Federkernmatratze

Aktualisiert am 22. November 2023
Veröffentlicht am 13. Juli 2020

⏰ Das Wichtigste in Kürze

  • Die Federkernmatratzen, sei es Bonell-, Taschen- oder Tonnentaschen-Federkernmatratzen, haben verschiedene charakteristische Eigenschaften
  • Federkern Matratzen bestehen aus einzelnen, unabhängigen Federtaschen, die sich flexibel an die Konturen deines Körpers anpassen
  • Das Matratzenmaterial ermöglicht eine gute Luftzirkulation und Feuchtigkeitsregulierung

Informationen zum Material: Federkern

Namensgebung & Bezeichnungen

Der Begriff Federkern beschreibt die innere Struktur der nach ihm benannten Federkernmatratzen. Ein Federkern besteht je nach Machart aus einer variablen Anzahl von Stahlfedern unterschiedlicher Ausformungen, die teils durch Stahldraht untereinander verbunden werden. Abhängig von ihrem Aufbau können sich Federkerne flächenelastisch oder punktelastisch verhalten. Sie werden auch in Sitzflächen für Polsterstühle, Sofas oder Autositze verwendet. In Boxspringbetten dienen sie statt eines Lattenrosts als federnde Unterlage für die Matratze.

Geschichte & Herkunft des Federkerns

Als Erfinder der elastischen Metallfeder zu Polsterungszwecken gilt Thomas Sheraton, der unter King George III als Chef-Möbeldesigner des britischen Königshauses fungierte. Sheraton baute bereits im 18. Jahrhundert geschwungene Metallfedern in die Sitzflächen von Polstermöbeln ein − in puncto Bequemlichkeit eine echte Revolution zu einer Zeit, in der flexible Schaumstoffe noch nicht erfunden waren. Der nachgiebige Sitzkomfort von Metallfedern in Kombination mit natürlichen Polster-Materialien wie Wolle oder Rosshaar sprach sich rasch herum, und schon bald nahmen Möbelschreiner in aller Welt Sheratons Idee begeistert auf.

Merkmale & Eigenschaften des Federkerns

Neuartig war an der Idee des Federkerns vor allem sein nachgiebiges Verhalten. Da Schaumstoffe noch unbekannt waren, löste der elastische Sitzkomfort, der durch einen Federkern erreicht werden konnte, große Begeisterung aus. Die Metallkonstruktion eines Matratzen-Federkerns wird heute aus Stahldraht gefertigt und gilt daher als dauerelastisch und besonders robust.

Sofern seine Zwischenräume nicht mit Schaumstoff aufgefüllt werden, ist ein Federkern sehr luftdurchlässig und dadurch wenig anfällig für Hausstaubmilben oder Schimmel. Einfach konzipierte Federkerne sind zudem sehr preisgünstig. Werden minderwertige Materialien verwendet, kann es zu einem schnellen Verlust der Stützkraft kommen. Materialermüdung kann in diesen Fällen auch zur Beschädigung des Federkerns führen, der sich dann meist nicht mehr verwenden lässt.

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ZU DEN MATRATZEN

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Informationen zur Federkernmatratze

Definition: Federkernmatratze

Federkernmatratzen sind seit Mitte des 19. Jahrhunderts üblich und gelten als erster elastischer Matratzentyp überhaupt. Im Innern einer Federkernmatratze sorgt ein Geflecht aus Stahlfedern für Nachgiebigkeit und Stützung. Nach außen hin wird dieser Federkern durch Schaumstoffe, Textilfasern oder Naturdämmstoffe abgepolstert. Dank zahlreicher Freiräume zwischen den Metallfedern ist die Federkernmatratze atmungsaktiv. Die Gattung unterteilt sich in Bonellfederkern-, Taschenfederkern- sowie Tonnentaschenfederkern-Matratzen.

Geschichte & Entwicklung der Federkernmatratze

Die erste Federkern-Matratze auf Basis eines schlichten Bonellfederkerns wurde der Überlieferung zufolge in Kanada von James Marshall konstruiert. Der findige Ingenieur und Tüftler hatte genug von feuchten, oft von lästigen Schädlingen befallenen Matratzen aus Wolle, Haar, Stoff, Stroh oder Daunen. Seine Erfindung − die erste Matratze mit einem elastischen Federkern aus vielen einzelnen Metallfedern − bot nicht nur mehr Liegekomfort, sondern entsprach durch ihr gut belüftetes Innenleben auch einem deutlich höheren Hygienestandard.

Erst Jahrzehnte später entwickelten sich Bonellfederkernmatratzen (ihre Namensgebung geht vermutlich auf ihren Konstrukteur zurück, doch dies ist nicht eindeutig belegt) im Zuge der industriellen Revolution zum erschwinglichen Massengut. Ab 1857 konnten robuste Spiralfedern aus Stahldraht hergestellt werden, die bald auch für langlebige Federkerne in Matratzen eingesetzt wurden. Aufgrund der Verwendung vergleichsweise dicker Drähte waren diese Federkernmatratzen derart schwer, dass sie zugunsten eines einfacheren Transports mehrteilig konzipiert werden mussten.

Erst durch modernere Fertigungsprozesse konnten schließlich leichtere Stahlfedern produziert werden: Ab den 1970er Jahren kamen einteilige Federkernmatratzen ohne störende Querrillen in Mode und blieben in Deutschland noch bis in die 1980er Jahre hinein der beliebteste Matratzentyp, ehe sie von den metallfreien und oft preisgünstigeren Kaltschaummatratzen überholt wurden. Nach einer zwischenzeitlichen Absatzflaute sorgt der Boxspringbetten-Trend heute für ein Revival des Federkerns als Unterbau (Boxspring) sowie der Federkernmatratze als Schlafunterlage. Insgesamt sind die Absatzzahlen von Federkernmatratzen jedoch weiterhin rückläufig.

Einordnung & Matratzentyp

Die Mehrzahl aller Matratzen lässt sich grundlegend in 2 große Gruppen unterteilen: Federkernmatratzen und Schaumstoffmatratzen (auch Schaummatratzen genannt). Ausführliche Informationen über alle Matratzengattungen, ihre Merkmale, ihre Vor- und Nachteile sowie ihre Eignung für die unterschiedlichen Schlaftypen findest Du jederzeit zum Nachlesen in unserem großen Matratzenarten-Vergleich.

Der Begriff Federkernmatratze bezeichnet eine Gruppe ähnlicher Matratzentypen, deren Elastizität im Gegensatz zu der von Schaumstoffmatratzen auf Stahlfedern basiert. Zur Gattung der Federkernmatratzen gehören neben den 3 Haupttypen (Bonellfederkern-, Taschenfederkern- und Tonnentaschenfederkern-Matratzen) auch zahlreiche Mischtypen und Hybridmatratzen unterschiedlicher Bauart. Manchmal wird ein Federkern auch mit Latex, Viscoschaum, Gelschaum oder Kaltschaum kombiniert, um spezielle Liege-Eigenschaften zu erzeugen.

Aufbau unterschiedlicher Federkernmatratzen-Typen

Allen Federkernmatratzen gemein ist der Matratzenkern aus feuerverzinkten Stahlfedern, die je nach Konstruktion anders aussehen und auf unterschiedliche Weisen miteinander verbunden sein können. Ob sich eine Federkernmatratze punkt- oder flächenelastisch verhält, hängt hauptsächlich von Aufbau und Verflechtung der Metallfedern ab. Die Art, Materialqualität und fachgerechte Fertigung der Federkern-Ausstattung können Schlafkomfort und Preis einer Federkernmatratze maßgeblich beeinflussen. Hauptsächlich wird der Markt für Federkernmatratzen von 3 Typen dominiert, die wir Dir nachfolgend näher vorstellen.

Aufbau & Merkmale der Bonellfederkern-Matratze

Die Bonellfederkernmatratze besteht im Innern aus einer Schicht sanduhrenförmiger Stahlfedern, die durch ein Drahtgeflecht recht fest miteinander verbunden sind. Das sorgt für Stabilität, hat jedoch den Nachteil, dass die Liegefläche einer Matratze mit Bonellfederkern nicht punktelastisch reagiert. Bei Druckausübung  gibt die gesamte Fläche nach, wodurch ein tieferes Einsinken schwerer Körperregionen wie z. B. Deiner Schultern behindert wird.

Aufgrund seiner Flächenelastizität schwingt der gesamte Bonell-Federkern bei jeder nächtlichen Bewegung nach: Sein Liegegefühl erinnert viele SchläferInnen spontan an ein Trampolin. Andererseits wird dieser schlichte Federkern-Matratzentyp wegen seines speziellen Liegeverhaltens von Kindern sehr geschätzt, da es sich darauf gut toben und herumspringen lässt. Die Bonell-Federkernmatratze taugt nicht zur Benutzung auf einem verstellbaren Lattenrost, da sie nicht gebogen werden darf.

Aufbau & Merkmale der Taschenfederkern-Matratze

Die Taschenfederkernmatratze ist preislich tendenziell etwas höher angesiedelt als die einfach aufgebaute Bonell-Federkernmatratze. Dies liegt daran, dass beim Taschenfederkern jede Feder einzeln in eine Stofftasche eingenäht wird, was den Produktionsaufwand erhöht. Im Gegensatz zu den taillierten Bonellfedern sind die Stahlfedern im Taschenfederkern zylindrisch geformt. Die einzelnen kleinen Stofftaschen sind in Reihen miteinander verbunden.

Anders als bei den schlichteren Bonellfederkern-Matratzen bleibt jede Feder in sich frei beweglich, da es zwischen den Federn keine feste Drahtverbindung gibt. Aus diesem Grund gibt eine Taschenfederkernmatratze punktelastisch dort nach, wo Druck entsteht. Ein Taschenfederkern passt sich Deiner Körperkontur also exakter an und lässt Becken und Schultern angenehmer einsinken. Taschenfederkernmatratzen dürfen oft auch auf verstellbaren Lattenrosten benutzt werden.

Aufbau & Merkmale der Tonnentaschenfederkern-Matratze

Die Tonnentaschenfederkernmatratze ist eine Sonderform der Taschen-Federkernmatratze. Auch beim Tonnentaschenfederkern werden die Federn in Stofftaschen eingefasst und aneinandergereiht, doch die verwendeten Stahlfedern sind bauchig ausgeformt, sodass ihre Form an kleine Tonnen oder Fässer erinnert.

Laut Angaben vieler Hersteller lassen sich mittig nach außen gewölbte Federn leichter eindrücken. Matratzen mit Tonnentaschenfederkern sollen dadurch punktelastischer und anpassungsfähiger sein als normale Taschenfederkernmatratzen. Preislich liegen sie innerhalb der Gattung der Federkernmatratzen eher im oberen Drittel.

Typische Eigenschaften von Federkernmatratzen

Unabhängig davon, ob es sich um Bonell-, Taschen- oder Tonnentaschen-Federkernmatratzen handelt, bringt die Familie der Federkernmatratzen bauartbedingte, sehr charakteristische Eigenschaften mit.

Noch immer knapp führend vor den meisten anderen Matratzentypen sind alle drei Federkern-Varianten bezüglich ihrer Dampfdurchlässigkeit und Atmungsaktivität. Falls Du im Bett jedoch zum Frieren neigst, können die hervorragenden Belüftungseigenschaften von Federkernmatratzen auch zum Problem werden: Auf einer Federkernmatratze frierst Du viel leichter als etwa auf einer Kaltschaummatratze. Wer dagegen nachts zum Schwitzen neigt, ist diesbezüglich mit einer luftigen Federkernmatratze gut beraten.

Die Stahlkonstruktion im Innern von Federkernmatratzen ist bei fachgerechter Herstellung sehr robust. Federkernmatratzen aller Untertypen können daher bei richtiger Pflege und Behandlung eine lange Lebensdauer erreichen, wobei ihre Formstabilität jedoch auch immer von den restlichen Schichten abhängt. Hochwertige, nachhaltig produzierte und schadstoffgeprüfte Materialien können den Preis merklich nach oben treiben. Dagegen sind billigere Modelle oft kurzlebiger, da sie in ihrem Kern weniger Federn aufweisen und meist auch insgesamt schlechter verarbeitet sind.

Einfache Federkernmatratzen bieten keinerlei Punktelastizität. Auf einer flächenelastischen Matratze sinken schwere Körperzonen jedoch nicht tief genug ein, wodurch der Liegekomfort leiden kann. Bei Billigmodellen mit minderwertiger Polsterung können sich zudem im Lauf der Jahre harte Stahlfedern fühlbar nach außen durchdrücken. Viele minderwertige Federkernmatratzen entwickeln mit der Zeit außerdem störende Knarr-Geräusche oder beginnen zu quietschen. Oft entstehen auch Kuhlen, die die nächtliche Bewegungsfreiheit einschränken und Deinen Schlaf ebenfalls empfindlich stören können.

Hochwertige Taschenfederkernmatratzen, die im Innern eine große Anzahl an Stahlfedern aufweisen und nach außen hin mit sehr dichten Schaumstoffen gepolstert sind, haben häufig ein hohes Gewicht. Dieser Umstand kann nicht nur bei Umzügen zu Schwierigkeiten führen, sondern auch das alltägliche Beziehen und Wenden erschweren.

Mit zunehmender Nutzungsdauer sinkt das Stützvermögen einer Federkernmatratze: Bereits nach einem Jahr gehen bis zu 10 Prozent verloren, so Experten. Doch obwohl speziell die günstigen Bonell-Federkernmatratzen mit zunehmendem Alter deutlich an Komfort verlieren können, haben auch sie ihre Pluspunkte: Wegen ihres vergleichsweise geringen Metallanteils lassen sich die Leichtgewichte unter den Federkernmatratzen recht einfach transportieren.

Vorteile & Nachteile 

Die Gattung der Federkernmatratzen überrascht mit unverhofften Vorteilen, bringt aber leider auch manche Nachteile mit sich. Um Dir die Orientierung beim nächsten Matratzenkauf zu erleichtern, haben wir nachfolgend die wichtigsten positiven und negativen Eigenschaften von Federkernmatratzen im Überblick für Dich zusammengefasst.

Vorteile von Federkernmatratzen:

  • Einfache Modelle sind sehr preisgünstig zu haben
  • Hohe Stützkraft kommt Bauch- & Rückenschläfern zugute
  • Auch für schwere Personen geeignet
  • Atmungsaktiv & dampfdurchlässig, luftiges Schlafklima
  • Kaum anfällig für Schimmel
  • Flächenelastizität vieler Modelle erleichtert das nächtliche Umdrehen
  • Meist lange Lebensdauer
  • Gut geeignet für Rollroste & schlichte Lattenroste ohne Verstellmöglichkeit

Nachteile von Federkernmatratzen:

  • festes, wenig anschmiegsames Liegegefühl
  • einfache Bonell-Federkernmatratzen sind nicht punktelastisch
  • schlichte Modelle neigen zur Kuhlenbildung
  • Hohlräume anfällig gegen Hausstaubmilben, schlechte AllergikerInnen-Eignung
  • Eigengewicht steigt mit zunehmender Qualität der Matratze (mehr Stahlfedern)
  • (Tonnen-)Taschenfederkern: erschwerte Handhabung beim Drehen & Wenden
  • Viele Modelle ungeeignet zur Nutzung auf verstellbaren Lattenrosten
  • Geräuschbildung durch Stahlfedern nicht ausgeschlossen

Da Federkernmatratzen relativ viele Nachteile mit sich bringen, solltest Du zusätzlich stets auch andere Matratzentypen wie die pflegeleichten und universeller einsetzbaren Kaltschaummatratzen in Deine Kauf-Überlegungen einbeziehen. Praktische One-fits-All-Matratzen wie die punktelastische Kaltschaummatratze von Snooze Project eignen sich beispielsweise für nahezu alle Schlaftypen, lassen sich problemlos auf verstellbaren Lattenrosten nutzen und genügen selbst den hohen Hygiene-Erfordernissen von Hausstaub-AllergikerInnen.

Eignung

Da sich die Eigenschaften einfacher Bonellfederkernmatratzen teils stark von denen hochwertigerer Taschenfederkern- und Tonnentaschenfederkernmatratzen unterscheiden, lassen sich nicht alle Matratzen mit einem Federkern über einen Kamm scheren. Hochwertige Tonnentaschen-Federkernmatratzen sind erheblich teurer als einfache Bonell-Federkernmatratzen. Letztere sind aber nicht punktelastisch, passen sich den Körperkonturen nicht gut an und sind deshalb noch am ehesten für Rücken- oder Bauchschläfer geeignet.

Menschen mit niedrigem Körpergewicht verbringen nicht selten recht angenehme Nächte auf günstigen Federkernmatratzen aus dem Sonderangebot: Speziell Kinder und sehr leichte, zierliche Frauen liegen selbst auf einer schlichten Bonell-Federkernmatratze durchaus bequem. Für normalgewichtige oder schwere SchläferInnen sowie Seiten- oder Wechselschläfer eignen sich aus der Gattung der Federkernmatratzen hingegen nur die teureren (Tonnen-)Taschenfederkern-Matratzen, sodass eine hochwertige Kaltschaummatratze letzten Endes die erschwinglichere Alternative darstellen kann.

Viele Menschen schlafen eher aus alter Gewohnheit auf einer Matratze mit Federkern: Sie kennen sie aus ihrer Kindheit und haben nie über den Wechsel zu einem moderneren Matratzentyp nachgedacht. Vom luftigen Schlafklima einer Federkernmatratze tatsächlich profitieren können Personen, die nachts zum Schwitzen neigen: Aufgrund der vielen Hohlräume in ihrem Kern aus Stahlfedern geben fast alle Federkern-Typen auch größere Mengen Wasserdampf zügig an die Raumluft ab und sorgen dadurch für ein angenehm trockenes, kühles Liegegefühl.

Die Atmungsaktivität und Schimmelresistenz von Federkernmatratzenkann bei der Nutzung in selten beheizten Zweitwohnungen, klammen Gartenhäuschen oder Kellergeschoss-Schlafzimmern vorteilhaft sein. Willst Du lediglich eine billige, robuste Matratze fürs Gästezimmer oder Wochenendhaus kaufen, kannst Du ebenfalls bedenkenlos zur preisgünstigen Federkernmatratze vom Discounter greifen: Gelegentliche Übernachtungen auf einer nicht typgerechten Matratze werden von meisten Menschen gut vertragen.

Anders sieht es aus, wenn Du nach neuen Matratzen für ein regelmäßig genutztes Doppelbett suchst, denn der flächenelastische Bonell-Federkern schwingt bei nächtlichen Bewegungen spürbar nach. Für Singleschläfer ist dieses charakteristische Liegegefühl reine Geschmackssache, doch Paare sollten ihrer Nachtruhe zuliebe über einen anderen Matratzentyp wie etwa eine punktelastische Taschenfederkern- oder Kaltschaummatratze nachdenken.

Als große Paarmatratze fürs Doppelbett sind einfachste Federkernmatratzen mit Bonellfederung ungeeignet, da sich beide Partner gegenseitig beim Schlafen stören könnten. Manchmal wird zwar zu zwei separaten Bonellmatratzen geraten, damit störende Vibrationen auf der eigenen Bettseite bleiben − doch dann entsteht in der Bettmitte eine lästige Besucherritze, die ebenfalls häufig für Irritationen sorgt. Ruhiger schlafen Paare, die sich für eine hochwertigere Taschen- oder Tonnentaschenfederkernmatratze entscheiden: Diese beiden Federkerntypen reagieren eher punktelastisch und geben Vibrationen nicht ganz so stark an die andere Bettseite weiter.

Für Allergiker sind Federkernmatratzen weniger gut geeignet. Sie sind zwar sehr atmungsaktiv und gut durchlüftet, doch besonders die einfacheren Varianten weisen in ihrem Innern sehr große Hohlräume auf. Hierin können sich Staub und feine Hautschüppchen ansammeln, die für Hausstaubmilben die perfekte Lebensgrundlage bilden.

Ob eine Matratze unbedingt metallfrei sein sollte, ist nach wie vor umstritten: Es gibt bislang keinerlei wissenschaftlich anerkannte Nachweise für gesundheitliche Vorteile des metallfreien Schlafens, sondern lediglich Vermutungen und Erfahrungsberichte. Wer den Metallfedern im Innern eine gesundheitsschädliche Wirkung zuschreibt, wird sicherlich lieber auf eine Schaumstoff-Matratze aus Latex, Viscoschaum, Gelschaum oder Kaltschaum zurückgreifen.

Überblick: Für wen eignen sich Federkernmatratzen besonders gut?

  • SchläferInnen, die Federkern-Matratzen seit jeher gewohnt sind
  • Personen, die zu Nachtschweiß, Hitzewallungen etc. neigen
  • Bauch- & RückenschläferInnen, die eine straffe Stützung bevorzugen
  • Menschen, denen das Handling einer schweren Matratze keine Mühemacht
  • NutzerInnen eines unverstellbaren Roll- oder Lattenrosts
  • Bonell-Federkern: Leichtgewichte & Fans des „Trampolin“-Liegegefühls
  • Tonnentaschenfederkern: Menschen mit hohem bis sehr hohem Körpergewicht

Kaufberatung

Matratzen mit Federkern sind teils bereits zu sehr niedrigen Preisen im Handel erhältlich − doch längst nicht jede Federkernmatratze eignet sich für jeden Schlaftyp. Im Hinblick auf die Frage, worauf Du beim Kauf einer Federkernmatratze achten solltest, haben wir nachfolgend die wichtigsten Qualitäts-Merkmale von Federkernmatratzen für Dich zusammengestellt und erläutert.

Federkern-Typ

Eine hochwertige Federkernmatratze sollte in ihrem Innern Taschenfedern oder Tonnentaschenfedern aufweisen − die schlichte Bonell-Federung reagiert nur flächenelastisch und kann Deinen Körper auf lange Sicht nicht ergonomisch korrekt abstützen, sofern Du nicht zu den wenigen oben erläuterten Ausnahmen gehörst. Eine eher punktelastische Taschenfederkern- oder Tonnentaschenfederkern-Matratze passt sich den Körperkonturen besser an und kann Gelenken und Muskulatur dadurch deutlich mehr Stützung bieten. Tonnentaschenfederkern-Matratzen eignen sich auch bei einem Körpergewicht von mehr als 80 kg, da sie dank ihrer speziellen Formgebung den größten Gegendruck ausüben können.

Anzahl der Federn

Oft wird in der Werbung für bestimmte Matratzen mit Federkern die Zahl der im Matratzenkern verbauten Stahlfedern angegeben. Diese Angabe bezieht sich üblicherweise auf eine Matratze im Single-Format 100 x 200 cm. Ein 1.000er Taschenfederkern weist also 500 Federn pro Quadratmeter auf. Generell gilt die Faustregel: Je höher die Federanzahl, desto punktelastischer die Matratze. Eine hochwertige Taschenfederkern- oder Tonnentaschenfederkernmatratze bringt etwa 500 bis 1.000 Federn pro Quadratmeter mit.

Die Qualität einer Matratze ausschließlich anhand der Feder-Anzahl zu beurteilen, kann jedoch irreführend sein: Einige Hersteller sind dazu übergegangen, sehr kleine sogenannte Microfedern zu verbauen, von denen viel mehr in einen Matratzenkern passen, ohne dass diese hohe Anzahl an Federn die Liegeeigenschaften der Matratze nachweislich verbessern würde.

Abgesehen davon macht auch das Material der Polsterung oberhalb des Federkerns einiges aus: Eine Schicht aus punktelastischem Latex oder Kaltschaum mit hohem Raumgewicht bringt die Wirkung eines guten Federkerns besser zur Geltung als eine Abdeckung aus unelastischem Filz oder kurzlebigem Billigschaumstoff. Deshalb solltest Du Dich in Deiner Kaufentscheidung nie allein von der Anzahl der Federn leiten lassen.

Überdurchschnittlich viele Federn können sich auch nachteilig auswirken: Hochwertige Federkernmatratzen sind durch ihren hohen Metallanteil besonders schwer und dadurch beim Beziehen oder Wenden für viele Menschen schwierig zu handhaben. Generell liegt das Gewicht von Federkernmatratzen im mittleren bis oberen Bereich − also zwischen den leichteren Kaltschaummatratzen und den schwereren Latexmatratzen.

Anzahl der Feder-Windungen

Die sogenannte Gangzahl der verbauten Stahlfedern gilt ebenfalls als Kriterium zur Qualitätsbeurteilung von Federkernmatratzen. Sie gibt an, wie viele Windungen jede einzelne Feder aufweist. Viele kleine Federn mit einer hohen Anzahl an Windungen verbessern den Schlafkomfort, da sich die Liegefläche dadurch exakter an punktuelle Belastungen anpassen kann.

Tabelle: Feder-Gangzahl & Matratzen-Qualität

Anzahl WindungenMatratzenqualität
3minderwertig, nicht zu empfehlen
4geeignet zur gelegentlichen Nutzung (z.B. Gästebett)
5gut
6 oder 6,5sehr gut
7 oder mehrhervorragend

Matratzenbezug

Genau wie die Deckschicht von Federkernmatratzen sollte auch der Bezugsstoff dehnbar und elastisch sein, um die Wirkung der Federn nicht abzuschwächen. Natürlich ist auch eine hochwertige Verarbeitung mit dichtem Gewebe und haltbaren Nähten wesentlich, da Matratzen mit Federkern aufgrund des harten Metalls besonderen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist.

Aus hygienischen Gründen sollte jeder Matratzenbezug mit einem Rundum-Reißverschluss ausgestattet sein: So lässt er sich bei Verunreinigungen oder Flecken einfach abnehmen und in die Waschmaschine stecken, und AllergikerInnen können zumindest außen Staub und Milben regelmäßig entfernen. Eine Synthetik-Beimischung erhöht die Formstabilität des Bezugsstoffs. Waschtemperaturen bis 60° C sollten heutzutage schon aus Hygienegründen für jeden Matratzenbezug zugelassen sein.

Liegezonen

Mehrere Liegezonen sollen bei Matratzen die angemessene Stützung unterschiedlich schwerer Körperregionen wie Beine, Becken, Taille, Schultern und Nacken bewirken. Bei Federkernmatratzen gibt es Modelle mit 3, 5, 7 oder 9 Liegezonen. Die Ergebnisse unabhängiger Matratzentests konnten wiederholt belegen, dass Liegezonen nicht unbedingt ein Garant für besseren Schlaf sind. Im Labor sind angeblich vorhandene Zonen oft gar nicht nachweisbar, oder sie weisen zu geringe Unterschiede auf, um eine messbare Wirkung zu entfalten.

Selbst wenn sich eine Federkernmatratze in ihren unterschiedlichen Zonen wie vorgesehen verhält, gibt es ein weiteres Problem: Sobald Du Dich im Schlaf bewegst, gelangt die Wirkung der unterschiedlichen Zonen nicht mehr zuverlässig an die dafür vorgesehenen Körperpartien. Eine 7-Zonen-Federkern-Matratzeist daher meist nicht besser als eine unzonierte Latex-Matratze, wird aber häufig viel teurer angeboten als gleichwertige Matratzen ohne Liegezonen.

Probeschlafen, Garantie & Prüfsiegel

Der menschliche Körper benötigt oft mehrere Wochen, um sich an eine neue Schlafunterlage anzupassen. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist deshalb auch bei Federkernmatratzen die Möglichkeit zum unverbindlichen Probeschlafen bei Dir zuhause – selbstverständlich auf der ausgepackten Matratze und für einen längeren Zeitraum.

Probeschlaf-Optionen geben Dir viel mehr Zeit zum Testen als das kurze Probeliegen im Matratzenladen. Seriös sind Angebote, die Dir ähnliche Bedingungen einräumen, wie wir es für unsere Snooze Project Matratze tun. Ein großer Vorteil des Probeschlafens ist die erleichterte Rückgabe bei Nichtgefallen, denn meist musst Du diese nicht erst wortreich begründen. Auf gute Taschen- oder Tonnentaschen-Federkernmatratzen gewähren viele Anbieter außerdem mindestens 10 Jahre Garantie.

Die gesundheitliche Unbedenklichkeit einer Federkernmatratze kannst Du am leichtesten an renommierten Prüfsiegeln wie STANDARD 100 by OEKO-TEX® erkennen. Matratzen aus heimischer und damit ökologisch günstigerer Produktion in einem deutschen Fachbetrieb sind in puncto Schadstofffreiheit und Umweltfreundlichkeit eher zu empfehlen als Billigmatratzen aus Fernost, die bereits vor ihrem Verkauf große Transportstrecken zurückgelegt haben und nicht selten ein minderwertiges Innenleben aufweisen.

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