Schlafparalyse

Aktualisiert am 22. November 2023
Veröffentlicht am 26. August 2021

Schlafparalyse: Was ist das?

Eine Schlafparalyse wird auch Schlafstarre oder -lähmung genannt. Sie sorgt dafür, dass wir im Schlaf unsere Muskulatur nicht bewegen können. So setzen wir geträumte Bewegungen nicht in die Tat um und schützen unseren Körper. Es handelt sich bei der Schlafparalyse also eigentlich um einen ganz normalen Vorgang. Allerdings wird er normalerweise so ausgeführt, dass wir ihn nicht bemerken. Bei Personen mit Schlaflähmung wird die Lähmung der Muskeln hingegen bewusst wahrgenommen.

Schlafparalysen können als Schlafstörung gelten

Bei häufigen Schlafparalysen kann eine Schlafstörung diagnostiziert werden. Die Schlafparalyse ist zwar störend und beängstigend, jedoch in der Regel nicht gefährlich.

Es wird übrigens angenommen, dass 7,6 Prozent der Menschen mindestens einmal im Leben eine Schlafparalyse haben. Somit ist das Phänomen nicht besonders selten.

Es gibt übrigens drei verschiedene Wahrnehmungsarten von Schlafparalysen. Zu ihnen gehören akustische, visuelle und außerkörperliche Halluzinationen.

Wahrnehmungsarten von Schlafparalysen

  1. Akustische und körperliche Halluzinationen: Bei akustischen Ereignissen nimmst Du auditive Eindrücke wahr, die nicht der Realität entsprechen. Häufig treten sie in derselben Phase wie subjektiv empfundene Druckgefühle auf Der Brust auf. Es kann dazu führen, dass sich das Atmen schwer anfühlt. In Wirklichkeit ist Deine Atmung nicht gestört und verläuft problemlos, jedoch etwas flacher als im Wachzustand.
  2. Visuelle Halluzinationen: Befindest Du Dich in der Schlafparalyse kann es passieren, dass Du visuelle Reize wahrnimmst. Möglicherweise siehst Du Monster oder Außerirdische. Versuche daher nicht in Panik zu verfallen, denn das, was Du siehst, ist nicht real.
  3. Außerkörperliche Halluzinationen: Bei dieser seltenen Form nehmen Menschen seltsame Phänomene wahr. Sie sehen sich manchmal durch den Raum fliegen oder stehen neben ihrem Körper. Laut Experten tritt dieser Vorgang auf, wenn ein bestimmter Bereich des Gehirns zu aktiv ist. Andere gehen davon aus, dass diese außerkörperlichen Halluzinationen durch unsere Ängste und Erfahrungen ausgelöst werden.

Beachte, dass es passieren kann, dass mehrere Wahrnehmungsarten zur selben Zeit auftreten. Das ist in der Regel kein Grund zur Sorge.

Wie macht sich Schlafparalyse bemerkbar?

Schlafparalysen sind leicht zu erkennen. Häufig diagnostizieren sie jedoch Ärzte, da sie nicht sehr bekannt und daher für viele Menschen zunächst furchteinflößend sind. Du kannst selbst herausfinden, ob du schon einmal eine Paralyse hattest. Hier eine Liste der häufigsten Symptome von Schlaflähmungen:

  • Gefühl im Körper gefangen zu sein
  • Probleme mit der Atmung
  • Unfähigkeit sich zu bewegen
  • Optische oder akustische Erscheinungen
  • Druck im Brustbereich
  • Herzrasen
  • Unfähigkeit zu reden oder sich mitzuteilen

Beachte, dass die Symptome auch andere Ursachen haben könnten. Du solltest einen Arzt aufsuchen, wenn du sie nicht sicher einer Schlafparalyse zuordnen kannst oder sie häufiger auftreten.

Was passiert bei der Schlafparalyse im Körper?

Während einer Schlafparalyse ist Dein Körper komplett entspannt. Das bedeutet auch, dass Deine Augenmuskulatur erschlafft. Andere, sich im Organismus befindliche Muskeln, sind gelähmt. Dieser Vorgang ist normal und harmlos. Er dient lediglich dem Selbstschutz und der Regeneration im Schlaf. So kannst Du nämlich Deine Träume erleben, ohne sie in echte Bewegungen umzusetzen.

Bei den meisten Menschen verläuft der Übergang von der Muskelentspannung zum Aufwachen lückenlos. Wer an Schlafparalyse leidet, erlebt die Lähmung bewusst, da sich die Prozesse im Körper zeitlich überlappen.

Ursachen & Auslöser Schlafparalyse

Medizinisch betrachtet ist eine Schlafparalyse ein normaler Vorgang. Dadurch, dass wir im Schlaf träumen, möchte sich unser Körper schützen. Das bedeutet, dass er Bewegungen im Traum nicht in Realität ausführt. Ansonsten würden wir während des Schlafs unseren Partner treten oder möglicherweise durch das Haus spazieren, ohne es zu merken. Sobald die REM-Phase zu Ende ist, hebt der Körper die Lähmung auf.

Sollte Dein Körper Probleme haben den Vorgang auszuführen, wirst Du die Lähmung merken. Früher wurde gedacht, dass Menschen mit Schlafparalyse von Dämonen besessen sind. Es gab viele mysteriöse Geschichten über Personen mit einer Schlafparese. Heute wissen wir jedoch, dass der Ursprung beziehungsweise Auslöser keinen dämonischen Ursprung hat.

Ist Schlafparalyse gefährlich?

Schlafparalyse ist in der Regel gesundheitlich ungefährlich, auch wenn sie sich beängstigend anfühlt. Manche Menschen haben während einer Paralyse das Gefühl, dass die Atmung versagt, der Körper gelähmt ist oder nehmen sogar Halluzinationen wahr. Doch diese Symptome sollten nach dem Aufwachen sofort wieder verschwinden

Behandlung: Was hilft gegen Schlafparalyse?

Es gibt die Möglichkeit eine Schlafparalyse mit Medikamenten oder ohne Medikamente zu behandeln. Möchtest Du lieber auf Medikamente verzichten, empfehlen wir Dir Dein Schlafverhalten unter die Lupe zu nehmen. Es kann z. B. helfen mit gedimmtem Licht zu schlafen oder eine feste Schlafzeit zu haben. Probiere Dich aus und dokumentiere am Besten, wann Schlafparalysen auftreten und wann nicht. Vielleicht kannst Du ein Muster erkennen und entsprechend Dein Verhalten ändern. 

Wer häufig unter einer Schlafparalyse leidet und sich davon sehr gestört fühlt, kann nach ärztlicher Anordnung auch auf Medikamente zurückgreifen. 

Risiko einer Schlafparalyse minimieren: Dos & Donts

Es gibt die Möglichkeit das Risiko einer Schlafparalyse zu reduzieren. Experten vermuten, dass die Position beim Schlafen eine Paralyse begünstigen oder ihr Auftreten reduzieren kann. Schläfst Du auf der Seite oder auf dem Bauch, hast Du ein geringeres Risiko als Menschen, die auf dem Rücken schlafen.

Auch Stress kann dazu beitragen, dass Du eine Schlafparalyse bekommst. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein eine Abendroutine zu etablieren, die dich abschalten lässt, z. B. durch Meditation, ein gutes Buch oder ein leichtes Workout am Abend. Ebenso wichtig ist es ausreichend zu schlafen. Zu wenig Schlaf ist nämlich Stress für Deinen Körper und kann das Auftreten von Paralysen provozieren. Dasselbe gilt für den Konsum von Alkohol oder ähnlichen Genussmitteln.

FAQ

Am häufigsten führt laut Experten Stress zu einer Schlafparalyse. Doch auch ein Jetlag oder das Ausführen von Schichtarbeit kann eine Schlafparalyse begünstigen. Das Schlafen in Rückenlage und wenig Schlaf können ebenfalls Auslöser sein. Grundsätzlich kann eine Schlafparalyse auch ohne Grund entstehen. 

Schlafparalysen enden in der Regel von alleine, können aber bis zu einer Stunde dauern. Wirst Du durch ein Geräusch geweckt, wie einen Wecker oder Deinen Partner, kann die Schlafparalyse auch nur wenige Sekunden oder Minuten dauern.

Bevor wir tief schlafen, beginnen sich unsere Muskeln zu entspannen. Im Vergleich dazu ist unser Gehirn manchmal noch wach und rege. So kommt es vor, dass vor dem Einschlafen noch die Muskeln zucken. 

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