Inhaltsverzeichnis
Aktualisiert von Anne am 16. Mai 2025
Veröffentlicht von Carina am 22. Oktober 2020
Zusammenfassung
- Gelschaum passt sich perfekt an die Konturen deines Körpers an und sorgt für eine ausgezeichnete Druckentlastung
- Die 7-Zonen-Technologie bietet eine optimale Unterstützung für verschiedene Körperregionen
- Sie hilft, Verspannungen und Rückenschmerzen zu reduzieren, indem sie gezielt auf die Bedürfnisse deines Körpers eingeht
- Gelschaummatratzen bieten eine Schlafumgebung, die auf ergonomischer Unterstützung, Druckentlastung und Atmungsaktivität basieren
Was ist Gelschaum?
Trotz seines Namens besteht Gelschaum nicht aus reinem, aufgeschäumtem Gel. Vielmehr handelt es sich um einen modernen Hightech-Schaumstoff, bei dem ein zähflüssiges Gel mit Kaltschaum – genauer gesagt mit aufgeschäumtem Polyurethan (PUR) – kombiniert wird. Der Gelanteil fällt dabei deutlich geringer aus als der Schaumanteil. Durch diese Verbindung entsteht ein besonders flexibles, druckentlastendes Material, das sich optimal an Körperformen anpasst. Diese Eigenschaften machen Gelschaum zu einem beliebten Werkstoff für Matratzen.
Doch Gelschaum steckt nicht nur in Matratzen: Auch in Alltagssituationen begegnet dir dieses Material häufiger, als du vielleicht denkst. Viele Tanz- und Sportschuhe oder Fahrradsättel setzen ebenfalls auf Gelschaum, um eine bessere Dämpfung und Druckentlastung zu bieten. Überall dort, wo es auf weiche, anpassungsfähige Polsterung ankommt, kommt Gelschaum zum Einsatz – sei es beim Schlafen, Sitzen oder in der Bewegung.
Merkmale & Eigenschaften des Gelschaums
Bei der Herstellung von Gelschaum mischen die Produzenten dem Kaltschaum spezielle Gelkomponenten bei. Diese sorgen für die charakteristischen gelartigen Eigenschaften des Materials. Eine der wichtigsten Stärken von Gelschaum ist seine hohe Rückstellkraft – das bedeutet, er kehrt nach Belastung schnell in seine ursprüngliche Form zurück.
Durch diese Anpassungsfähigkeit reagiert Gelschaum flexibel auf jede Bewegung und bietet gleichzeitig eine angenehme Druckentlastung sowie eine zuverlässige Stützwirkung für den gesamten Körper. Gelschaummatratzen eignen sich besonders für Menschen, die Wert auf hohen Liegekomfort legen. Außerdem reguliert Gelschaum sowohl Feuchtigkeit als auch Temperatur und sorgt damit für ein ausgeglichenes, angenehm kühles Schlafklima – ideal für alle, die nachts schnell ins Schwitzen kommen.
Gelschaummatratze: Einordnung & Matratzentyp
Gelschaummatratzen sind eine sehr moderne Matratzenart. Sie passen sich an deine individuelle Körperform an und erzeugen ein ähnlich „schwebendes“ Liegegefühl wie Wasserbetten. Allerdings bieten Wasserbetten vergleichsweise wenig Stützkraft. Gelschaummatratzen vereinen hingegen die vielen positiven Merkmale von Viskose- und Kaltschaum in einem Produkt. Sie gelten daher auch als eine Weiterentwicklung von Viscoschaummatratzen. Weitere Vor- und Nachteile der verschiedenen Matratzenarten findest du in unserem großen Matratzenvergleich.
Abgrenzung zur Gelmatratze
Gelmatratzen bestehen vollständig aus schwerem, zähflüssigem Gel. Sie sind nicht nur sehr teuer, sondern auch extrem schwer und bieten deutlich weniger Stützkraft. Besonders für Menschen mit Rücken- oder Nackenproblemen sind sie deshalb meist keine gute Wahl.
Gelschaummatratzen hingegen vereinen das Beste aus zwei Materialien: Sie verfügen über eine flexible Gelschicht, während der Kern aus stützendem Kaltschaum oder Federkern besteht. Diese Kombination sorgt für eine angenehme Balance aus weichem Liegegefühl, spürbarem Gegendruck und guter Körperanpassung.
Unterschied zu Viscoschaummatratzen
Sowohl Gelschaum- als auch Viscoschaummatratzen bieten ein angenehmes Einsinken und passen sich der Körperform an. Doch während Viscoschaum auf Körperwärme reagiert und erst durch Wärme weich wird, bleibt Gelschaum jederzeit formflexibel – unabhängig von der Temperatur. Viscoschaum kann sich bei Kälte sogar verhärten, was das Einsinken erschwert. Gelschaum hingegen bleibt immer elastisch und passt sich sofort an jede Bewegung oder Positionsänderung an. Deshalb eignet sich eine Gelschaummatratze auch hervorragend für kühle Schlafzimmer oder für Menschen, die nachts häufiger die Schlafposition wechseln.
Unterschied zu Kaltschaummatratzen
Kaltschaummatratzen bieten einen hohen Schlafkomfort, da sie sich flexibel an den Körper anpassen und Bewegungen geräuschlos abfedern. Sie gelten als besonders elastisch, punktelastisch und atmungsaktiv, was sie ideal für unruhige Schläfer und Menschen mit orthopädischen Beschwerden macht. Dank ihrer geschlossenen Zellstruktur sind sie außerdem eine gute Wahl für Allergiker. Wer jedoch stark zum Schwitzen neigt, profitiert von anderen Matratzenarten wie Federkern- oder Gelschaummatratzen, da diese die Feuchtigkeit besser ableiten.
Aufbau von Gelschaummatratzen
Aufbau & Schichten
Hochwertige Gelschaummatratzen lassen sich in folgende Schichten aufteilen:
- Bezug, Obermaterial
- dünne Gelschaumschicht
- dickere Kaltschaumschicht, Formschaum oder Taschenfederkern.
Eine Gelschaummatratze kombiniert in ihrem Aufbau zwei Materialien: Den Hauptanteil bildet der tragende Schaumkern, häufig aus Kaltschaum oder einem ähnlichen Trägerschaum. Darüber liegt eine mehrere Zentimeter dicke Gelschaumschicht – meist zwischen 2 und 8 cm hoch. Diese obere Gelauflage liegt körpernah und sorgt für eine punktgenaue Anpassung an deine Körperkonturen sowie für eine angenehme Polsterung und Druckentlastung.
Eigenschaften von Gelschaummatratzen
Gelschaummatratzen vereinen die besten Eigenschaften von Viscoschaum- und Kaltschaummatratzen in einem Produkt. Dank ihrer offenporigen Struktur bieten sie eine sehr gute Luftzirkulation und überzeugen durch hohe Rückstellkraft. Gleichzeitig entlastet der Gelschaum druckempfindliche Körperzonen und passt sich flexibel deiner Körperform an. Dadurch werden Muskulatur und Gelenke spürbar entspannt, was zu einem angenehmen Liegegefühl und erholsamem Schlaf beiträgt.
Beim Einsinken fühlt sich der Gelschaum angenehm weich an, ohne dabei die nötige Unterstützung zu verlieren. Die Matratze stabilisiert deine Wirbelsäule optimal und unterstützt eine ergonomisch korrekte Schlafhaltung. Gelschaummatratzen eignen sich besonders gut für Seitenschläfer oder Menschen, die sich nachts häufig bewegen, da sie sehr geräuscharm reagieren. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu Viscoschaum bleibt Gelschaum bei jeder Raumtemperatur flexibel und verliert auch in kühleren Schlafzimmern nicht an Anpassungsfähigkeit.
Tipp
Während sich die schweren Gelschaummatratzen im Alltag häufig doch als unpraktisch erweisen, empfinden die meisten Schläfer eine mittelharte, hochwertige Kaltschaummatratze als dauerhaft komfortabel und zuverlässig. Ein extraweiches Liegegefühl lässt sich bei Bedarf auch nachträglich durch eine softe Matratzenauflage aus Gelschaum oder ebenfalls sanft einsinkendem, meist deutlich preisgünstigerem Viscoschaum erreichen.
Vorteile (Liste)
Vorteile
- eine Gelschaummatratze kann sich besonders gut für Menschen mit Rücken- und Nackenproblemen oder sonstigen orthopädischen Problemen eignen (wir empfehlen die Rücksprache mit Deinem behandelnden Arzt)
- hohe Atmungsaktivität des Materials
- angenehmes Liegen durch verbessertes Einsinkverhalten
- Material ist strapazierfähig und langlebig
- passend für nahezu jeden Lattenrost
- für Allergiker sehr gut geeignet, wenn die Matratze einen abnehmbaren Bezug hat, der bei 60 Grad gewaschen werden kann
Nachteile (Liste)
Nachteile
- sehr weiches Liegen, kann jedoch durch festere Basisschichten verstärkt werden
- in der Regel nicht für Personen mit einem Körpergewicht über 100 kg geeignet
- nicht für Rücken-/Bauchschläfer geeignet, da ein Hohlkreuz entstehen kann
- schweres Eigengewicht und Sperrigkeit der Matratzen
- vergleichsweise hoher Preis
Für wen eignen sich Gelschaummatratzen?
Eignung
Die Wahl für die richtige Matratze fällt nicht leicht und der Markt bietet zahlreiche gute Matratzenarten. Doch die ideale Matratze sollte auch zu deinen Vorlieben, Bedürfnissen und Eigenschaften passen. Besonders gut eignen sich Gelschaummatratzen für Personen,
- die von den positiven Eigenschaften von Viscoseschaum und Kaltschaum gleichermaßen profitieren wollen
- die gerne weich liegen und einen hohen Wert auf „schwereloses Liegen“ legen
- die auch Allergiker oder Asthmatiker sind (bei dieser Personengruppe sollte der Matratzenbezug allerdings abnehmbar und bei 60 Grad waschbar sein)
- mit Gelenkbeschwerden oder Verspannungen z.B. Rücken/Nackenschmerz
- die Verspannungen und Rückenschmerzen vorbeugen wollen
- mit Durchblutungsstörungen
- die aus gesundheitlichen Gründen sehr viel liegen müssen (Reduzierung von Druckpunkten)
- die unter Nachtschweiß leiden (sehr atmungsaktives Material)
Zudem lassen sich Gelschaummatratzen vielseitig einsetzen und passen zu nahezu allen gängigen Lattenrosttypen – egal ob starr oder verstellbar. Gelschaummatratzen kommen für viele Schläfer infrage und bieten hohen Liegekomfort. Für Personen mit höherem Körpergewicht sind sie allerdings weniger zu empfehlen, da sie in diesem Fall zu weich ausfallen könnten. Auch reine Rückenschläfer profitieren oft nicht optimal vom Gelschaum, da die fehlende Festigkeit auf Dauer die Wirbelsäule zu wenig unterstützt.
Worauf solltest du bei einer Gelschaummatratze achten?
Eine hochwertige Gelschaummatratze erkennst du unter anderem am Raumgewicht. Es empfiehlt sich eine Gelschaummattratze mit einer Gelschaumplatte mit einem Raumgewicht von 50 und einem kombinierten Schaumkern mit mindestens einem Raumgewicht von 25. Des Weiteren sollte die Gesamthöhe der Matratze mindestens 15 cm betragen, jedoch maximal 30 cm.
Wähle am besten eine Matratze mit einer Gelschaumschicht von mindestens 8 cm Dicke. Weil sich dein Körper erst nach mehreren Nächten wirklich an eine neue Matratze gewöhnt, reicht kurzes Probeliegen im Geschäft oft nicht aus, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Idealerweise bietet dir der Händler deshalb eine unverbindliche Testphase von mindestens vier Wochen an.
Auch der Matratzenbezug sollte zu deinen Bedürfnissen passen. Besonders Allergiker profitieren von einem Bezug mit integriertem Milbenschutz, der sich abnehmen und bei 60 Grad waschen lässt. So bleibt deine Schlafumgebung hygienisch und allergenarm. Zudem empfiehlt es sich, vor dem Kauf zu prüfen, ob die Gelschaummatratze mit deinem Lattenrost kompatibel ist. Zwar eignen sich die meisten Modelle für viele Lattenrost-Arten, ein kurzer Check erspart dir aber spätere Enttäuschungen.
Geltopper – Alternative zu Gelschaummatratze?
Bei Geltoppern handelt es sich um einen 2 bis 8 cm dicken Aufsatz für herkömmliche Matratzen. Auch der Geltopper besteht aus einer Gelschicht mit zumeist einem Kaltschaumkern. Der Aufsatz wird einfach auf einer normalen Matratze angebracht und fixiert. Der Topper ist preisgünstig in der Anschaffung und flexibel einsetzbar. So lässt sich der Aufsatz leicht entfernen und reinigen. Er ist daher auch handlicher. Die Gelschicht des Toppers ähnelt der einer Gelschaummatratze. Dennoch kann ein Geltopper eine hochwertige Gelschaummatratze nicht ersetzen. Es ist somit immer eine stabile Basismatratze nötig, die mit der Größe des Toppers übereinstimmt. Zudem eignet sich der Aufsatz für Allergiker nur bedingt bis gar nicht.
FAQ
Gelschaummatratzen passen auf alle gängigen Lattenroste, egal ob starr, manuell verstellbar oder elektrisch verstellbar. Wichtig ist, dass der Lattenrost nicht zu große Lücken zwischen den Leisten aufweist, um den Matratzenkern zu stützen.
Lüfte die Matratze regelmäßig, nutze einen Matratzenschoner und wasche den abnehmbaren Bezug gemäß Herstellerangabe – idealerweise bei 60 °C. So erhöhst du die Hygiene und verlängerst die Lebensdauer.
Eine Gelschaumschicht zwischen 4 und 8 cm sorgt in der Regel für eine angenehme Anpassung und gute Druckentlastung. Darunter befindet sich meist ein stabiler Schaumkern, der die notwendige Stützkraft liefert.