Komfortschaummatratze

Komfortschaummatratze

Aktualisiert von Anne am 16. Mai 2025
Veröffentlicht von Carina am 15. Juli 2020

Zusammenfassung

  • Komfortschaummatratzen kombinieren angenehme Druckentlastung mit zuverlässiger Stützkraft für einen erholsamen Schlaf
  • Der Schaum passt sich gezielt an deinen Körper an und entlastet genau dort, wo es nötig ist
  • Die Matratze unterstützt die Wirbelsäule und Gelenke optimal und fördert eine ergonomische Liegeposition

Was ist eine Komfortschaummatratze?

Komfortschaummatratzen zählen zu den einfachsten und günstigsten Schaumstoffmatratzen auf dem Markt. Ihr Kern besteht aus Polyurethan-Weichschaum (PU- oder PUR-Schaum), den Hersteller unter Wärmeeinwirkung aufschäumen. Deshalb bezeichnen viele diesen Schaum auch als Heißschaum, um ihn vom hochwertigeren Kaltschaum abzugrenzen. Beim Aufschäumen entsteht eine gleichmäßige Zellstruktur, die allerdings weniger flexibel ist. Komfortschaum bietet daher eine geringere Anpassungsfähigkeit und Rückstellkraft als Kaltschaum, bleibt aber leicht und kostengünstig.

Eigenschaften von Komfortschaum

Komfortschaum ist eines der einfachsten und leichtesten Materialien für Matratzenkerne. Er fühlt sich meist weich und flächenelastisch an, wodurch der Körper beim Liegen breitflächig einsinkt, ohne dass die Matratze die Körperkonturen exakt unterstützt. Im Vergleich zu Kaltschaum bietet Komfortschaum weniger punktgenaue Anpassung.

Durch seine offenporige Struktur ermöglicht Komfortschaum eine gute Luftzirkulation und sorgt für ein trockenes Schlafklima. Allerdings kann der Schaum Druck und Feuchtigkeit auf Dauer weniger gut widerstehen. Besonders bei einfachen Ausführungen kommt es häufig schon nach kurzer Zeit zu Dellen oder Mulden, die den Schlafkomfort beeinträchtigen.

Trotz des vielversprechenden Namens bieten Komfortschaummatratzen nicht das gleiche Stützverhalten und die Haltbarkeit wie hochwertige Kaltschaummatratzen. Wer langfristig ergonomisch liegen und ruhig schlafen möchte, sollte deshalb besser zu stabileren und langlebigeren Materialien greifen.

Tipp

Durch sein kühles Liegegefühl besonders im Winter eignet sich Komfortschaum eher für Menschen, die im Bett nicht so schnell frieren. Wer zum nächtlichen Schwitzen neigt, empfindet den offenporigen Komfortschaum meist als angenehm.

Komfortschaum als Basismaterial

Komfortschaummatratzen unterscheiden sich grundsätzlich in zwei Bauweisen: Einige Modelle bestehen komplett aus Heißschaum, andere kombinieren Komfortschaum mit zusätzlichen Auflagen. Hersteller setzen Komfortschaum häufig als stabile Trägerschicht ein, die für Luftzirkulation sorgt und die darüberliegenden Komfortschichten wie Kaltschaum oder Viscoschaum optimal unterstützt. Diese Kombination schafft einen ausgeglichenen Liegekomfort, der sich an verschiedene Schlaftypen anpasst. Mehr Infos über die Unterschiede zwischen Heißschaum- und Kaltschaummatratzen findest du jederzeit zum Nachlesen in unserem großen Matratzenarten-Vergleich.

Als tragende Basisschicht hält Komfortschaum die Matratze in Form und stabilisiert das gesamte Schlafsystem. Da der Körper auf den weicheren Komfortlagen liegt, vermeidet die Schaumbasis direkten Verschleiß und trägt so zu einer längeren Haltbarkeit bei. Wer sich für eine Matratze mit Schichtaufbau entscheidet, profitiert von den Vorteilen beider Materialien.

Vorteile (Liste)

Vorteile

  • Das offenporige Kernmaterial unterstützt ein luftiges Schlafklima ohne Hitze- oder Feuchtigkeitsstau
  • Leichtere Handhabung beim Beziehen & Wenden, weniger mühsamer Transport als bei schweren Matratzen aus Viscoschaum oder Latex
  • Im Gegensatz zu Federkernmatratzen kann in Schaumstoffmatratzen generell nichts knarren oder quietschen
  • Niedriger Preis im Vergleich zu den meisten restlichen Matratzentypen

Nachteile (Liste)

Nachteile

  • Schlechte Umweltbilanz durch hohe Wärmezufuhr bei der Herstellung
  • Gerade Matratzen aus eher minderwertigen Materialien müssen meist auf einem Lattenrost liegen, der ihre ausreichende Belüftung gewährleistet − viele Hersteller weisen hierauf nur sehr versteckt in ihren Garantiebedingungen hin
  • Um der Bildung von Liegekuhlen vorzubeugen, müssen Matratzen aus Komfortschaum regelmäßig gewendet werden − für SeniorInnen oder gesundheitlich beeinträchtigte Personen ist dies kaum zu bewerkstelligen
  • Viele Komfortschäume leiden unter der Einwirkung von Gewicht und Körperwärme derart, dass sich schon nach kurzer Zeit störende Dellen in der Liegefläche bilden
  • Im Brandfall gefährlicher als Kaltschaummatratzen, daher nicht empfohlen für Raucher
  • Relativ kurze Lebensdauer im Vergleich zu den anderen Matratzentypen

Für wen eignen sich Komfortschaummatratzen?

Personengruppen und Anwendungszwecke

  • Leichte Personen mit einem Körpergewicht bis ca. 50 kg
  • Kleinkinder, Kinder und Jugendliche bis ca. 15 Jahre bzw. 1,50 m Körpergröße
  • Gelegentliche Nutzung (Gästezimmer, Ferienhaus, etc.)
  • Einsatz in selten beheizten Räumen (Gartenhaus, Kellerraum)

Auf was solltest du bei einer Komfortschaummatratze achten?

Auch wenn eine Matratze aus preisgünstigem Komfortschaum nur für den gelegentlichen Gebrauch vorgesehen ist, solltest du bei ihrem Kauf einige wesentliche Ausstattungsmerkmale berücksichtigen. Dazu gehört ein hochwertiger, haltbar vernähter Bezug mit Wendeschlaufen, die eine einfachere Handhabung der sperrigen Matratze ermöglichen. Falls du dich für eine Komfortschaummatratze entscheidest, solltest du sie regelmäßig umdrehen und wenden, damit sie sich nicht einseitig durchliegt. Beachte am besten schon vor dem Kauf die diesbezüglichen Herstellerhinweise, um später keine unangenehme Überraschung zu erleben.

Matratzenbezug

Aus hygienischen Gründen sollte jeder Matratzenbezug mit einem Rundum-Reißverschluss ausgestattet sein: So lässt er sich bei Verunreinigungen oder Flecken einfach abnehmen und in die Waschmaschine stecken, und auch Allergiker können Staub und Milben auf diese Weise sicher entfernen. Eine Synthetik-Beimischung sorgt für die bessere Formstabilität des Bezugsstoffs. Zugelassene Waschtemperaturen bis 60° C sollten heutzutage schon aus Hygienegründen für jeden Matratzenbezug selbstverständlich sein.

Liegezonen für 5 oder 7 Körperbereiche

In den Prüflaboren der Stiftung Warentest nehmen Fachleute Matratzen genau unter die Lupe und testen sowohl ihre technischen Eigenschaften als auch ihre ergonomische Wirkung. Dabei kommt immer wieder heraus, dass die versprochene Zonenwirkung in der Praxis kaum spürbare Vorteile bringt – und das betrifft nicht nur Komfortschaummatratzen, sondern auch andere Matratzenarten.

Weil sich die meisten Menschen im Schlaf regelmäßig drehen und ihre Position verändern, erreichen die verschiedenen Zonen ohnehin selten die vorgesehenen Körperbereiche. Eine 7-Zonen-Komfortschaummatratze klingt zwar vielversprechend, bietet in der Realität aber oft keinen erkennbaren Mehrwert gegenüber einfachen, unzonierten Modellen – kostet allerdings meist deutlich mehr.

Raumgewicht

Ein aussagekräftiger Hinweis auf die hohe Qualität einer Komfortschaummatratze ist dagegen ihr Raumgewicht (auch RG-Wert genannt). Es gibt die Dichte des verbauten Schaumstoffs an und sollte gerade bei Heißschaum möglichst hoch sein, um eine lange Haltbarkeit des Matratzenkerns sicherzustellen. Während Herstellerangaben zu Härtegraden nicht gesetzlich genormt sind, lässt sich das Raumgewicht jeder Schaummatratze anhand einer mathematischen Formel berechnen und dadurch sehr gut mit dem anderer Modelle vergleichen.

Je höher das Raumgewicht, desto besser sind die Gebrauchseigenschaften einer Schaumstoffmatratze. Bei Matratzen aus Komfortschaum sind RG-Werte ab 28 kg/m3 üblich: Gut sind bereits Modelle ab einem Raumgewicht von ca. 30 kg/m3, während die besten Modelle dieses Matratzentyps gelegentlich auch RG-Werte von 40 oder mehr erreichen können. Modelle mit hohem RG-Wert sind schwerer und meist etwas teurer als die einfachsten Komfortschaummatratzen, da sie eine größere Menge des Ausgangsmaterials Polyurethan enthalten − dafür halten sie aber auch deutlich länger als Modelle mit niedrigen RG-Werten.

Probeschlafen, Garantie & Prüfsiegel

Serviceleistungen des Matratzenhändlers oder -onlineshops verraten dir einiges über dessen Seriosität. Komfortschaummatratzen, die für eine ständige Nutzung vorgesehen sind, solltest du nur bei Anbietern kaufen, die dir die Gelegenheit zum Probeschlafen in deinen eigenen vier Wänden bieten: Probeschlafoptionen geben dir viel mehr Zeit zum Testen als das kurze Probeliegen im Matratzenladen, und du kannst die Matratze bei Nichtgefallen meist einfacher zurückgeben.

Obwohl Matratzen aus Heißschaum für ihre relativ kurze Lebensdauer bekannt sind, gibt es innerhalb dieser Matratzengattung große Qualitätsunterschiede. Deshalb solltest du nur solche Komfortschaummatratzen in Betracht ziehen, bei denen dir der Hersteller mindestens 5 Jahre Garantie auf die Beständigkeit des Matratzenkerns einräumt. Zum Vergleich: Hochwertige Kaltschaummatratzen erreichen meist einen Nutzungszeitraum von 10 Jahren und mehr, was sich auch in entsprechend langen Garantiezeiten niederschlägt.

Die gesundheitliche Unbedenklichkeit einer Komfortschaummatratze kannst du am leichtesten an renommierten Prüfsiegeln wie STANDARD 100 by OEKO-TEX® erkennen. Matratzen aus heimischer und damit ökologisch günstigerer Produktion in einem deutschen Fachbetrieb sind in puncto Schadstofffreiheit und Umweltfreundlichkeit eher zu empfehlen als Billigmatratzen aus Fernost, die bereits vor ihrem Verkauf große Transportstrecken zurückgelegt haben.

FAQ

Kann ich eine Komfortschaummatratze auf jedem Lattenrost verwenden?

Ja, Komfortschaummatratzen passen auf fast alle gängigen Lattenroste. Achte jedoch auf einen geringen Leistenabstand, damit die Matratze nicht durchhängt und ihre Form behält.

Komfortschaum fühlt sich weicher und nachgiebiger an, ist aber weniger punktelastisch und langlebig als Kaltschaum. Kaltschaum bietet eine bessere Stützkraft, höhere Rückstellkraft und eignet sich besser für dauerhaft hohe Belastungen.

Eine hochwertige Komfortschaummatratze erkennst du an einer hohen Schaumdichte (Raumgewicht ab ca. 30 kg/m³), einer stabilen Verarbeitung und einem abnehmbaren, waschbaren Bezug. Auch Kundenbewertungen oder Prüfsiegel wie OEKO-TEX® bieten Orientierung.

 

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