Stört blaues Licht unseren Schlaf?

Fernseher im Schlafzimmer

Aktualisiert am 24. August 2023
Veröffentlicht am 22. Juli 2023

⏰ Das Wichtigste in Kürze

  • Der hohe Blauanteil im Tageslicht hält uns wach.
  • Blaues Licht findet sich auch in elektronischen Geräten. Das liegt an den LEDs, die dort verarbeitet sind.
  • Es ist nicht endgültig belegt, dass Schlafstörungen nach Bildschirmnutzung ausschließlich am blauen Lichtanteil liegen.
  • Dennoch sollte man sich vor dem Schlafengehen möglichst wenig Licht aussetzen und nur noch Lichtquellen nutzen, die man wirklich benötigt.

Wie beeinflusst blaues Licht unseren Schlaf?

Im Bett ist es gemütlich. Kein Wunder, dass Menschen die Wohlfühlatmosphäre für mehr Dinge nutzen als den Schlaf. Die Lieblingsserie auf dem Laptop, surfen auf dem Smartphone, Lesen mit dem Tablet – elektronische Geräte sind dabei.

Bekannt ist: Das Licht der digitalen Begleiter hat einen besonders hohen Blau-Anteil. Und das soll dem Schlaf nicht förderlich sein. So liest man es häufig. Viele Geräte haben mittlerweile einen Nachtmodus, der den Blaulicht-Anteil verringert. Brillen mit Blaufilter sind auch im Angebot.

Beeinträchtigt der hohe Blaulicht-Anteil wirklich den Schlaf? Was sagt die Wissenschaft? Wir haben uns auf die Suche nach Antworten begeben. Wer weiter liest, bringt etwas Licht in das Dunkel eines spannenden Themas.

Was ist blaues Licht?

Licht ist eine Form der elektromagnetischen Strahlung.

Gemeint sind in der Regel die für das menschliche Auge sichtbaren Anteile. Das Licht stammt natürlicherweise von der Sonne (Tageslicht) oder vom Mond (nachts). Der Mensch erzeugt aber auch selbst Licht, durch Feuer oder elektrische Anwendungen zum Beispiel.

Blaues Licht zeichnet sich aus durch energiereiche, kurzwellige Lichtwellen. In der Mittagssonne wirkt es besonders auf uns ein. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung unseres Hormonhaushalts und unserer inneren Uhr.

Wie wirkt nun blaues Licht?

Welche Wirkung hat blaues Licht?

Der hohe Blauanteil im Tageslicht hält uns wach. Der Kreislauf kommt auf Touren. Richtung Abend nimmt das natürliche Licht ab. Wärmere Lichtfarben signalisieren dem Gehirn, langsam in den Schlafmodus überzugehen. Das Schlafhormon Melatonin wird vermehrt produziert.

So weit, so gut. Blaues Licht findet sich – wie gesagt – auch in elektronischen Geräten. Das liegt an den LEDs, Light Emitting Diodes (dt. „Leuchtdioden“), die dort verarbeitet sind. Diese modernen Leuchtmittel sorgen dafür, dass wir deutlich mehr blauem Licht ausgesetzt sind als früher.

Da klingt es plausibel, dass die LED-beleuchteten Bildschirme unseren Schlaf beeinflussen. Ein Fall für die Wissenschaft. Ein Fall für belastbare Studien. Doch die fehlen. Ein lesenswerter Artikel der AOK fasst es folgendermaßen zusammen:

“Demnach schlafen Menschen schlechter, wenn sie sich abends dem Blaulicht von Bildschirmen aussetzen. Andere Studien haben dies allerdings nicht so eindeutig gezeigt.” 

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die Wissenschaftsredaktion des mdr:

“Andersherum ist aber auch nicht belegt, dass Schlafstörungen nach Bildschirmnutzung ausschließlich am blauen Lichtanteil liegen. Die Gemengelage bleibt kompliziert, Studien sind oftmals … zu wenig aussagekräftig, und damit sind wir eigentlich noch immer auf dem Stand von vor zwei Jahren.”

Auch Medizin-Transparent sieht keine klipp-und-klare Studienlage. Bleiben die Hoffnung auf bessere Studien und unsere Tipps für besseren Schlaf.

Blaues Licht vor dem Einschlafen: Unsere Tipps für eine bessere Schlafhygiene

Gleich vorweg: Probleme mit Ein- oder Durchschlafen sind häufig. Wer über lange Zeit öfter als 3 Nächte in der Woche schlecht schläft, könnte unter einer chronischen Schlafstörung (Insomnie) leiden. Dann ist es ratsam, dieses Problem mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen.

Auch unabhängig davon ist es ratsam, abends nur die Leuchtquellen einzuschalten, die nötig sind. Wer kann, sollte etwa zwei bis drei Stunden vor dem Schlafen keine elektronischen Geräte mehr benutzen. So wirkt man einer potentiellen Überreizung entgegen.

Eines der besten Mittel für guten Schlaf ist es, tagsüber viel Tageslicht zu tanken. Das befördert den Schlaf-Wach-Rhythmus. Viele weitere Tipps für erholsamen Schlaf findest Du in unseren ausführlichen Tipps zur Schlafhygiene.

FAQ

Licht ist im Allgemeinen ein Muntermacher. Vor dem Schlafengehen sollte man daher zu viel Licht vermeiden. Ob blaues Licht wirklich den Schlaf stört, ist wissenschaftlich noch nicht genau geklärt

Licht macht wach. Daher schläft man im Dunklen am besten. Abends am besten nur die Leuchtquellen einschalten, die man wirklich braucht. Wer kann, sollte etwa zwei bis drei Stunden vor dem Schlafen keine elektronischen Geräte mehr benutzen

Je länger man sich abends hellem Licht aussetzt, desto später wird man müde. Etwa zwei bis drei Stunden vor dem Schlafen sollte man nur die Lichtquellen benutzen, die man wirklich braucht.

Heutzutage nutzen wir vermehrt LED-Bildschirme und -Lampen. Damit sind wir vermehrt blauem Licht ausgesetzt. Blaues Licht ist vor allem im Sonnenlicht. Vor dem Schlafengehen sollte man sich nicht zu hellem Licht aussetzen.

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