Schimmel im Schlafzimmer: Ursachen & Tipps zur Beseitigung & Vorbeugung

Aktualisiert am 22. November 2023
Veröffentlicht am 25. Juni 2020

⏰ Das Wichtigste in Kürze

  • Schimmel im Schlafzimmer kann Deine Gesundheit gefährden 
  • Hohe Temperaturen sowie eine Luftfeuchtigkeit von über 80% begünstigen Schimmelbildung
  • Bist Du Dir unsicher, ob Dein Schlafzimmer von Schimmel befallen ist, solltest Du Expert*innen hinzuziehen

Schimmel im Schlafzimmer 

Vom lebensrettenden Antibiotikum Penicillin über delikate Blauschimmelkäse bis hin zur industriellen Herstellung von Zitronensäure: Schimmelpilze erweisen sich für uns Menschen in vielen Bereichen als hilfreich. Auch in der freien Natur machen sich Schimmelpilze nützlich − befallen die wuchsfreudigen Mikropilze jedoch unsere Wohnräume, werden sie häufig zum Problem. Snooze Project zeigt, wie Du Schimmel in Schlafzimmer und Matratze schnell wieder in den Griff bekommst und lästigen Schimmelbefall in Zukunft vermeiden kannst.

Ursachen für Schimmel im Schlafzimmer

Bei Schimmel handelt es sich um Mikroorganismen, die biologisch zum Reich der Pilze gehören − deshalb ist oft auch von Schimmelpilzen die Rede. Genau wie Bakterien kommen auch Schimmelpilze nahezu überall vor; in geringer Konzentration sind sie für uns Menschen aber ungefährlich. Gefährlich wird Schimmel für uns erst dann, wenn er in größeren Mengen auftritt. Für uns sichtbar werden meist nur die Sporenträger (Sporangien), während sich der eigentliche Pilz als Wurzelgeflecht (Mycel oder Myzel genannt) im Innern von Wänden oder anderen Oberflächen verbirgt.

Wenn Du den typischen, muffigen Kellergeruch im heimischen Schlafzimmer bemerkst, ist es meist schon längst passiert: Irgendwo im Raum − etwa in einer Wand, einer Fensterdichtung oder sogar in Deiner Matratze − ist es zu einem mehr oder weniger ausgeprägten Schimmelbefall gekommen. Nun solltest Du schnell handeln, denn die Pilze können sich in Windeseile weiter ausbreiten und ernstzunehmende gesundheitliche Beschwerden hervorrufen.

Häufige Ursachen: Wieso ist das Schlafzimmer mit Schimmel befallen?

Schimmel tritt sehr häufig im Schlafzimmer auf: Hier macht er rund 40 % sämtlicher Schimmelschäden in Wohnungen aus und lässt den Ort der Entspannung schnell zur Gefahrenzone werden. Dass sich Schimmelpilze gern in Schlafzimmern tummeln, liegt hauptsächlich an einer Eigenart des menschlichen Körpers.

Während wir schlafen, scheiden wir über unsere Hautporen zwischen 0,2 und 2,0 Liter Wasser aus. Dieser Nachtschweiß wird zunächst von der relativ warmen Raumluft aufgenommen, kann aber in Form feiner Wassertröpfchen wieder an kälteren Flächen kondensieren. Auf diese Weise bilden sich feuchte Bereiche, in denen Schimmel besonders gut gedeiht.

Die 3 wesentlichen Wachstumsbeschleuniger für Schimmel 

  1. Nährböden wie Tapeten, Wandfarben, Textilien, Holz, Schaumstoff etc.
  2. Temperaturen von mehr als 5° C
  3. Eine Luftfeuchtigkeit von über 80 % bzw. dauerhaft feuchte Stellen

Jetzt entdecken: Snooze Project Matratzen

Langlebige Materialien, hoher Liegekomfort, fairer Preis: Entdecke jetzt unsere Snooze Project Matratzen aus hochwertigem Kalt- und Komfortschaum! 

ZU DEN MATRATZEN

Jetzt entdecken: Snooze Project Matratzen

Da Du an den beiden ersten Aspekten nicht viel ändern kannst, bleibt Dir als einzig mögliche Stellschraube gegen Schimmelbildung die Vermeidung überschüssiger Feuchtigkeit. Rechnen wir mit der empfohlenen Schlafdauer von ca. 7 Stunden, hältst Du Dich vermutlich in keinem anderen Raum so lange ununterbrochen auf wie im Schlafzimmer − dadurch sammelt sich hier besonders viel Feuchtigkeit an, die möglichst bald wieder raus muss. Doch in modernen Zeiten ist der Weg zum Sieg über den Schimmel zunehmend mit Problemen gepflastert.

Im digitalen Zeitalter wird das Schlafzimmer dank Notebook, Tablet und Smartphone zum gemütlichen Heimkino und kreativen Rückzugsort mit noch längerer Nutzungsdauer. Jüngst hat Corona vielen von uns die Arbeit im Home Office schmackhaft gemacht, doch auch den Platz für unsere Büro-Ecke finden wir am ehesten im ruhigen Schlafzimmer. Vor der Arbeit rasch noch Frühstück − und wieso eigentlich nicht ganz gemütlich im Bett, wenn es unsere Lebensumstände zulassen? Insgesamt finden also immer größere Teile unseres Lebens im Schlafzimmer statt.

Da wir in wachem Zustand noch mehr Schweiß absondern, wächst mit all diesen Entwicklungen auch unser Schimmelproblem: Bis zu 6 Liter Wasser am Tag sind selbst durch mehrmaliges Stoßlüften kaum wieder loszuwerden − bei Paaren verdoppelt sich diese Menge sogar. Je intensiver ein Schlafzimmer genutzt wird, desto größer wird also das Risiko eines Schimmelbefalls: Unser eigener Körper trägt dazu bei, dass die lästigen Pilze im Schlafzimmer ihr Lieblingsklima vorfinden.

Weitere mögliche Gründe für Schimmel

Wenn Du nun gehofft hast, es könnte genügen, Dich seltener im Schlafzimmer aufzuhalten, um den Schimmel einzudämmen, müssen wir Dich leider enttäuschen: Auch in wenig genutzten Schlafräumen kann es zur Schimmelbildung kommen. Oft entbrennt darüber sogar ein Rechtsstreit zwischen Vermieter*innen und Mieter*innen, denn die Ursachen für Schimmel in Innenräumen können vielfältig sein und lassen sich längst nicht in jedem Fall eindeutig klären.

Bauliche Mängel wie eine fehlerhafte Wärmedämmung und schlecht isolierte Rollladenkästen, Balkone, Rohre oder Fensterlaibungen können zu sogenannten Wärmebrücken (im Volksmund fälschlicherweise Kältebrücken genannt) führen − das sind Stellen, an denen die Wärme schneller aus dem Raum entweicht, und die deshalb kühler sind als die umgebenden Bereiche. Wasserdampf aus der Raumluft kann an diesen Flächen leichter kondensieren. Saugt sich organisches Material wie Putz, Wandfarben oder Tapeten mit dem Kondenswasser voll, finden Schimmelsporen optimale Wachstumsbedingungen vor.

Ob tatsächlich Wärmebrücken am Schimmelbefall schuld sind, oder ob nicht womöglich versteckte Rohr- oder Leitungsschäden an den zu feuchten Wänden beteiligt sind, lässt sich von außen kaum beurteilen. Viele Lecks werden erst entdeckt, wenn das Mauerwerk bereits komplett durchfeuchtet ist, und der erste Schimmelfleck an der Wand erscheint. Ist der Außenputz des Hauses beschädigt, kann sogar Regen ins Innere vordringen − entsprechende Risse sind für Laien kaum zu erkennen.

In Neubauten oder im Anschluss an eine Altbausanierung kann es ebenfalls zum Schimmelbefall kommen. Der Grund: Für viele Handwerkerarbeiten werden größere Mengen Wasser benötigt, die als Baufeuchte im Mauerwerk verbleiben können und dort teils erst nach mehreren Jahren zu Problemen führen. Ähnliches kann auch dann geschehen, wenn Baumaterialien Regen abbekommen haben und im nassen Zustand verbaut worden sind: Manchmal ist die Luftfeuchtigkeit in den fertigen Gebäuden noch Jahre später erhöht.

Neubau-Häuser bergen aufgrund der heute üblichen Energiespar-Bauweise häufig ein erhöhtes Schimmel-Risiko. Hier liegen die Probleme meist bei den hermetisch abgedichteten Fenstern und Türen, die einen Luftaustausch, wie er in herkömmlichen Häusern von selbst stattfindet, fast vollständig verhindern. Zudem werden Lüftungsanlagen, die diesem Mangel vorbeugen sollen, oft zu klein dimensioniert. Durch richtiges Lüften lassen sich zwar viele Probleme beheben, doch das von Fachleuten empfohlene Stoßlüften lässt sich im Alltag oft nur schwer umsetzen. Viermal täglich müsstest Du hierzu die Fenster weit aufreißen − im Winter für 5, im Sommer für bis zu 30 Minuten.

Auch eine unvorteilhafte Möblierung des Schlafzimmers kann Schimmel begünstigen. Ein mit Möbeln, Raumteilern und sperriger Deko vollgepfropfter Raum kann den Austausch der Innen- und Außenluft beim Lüften verlangsamen. Häufig stehen Schränke und Regale auch zu dicht an kalten Außenmauern. In großer Entfernung vom Fenster platzierte Nischenbetten begünstigen ebenfalls die Schimmelbildung − die Raumluft kann sie nicht ausreichend umströmen, um sämtliche Feuchtigkeit aus Matratze und Bettzeug abzutransportieren.

Dem Rat von Expert*innen folgend schlafen zahlreiche Menschen am liebsten in einem kühlen Raum − doch unzureichendes oder zu uneinheitliches Heizen kann die Ausbreitung von Schimmel begünstigen. Aus Gesundheits- und Kostengründen werden Schlafzimmer oft weniger stark beheizt als die restlichen Wohnräume. Strömt beim Öffnen der Zimmertür warme Luft ins kühle Schlafzimmer, kondensiert der darin enthaltene Wasserdampf an den kalten Wänden.

Last, but not least sind häufig zusätzliche Wasserquellen für zu viel Feuchtigkeit im Schlafzimmer verantwortlich. Aquarien, Wäscheständer oder ein Wald aus Zimmerpflanzen geben ebenfalls zusätzlichen Wasserdampf in die Raumluft ab, was die Entstehung von Schimmel unnötig fördert.

verantwortlich. Aquarien, Wäscheständer oder ein Wald aus Zimmerpflanzen geben ebenfalls zusätzlichen Wasserdampf in die Raumluft ab, was die Entstehung von Schimmel unnötig fördert.

Achtung: Schimmel kann fast überall entstehen

Die gesundheitsschädlichen Mikropilze fühlen sich nicht nur an Wänden und Tapeten wohl, sondern nisten sich auch an Fensterdichtungen und Möbelrückwänden, hinter bzw. unter fest eingebauten Möbeln sowie in Vorhängen, Teppichen und Polstermöbeln ein − schlimmstenfalls sogar in Deiner Matratze.

Wie gefährlich ist Schimmel im Schlafzimmer?

Bleibt Schimmelbefall im Schlafzimmer unentdeckt, werden die von den Pilzsporen ausgelösten allergischen Atembeschwerden oft als Pollen- oder Haustaubmilben-Allergie missdeutet. Eine hohe Schimmelbelastung kann grippeähnliche Symptome, Hautausschläge und Schleimhautreizungen auslösen. Während die Edelschimmelkulturen, die Du aus Käsesorten wie Roquefort, Brie oder Gorgonzola kennst, vollkommen harmlos und teils sogar gesundheitsfördernd sind, können andere Schimmelpilzarten zu ernstzunehmenden Nerven- und Organschäden führen.

Schwerwiegende Gesundheitsrisiken gehen von den Stoffwechselprodukten einiger Schimmelarten aus: Sie stehen unter dem Verdacht, krebserregend bzw. giftig zu sein, und werden über Atemwege oder Haut aufgenommen. In extrem seltenen Fällen ist bei kleinen Kindern sowie älteren oder schwerkranken Menschen sogar eine Infektion mit Schimmelpilzen möglich, da das noch nicht voll ausgebildete bzw. geschwächte Immunsystem dieser Gruppen die Pilzsporen nicht ausreichend abwehren kann.

Schimmel im Schlafzimmer effektiv entfernen: Was kann ich gegen Schimmel tun?

Erholsamer Schlaf braucht eine schadstofffreie Umgebung. Wenn Du in Deinem Schlafzimmer grünlich-schwarze Schimmelflecken entdeckst, willst Du vermutlich nur eines: Den ungebetenen Gast möglichst schnell wieder loswerden. Doch wie macht man das? Bei gutgemeinten Ratschlägen zur Schimmelentfernung ist Vorsicht geboten, denn längst nicht alle Hausmittel helfen gegen die lästigen Mikropilze − und mit anderen kommt man nur weiter, solange es sich lediglich um einen leichten, gerade erst entstandenen Schimmelbefall dreht. 

Schimmel entfernen mit Wasserstoffperoxid, Ethanol (Brennspiritus) und Isopropylalkohol

Weil sich Schimmel unter günstigen Bedingungen sehr schnell ausbreitet, ist es essenziell, bei den ersten Anzeichen eines Befalls umgehend zu handeln. Kleinere Stellen kannst Du − bei weit geöffnetem Fenster und mit Gummihandschuhen, Atemmaske und Schutzbrille ausgestattet − selbst bekämpfen. Bei durch die Stiftung Warentest beauftragten Laboruntersuchungen an insgesamt 28 Schimmelbekämpfungs-Produkten erreichte das preisgünstige Ethanol (Brennspiritus) mit die besten Ergebnisse.

Ähnlich erfolgreich konnten auch der etwas teurere Reinigungsalkohol Isopropanol und das Bleichmittel Wasserstoffperoxid die schädlichen Pilze beseitigen. Alle drei Wirkstoffe töteten den Schimmel ab, ohne dabei die Raumluft stark zu belasten. Nach einiger Zeit verdampfen die Substanzen ohne Rückstände, weshalb sie sich gut für den Einsatz gegen Schimmel im Schlafzimmer eignen.

Chemische Mittel gegen Schimmel im Schlafzimmer

Spezielle Schimmelentferner enthalten teils deutlich aggressivere chemische Verbindungen. Wirksam, aber nicht ganz so unproblematisch in der Anwendung sind hypochlorit- oder benzalkoniumchloridhaltige Mittel, die Du am typischen Chlorgeruch erkennen kannst. Praktisch: Durch ihren bleichenden Effekt töten sie den Schimmel nicht nur ab, sondern lassen zugleich auch die hässlichen Flecken verschwinden.

Gegen Schimmel im Schlafzimmer sind chlorbasierte Anti-Schimmel-Mittel allerdings nicht optimal, da sie die Luft länger und stärker belasten. Außerdem bilden chlorhaltige Schimmelvernichter beim Zusammentreffen mit sauren Reinigern oder Essigessenz giftige Gase, die die Lunge schädigen können − bei ihrer Anwendung solltest Du also sehr vorsichtig sein. Effiziente Sprays gegen Schimmelbefall gibt es laut der NDR-Sendung Markt auch mit dem harmloseren Wasserstoffperoxid.

Mechanische Entfernung von Schimmel

In manchen Fällen sind Baumängel wie Wärmebrücken die Ursachen für wiederkehrende Schimmelflecken an feuchten, kalten Wänden. Oft dringt das Schimmelmycel dann in tiefere Schichten ein, und Abwischen allein genügt nicht mehr. Laut Stiftung Warentest eignet sich ein Anstrich mit vorbeugenden Anti-Schimmel-Farben oder Farbzusatz-Konzentraten als erste Notlösung. Auf lange Sicht solltest Du jedoch die eigentliche Schimmelursache ausfindig machen, wobei Dir z. B. Luftfeuchtigkeits-Messungen mit einem Hygrometer helfen können. Im Anschluss ist meist die professionelle Sanierung des Mauerwerks durch einen Fachbetrieb für Schimmelbeseitigung angesagt.

Umgang mit Schimmel an Deiner Matratze:

Das erste Anzeichen für Schimmel an oder in Deiner Matratze sind meistens gelb-bräunliche bis schwarze Stockflecken auf dem Matratzenbezug sowie ein muffiger Geruch. Zu Beginn solltest Du checken, wie stark sich der Schimmel schon ausgebreitet hat: Ist der Befall bereits auf größeren Flächen der Matratze zu sehen, bleibt leider nur noch die Entsorgung − und der Umstieg auf ein möglichst atmungsaktives Modell mit abnehmbarem, bei 60° C waschbarem Bezug.

Sind nur kleine Bereiche befallen, oder beschränken sich die Stockflecken auf den Matratzenbezug, lohnt sich der Versuch einer Behandlung mit Hausmitteln oder handelsüblichen Anti-Schimmel-Produkten mit Schlafzimmer-Eignung. Suche Dir für die nächsten Tage eine alternative Schlafmöglichkeit. Schütze Dich mit Handschuhen und Mund-Nasen-Schutzmaske. Ziehe nun Bettwäsche und Matratzenbezug ab und wasche beides so heiß wie erlaubt mit bleichehaltigem Vollwaschmittel-Pulver in der Maschine.

Kleine Schimmelareale am Matratzenkern lassen sich mit Spiritus, Wasserstoffperoxid oder Bio-Schimmelspray bekämpfen: Benetze die Stellen großzügig und lass das Mittel einwirken. Anschließend kannst Du verbleibende Flecken mit Schwamm und milder Seifenlauge entfernen. Lüfte die Matratze zum Schluss mehrere Tage lang gründlich aus: Das geht senkrecht stehend an der Heizung oder idealerweise im Freien. Ein Sonnenbad ist − außer bei lichtempfindlichen Latexmatratzen − hilfreich, da auch UV-Strahlen Schimmel den Garaus machen können.

Schimmel im Schlafzimmer vorbeugen: Tipps mit Liste zum Download

Die wenigste Arbeit hast Du mit Schimmel, der gar nicht erst entsteht. Einem Schimmelbefall im Schlafzimmer wirksam vorzubeugen, ist gar nicht so schwer: Viele Präventions-Maßnahmen lassen sich gut in Deine alltägliche Lüftungs- und Bettenmach-Routine einbauen, sodass sie nur wenig Zeit in Anspruch nehmen. Mit unseren nachfolgenden 7 Tipps zur Vorbeugung hat Schimmel im Schlafzimmer keine Chance mehr!

Liste: Tipps gegen Schimmel

Einfach Bild speichern oder auf Pinterest merken! So hast Du unsere Top 5 Tipps gegen Schimmel immer dabei. Ausführliche Informationen und weitere Tipps gegen Schlimmel findest Du im Folgenden.

Auf Pinterest merken

Tipp 1: Schimmel verhindern durch richtiges Lüften & Heizen

Regelmäßiges Lüften ist das A und O der Schimmelprävention: Mehrmaliges Stoßlüften über den Tag verteilt entlässt überschüssigen Wasserdampf nach draußen und beschleunigt dadurch die Verdunstung neu entstehender Feuchtigkeit im Raum. Bei angenehmen Sommertemperaturen ist auch das Lüften bei dauergekipptem Fenster erlaubt − in kälteren Jahreszeiten lüftest Du am besten zum ersten Mal gleich nach dem Aufstehen, nochmals beim Heimkommen nach Feierabend und ein drittes Mal unmittelbar vor dem Schlafengehen. Um einen vollständigen Luftaustausch zu ermöglichen, sollte Dein Schlafzimmerfenster dabei für jeweils 5 bis 10 Minuten weit geöffnet bleiben.

Wesentlich ist aber auch die Vermeidung großer Temperaturunterschiede innerhalb Deiner Wohnung. Viele Menschen heizen aus Kostengründen hauptsächlich die Räume, in denen sie sich tagsüber aufhalten, und lassen die Heizung im Schlafzimmer und anderen selten genutzten Zimmern abgedreht − doch im Winter ist es ratsam, sämtliche Räume bei mittlerer Temperatur zu halten. Der Grund: Je wärmer die Luft, desto mehr Wasserdampf kann sie mit sich tragen − fließt sie dann durch die geöffnete Zimmertür ins kalte Schlafzimmer, kondensiert die mitgebrachte Luftfeuchtigkeit dort und erhöht das Schimmelrisiko.

Tipp 2: Innendämmung gegen Schimmel

Falls Du in einem Altbau wohnst, dessen Außenwände schlecht isoliert sind oder der aus  Denkmalschutzgründen nicht von außen gedämmt werden darf, bietet sich eine schimmelhemmende Innendämmung an. Neben Dämmplatten, die die vorherige Abdichtung der Wand mit einer Dampfbremsfolie erfordern, eignen sich die direkt verbaubaren Kalziumsilikatplatten. Kalziumsilikat ist stark alkalisch, wodurch aufgenommenes Wasser ohne die Gefahr einer Schimmelansiedlung wieder aus den porösen Platten verdampfen kann. Über die unterschiedlichen Dämmmaterialien solltest Du Dich bei einem Baustoffhandel oder Dämm-Fachbetrieb beraten lassen.

Tipp 3: Luftentfeuchter gegen Schimmel

Lässt sich die Luftfeuchte in Deinem Schlafzimmer allein durchs Lüften nicht ausreichend absenken, gibt es technische Hilfe: Ein elektrischer oder stromloser Luftentfeuchter kann Dir helfen, die zu hohe Luftfeuchtigkeit zu senken und Schimmel vorzubeugen. Um Deinen Nachtschlaf nicht zu stören, sollten Luftentfeuchter fürs Schlafzimmer lautlos oder zumindest sehr geräuscharm arbeiten. Für kleine Schlafräume genügen meist stromlose Luftentfeuchter mit Granulat-Füllung.

Einen DIY-Luftentfeuchter fürs Schlafzimmer kannst Du ganz leicht selber bauen: Stell einfach ein paar schöne Schüsseln und Schalen im Look Deines Schlafzimmers auf, und fülle diese etwa zur Hälfte mit ganz normalem Kochsalz. Zwischendurch lassen sich dessen hygroskopische Eigenschaften durch kurzes Trocknen im Backofen immer wieder aktivieren. Hast Du einen größeren Schlafbereich oder nutzt Ihr das Schlafzimmer zu zweit, raten wir allerdings zu elektrischen Geräten: Sie haben einen höheren Luftdurchsatz und können auch größere Mengen Dampf aus der Raumluft entfernen.

Tipp 4: Anti-Schimmel Farbe im Schlafzimmer

Schon beim Einzug in ein neues Zuhause lässt sich Schimmel im Schlafzimmer durch die Wahl der richtigen Wandfarbe vorbeugen: Die mineralischen Silikatfarben sind basisch, bieten Schimmelsporen kein geeignetes Wachstumsmilieu und verhindern über viele Jahre hinweg einen Befall mit den gesundheitsschädlichen Pilzen. Außerdem können Silikatfarben Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, wodurch sie genau wie Holzmöbel das Raumklima verbessern. Weniger gut für die Anwendung im Schlafzimmer geeignet sind fungizide (pilztötende) Farbzusätze: Sie können schädliche Chemikalien in die Raumluft abgeben.

Tipp 5: Luftfeuchtigkeit überwachen

Da Schimmel zum Wachsen eine hohe Luftfeuchte von über 55 Prozent benötigt, eignet sich ein Hygrometer (Feuchtigkeits-Messgerät) super zur Vorbeugung eines Befalls im Schlafzimmer. Stelle oder hänge das Hygrometer wie in der Bedienungsanleitung empfohlen auf − nun kannst Du jederzeit ablesen, ob es in Deinem Schlafzimmer gerade zu feucht ist und Schimmelgefahr herrscht.

Verbanne Wasserquellen wie Pflanzen, Aquarien oder Wäscheständer am besten ganz aus Deinem Schlafbereich. Bei weiterhin zu hohen Werten kannst Du den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft durch regelmäßiges Stoßlüften und richtiges Heizen meist schnell reduzieren. Einfache Hygrometer bekommst Du ab ca. 10,00 Euro im Kaufhaus, im Baumarkt oder bei Onlineshops.

Tipp 6: Aufs richtige Bett achten

Die meisten Menschen unterschätzen bei der Wahl ihres Bettgestells, wie stark ein rundum geschlossener Bettrahmen die Belüftung von Bett und Matratze behindern kann. Besser ist es, wenn Du vor dem Bettenkauf über einige Tage hinweg die Luftfeuchtigkeit im neuen Schlafzimmer überwachst. Liegen die Werte über 50 Prozent, sind Bettgestelle mit offener Bauweise und ohne Schubladen oder Bettkasten eher zu empfehlen als etwa Boxspringbetten: So kann die Luft auch unter der Matratze frei zirkulieren und überschüssigen Wasserdampf rasch abtransportieren. Schläfst Du hingegen auf dem Boden, solltest Du Deine Matratze tagsüber möglichst oft zum Lüften hochkant stellen, damit auch die Unterseite trocknen kann.

Tipp 7: Die passende Matratze kaufen

Beim Neukauf solltest Du unbedingt darauf achten, dass Deine Matratze aus atmungsaktiven, reinigungsfreundlichen Materialien besteht. Ein Beispiel: Der Bezug unserer Snooze Project Matratzen sorgt für die optimale Klimatisierung der Matratze und lässt sich dank Rundum-Reißverschluss jederzeit zum Waschen abnehmen. Im Matratzenkern mit besonders offenporigem Kaltschaum kann Luft ebenfalls ungehindert zirkulieren − Schimmel hat dadurch erst gar keine Chance. Ebenfalls kaum anfällig für Schimmel, aber weniger komfortabel sind Federkernmatratzen einfacher Machart, da sie innen abgesehen von den Stahlfedern nahezu hohl sind.

FAQ

Da wir im Schlafzimmer sehr viel Zeit verbringen, kann Schimmel hier schwerwiegende Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Besonders gefährdet sind Allergiker*innen, und Personen mit geschwächtem oder nicht voll funktionsfähigem Immunsystem wie Kinder, chronisch Kranke oder ältere Menschen. Auch Schwangere sollten den Kontakt mit Schimmel unbedingt meiden.

Fachleute empfehlen, sichtbaren Schimmel mit Ethanol (Brennspiritus), Isopropanol (Reinigungsalkohol) oder dem Bleichmittel Wasserstoffperoxid zu bekämpfen. Dabei sollten Gummihandschuhe, Atemmaske und Schutzbrille getragen und für eine ausreichende Belüftung des Raums gesorgt werden. Anti-Schimmel-Mittel auf Chlorbasis eignen sich nicht für den Einsatz in Schlafräumen. Sind Baumängel an der Entstehung von Schimmel beteiligt, muss meist eine Fachfirma für deren Analyse und Behebung herangezogen werden.

Ja, Schimmel in Wohnräumen kann zahlreiche Symptome bis hin zu schweren Erkrankungen auslösen. Dazu gehören allergische Reaktionen, grippeartige Symptome wie Husten, Heiserkeit, Schnupfen, ständig laufende Nase, Augenrötung, Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Bronchitis, Übelkeit, Bauchschmerzen, Hautjucken, Ausschlag, Neurodermitis, Kopfweh bzw. Migräne, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, chronische Erschöpfung und häufige Infektionen. Die von einigen Schimmelarten produzierten Gifte können Nerven und Organe schädigen sowie vermutlich auch Krebs hervorrufen.

Schimmelsporen sind in unserer Natur allgegenwärtig und gelangen bei jedem Lüftungsvorgang unvermeidlich auch in unsere Wohnräume. Treffen sie dort auf ausreichend Wasser und auf Nährböden wie Tapeten, Wandfarben, Textilien oder Holz, können sie keimen − der Schimmel beginnt zu wachsen und breitet sich aus. Eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, etwa durch feuchte Wände, zu seltenes Lüften oder viele Zimmerpflanzen, ist die häufigste Ursache für die Ansiedlung von Schimmelkulturen im Schlafzimmer.

Das könnte Dich auch interessieren