Schaumstoffmatratze

Aktualisiert am 22. November 2023
Veröffentlicht am 7. Dezember 2020

⏰ Das Wichtigste in Kürze

  • Schaumstoffmatratzen sind eine beliebte Wahl für Menschen, die nach Komfort und Unterstützung beim Schlafen suchen
  • Die Schaumstoffmatratzen sind so konzipiert, dass sie ihre Form über einen langen Zeitraum hinweg beibehalten
  • Da diese Matratzen keinen Raum für Staub und Milben bieten, sind sie eine gute Wahl für Allergiker

SCHAUMSTOFFMATRATZE: MATERIAL, AUFBAU & EIGENSCHAFTEN

Offiziell sprechen Matratzen-Hersteller und -Anbieter meist von Latex, Komfortschaum, Kaltschaum, Viscoschaum bzw. Memoryschaum oder Gelschaum. Tatsächlich zählen Matratzen aus all diesen Materialien zur großen Gattung der Schaumstoffmatratzen, die sich europaweit vor allem im Segment der Kaltschaummatratzen zunehmender Beliebtheit erfreut. Hier erfährst Du, was Du vor dem Kauf einer neuen Matratze unbedingt über Schaummatratzen wissen solltest, um Dir den bestmöglichen Schlafkomfort zu sichern.

DEFINITION SCHAUMSTOFFMATRATZE

Der Begriff Schaumstoffmatratze bezeichnet eine Gruppe ähnlicher Matratzentypen, die im Gegensatz zu Federkernmatratzen ohne Stahlfedern konstruiert sind. Er wird vorwiegend umgangssprachlich verwendet – tatsächlich gemeint ist meist eine Kaltschaummatratze, doch auch Matratzen aus Viscoschaum, Memoryschaum, Gelschaum oder Latex können zur Gruppe der Schaumstoffmatratzen gezählt werden. Allen Schaumstoffmatratzen gemeinsam ist der Matratzenkern aus aufgeschäumten, künstlich hergestellten oder natürlich gewonnenen Polymeren.

Die Mehrzahl aller Matratzen lässt sich grundlegend in 2 große Gruppen unterteilen: Federkernmatratzen und Schaumstoffmatratzen (auch Schaummatratzen genannt) – noch mehr hierzu erfährst Du auch in unserem ultimativen Matratzenarten-Vergleich. Obwohl die Schaumstoffmatratze in der Werbung fast nie namentlich als solche erwähnt wird, besteht das Innere der meisten in Deutschland verkauften Matratzen aus unterschiedlichen Schaumstoffen.

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ZU DEN MATRATZEN

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MATERIAL & MATRATZE

ENTWICKLUNGSGESCHICHTE DER SCHAUMSTOFFMATRATZE

Zu ihrer Anfangszeit in den 1950er Jahren galten Schaumstoffmatratzen als billigste, aber auch minderwertige und kurzlebige Matratzenvariante. Ihren schlechten Ruf verdankten sie den damals oft noch nicht ausgereiften Schaumstoff-Rezepturen und -Herstellverfahren, die wegen ihrer schlechten Haltbarkeit nicht wirklich für die Nutzung als Matratzenkern geeignet waren.

Nach wenigen Jahren verloren derartige Matratzenkerne meist ihre Elastizität, wurden brüchig, bildeten tiefe Liegekuhlen und mussten schließlich ausgetauscht werden. Seither sind der Forschung bahnbrechende Fortschritte geglückt: Nach zahlreichen Verbesserungen der Produktionsprozesse und der Entwicklung ganz neuartiger Schaumstoffe mit unterschiedlichsten Eigenschaften schneiden hochwertige Schaummatratzen heute in den Augen vieler Verbraucher besser ab als Matratzen mit Federkern.

Die Matratzenindustrie bietet neben den soliden Neuentwicklungen allerdings auch weiterhin minderwertige Matratzen aus einfachen Billigschäumen an – meistens unter der Bezeichnung Komfortschaum. Da sich deren Liegeeigenschaften nur für sehr wenige Personengruppen eignen, ist es wichtig, dass Du sie von Matratzen aus besseren Schäumen zu unterscheiden lernst.

UNTERSCHIEDLICHE SCHAUMSTOFFMATRATZEN & IHRE MATERIALIEN

Die Qualität des Schaumstoffs ist nicht nur für den Liegekomfort, sondern auch für die Lebensdauer einer Matratze entscheidend. Da die tendenziell eher hochpreisigen Latexmatratzen inzwischen eher als Nischenprodukt gelten können, besteht der Kern der meisten modernen Schaumstoffmatratzen aus aufgeschäumtem Polyurethan, kurz auch PUR oder PU genannt.

Polyurethane sind Kunststoffe oder Kunstharze, deren Eigenschaften sich gut steuern lassen: Je nach Schaumvariante werden während der Herstellung zusätzliche Rohstoffe beigefügt, die die Funktionalität des Endprodukts beeinflussen. Durch Unterschiede im Produktionsverfahren werden vornehmlich das Erscheinungsbild der Poren (offen- oder geschlossenporig), das Raumgewicht (RG-Wert, Dichte), der Härtegrad und die Elastizität des Schaumstoffs variiert.

Die erst anschließend in manche Matratzenkerne eingeschnittenen Profile (Würfelschnitt, Wellenschnitt) können lediglich einzelne Bereiche noch etwas weicher oder nachgiebiger gestalten, ändern jedoch nichts mehr an den grundsätzlichen Liegeeigenschaften eines bestimmten Schaumstoffs. Deshalb solltest Du hauptsächlich auf die Materialeigenschaften und erst in zweiter Linie auf eventuelle Profilschnitte achten.

Schaummatratzen können in 5 Haupttypen unterteilt werden:

  1. Latex-Matratzen
  2. Komfortschaum-Matratzen
  3. Kaltschaum-Matratzen
  4. Viscoschaum-Matratzen
  5. Gelschaum-Matratzen

AUFBAU, EIGENSCHAFTEN & EIGNUNG DER 5 SCHAUMMATRATZEN-TYPEN

Schaumstoff-Matratzen aller Art weisen einige gemeinsame Vorteile auf: Sie bieten eine hohe Anpassungsfähigkeit an die Körperkonturen und eignen sich je nach Kernmaterial, Aufbau und Härtegrad für die unterschiedlichsten Schlaftypen. Aufgrund ihrer guten Stützeigenschaften können hochwertige Schaummatratzen Muskulatur, Gelenke und Wirbelsäule während des Schlafs entlasten. Sie werden deshalb häufig bei Rückenbeschwerden und Verspannungen empfohlen.

Je nach Ausgangsmaterial gibt es jedoch auch Merkmale, die nur manche Unterarten der Schaumstoff-Matratzen auszeichnen. Da sich nicht alle Schaumstoffe gleich verhalten, kann es hilfreich sein, Dich vor dem Kauf einer neuen Matratze genauer über die Unterschiede zwischen den 5 Schaummatratzen-Typen zu informieren.

Latex-Matratze

Latex-Matratzen bestehen aus aufgeschäumtem Gummi, dessen Grundstoff natürlicher, synthetischer oder aus diesen beiden Sorten zusammengemischter Latex (auch Kautschuk genannt) sein kann. Matratzen aus vom Kautschukbaum gewonnenem, natürlichem Latex weisen die höchste Punktelastizität auf, sind aber auch schwerer als Matratzen aus synthetischem Latex. Im Handel werden Matratzen aus Naturlatex oder aus synthetischem Latex, aber auch Mischformen angeboten.

Der Kern einer Latexmatratze entsteht durch Vulkanisation: Die flüssige Latexmasse wird unter Beigabe spezieller Vulkanisiermittel in eine Gussform gefüllt und erhitzt, bis ein hochelastischer Latexschaum entstanden ist. Bei diesem Vorgang verbrauchen sich die Vulkanisiermittel, sodass das Endprodukt bei fachgerechter Fertigung nur noch reinen Latex enthält. Die in die Form integrierten Heizstifte hinterlassen die typischen Löcher, die im Kern der weit verbreiteten Stiftlatex-Matratzen erkennbar sind. Der kostspielige, selten angebotene Talalay-Latex erfordert einen aufwendigeren Herstellprozess mit extrem hohem Energieverbrauch, ist aber noch elastischer und langlebiger.

Latexmatratzen sind sehr punktelastisch und haben ein hohes Raumgewicht. Sie eignen sich daher je nach Aufbau für fast jeden Schlaftyp, sind aber im Alltagsgebrauch recht pflegeintensiv. Übliche RG-Werte zwischen 70 und 90 kg/m³ machen Latexmatratzen zwar noch haltbarer, aber auch weitaus schwerer und damit schlechter handhabbar als Matratzen aus Kaltschaum.

Vorteile der Latexmatratze:

  • Sehr punktelastisch & druckentlastend
  • Auch für schwere Personen geeignet (v. a. Kokos-Schichtlatex)
  • Vergleichsweise lange Lebensdauer
  • Ideal für AllergikerInnen (außer Naturlatex bei Latex-Allergie!)
  • Schwierige Handhabung durch hohes Eigengewicht des Matratzenkerns
  • Bei Talalay-Latex: schlechte Ökobilanz (hoher Energieverbrauch bei Herstellung)
  • Meist geringe Luftzirkulation (außer Talalay-Latex)
  • Aufwendige Pflege erforderlich (regelmäßiges Drehen, Wenden & Lüften)
  • Tendenziell teuer in der Anschaffung
  • Empfindlich gegen Beschädigungen (spezieller Lattenrost erforderlich)

Nachteile der Latexmatratze:

  • Schwierige Handhabung durch hohes Eigengewicht des Matratzenkerns
  • Bei Talalay-Latex: schlechte Ökobilanz (hoher Energieverbrauch bei Herstellung)
  • Meist geringe Luftzirkulation (außer Talalay-Latex)
  • Aufwendige Pflege erforderlich (regelmäßiges Drehen, Wenden & Lüften)
  • Tendenziell teuer in der Anschaffung
  • Empfindlich gegen Beschädigungen (spezieller Lattenrost erforderlich)

Komfortschaum-Matratze

Bei Komfortschaum-Matratzen handelt es sich um die preisgünstigste, aber auch schlichteste Variante aller Schaumstoff-Matratzen. Ihr Kern besteht meist aus gewöhnlichem PUR-Weichschaumstoff, der aufgrund der zu seiner Herstellung benötigten Wärmezufuhr auch als Heißschaum (im Gegensatz zum höherwertigen Kaltschaum) bezeichnet wird.

PU-Komfortschaum ist leicht. Wegen seines geringen Raumgewichts hat er eine relativ kurze Lebensdauer und nur mittelmäßige Rückstellfähigkeit, weshalb er seinem Namen zum Trotz eher wenig Komfort bietet. Wegen der offenporigen Struktur ihres Kernmaterials sind Komfortschaum-Matratzen atmungsaktiv, eignen sich aufgrund ihrer guten Wärmeisolation aber kaum für Menschen, die nachts zum Schwitzen neigen. Weil Matratzen aus Weichschaumstoff einer hohen Belastung kaum etwas entgegensetzen können, eignen sie sich eher für leichte, zierliche SchläferInnen.

Für Kinder und Teenager, deren Knochenwachstum noch nicht vollständig abgeschlossen ist, bieten billige Komfortschaum-Matratzen durchaus einen brauchbaren Ersatz für teurere Matratzentypen. Ab einer Körpergröße von 1,50 m oder einem Lebensalter von 15 Jahren sollten die einfachen Schaumstoffmatratzen jedoch besser gegen eine hochwertigere Matratze ausgetauscht werden.

Einfache Komfortschaum-Matratzen können bei seltener Nutzung oder für Menschen mit geringem Körpergewicht eine sinnvolle Alternative sein. Auch für den gelegentlichen Einsatz in Campern bzw. Wohnmobilen, im Ferienhaus oder im Gästezimmer reicht eine einfache Schaumstoffmatratze meist aus. Zur dauerhaften Nutzung durch normal- oder schwergewichtige Erwachsene sind Matratzen aus weichem Komfortschaum wegen ihrer schlechten Stützeigenschaften aber wenig geeignet.

Vorteile der Komfortschaum-Matratze

  • Atmungsaktiv durch offenporiges Kernmaterial
  • Geringes Gewicht, dadurch leichte Handhabung beim Beziehen & Wenden
  • Niedriger Preis

Nachteile der Komfortschaum-Matratze

  • Relativ kurze Lebensdauer
  • Nicht geeignet zur Nutzung ohne Lattenrost
  • Zu geringe Stützung bei Rückenbeschwerden
  • Nicht zu empfehlen bei normalem bis hohem Körpergewicht
  • Regelmäßiges Wenden erforderlich, ansonsten Kuhlenbildung

Kaltschaum-Matratze

In Deutschland bei weitem am beliebtesten sind Matratzen aus Kaltschaum. Wie herkömmliche Schaumstoffe besteht auch Kaltschaum alias HR-Schaumstoff (von engl. „high-resilient“ = hochelastisch) aus Polyurethan – doch eine leicht abgewandelte Rezeptur vergrößert die Poren des Schaums. Unter einer Spezial-Presse werden die Poren nachträglich zum Platzen gebracht („gecrusht“), um eine offenporige Struktur zu erzeugen. Bei der Herstellung von Kaltschaum wird weniger Wärme benötigt wird als für die Produktion anderer Schaumstoffe – daher der Name Kaltschaum.

Die meisten Kaltschaummatratzen werden aus einem riesigen Schaumblock herausgeschnitten und je nach Hersteller mit unterschiedlichen Profilen versehen. Das wohl wichtigste Merkmal einer guten Kaltschaummatratze ist ihr Raumgewicht (RG)Je höher der RG-Wert, desto formstabiler, langlebiger und punktelastischer die Matratze. Kaltschaummatratzen mit hohem RG-Wert von mindestens 35 kg/m³ sind heute ähnlich komfortabel wie teure Latexmatratzen, bieten Dir aber ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.

Fast alle Kaltschaummatratzen lassen sich mit verstellbaren Lattenrosten, manche auch mit weiteren Untergründen wie Rollrost oder Palettenbett kombinieren. Einige moderne Produkte – so etwa die Matratzen von Snooze Project – sind durch ihren neuartigen Aufbau so atmungsaktiv, dass sie sogar direkt auf dem Boden liegen dürfen, ohne dass Haltbarkeit oder Schlafkomfort leiden. Matratzen aus Kaltschaum eignen sich optimal für Allergiker und lassen sich dank ihres relativ geringen Eigengewichts gut handhaben. Besonders pflegeleicht sind Modelle, die nicht regelmäßig gewendet werden müssen.

Vorteile der Kaltschaummatratze

  • Sehr punktelastisch & anpassungsfähig
  • Hohe Rückstellkraft
  • Gemütliches Schlafgefühl
  • Gute Luft- und Feuchtigkeitszirkulation
  • Mit waschbarem Bezug sehr hygienisch & optimal für Allergiker geeignet
  • Sehr geringes Nachschwingen
  • Bei RG-Werten ab ca. 35 kg/m³ sehr lange Haltbarkeit (10 Jahre und mehr)
  • Teils latexähnlich, aber preisgünstiger
  • Riesige Auswahl unterschiedlicher Hersteller, Variationen & Formate
  • Leicht, einfach handhabbar und transportabel
  • Je nach Ausführung problemlos für schwere Schläfer geeignet
  • Geeignet für verstellbare Lattenroste und Motor-Lattenroste
  • Hoher Liegekomfort für nahezu jeden Schlaftyp

Nachteile der Kaltschaummatratze

  • Billig-Modelle mit zu niedrigem RG-Wert können Kuhlen entwickeln
  • Je nach Aufbau teils ungeeignet bei extremer Schwitzneigung
  • Je nach Aufbau Lattenrost als Unterlage erforderlich
  • Härtegrad-Angaben meist unzuverlässig, da nicht einheitlich genormt
  • Erste Tage nach Kauf evtl. produktionsbedingter Geruch (gesundheitlich unbedenklich!)
  • Häufig überteuert (speziell bekannte Marken mit hohem Werbe-Etat)

Viscoschaum-Matratze

Viscoschaum wurde ursprünglich für Sitzpolster in der US-Raumfahrt entwickelt. Die Silbe „visco“ bedeutet zäh: Sie beschreibt das typische Verhalten spezieller PU-Kaltschäume, denen ein bestimmtes Polymer ein „Formgedächtnis“ verleiht. Je nach Hersteller wird Viscoschaum im Matratzenhandel auch als Tempur® (geschützte Marke), Visko-Mineralschaum, Astronauten-Schaumstoff, viscoelastischer Schaum, Gedächtnisschaum oder Memory-Schaum (auch engl.: Memory Foam) angeboten.

Viscoelastischer Schaum gibt unter Einwirkung der Körpertemperatur und des Körpergewichts punktgenau, aber zeitverzögert nach. Der Körper sinkt langsam und gedämpft in die Liegefläche einer Viscoschaum-Matratze ein. Für eine lange Lebensdauer sollte der RG-Wert von Matratzen aus Memory-Schäumen bei 45 kg/m3 oder mehr liegen. Viscoschaum-Matratzen bieten maximale Druckentlastung ohne Gegendruck – allerdings stützen sie deshalb die Muskulatur auch merklich schwächer ab als andere, schneller reagierende Matratzen aus Latex oder Kaltschaum.

Viscomatratzen können sich beim Hinlegen unangenehm kühl und hart anfühlen: Erst ab Temperaturen um die 18 – 20° C reagieren sie elastisch. Weil die Ableitung von Körperwärme und Schweiß bei Viscoschäumen weniger gut funktioniert als bei anderen Kaltschaum-Varianten, werden sie meist schon bei ihrer Herstellung mit Lüftungskanälen versehen. Viele Matratzenkerne aus Memoryschaum enthalten zudem Lagen aus sogenanntem Filterschaum, der die Luftzirkulation erhöhen soll.

Ihr niedriger Gegendruck macht die Viscomatratze zur idealen Matratze für Bettlägerige, weshalb sie in Pflegeeinrichtungen als Anti-Dekubitus-Matratze dient. Doch während sehr ruhige Nutzer ihre Viscomatratze als bequem empfinden, kommen aktive, lebhafte SchläferInnen mit hohem nächtlichen Bewegungsdrang nur selten mit der verzögerten Rückstellung zurecht.

Vorteile der Visco-Matratze

  • Sehr gute Druckentlastung für bewegungsarme SchläferInnen
  • Weiches Liegegefühl
  • Mit bis 60° C waschbarem Bezug gut geeignet für Allergiker

Nachteile der Visco-Matratze

  • Eingeschränkte nächtliche Bewegungsfreiheit durch Kuhlenbildung
  • Schlechte Stützung durch mangelnde Rückstellkraft (kaum Gegendruck)
  • Für BauchschläferInnen zu tiefes Einsinken („Durchhängen“)
  • Eingeschränkte Elastizität bei Raumtemperaturen unter ca. 18° C
  • Schlechte Belüftung begünstigt Hitzestau
  • Viele Modelle erfordern spezielle Lattenroste mit schmalen Abständen
  • Tendenziell teuer in der Anschaffung

Gelschaum-Matratze

Gelschaum ist eine Kaltschaum-Variante, der während ihrer Herstellung Gele beigefügt werden. Durch spezielle Produktionsprozesse werden diese Substanzen in den Kaltschaum-Grundstoff (üblicherweise Polyurethan) eingelagert und erzeugen beim fertigen Schaumstoff ein gelartiges Verhalten. Der Begriff Gel-Schaum bezieht sich also sowohl auf dessen Rohstoffe als auch auf seine Anpassungsfähigkeit.

Gelschäume verfügen über eine hohe Rückstellkraft und schnelle ReaktionGelschaum-Matratzen erwidern veränderte Druckverhältnisse momentgenau, was das Umdrehen während des Schlafens gegenüber den ansonsten sehr ähnlichen, aber bewegungshemmenden Viscoschaum-Matratzen spürbar erleichtert. Anders als Viscoschaum reagiert Gelschaum nicht auf Wärme, sondern ausschließlich auf Druck, was ihren Einsatz in kühlen Schlafzimmern ermöglicht. In puncto Elastizität ähnelt Gelschaum hochwertigen Kaltschäumen, wie sie in den Matratzen von Snooze Project verarbeitet werden – aufgrund seiner Nachgiebigkeit wird er aber als weicher und „einsinkender“ wahrgenommen, was nicht jedem Schlaftyp zusagt.

Ein Großteil aller Gelschaum-Matratzen besteht aus 4 Schichten: Dem Außenbezug, einem Polstervlies, einer wenige Zentimeter dicken Gelschaum-Platte sowie einer dickeren Schicht aus Kaltschaum oder Taschenfederkern. Nur wenige Gelschaum-Matratzenkerne bestehen ausschließlich aus purem Gelschaum ohne formstabilere Basisschicht: Sie sind beidseitig verwendbar, bieten aber wesentlich weniger Stützkraft als „kombinierte“ Modelle.

Vorteile der Gelschaum-Matratze

  • Langlebig durch hohes Raumgewicht
  • Punktelastische Druckentlastung durch tiefes Einsinken schwerer Körperpartien
  • Hohe Rückstellkraft: Gute Körperanpassung auch bei aktiven Schläfern
  • Atmungsaktiv mit leicht kühlender Wirkung
  • Mit bis 60° C waschbarem Bezug geeignet für Allergiker
  • Für jeden Lattenrost (auch verstellbar, elektrisch) und als Boxspring-Auflage geeignet

Nachteile von Gelschaum-Matratzen

  • Zu nachgiebig für Schläfer, die ein härteres Liegegefühl bevorzugen
  • Personen mit höherem Körpergewicht „hängen durch“ – vor allem in Bauchlage
  • Schwerer und unhandlicher als andere Kaltschaum-Matratzen
  • Hoher bis sehr hoher Anschaffungspreis
  • Je nach Modelle Lattenrost mit schmalen Lattenabständen nötig
  • Meist nicht atmungsaktiv genug zur Nutzung als Bodenmatratze
  • Die ideale Dicke der Gelschaum-Schicht lässt sich nur schwer ermitteln
  • Kühles, luftiges Schlafklima kann ungemütlich wirken
  • Komplizierte Kaufentscheidung, da neben den Eigenschaften der Gelschaum-Lage auch die des restlichen Matratzenkerns beachtet werden müssen

KAUFBERATUNG: TIPPS & AKTUELLE ENTWICKLUNGEN

Angesichts der vielen unterschiedlichen Schaumstoffmatratzen-Typen gibt es für sämtliche Schlafvorlieben und Schlaftypen das richtige Modell – doch angesichts der großen Auswahl fällt es nicht leicht, die richtige Schaummatratzen mit dem besten individuellen Schlafkomfort ausfindig zu machen. Vorzüge und Nachteile variieren je nach Schaumtyp, hängen aber innerhalb eines Matratzentyps zusätzlich vom Aufbau des Matratzenkerns und sogar von der Eignung des Bezugsstoffs ab.

EIGNUNG

Wer nachts nicht zum Frieren neigt, wählt am besten eine atmungsaktive Kaltschaummatratze: Im Gegensatz zu Latex- oder Viscomatratzen gewährleistet Kaltschaum eine sehr ausgewogene Belüftung und sorgt für eine angenehme Schlaftemperatur und ein trockenes Mikroklima. Weniger gut geeignet sind Schaummatratzen für Menschen, denen es im Bett sehr schnell zu warm wird: Bei nächtlichen Schweißausbrüchen kann eine Federkernmatratze wegen der innenliegenden Hohlräume und die dadurch bedingte stärkere Belüftung die bessere Wahl sein. Heute gibt es jedoch auch atmungsaktive Schaummatratzen, deren offenporiger Kern für eine gute Luftzirkulation sorgt.

Große, schwere oder sehr muskulöse Personen sollten bei Schaumstoffmatratzen besonderen Wert auf einen ausreichend dicken Matratzenkern legen: Ein Schaumkern von mindestens 18 Zentimetern Höhe stellt sicher, dass Schlafende jeder Statur tief genug in die Matratze einsinken können und dennoch eine ausreichende Stützung erfahren. Anders als bei Federkernmatratzen erzeugen Drehbewegungen auf Schaumstoffmatratzen selbst bei schweren SchläferInnen keinerlei störende Geräusche, was lärmempfindlichen SchläferInnen entgegenkommt.

Da sie Milben so gut wie keine Chance lassen, sind Schaumstoff-Matratzen für Allergiker im Vergleich zu Federkernmatratzen die bessere Wahl. Je nach Schaumdichte und -art fühlen sich durch die hohe Anpassungsfähigkeit moderner Schaumstoffe aber auch fast alle anderen Schlaftypen auf hochwertigen Schaummatratzen wohl – sogar bei bereits vorhandenen Rückenbeschwerden oder anderen körperlichen Beeinträchtigungen.

Bei gelegentlicher Nutzung im Campingbus, Ferienhaus oder Gästezimmer lässt sich mit preisgünstigen, einfachen Komfortschaum-Matratzen Geld sparen. Wird die Matratze allnächtlich im eigenen Bett genutzt, solltest Du hingegen zu einer hochwertigeren Schaumstoff-Matratze greifen: Besonders hochwertige Kaltschaummatratzen bieten häufig ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, sind praktisch, eignen sich für die meisten Schlaftypen und erreichen eine lange Lebensdauer.

HÄRTEGRAD BEI SCHAUMSTOFFMATRATZEN

Die meisten herkömmlichen Schaumstoff-Matratzen sind in mehreren (meist 3 oder 5 verschiedenen) Härtegraden erhältlich, zu denen häufig auch der Körpergewichts-Bereich der jeweiligen Zielgruppe angegeben wird. Die einzelnen Matratzen-Härtegrade werden meist durch eine Buchstaben-Zahlen-Kombination wie H3 oder F4 angegeben, sind aber Testergebnissen zufolge wenig verlässlich. Die unterschiedlichen Bezeichnungen und Härtegrad-Skalen wirken auf viele Verbraucher verwirrend, da sie sich nicht an einer einheitlichen Systematik orientieren.

Wegen irreführender Härtegrad-Angaben bei Schaumstoffmatratzen stehen viele Hersteller in der Kritik: Fachleute erachten vor allem den RG-Wert von Schaummatratzen als wesentlich, da für Härtegrade weder eine verbindliche Norm noch eine mathematisch nachvollziehbare Berechnungsformel existiert. Wir raten zu Matratzen mit hohem Raumgewicht, die im Rahmen von risikolosen Geld-zurück-Garantien und Probeschlaf-Optionen in Ruhe zuhause ausprobiert werden können. Erscheint die Matratze dabei doch zu fest oder zu nachgiebig, ist eine Rückgabe bei solchen Anbietern (zu denen auch Snooze Project gehört) problemlos möglich.

ZONEN / ZONIERUNG

Bei einer 7-Zonen-Kaltschaummatratze oder anderen zonierten Schaummatratzen unterteilen gezielt platzierte Einschnitte den Matratzenkern in unterschiedlich nachgiebige Liegezonen. Hierdurch sollen schwerere Körperregionen tiefer in die Matratze einsinken können, während leichte Bereiche gestützt werden. Idealerweise bleibt die Wirbelsäule dadurch in jeder Schlafposition gerade ausgerichtet. Ziel ist ein höherer Liegekomfort für den gesamten Körper: Die Muskulatur soll sich im Schlaf besser entspannen und erholen können.

Besonders Kaltschaummatratzen können sogar innerhalb derselben Charge unterschiedlich hart ausfallen. Bei nachlässiger Produktion kommt es schnell zu Abweichungen bei der Materialdichte, sodass auch die Zonenschnitte nicht mehr wie angegeben wirken. Andererseits können hochwertige 7-Zonen-Kaltschaummatratzen immens teuer sein, weil die häufigen Qualitätskontrollen hohe Produktionskosten erzeugen.

Da kaum jemand die ganze Nacht hindurch mit jedem Körperbereich auf der dafür vorgesehenen Zone liegenbleibt, halten viele Experten das Konzept mehrerer Liegezonen für überschätzt. In Verbrauchertests erreichen Matratzen mit weniger Liegezonen oft bessere Bewertungen als teure 7-Zonen-Matratzen. Die Qualität einer Matratze hängt stärker von ihrer fachgerechten Verarbeitung und hochwertigen Materialien ab, sodass Du auf die Zonierung guten Gewissens verzichten kannst.

ONE-FITS-ALL-SCHAUMMATRATZEN MIT NEUARTIGEM AUFBAU

Um neben den hervorragenden Liegeeigenschaften ausgewählter Kaltschäume auch einen besseren Luftaustausch zu gewährleisten, sind einige Matratzen-Anbieter mittlerweile dazu übergegangen, in einem Matratzenkern mehrere Schaumstoff-Typen miteinander zu verbinden. Mit Matratzen aus intelligent kombinierten Materialschichten erreichen manche einen höheren Schlafkomfort, als man ihn von vielen handelsüblichen 7-Zonen-Matratzen kennt.

Snooze Project nutzt für seine moderne One-fits-All-Kaltschaummatratze als stützendes Basismaterial einen offenporigen Poly-Schaum, der dank seiner hohen Dichte für Stabilität und eine verstärkte Feuchtigkeits- und Luftzirkulation sorgt. Statt vieler Liegezonen verfügt der Basisschaum über wenige gezielte Konturschnitte, die der natürlichen Doppel-S-Form der menschlichen Wirbelsäule folgen: Sie stützen das Becken und sorgen gleichzeitig dafür, dass die breite Schulterpartie tief genug einsinkt.

Ergänzt wird die Basisschicht durch eine Komfortschicht aus besonders hochwertigem, sorgfältig produziertem Kaltschaum: Sie gibt punktelastisch nach und verteilt den Druck Deines Körpers gleichmäßig auf die gesamte Liegefläche. Härtegrade sind bei einer derart aufgebauten Matratze unnötig: Der mittelfeste Kaltschaum lässt bei dieser nachgiebigen, aber stützenden Bauweise praktisch jeden Körpertyp zwischen 50-120 kg in allen Schlafpositionen entspannt schlafen.

Der Aufbau neuartiger Matratzen basiert in den meisten Fällen auf der Kombination mehrerer Materialien, passt aber nicht automatisch zu jedem Schlaftyp. Deswegen solltest Du vor dem Kauf auf die beschriebenen Liegeeigenschaften, aber auch auf wichtige Matratzen-Merkmale wie ein hohes Raumgewicht verbauter Schaumstoffe, eine qualitativ hochwertige Verarbeitung, die heimische und damit ökologisch günstigere Produktion in einem Fachbetrieb, sinnvolle Features wie einen bei 60° C waschbaren, nicht zu straffen Bezug und Siegel wie STANDARD 100 byOEKOTEX® achten.

PROBELIEGEN & PROBESCHLAFEN

Obwohl es sich dabei nicht um ein direktes Matratzenmerkmal handelt, sondern eher um ein Serviceangebot des Händlers, ist die Möglichkeit zum Probeliegen oder Probeschlafen beim Matratzenkauf extrem wichtig. Das Probeliegen erfolgt meist bei lokalen Händlern, die Dir diese Möglichkeit auf Ausstellungsstücken im Ladengeschäft einräumen. Leider umfasst seine Dauer oft nur wenige Minuten, in denen sich das Liegegefühl einer Matratze nur grob einschätzen lässt.

Beim Onlinekauf einer Matratze profitierst Du generell vom Rückgaberecht laut § 312 b BGB („Fernabsatzverträge“): Demnach kannst Du grundsätzlich auch Matratzen innerhalb einer Frist von 14 Tagen zurückgeben. Problematisch hieran ist allerdings, dass der menschliche Körper durchaus länger brauchen kann, um sich an eine neue Matratze zu gewöhnen – 14 Tage sind für eine sichere Beurteilung meistens zu kurz.

In aller Ruhe kannst Du dagegen Matratzen mit einer Option auf 100 Tage Probeschlafen zuhause ausprobieren: Von vornherein bieten Dir Onlineshops wie Snooze Project an, auf der gelieferten Matratze wie gewohnt im eigenen Bett zu schlafen – und Dir so einen aussagekräftigen eigenen Eindruck über den Liegekomfort zu verschaffen. Bei Nichtgefallen wird Deine Snooze Project Matratze wieder abgeholt, und Du erhältst Dein Geld zurück. Bei der Nutzung von Probeschlaf-Optionen solltest Du Gutscheinregelungen nicht akzeptieren, da Du hierdurch an den Shop gebunden bleibst.

Auch wenn Du Dich für eine andere Schaummatratze herkömmlicher Bauweise entscheidest, solltest Du immer auf die Möglichkeit zum Probeschlafen achten: Besonders wichtig ist sie bei Viscoschaum-Matratzen, da sich körperliche Probleme mit dem stark von anderen Matratzentypen abweichenden, „einsinkenden“ Schlafgefühl ohne Gegendruck oft erst nach vielen Wochen bemerkbar machen. Doch auch bei anderen Schaumstoffmatratzen stellt das Probeschlafen sicher, dass Deine neue Matratze auch dauerhaft zu Dir und Deinen Schlafvorlieben passt.

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