Latexmatratze

Latexmatratze

Aktualisiert von Anne am 15. Mai 2025
Veröffentlicht von Carina am 6. Juli 2020

Zusammenfassung

  • Latexmatratzen zählen zur großen Gruppe der Schaumstoffmatratze
  • Latexmatratzen bieten Ergonomische Körperanpassung durch hohe Punktelastizität
  • Gute Druckentlastung fördert Muskelentspannung & Durchblutung
  • Matratzen aus Latexschaum sind jedoch aufwendig in der Pflege

Latex: Namensgebung & Bezeichnungen

Das Wort Latex stammt vom lateinischen Begriff für „Milch“ und bezeichnet ursprünglich den Milchsaft des Kautschukbaums (Hevea brasiliensis). Wer die Rinde dieses Baums anritzt, gewinnt den weißen Saft, aus dem durch Weiterverarbeitung Kautschuk entsteht. Der Begriff „Kautschuk“ leitet sich vom ur-brasilianischen „cau-uchu“ ab, was so viel wie „weinender Baum“ bedeutet. Heute nennen viele das gummiartige Endprodukt sowohl Latex als auch Kautschuk.

Bei Matratzen lässt sich unterscheiden, ob der Kern aus Naturlatex, synthetischem Latex auf Erdölbasis oder einer Mischung aus beiden Materialien besteht. Diese Grundstoffe bestimmen maßgeblich die Qualität, das Liegegefühl und die Nachhaltigkeit der Matratze.

Geschichte & Herkunft von Latex

Schon die Maya nutzen den Saft angeritzter Kautschukbäume: Sie formten den getrockneten Latex zu Kugeln, die sie für Ballspiele verwendeten. Frühe Amerika-Entdecker wie Kolumbus und Cortéz sahen historischen Berichten zufolge mit eigenen Augen, wie Ureinwohner mit in Europa bis dahin völlig unbekannten Bällen aus einem elastischen Material spielten − doch die Tragweite dieser Entdeckung war beiden Seefahrern nicht bewusst. Im 16. Jahrhundert kannten Azteken demnach bereits den wasserabweisenden Effekt einer Beschichtung von Nutzgegenständen mit Kautschuk.

Bereits 1734 entdeckte der französische Forscher Charles-Marie de la Condamine auf einer Südamerika-Expedition den Milchsaft des Kautschukbaums und sammelte erste Latexproben. Allerdings verdarben diese, bevor er sie weiter untersuchen konnte. Erst ab 1761 gelang es, den flüssigen Kautschuk mit speziellen Lösungsmitteln haltbar zu machen. Damit war der Weg frei für erste praktische Anwendungen wie Radiergummis und wasserdichte Regenjacken.

Die Produktion von Latexgummi nahm jedoch erst richtig Fahrt auf, als der US-Chemiker Charles Goodyear 1839 die Vulkanisation entdeckte. Durch dieses Verfahren wurde der ursprünglich klebrige Rohstoff dauerhaft elastisch und widerstandsfähig – die Grundlage für die moderne Kautschukindustrie war geschaffen.

Da der weltweite Bedarf an Kautschuk schnell wuchs, reichte die Wildsammlung von Latexsaft in Südamerika bald nicht mehr aus. Weil Brasilien den Export von Kautschuksamen verboten hatte, schmuggelte der Brite Henry Wickham heimlich einige Samen nach Europa. In der damaligen britischen Kolonie Ceylon (heute Sri Lanka) startete daraufhin der großflächige Plantagenanbau. Bis heute stammt der Großteil des weltweit gehandelten Naturkautschuks aus Asien.

Um die steigende Nachfrage zu decken, arbeiteten Forscher schon im 19. Jahrhundert an künstlichem Kautschuk. In den 1920er Jahren gelang es erstmals, Kautschuk aus Kohle und Kalk herzustellen. Seit den 1960er Jahren nutzen Hersteller vor allem Erdöl als Basis für synthetischen Kautschuk, auch bekannt als Syntheselatex.

Naturlatex & künstlich erzeugter Latex

Naturlatex bringt von Natur aus leichte Qualitätsschwankungen mit. Diese erschweren es, Schäume mit gleichbleibender Härte und Dichte herzustellen. Genau das macht Matratzen aus reinem Naturlatex besonders hochwertig, aber auch teurer.

Seit synthetischer Latex industriell gefertigt wird, verwenden Hersteller den Begriff Latex auch für diesen künstlichen Kautschuk. Im Gegensatz zu Naturlatex lässt sich Syntheselatex gezielt anpassen. Härte, Dichte und Elastizität lassen sich durch die Zusammensetzung der Rohstoffe steuern, was die Produktion günstiger und kontrollierter macht.

Viele Hersteller mischen Natur- und Syntheselatex, um die Eigenschaften zu optimieren. Hier lohnt sich ein Blick ins Kleingedruckte, denn der Begriff „Naturlatex-Matratze“ ist nicht geschützt. Schon ein Anteil von 10 Prozent Naturlatex reicht oft für diese Bezeichnung aus. Wer eine Matratze aus 100 Prozent Naturlatex sucht, wird fast nur im Bio-Fachhandel fündig.

Technisch spricht nichts gegen die Mischung. Synthetischer Latex erhöht die Festigkeit, Naturlatex sorgt für hohe Punktelastizität und Langlebigkeit. Je höher der Anteil an Naturlatex, desto hochwertiger – aber auch teurer – fällt die Matratze aus. Viele gängige Modelle enthalten bis zu 60 Prozent Naturlatex, reine Naturprodukte bleiben die Ausnahme.

Eigenschaften von Latexschaum

Fachgerecht produzierte Latex-Schaumstoffe sind punktelastisch und zeichnen sich durch eine sehr hohe Rückstellkraft (Gegendruck) aus. Bei richtiger Pflege sind sie äußerst formstabil und erreichen dadurch eine lange Lebensdauer. Ihr im Vergleich mit anderen Schaumstoffen hohes Eigengewicht erschwert den Transport und das Handling der Matratze.

Als Matratzenkern bietet Latex einen schlechten Nährboden für Hausstaubmilben, ist also ideal für Hausstaub-AllergikerInnen geeignet. In seltenen Fällen kann Naturlatex jedoch auch selbst Allergien auslösen: Bei bekannter Latexallergie solltest du den Kontakt mit Latex jeglicher Art sicherheitshalber meiden und dich lieber für eine andere Schaumstoff-Matratze mit vergleichbaren Charakteristika entscheiden. Dabei kommen neben dem ebenfalls im oberen Preissegment angesiedelten Gelschaum auch hochwertige Kaltschäume in Betracht, die teils ganz ähnliche Liegeeigenschaften aufweisen.

Latexmatratze: Einordnung & Matratzentyp

Latexmatratzen zählen zur großen Gruppe der Schaumstoffmatratzen, die sich in puncto Funktionsweise und Material-Eigenschaften von Matratzen mit Federkern abgrenzt. Neben Latexmatratzen gehören auch Komfortschaummatratzen, Viscomatratzen, Gelschaummatratzen und die hierzulande am häufigsten gekauften Kaltschaummatratzen zur Gattung der Schaumstoff-Matratzen.

Ausführliche Informationen über alle Matratzengattungen, ihre Merkmale, ihre Vor- und Nachteile sowie ihre Eignung für die unterschiedlichen Schlaftypen findest du jederzeit zum Nachlesen in unserem großen Matratzenarten-Vergleich.

Tipp

Auch eine Latexmatratze solltest du aus hygienischen Gründen nach spätestens 10 bis 12 Jahren austauschen, sodass sich der hohe Anschaffungspreis nicht durch eine verlängerte Nutzungsdauer amortisiert.

Herstellverfahren unterschiedlicher Latexmatratzen-Typen

Unabhängig davon, ob Hersteller Naturlatex, synthetischen Latex oder eine Mischung verwenden, kommen bei der Latexverarbeitung verschiedene Herstellungsverfahren zum Einsatz.

Dunlop-Verfahren

Das Dunlop-Verfahren gilt als das am weitesten verbreitete Verfahren. Dabei wird flüssiger Latex mit Zusätzen wie Geliermitteln, Stabilisatoren und Antioxidantien aufgeschlagen, bis eine luftige Masse entsteht. Diese füllen die Hersteller in große Formen, die an ein Waffeleisen erinnern. Heizstifte im Inneren sorgen für gleichmäßige Erwärmung. So entstehen die typischen kanalförmigen Hohlräume, die für gute Belüftung und angenehme Liegeeigenschaften sorgen. Diese Art Latex nennt man auch Stiftlatex.

Talalay-Verfahren

Beim Talalay-Verfahren verteilt sich das Latexgemisch unter Vakuum besonders gleichmäßig in der Form. Anschließend frieren die Hersteller es bei minus 30 Grad schockartig ein und erhitzen es danach auf 115 Grad Celsius. Diese aufwendige Technik schafft feine, gleichmäßige Poren und sorgt für eine sehr gute Belüftung. Da das Verfahren jedoch viel Energie verbraucht, setzen es heute nur noch wenige Anbieter ein.

SonoCore-Verfahren

Das SonoCore-Verfahren arbeitet deutlich energieeffizienter. Mit einer speziellen Heiztechnik und optimierten Rezepturen entsteht dabei Pulse-Latex – ein besonders punktelastischer, atmungsaktiver und feuchtigkeitsregulierender Schaum. Bisher eignet sich diese Methode allerdings nur für dünne Latexschichten, etwa in Toppern, Kissen oder Hybridmatratzen. Reine SonoCore-Latexmatratzen gibt es aktuell noch nicht auf dem Markt.

Egal welches Verfahren zum Einsatz kommt: Am Ende waschen und trocknen die Hersteller den Latexkern mehrfach. Nur so entfernen sie allergieauslösende Eiweißreste. Dieser Schritt entscheidet maßgeblich über die Hautverträglichkeit und Qualität der Matratze.

Aufbau von Matratzen aus Latex-Schaum

Latexmatratzen besitzen einen Kern aus Naturlatex, Syntheselatex oder einer Mischung aus beiden. Um diesen empfindlichen Schaum zu schützen, umhüllen Hersteller ihn meist mit elastischem Baumwollstoff und polstern ihn zusätzlich mit Vlieslagen aus Baumwolle, Wolle, Lyocell oder ähnlichen Fasern.

Einige Modelle verfügen auf einer Seite über eine dünne Komfortschicht aus Talalay- oder Pulse-Latex, die das Liegegefühl verbessern soll. Ein abnehmbarer Außenbezug aus Baumwolle oder Mischgewebe schützt den gesamten Matratzenkern, sodass du die verschiedenen Schichten im Alltag nicht siehst oder spürst.

Am weitesten verbreitet ist die Stiftlatexmatratze. Sie besitzt Luftkanäle, die je nach Anordnung 3, 5, 7 oder 9 Liegezonen bilden und in verschiedenen Härtegraden erhältlich sind. Stiftlatex passt sich punktgenau an und stützt den Körper zuverlässig, ist aber weniger atmungsaktiv als Talalay- oder Pulse-Latex.

Beliebt sind auch Hybridmatratzen mit einer Latex-Deckschicht auf Komfort-, Visko- oder Kaltschaum. Diese Modelle sind oft günstiger als reine Latexmatratzen und bieten trotzdem guten Komfort. Seltener kombinieren Hersteller Latex und Federkern. Bei Boxspringbetten sorgt häufig ein Latex-Topper auf der Federkernmatratze für zusätzliche Nachgiebigkeit.

Für schwerere Personen bieten sich Latex-Kokos-Matratzen an. Hier verstärken Kokosfaserschichten, oft mit Latex ummantelt, den Matratzenkern und sorgen für mehr Stützkraft. Allerdings solltest du bei Baby- oder Allergikermatratzen vorsichtig sein. Kokosfasern stehen im Verdacht, das Risiko für den plötzlichen Kindstod zu erhöhen und können Milbenbefall begünstigen. Hausstauballergiker verzichten deshalb besser auf solche Naturfasern im Inneren.

Welche Eigenschaften hat eine Latexmatratze?

Im Hinblick auf die Punktelastizität steht hochwertiger Latex am oberen Ende der Matratzenskala: Sie passen sich in jeder Schlafposition optimal dem Körper an und stützen Wirbelsäule sowie Muskulatur gezielt ab. Hochwertiger Latexschaum bleibt dank seiner hohen Rückstellkraft und Formstabilität viele Jahre einsatzbereit – oft länger als 10 Jahre, wenn du ihn gut pflegst und regelmäßig reinigst.

Durch ihr hohes Gewicht von 70 bis 90 kg/m³ lassen sich Latexmatratzen allerdings nur schwer bewegen. Besonders bei großen Modellen ab 140 x 200 cm fällt das Wenden und Beziehen im Alltag spürbar schwerer. Wer eine Latexmatratze nutzt, sollte sie regelmäßig drehen, damit sie gleichmäßig belastet wird und ihre Form behält.

Talalay- und Pulse-Latex bieten dank ihrer offenen Zellstruktur eine bessere Belüftung und ein angenehmeres Schlafklima als herkömmlicher Stiftlatex. Wegen der hohen Produktionskosten findest du diese Latextypen meist als dünnere Auflagen oder Topper. Sie verbessern den Komfort, passen aber nicht zu jeder Matratze. Am besten kombinierst du sie mit atmungsaktiven Modellen, da geschlossene Schäume die Klimavorteile mindern.

Matratzen mit hohem Naturkautschuk-Anteil oder aus 100 % Naturlatex bieten maximale Punktelastizität und Langlebigkeit, sind aber noch schwerer. Dafür eignen sie sich bestens für verstellbare Lattenroste, solange die Latten enger beieinanderliegen, um den Schaum zu stützen. Naturlatex verträgt Sonnenlicht, während synthetischer Latex durch UV-Strahlen spröde und brüchig werden kann.

Die Herstellung von Latexmatratzen ist aufwendig, da jede Größe einzeln gegossen wird. Besonders das Talalay-Verfahren treibt durch den hohen Energiebedarf die Produktionskosten in die Höhe. Bereits einfache 90 x 200 cm Modelle kosten oft rund 1.000 Euro. Größere Matratzen in 120 x 200 cm, 140 x 200 cm oder 180 x 200 cm starten meist ab etwa 1.500 Euro.

Vorteile (Liste)

Vorteile

  • Ergonomische Körperanpassung durch hohe Punktelastizität
  • Gute Druckentlastung fördert Muskelentspannung & Durchblutung
  • Auch für schwere Personen geeignet (v. a. Kokos-Schichtlatex)
  • Gute Wärme-Isolierung
  • Hohe Rückstellkraft erleichtert das nächtliche Umdrehen
  • Relativ lange Lebensdauer
  • Auch für verstellbare Lattenroste & Motorroste geeignet

Nachteile (Liste)

  • Hohes Materialgewicht erschwert Handhabung beim Drehen & Wenden
  • Regelmäßig sehr pflegeintensiv (drehen, wenden, lüften)
  • Je nach Porenform geringe Atmungsaktivität
  • Meist teuer bis sehr teuer in der Anschaffung
  • Je nach Latex-Typ spezieller Lattenrost erforderlich
  • Bei Talalay-Latex: schlechte Ökobilanz
  • Bislang keine gesetzliche Allergen-Höchstgrenze bei Naturlatex

Für wen eignen sich Latexmatratzen?

Besonders geeignet für

  • Personen, die gerne weich und gemütlich liegen
  • Seitenschläfer & Wechselschläfer
  • Menschen mit Gelenk- oder Rückenbeschwerden
  • Unruhige, aktive Schläfer mit hohem Bewegungsdrang
  • Paare (Doppelbetten)
  • Hausstaub-AllergikerInnen
  • Personen, die zum Frieren neigen
  • Nutzung auf verstellbaren Lattenrosten
  • Kokos-Latex: Sportler, Übergewichtige, Kinder & Teenager
  • Naturlatex-Matratzen: SchläferInnen mit Vorliebe für natürliche Materialien

Weniger gut geeignet für

  • Menschen, die eine flächenelastische Unterlage bevorzugen
  • SeniorInnen & gesundheitlich Beeinträchtigte (wegen hohem Eigengewicht der Matratze)
  • Fans besonders pflegeleichter Matratzen
  • Personen mit Neigung zum nächtlichen Schwitzen
  • Urbane Nomaden mit häufigen Umzugstransporten (s. o.)
  • Sparsame VerbraucherInnen

Was zeichnet eine gute Latexmatratze aus?

Matratzenbezug

Ein guter Matratzenbezug sollte sich vollständig abnehmen lassen, am besten mit einem Rundum-Reißverschluss. So kannst du ihn bei Flecken oder Verschmutzungen bequem in der Waschmaschine reinigen. Besonders für Allergiker ist das wichtig, um Milben und Staub regelmäßig zu entfernen. Ein Mischgewebe mit Synthetik-Anteil sorgt dafür, dass der Bezug formstabil bleibt und sich beim Waschen oder Beziehen nicht verzieht. Bei Matratzen aus synthetischem Latex empfiehlt sich ein dicht gewebter Bezug, da Kunstlatex keine direkte Sonneneinstrahlung verträgt.

Der Bezug sollte sich bei mindestens 60 Grad waschen lassen. Diese Temperatur ist nötig, um Milben und allergieauslösenden Milbenkot zuverlässig zu entfernen. Achte darauf, dass der Bezug nicht zu straff sitzt, damit der Latexschaum seine Nachgiebigkeit voll entfalten kann. Saubere Nähte und eine hochwertige Verarbeitung runden einen guten Bezug ab.

7-Zonen-Latexmatratze

Latexmatratzen werden besonders oft als 7-Zonen-Matratzen angepriesen − doch immer mehr Schlafexperten kehren dem Körperzonenkonzept inzwischen den Rücken zu. Auch die Tester der Stiftung Warentest stellten inzwischen wiederholt fest, dass sich angeblich vorhandene Liegezonen kaum auf den Schlafkomfort auswirken. Bei vielen Modellen sind zwar 3, 5 oder 7 Körperzonen ausgewiesen − Laboruntersuchungen haben hingegen gezeigt, dass diese Herstellerangaben oft nicht der Wahrheit entsprechen.

Selbst wenn sich eine Latexmatratze in ihren unterschiedlichen Zonen wie angegeben verhält, gibt es ein weiteres Problem: Sobald du dich im Schlaf bewegst, gelangt die Wirkung der unterschiedlichen Zonen nicht mehr zuverlässig an die dafür vorgesehenen Körperpartien. Eine 7-Zonen-Latex-Matratze ist daher meist nicht besser als eine unzonierte Latex-Matratze, wird aber häufig viel teurer angeboten als Matratzen ohne Liegezonen.

Raumgewicht

Im Gegensatz zur Zonierung gehört ein hohes Raumgewicht tatsächlich zu den entscheidenden Qualitätsmerkmalen einer guten Latexmatratze. Der sogenannte RG-Wert beschreibt, wie viele Kilogramm Latex in einem Latexschaum-Würfel mit einem Meter Kantenlänge stecken. Je höher das Raumgewicht, desto höher der Materialeinsatz, und desto hochwertiger und haltbarer ist auch die Matratze.

Da schon unverarbeiteter Latex per se schwerer ist als die Ausgangsmaterialien anderer Schaummatratzen, sollte der RG-Wert einer hochwertigen Latexmatratze bei 70 bis 90 kg/m³ liegen. Werte in diesem Bereich gewährleisten nicht nur eine lange Lebensdauer, sondern sind auch ein Zeichen für die hohe Punktelastizität eines Matratzenkerns aus Latexgummi.

Naturlatex-Anteil

Naturlatex zählt zu den nachwachsenden Rohstoffen und lässt sich fachgerecht entsorgt sogar biologisch abbauen. Das macht ihn auf den ersten Blick zu einem umweltfreundlichen Material – doch die Realität ist komplexer.

Kautschukbäume wachsen ausschließlich in tropischem Klima. Viele Plantagen in Asien setzen auf Monokulturen und verwenden dabei große Mengen Pestizide. Immer wieder geraten Produzenten wegen Kinderarbeit, Landvertreibung von Kleinbauern und Regenwaldrodungen in die Kritik. Fair gehandelter Bio-Latex aus Mischkulturen stellt eine bessere Alternative dar. Doch er ist selten und durch den langen Transportweg aus Asien leidet auch seine Ökobilanz. Deshalb bleibt er ein teures Nischenprodukt.

Wer auf Naturlatex setzt, sollte auf einen hohen Anteil von mindestens 80 Prozent achten. Niedrigere Anteile verändern die Liegeeigenschaften kaum spürbar und rechtfertigen den hohen Preis oft nicht. In solchen Fällen kannst du bedenkenlos zu einer preiswerteren Matratze aus synthetischem Latex oder zu einer hochwertigen Kaltschaummatratze greifen, die ähnliche Komforteigenschaften bietet.

Probeschlafen, Garantie & Prüfsiegel

Dein Körper braucht oft mehrere Wochen, um sich an eine neue Matratze zu gewöhnen. Deshalb gehört ein ausgiebiges Probeschlafen zuhause zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen – auch bei einer Latexmatratze. Nur im Alltagstest auf der ausgepackten Matratze findest du wirklich heraus, ob sie zu dir passt. Ein solches Probeschlafen gibt dir deutlich mehr Sicherheit als das kurze Probeliegen im Geschäft. Viele Anbieter bieten eine einfache Rückgabe, falls du nicht zufrieden bist. Zudem gewähren die meisten Hersteller auf hochwertige Latexmatratzen mindestens 10 Jahre Garantie, was zusätzlich Vertrauen schafft.

FAQ

Ist ein Topper für eine Latexmatratze geeignet?

Ja, ein Topper kann den Liegekomfort verbessern. Achte darauf, dass der Topper atmungsaktiv ist, damit das gute Schlafklima der Latexmatratze erhalten bleibt.

Menschen mit einer Latexallergie sollten auf eine Latexmatratze verzichten. Für alle anderen gelten sie als hygienisch und allergikerfreundlich.

Milben können grundsätzlich überall vorkommen, doch Latex hemmt ihr Wachstum. Regelmäßiges Waschen des Bezugs verbessert die Hygiene zusätzlich.

 

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