Schlafpositionen bei Paaren: Das verraten sie über Deine Beziehung

Aktualisiert am 24. August 2023
Veröffentlicht am 23. Oktober 2021

⏰ Wie schlaft ihr? Das müsst ihr wissen:

  • Grundsätzlich gibt es drei Paarschlaf-Positionen: Rücken an Rücken, Blick in dieselbe Richtung und auf Distanz
  • Jede Position hat ihre eigene Bedeutung und zeigt, wie Paare zueinanderstehen können
  • Wer als Paar schlecht schläft, sollte vor allem eins tun: Darüber reden und gemeinsame eine Lösung suchen

Schlafpositionen bei Paaren: Sagen sie etwas über Eure Beziehung aus?

Wie man sich bettet, so liegt man … Schenken wir zeitgenössischen Studien Glauben, so muss es wohl auch heißen: Wie man sich bettet, so liebt man. Denn angeblich soll die Schlafposition bei Paaren tatsächlich etwas über die Beziehung aussagen. Ob zart berührt, heiß umschlungen, verknotet oder distanziert – wir wollen uns die verschiedenen Schlafpositionen genauer ansehen und der Frage auf den Grund gehen, ob sie tatsächlich ein Gradmesser für eine Beziehung sein können.

Der Schlaf – sehr Ich-bezogen

Die Wissenschaft weiß heute so einiges über den Schlaf. Die moderne Technik macht es möglich. Schlaflabore und diverse Messverfahren ergeben dabei ein recht gutes Bild über unsere nächtliche Ruhephase.

Der Schlaf ist wichtig, damit unser Gehirn sich erholen kann. Das gilt auch für die Organe und das Immunsystem. Im Schlaf entgiften wir. Das bedeutet, dass Stoffwechselprodukte abgebaut werden. Solche, die unser Körper nicht mehr braucht, aber auch solche, die unseren Körper schädigen könnten wie etwa Beta-Amyloid, das in der Alzheimer-Forschung eine wichtige Rolle spielt.

Insofern sollten wir alle darauf achten, dass wir ausreichend und gut schlafen. Das ist nun aber eine sehr Ich-bezogene Angelegenheit. Frühaufsteher, Langschläfer, Schnarcher*in, Schlafwandeln, Alpträume – schlafen ist etwas sehr Persönliches, das der Mensch nicht so einfach verändern kann, wenn er zum Beispiel eine Beziehung beginnt. Wälzen, drehen, sich kurz erheben – einige Schläfer*innen kommen auf bis zu 50 kleinere Bewegungen pro Nacht. Er mag es bei offenem Fenster zu schlafen, sie friert. Er schnarcht, sie wacht dauernd auf. Schlafforscher Gerhard Klösch von der Medizinischen Universität Wien kommt zu der Erkenntnis: “Frauen und Männer passen im Bett nicht unbedingt zusammen.”

Die gute Nachricht: Schlafen zu zweit kann dennoch funktionieren und auch Vorteile mit sich bringen.

Gemeinsam schlafen geht trotzdem

Wie ausgeführt, ist es nicht selbstverständlich, dass der Mensch mit einer geliebten Person auch das Bett teilen kann. Der Schlaf ist erst einmal eine Zuwendung zu sich selbst. Dennoch erfüllt der Paarschlaf emotionale und sinnliche Funktionen, die über die reine körperliche Bedürftigkeit hinausgehen. Es sind der Körperkontakt, Wärme und der Geruch, über die wir quasi nonverbal kommunizieren. Vor allem geht es um das Gefühl der Geborgenheit. Es gibt zwar nur wenige Studien über das Schlafen zu zweit, aber sie zeigen, dass Paare im Laufe der Zeit ihren Schlafrhythmus aufeinander abstimmen.

Schauen wir uns jetzt an, in welchen Schlafpositionen Paare bevorzugt nächtigen.

Die Wissenschaft schläft mit

Im Rahmen einer Studie des Psychologen Professor Richard Wiseman von der Universität Hertfordshire wurden über 1000 Personen gebeten, ihre bevorzugte Schlafposition zu beschreiben. Die Untersuchung ergab, dass 42 % der Paare Rücken an Rücken schlafen, 31 % mit Blick in dieselbe Richtung und nur 4 % die Nacht einander zugewandt verbringen. Wiseman will zudem herausgefunden haben, dass die Beziehung umso schlechter war, je weiter die Paare voneinander entfernt schliefen.

Das könnte Eure Schlafposition über Eure Beziehung verraten:

Paarschlaf-Position: Rücken an Rücken

Beide Partner sind unabhängig. Sie schätzen und respektieren sich. Der beschützende Arm um die Schulter ist nicht notwendig, um sich gut aufgehoben und geborgen zu fühlen. Auch wenn es merkwürdig klingt, so steht bei dieser Position die emotionale Nähe und sexuelle Anziehung im Vordergrund.

Paarschlaf-Position: Blick in dieselbe Richtung

Sehr beliebt in unseren Breitengraden ist der Blick in die gleiche Richtung, wobei sich die Partner in der Seitenlage befinden. Hier gibt es kleine, aber feine Unterschiede, die wir uns jetzt genauer ansehen.

Kopf auf Schulter

Eine Person liegt auf dem Rücken, während der/die Partner*in den Kopf auf der Schulter platziert. Eine Beschützer-Position, die allerdings auch Ausdruck von Dominanz sein kann. Wenn eine Person es gewohnt ist, ihre Meinung in der Partnerschaft durchzusetzen, kann das Potenzial für Konflikte in sich bergen. Kann, muss aber natürlich nicht.

Löffelchen-Position

Ein Partner umschließt den anderen und signalisiert damit die beschützende Rolle. Der andere Partner kann sich sicher und geborgen fühlen. Vor allem aber wird so Vertrauen angezeigt, denn der umschließende Griff ist von großer Nähe gekennzeichnet.

Beine umschlungen

Vor allem frisch verliebte Paare geben an, in dieser Position in den Schlaf zu finden. Nähe und Intimität finden hier ihren Ausdruck. Die frisch Verliebten können nicht genug voneinander bekommen. Sollte diese Paarschlaf-Position über längere Zeit Bestand haben, ist zu vermuten, dass das Paar gut aufeinander eingespielt und fähig zu einer offenen Kompromissbereitschaft ist.

Paarschlaf-Position: Auf Distanz

Das hört sich erstmal kritisch an: Geschlafen wird distanziert. Keine Berührung an Händen, Füßen oder einem anderen Körperteil. Die Partner haben quasi ihre eigene Bettseite. Das kann Ausdruck von Problemen sein. Allerdings auch eine sehr gesunde Partnerschaft signalisieren. Dann nämlich, wenn sich die Partner gegenseitig respektieren und den Fokus auf einen erholsamen Schlaf legen. Gekuschelt wird dann eben vorher, um beim eigentlichen Schlaf das Potenzial der Erholung vollständig auszuschöpfen.

Was immer hilft – miteinander reden

Ob langes Lesen, Fernsehen im Schlafzimmer, die Zimmertemperatur, das offene Fenster oder das Schnarchen – wenn zwei Menschen auch im gemeinsamen Schlaf zueinander finden wollen, tauchen unweigerlich Probleme auf. Die sollten angesprochen werden. Was stört Dich an meinen Schlafgewohnheiten? Was stört mich an Deinen? Dabei hilft die wissenschaftliche Erkenntnis, dass Schlafprobleme als alleiniger Trennungsgrund sehr selten sind. In der Regel gelingt also Paaren das nächtliche Arrangement. Auch getrennte Betten sind mitnichten das Zeichen für eine ruinierte Beziehung. In diesem Artikel kann Du Dich genauer über dieses Thema informieren. Ohnehin geht der Trend vom Gruppenschlaf über den Paarschlaf hin zum Einzel-Schlaf. Das hängt auch damit zusammen, dass die Schlafqualität in einer Zeit zunehmender Hektik und Reizüberflutung immer wichtiger wird. Aber das ist ein anderes Thema, dem wir uns beizeiten genauer widmen werden.

FAQ

Aus Sicht des/der Liegenden soll die linke Bettseite besser geeignet sein, um morgens aufzustehen. Männer schlafen daher häufig rechts, um ihrer Liebsten den Vortritt zu lassen. Letztlich sollten Paare allerdings so schlafen, wie sie sich wohlfühlen.

Laut historischen Quellen registrieren wir das Schlafen zu zweit erst ab dem Mittelalter. Geläufig war vorher der Gruppenschlaf, bei dem sich mehrere Personen die Schlafgelegenheit teilten. Paarschlaf folgt weniger biologischen Notwendigkeiten, sondern mehr kulturellen Normen.

Die bekanntesten Schlafpositionen sind Rückenlage, Bauchlage, Seitenlage und Embryonallage. Paare schlafen häufig Rücken an Rücken, mit dem Blick in dieselbe Richtung oder einander zugewandt.

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