Woran erkenne ich eine gute Matratze? Tipps zum finden der guten Matratze

Ein modernes Schlafzimmer mit einem grauen Polsterbett, ordentlich angeordneten Kissen, einer weißen Matratze und zwei kleinen Beistelltischen mit Topfpflanzen, die zeigen, wie man eine gute Matratze erkennt - alles vor einer hellgrauen Wand.

Aktualisiert von Laura am 13. August 2025
Veröffentlicht von Martin am 23. Juni 2019

Das Wichtigste in Kürze

  • Federkernmatratzen sind aufgrund ihrer hohen Stützkraft, Atmungsaktivität und Langlebigkeit eine gute Wahl
  • Sie sind besonders für Bauch- und Rückenschläfer sowie schwere Personen geeignet
  • Jede Federkernmatratze hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen ab

Eine gute Matratze – schwer zu finden, aber umso wertvoller

Alt, Rückenschmerzen, eine durchgelegene Matratze… was auch immer der Grund ist, warum du eine neue Matratze suchst, die Auswahl kann ganz schön überfordernd sein. Worauf muss ich achten oder wie erkenne ich gute Qualität, Fragen, die auf dem Weg zur guten Matratze wichtig sind, aber ebenso schwer zu beantworten. Oder doch nicht? Damit es dir bei deinem nächsten Matratzenkauf leichter fällt, eine gute und qualitativ hochwertige Matratze auszusuchen, geben wir dir hier ein paar nützliche Tipps mit auf den Weg und erklären dir, woran du eine gute Matratze erkennst.

Tipp 1: Falle nicht auf gutes Marketing rein

Gutes Marketing heißt nicht gleich, dass die Firma auch tatsächlich gut darin ist, Matratzen herzustellen. Schicke Produktnamen locken dich an, sind in der Regel aber nicht qualitätsausschlaggebend. Wenn eine Firma hochtrabende Erlesenheitsverheißungen macht oder dir angebliche Raumfahrt-Hightech anbietet, solltest du stutzig werden und etwas genauer nachschauen, was dahintersteckt. Manches mag wirklich gut sein, aber ob du es zwingend für guten Schlaf benötigst, ist die andere Frage. Es gilt, hoher Preis heißt noch lange nicht gute Qualität.

Tipp 2: Komfort ist individuell

In seinem Interview mit SPIEGEL ONLINE bestätigte Professor Bernd Kladny, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie: „Ein Patient muss ausprobieren, ob er auf einer Matratze gut liegt, und wenn das der Fall ist, sind alle Dogmen überflüssig“. Stimmt! Sehen wir von Snooze Project genauso! Genauso gilt, nur weil deine beste Freundin die Matratze super findet, muss es noch lange keine gute Matratze für dich sein. Wie gut eine Matratze zu dir passt, hängt vor allem von deinem Körpergewicht und deiner bevorzugten Schlafposition ab. Als Seitenschläfer brauchst du eine Matratze mit anderen Eigenschaften als ein Rückenschläfer. Wenn du mehr zu dem Thema erfahren willst, empfehlen wir dir, unsere Artikel zu den passenden Matratzen für die einzelnen Schlafpositionen zu lesen.

Gute Matratze erkennen: Qualitätsmerkmale

Nichtsdestotrotz gibt es in der Welt der Matratzen einige allgemein gültige Qualitätsmerkmale, die dir dabei helfen, eine gute Matratze als eine solche zu identifizieren.

Das richtige Raumgewicht

Je höher das Raumgewicht, desto mehr Rohmaterial wurde verarbeitet – und umso höher die Punktelastizität und Haltbarkeit der Matratze. Bei den besonders beliebten Kaltschaummatratzen erkennst Du langlebige Qualitäten zum Beispiel an einem RG-Wert von mindestens ca. 40; Premiummodelle liegen bei RG 50. In modernen Varianten werden häufig mehrere Schäume eingesetzt, um unterschiedliche positive Eigenschaften zu kombinieren. Ist deshalb kein Gesamtwert angegeben, solltest Du auf einen hohen RG-Wert bei der oberen Schicht achten, damit Du dauerhaft bequem liegst.

Die richtige Höhe

Im Matratzenhandel ist die Materialdicke ein beliebtes Verkaufsargument: Je höher die Matratze, desto teurer. Klar, denn so lassen sich mit billigem Füllmaterial so einige Extra-Euronen verdienen. In Wahrheit kommt es primär auf die Kernhöhe an. Zu niedrige Matratzenkerne erzeugen Isomatten-Feeling live: Du spürst den Lattenrost in allen unerwünschten Details. Je höher der Matratzenkern, desto besser die ergonomische Stützung Deines Körpers. Nur: Über 18 Zentimeter wären selbst für schwere Personen übertrieben.

Die Liegeeigenschaften zusätzlich pimpen kann allerdings eine intelligent abgestimmte Außenschicht. Inklusive Bezug kommt eine richtig gute Schaummatratze damit auf ca. 18 bis 22 Zentimeter Gesamthöhe. Eine noch dickere Matratze brauchst Du nur, wenn Du Dir aus Krankheits- oder Altersgründen das Aufstehen aus einem niedrigen Bett erleichtern willst.

Die richtige Elastizität

Bei Matratzen unterscheidet man allgemein zwischen Punkt- und Flächenelastizität. Punktelastizität beschreibt die Fähigkeit einer Matratze, nur dort nachzugeben, wo Druck entsteht, also zum Beispiel an Schultern oder am Becken. Das ist vor allem für Seitenschläfer ideal. Bei flächenelastischen Matratzen verteilt sich die Belastung mehr und ein Hängematteneffekt entsteht. Denn sie Matratze gibt nicht nur an den Stellen nach, auf denen der Körper direkt aufliegt und durch sein Gewicht Druck ausübt, sondern auch in den weiter umgebenden Bereichen, also großflächig. Idealerweise hat eine gute Matratze eine gute Mischung aus beidem, um einerseits für verschiedene Schlafpositionen passend zu sein und andererseits ein Durchhängen zu vermeiden. Qualitativ hochwertige Matratzen sollten nicht schnell an Elastizität verlieren.

Das richtige Material

Die Art des Matratzenkerns (z.B. Kaltschaum, Viscoschaum, Taschenfederkern, Latex) beeinflusst Liegegefühl, Atmungsaktivität und Haltbarkeit. Es gibt nicht die eine richtige Antwort, welcher Matratzenkern der beste ist, allerdings gibt es innerhalb der Materialien Qualitätsunterschiede. Bei Federkernmatratzen beispielsweise ist es entscheidend, wie viele Federn eingebaut sind und wie diese eingebaut wurden. Näheres zu den Materialien und ihrer Qualität findest du in unserem Lexikon zum Thema Matratzenarten.

Auch der Matratzenbezug ist ein Qualitätsmerkmal. Der Bezug trägt maßgeblich zum Schlafklima bei. Hochwertige Bezüge bestehen aus atmungsaktiven, feuchtigkeitsregulierenden Materialien wie Lyocell, Tencel, Baumwolle oder Doppeltuch. Wichtig ist, dass der Bezug abnehmbar und waschbar ist, um eine gute Hygiene zu gewährleisten.

Eigenschaften einer guten Matratze 

Zeit für Klartext! Was Dir auf der Suche nach einer guten Matratze alle verschweigen, sind die Themen, vor denen die Matratzenindustrie zittert – wir aber nicht. Hier kommt unser Spickzettel für die ehrliche Matratze:

Checkliste für eine gute Matratze

  • passt zu möglichst vielen Schlaftypen, Betten, Rosten und Wohnsituationen. Wo und wie Du auch immer liegst: Sie ist bei Dir, und sie ist immer richtig
  • ist vergleichsweise leicht – und dadurch easy zu beziehen und zu transportieren (mindestens RG 30-40, darüber musst du entscheiden, ob es das Mehrgewicht wert ist)
  • ist hochwertig in Material (z.B. gutes Raumgewicht) und Verarbeitung, aber klar und verständlich im Aufbau
  • besteht aus gesundheitlich unbedenklichem Material und ist OEKO-TEX® Standard 100 Klasse 1 zertifiziert
  • hat einen fairen Preis, an dem sich kein Zwischenhandel die Taschen füllt
  • kommt ohne überflüssigen Schnickschnack, der nichts kann außer teuer sein
  • braucht keinen hohlen Namen, der viel verspricht und nichts bedeutet
  • hält lange und bietet Dir eine Garantie auf die Haltbarkeit des Matratzenkerns
  • braucht aber keine Pseudo-Garantie von mehr als 10 Jahren, weil Du sie danach schon aus Hygienegründen sowieso bald mal erneuern solltest
  • hat einen abnehmbaren Bezug, den Du zwischendurch bequem in die Waschmaschine stecken kannst
  • darfst Du zuhause in Ruhe probeliegen und probeschlafen – auch ohne die Folienverpackung
  • kannst Du einfach zurückgeben, wenn sie nicht die richtige für Dich ist
  • macht es Dir leicht, Dich für sie zu entscheiden, weil Du damit keinerlei Risiko eingehst

Willst Du noch mehr gute Tipps, Ratschläge sowie eine ganze Checkliste zum Thema Matratzenkauf? Die findest Du hier bei uns.

Dein Fazit und Dein Schlaf

Achte auf die wichtigen Eigenschaften und Kriterien einer guten Matratze und lass Dich nicht von unnötigen Extras, Zauberei, Weltraumtechnologien und Scheinrabatten blenden. Achte auf das Wesentliche beim Matratzenkauf und ganz wichtig: Probeschlafen. Du entscheidest über Deinen Schlafkomfort.

Das könnte Dich auch interessieren

0