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Aktualisiert von Anne am 6. Mai 2025
Veröffentlicht von Carina am 10. Februar 2021
Zusammenfassung
- Antipilling beschreibt eine Ausrüstung oder Eigenschaft von Textilien, die Knötchenbildung auf der Oberfläche wirksam reduziert
- Sie schützt Stoffe bei Reibung vor sichtbarem Verschleiß und erhält das glatte Erscheinungsbild länger
- Mechanische oder chemische Verfahren festigen die Faserstruktur und beugen Pilling von Anfang an vor
Was ist Antipilling?
Antipilling bezeichnet eine Ausrüstung oder Eigenschaft von Textilien, die das Entstehen von Pilling – also kleiner Faserknötchen auf der Oberfläche – gezielt verhindert oder deutlich reduziert. Diese Maßnahme kommt bei der Herstellung von Stoffen zum Einsatz, um das äußere Erscheinungsbild langlebiger zu erhalten und die Oberfläche glatt und gepflegt wirken zu lassen, auch nach wiederholtem Tragen oder Waschen.
Während Pilling ein unerwünschtes Ergebnis mechanischer Reibung ist – sichtbar in Form kleiner Knötchen oder Fusseln auf dem Stoff – zielt Antipilling darauf ab, genau diesen Effekt zu vermeiden. Pilling entsteht durch gelöste Fasern, die sich durch Bewegung und Kontakt mit anderen Oberflächen verfilzen. Antipilling-Maßnahmen setzen an der Faser, der Garnstruktur oder der Stoffoberfläche an, um das Verhaken der Fasern zu verhindern.
Entstehung von Pilling
Fusseln und Knoten bilden sich durch lose Fasern. Diese kleinen Stücke treffen meist an unterschiedlichen Stellen zusammen. Dadurch ergeben sich runde oder längliche Fasergebilde. Besonders bei glatten Stoffen und Oberflächen ist die Gefahr eines Pillings groß. Deshalb treten die Erhebungen meist auch auf künstlich erzeugten Materialien auf. Auf der anderen Seite entsteht ein Pilling auch durch mechanische Reize. Reibung kann dazu führen, dass sich Fasern lösen und anschließend miteinander verklumpen.
Verwendest du für deine Textilien häufig Weichspüler, kann auch dieser Pilling herbeiführen. Das liegt daran, dass das Pflegemittel die Oberfläche von Kleidung und Bettsachen glättet und so eine Ablösung von Fasern begünstigt.
Warum ist Antipilling bei Textilien so wichtig?
Solltest du ein Produkt kaufen, das keinen Pilling-Schutz besitzt, hat es meist eine deutlich kürzere Lebensdauer als Textilien mit Antipilling. Durch das Verbinden von vielen Fasern verdünnt sich der Stoff eines Artikels nämlich an bestimmten Stellen. Somit sind sie anfälliger für Defekte. Über eine längere Zeitspanne wirst du außerdem merken, dass der Komfort Deiner Bezüge und Kleidungsstücke abnimmt. Die Textilien fühlen sich meist dünner und weniger weich an. Zudem sehen Kleidungsstücke und Bezüge mit Pilling unschön aus. Daher lohnt es sich in Produkte zu investieren, die einen Pilling-Schutz besitzen.
Materialien mit Antipilling-Schutz
Antipilling bei Stoffen
Einige Materialien neigen von Natur aus weniger zu Pilling oder lassen sich gezielt ausrüsten.
- Baumwolle (langstapelig, gekämmt): Längere, glattere Fasern lösen sich seltener aus dem Garn und reduzieren die Knötchenbildung deutlich.
- Polyester: Diese synthetische Faser pillt von Natur aus weniger und lässt sich gut mit Antipilling-Ausrüstung versehen.
- Mischgewebe mit Polyesteranteil: Die Kombination stabilisiert die Struktur und verringert Faserabrieb bei Bewegung.
- Viskose und Modal: Zellulosefasern mit glatter Oberfläche profitieren besonders von einem Antipilling-Finish, da sie ohne Ausrüstung leicht verfilzen.
- Microfaserstoffe: Fein strukturierte Fasern und dichte Gewebe verhindern, dass sich einzelne Fäden herauslösen und verfilzen.
- Acryl (antipilling-behandelt): Besonders in Strickwaren schützt die Ausrüstung vor starker Faserablösung durch Reibung.
- Wollmischungen mit Polyamid: Die synthetische Beimischung erhöht die Stabilität und reduziert die Anfälligkeit für Pilling bei Kleidung und Accessoires.
- Fleece (antipilling-veredelt): Spezielle Oberflächenbehandlungen verhindern starkes Fusseln und verlängern die glatte Optik.
Tipp
Vermeide den Kontakt mit rauen Oberflächen. Reibung durch Rucksäcke, Gürtelschnallen oder Klettverschlüsse begünstigt Pilling, selbst bei antipilling-behandelten Stoffen.
Antipillng-Maßnahmen: Pilling entfernen
Um Fusseln und Knoten von deinen Bettsachen oder deiner Kleidung zu entfernen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben klassischen Fusselrollen kannst du auch Rasierer, Steine oder Kleiderbürsten verwenden. Ebenso kommen manchmal Scheren zum Einsatz. Nachfolgend findest du einige gängige Möglichkeiten und Details zu jeder Methode.
Pilling mit Fussrolle entfernen
Bei eher losen Fusseln und Knoten, aus weicheren Materialien, empfiehlt sich der Einsatz einer herkömmlichen Fusselrolle. Es gibt sie in zwei Varianten. Meist findest du sie mit einem klebenden Überzug, den du wechseln kannst, sobald er seine Kraft verliert. Ebenso gibt es Bürsten, die wiederverwendbar sind. Sie haben einen Überzug aus Gummi und sind waschbar. Ein Vorteil beider Produktarten ist, dass sie für deine Textilien besonders schonend sind. Es kommt somit zu keinen Beschädigungen an Bettsachen und/oder Kleidungsstücken.
Rasierer gegen Knoten nutzen
Sollten deine Textilien stärker von Pilling betroffen sein, verwende einen Fusselrasierer. Es handelt sich bei einem solchen Produkt um einen elektrischen Rasierapparat. Dieser hat kleine Löcher, durch welche die Fussel und Knoten abrasiert werden. Dazu wird der Rasierer einfach angeschaltet und über die entsprechenden Stellen am Textil geführt, sodass die kleinen Klingen die überstehenden Fasern erfolgreich beseitigen. Auch dieser Vorgang ist schonend. Er hat jedoch den Nachteil, dass sehr flache Erhebungen meist nicht entfernt werden, da sie zu wenig in die Löcher des Geräts hineinragen.
Antipilling-Wirkung durch Fusselstein
Ein Fusselstein ist eine weitere schonende Möglichkeit Faserreste von deinen Textilien zu nehmen. Sie ist zugleich sehr umweltfreundlich und daher beliebt. Üblicherweise sind die Steine aus Lavagestein erzeugt worden. Mit ihnen fährst du einfach über Knoten und Fussel, sodass sie am Stein hängen bleiben und selbst bei einem hartnäckigeren Aufsitzen problemlos verschwinden.
Kleiderbürste als Allrounder gegen Fussel und Haare
Manche Menschen verwenden zur Entfernung von Materialüberschüssen auch klassische Kleiderbürsten. Diese helfen jedoch nur dann, wenn die Fussel auf dem Kleidungsstück liegen und nicht fest mit ihm verankert sind. In der Regel kannst du mit einem solchen Gegenstand daher nur wenig gegen Pilling machen.
Einwegrasierer und Schere gegen Knoten
Solltest du keine Fusselrolle oder Bürste daheim haben, kannst du einen Rasierer oder eine Schere nutzen. Mit der Schere entfernst du lediglich grobe Fussel und Knoten. Bei ihr besteht die Gefahr, dass du das Material beschädigst, wenn du nicht vorsichtig arbeitest.
Der Einsatz eines Rasierers wird meist als einfacher empfunden als das Arbeiten mit einer Schere. Er entfernt selbst kleinste Materialüberschüsse, wird jedoch schnell stumpf, sodass du ihn häufig auszuwechseln hast. Ebenso besteht die Gefahr, dass du die Fasern deiner Textilien angreifst und versehentlich zerstörst, wenn du mit einem Rasierer arbeitest.
FAQ
Ja, ein Fusselrasierer hilft dabei, Pillingknötchen schnell und schonend zu entfernen. Besonders bei glatten oder antipilling-ausgerüsteten Stoffen bewahrt er die Oberfläche, ohne das Gewebe zu beschädigen. Wichtig ist, das Gerät vorsichtig zu führen und nicht mit zu starkem Druck zu arbeiten – so bleibt der Stoff lange ansehnlich und funktionstüchtig.
Ein weicher Textilrasierer oder eine Kleiderbürste entfernt Knötchen vorsichtig von der Oberfläche. Mikrofasertücher helfen, lose Fasern abzunehmen. Grobe Werkzeuge oder scharfe Klingen besser meiden, da sie das Material beschädigen können.
Antipilling-Fleece wurde so behandelt, dass sich kaum Fasern lösen oder verfilzen. Die Oberfläche bleibt länger glatt und fusselt weniger – auch nach häufigem Waschen oder Tragen.