtauschen.
Zonen / Zonierung
Eine 7-Zonen-Kaltschaummatratze unterteilt den Matratzenkern durch gezielte Einschnitte in unterschiedlich feste Bereiche. Diese Zonen sollen das Körpergewicht optimal verteilen: Schwerere Partien wie Schultern oder Becken sinken tiefer ein, während leichtere Zonen wie Taille oder Nacken mehr Halt erhalten. So bleibt die Wirbelsäule in jeder Schlaflage möglichst gerade – was die Muskulatur entlastet und die nächtliche Regeneration fördern soll.
Gerade Kaltschaummatratzen neigen allerdings zu Schwankungen innerhalb derselben Produktionsreihe. Schon geringe Abweichungen bei der Materialdichte können dazu führen, dass die Zonenwirkung abgeschwächt oder ungleichmäßig ausfällt. Hochwertige Matratzen mit gleichbleibender Qualität müssen deshalb strenge Kontrollen durchlaufen – was ihren Preis in die Höhe treibt.
Viele Fachleute sehen das Konzept mehrerer Liegezonen kritisch. Im Alltag verändert sich die Schlafposition ständig, wodurch die Wirkung der Zonierung oft verloren geht. In unabhängigen Tests schneiden Matratzen mit wenigen oder ganz ohne Zonen häufig genauso gut oder sogar besser ab als aufwendig zonierte Modelle.
Wichtiger als die Anzahl der Zonen sind hochwertiger Schaumstoff, saubere Verarbeitung und ein auf deinen Körper abgestimmter Härtegrad. Eine gute Matratze erkennst du nicht allein an der Anzahl ihrer Zonen – sondern an ihrem tatsächlichen Liegekomfort.
One–fits–all-Schaummatratzen mit neuartigem Aufbau
Um neben den hervorragenden Liegeeigenschaften ausgewählter Kaltschäume auch einen besseren Luftaustausch zu gewährleisten, sind einige Matratzen-Anbieter mittlerweile dazu übergegangen, in einem Matratzenkern mehrere Schaumstoff-Typen miteinander zu verbinden. Mit Matratzen aus intelligent kombinierten Materialschichten erreichen manche einen höheren Schlafkomfort, als man ihn von vielen handelsüblichen 7-Zonen-Matratzen kennt.
Snooze Project nutzt für seine moderne One-fits-All-Kaltschaummatratze als stützendes Basismaterial einen offenporigen Poly-Schaum, der dank seiner hohen Dichte für Stabilität und eine verstärkte Feuchtigkeits- und Luftzirkulation sorgt. Statt vieler Liegezonen verfügt der Basisschaum über wenige gezielte Konturschnitte, die der natürlichen Doppel-S-Form der menschlichen Wirbelsäule folgen: Sie stützen das Becken und sorgen gleichzeitig dafür, dass die breite Schulterpartie tief genug einsinkt.
Ergänzt wird die Basisschicht durch eine Komfortschicht aus besonders hochwertigem, sorgfältig produziertem Kaltschaum: Sie gibt punktelastisch nach und verteilt den Druck Deines Körpers gleichmäßig auf die gesamte Liegefläche. Härtegrade sind bei einer derart aufgebauten Matratze unnötig: Der mittelfeste Kaltschaum lässt bei dieser nachgiebigen, aber stützenden Bauweise praktisch jeden Körpertyp zwischen 50-120 kg in allen Schlafpositionen entspannt schlafen.
Der Aufbau neuartiger Matratzen basiert in den meisten Fällen auf der Kombination mehrerer Materialien, passt aber nicht automatisch zu jedem Schlaftyp. Deswegen solltest du vor dem Kauf auf die beschriebenen Liegeeigenschaften, aber auch auf wichtige Matratzen-Merkmale wie ein hohes Raumgewicht verbauter Schaumstoffe, eine qualitativ hochwertige Verarbeitung und Siegel wie STANDARD 100 by OEKO-TEX® achten.
Probeliegen & Probeschlafen
Auch wenn es sich nicht direkt um ein technisches Merkmal der Matratze handelt, spielt die Möglichkeit zum Probeschlafen eine zentrale Rolle beim Matratzenkauf. In stationären Fachgeschäften bieten Händler in der Regel ein kurzes Probeliegen auf Ausstellungsstücken an. Doch ein paar Minuten im Laden reichen kaum aus, um den tatsächlichen Liegekomfort seriös einzuschätzen – besonders, wenn sich der Körper erst nach mehreren Nächten an das neue Schlafgefühl gewöhnt.
Beim Onlinekauf greift das gesetzlich verankerte Rückgaberecht (§ 312b BGB), das dir grundsätzlich erlaubt, eine bestellte Matratze innerhalb von 14 Tagen zurückzugeben. Allerdings empfinden viele Käufer diesen Zeitraum als zu kurz: Der Körper braucht oft mehr Zeit, um sich wirklich an eine neue Matratze zu gewöhnen und eventuelle Beschwerden auszuschließen.
Deutlich sinnvoller ist eine verlängerte Testphase mit mindestens 30 Tagen Probeschlaf, wie sie viele seriöse Online-Anbieter ermöglichen. Dabei kannst du die Matratze in deinem eigenen Schlafzimmer und unter realistischen Bedingungen ausprobieren. Gefällt dir das Liegegefühl nicht, erfolgt im Idealfall eine unkomplizierte Rücknahme samt vollständiger Rückerstattung. Achte dabei unbedingt darauf, dass keine Gutscheinbindung erfolgt – nur eine echte Rückzahlung bietet dir volle Entscheidungsfreiheit.
Besonders empfehlenswert ist eine Probeschlaf-Option bei Matratzen mit ungewöhnlichem Liegegefühl, etwa bei Viscoschaum-Modellen, die stark einsinken und keinen Gegendruck erzeugen. Hier zeigen sich mögliche Probleme oft erst nach einigen Wochen. Aber auch bei Kaltschaum-, Latex- oder Hybridmatratzen ist ein längerer Testzeitraum sinnvoll, um sicherzugehen, dass die Matratze langfristig zu deinem Körper und deinen Schlafgewohnheiten passt.
FAQ
Der Begriff „Schaumstoffmatratze“ ist ein Oberbegriff für verschiedene Matratzentypen mit Schaumkern. Eine Kaltschaummatratze gehört dazu – sie besteht aus hochwertigem, punktelastischem PU-Schaum mit offenporiger Struktur.
Du kannst eine Schaumstoffmatratze selbst kürzen, solltest dabei aber sehr sorgfältig vorgehen. Verwende ein langes, scharfes Messer oder ein elektrisches Brotmesser für einen sauberen Schnitt. Markiere die gewünschte Länge vorab mit einem Lineal und schneide langsam und gleichmäßig durch. Anschließend kannst du die Schnittkante mit Schleifpapier glätten.
Für Erwachsene empfehlen sich Schaumstoffmatratzen mit einer Gesamtdicke von mindestens 16 bis 20 cm, damit der Körper ausreichend gestützt wird. Bei Kindern oder für gelegentliche Nutzung (z. B. im Gästezimmer) reichen auch 10 bis 14 cm.